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Zeichen zunehmender Repression Moskauer Stadtverwaltung kündigt Sacharow-Zentrum alle Räume

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Archivbild 2013: Sacharow-Zentrum in Moskau

(Foto: picture alliance / dpa)

Das für die Stärkung der Zivilgesellschaft in Moskau tätige Sacharow-Zentrum verliert nach einer Kündigung durch die Stadtverwaltung all seine Räume.

Das Zentrum - benannt nach Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989) - teilte am Donnerstag mit, dass es neben dem Hauptgebäude und einem Ausstellungssaal auch sein Archiv aufgeben muss. Bislang konnte es auch Sacharows frühere Wohnung nutzen, um den Nachlass des Physikers und Dissidenten zu archivieren. Das Zentrum wertete die Entscheidung als Zeichen zunehmender Repression.

"Eine Insel der Freiheit ist nicht möglich in dem heutigen Russland, das sich nicht nur vom Erbe Sacharows abwendet, sondern von der gesamten heimischen Tradition des Humanismus, des Strebens nach Wahrheit und Gerechtigkeit", hieß es in einer Stellungnahme. In Russland regiere heute ein unkontrollierter Machtapparat, der die Gesellschaft mit Angst, Hass und einem verlogenen Gefühl der Überlegenheit steuere.

Offizielle Begründung für den Rauswurf der Sacharow-Gesellschaft aus ihren seit Jahrzehnten genutzten Räumlichkeiten sind neue Gesetze, wonach als "ausländische Agenten" eingestufte Organisationen oder Personen keine staatliche Hilfe mehr erhalten dürfen. Die Verwaltung der russischen Hauptstadt hatte demnach die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Quelle: ntv.de, dpa

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