Kurznachrichten

30 Prozent über VorjahresniveauOffenbar deutlich weniger Insolvenzen im November

10.12.2024, 11:07 Uhr
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In NRW gab es von Juli bis September so viele Unternehmensinsolvenzen wie seit sieben Jahren nicht mehr. (Symbolbild) (Foto: dpa)

Trotz anhaltender Konjunkturflaute ist die Zahl der Pleiten einer Studie zufolge unter den im Oktober gemessenen Höchstwert gefallen. Im November habe es 1345 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland gegeben und damit zwölf Prozent weniger als im Vormonat, heißt es in der Auswertung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Verglichen mit dem Vorjahr seien es aber 38 Prozent mehr. Auch liege die aktuelle Zahl um 52 Prozent über dem durchschnittlichen Novemberwert der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie. Während der Pandemie erhielten insbesondere viele schwächere Unternehmen staatliche Hilfen, wodurch Insolvenzen hinausgezögert wurden.

Das IWH erhebt zudem Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen um zwei bis drei Monate vorauslaufen sollen. Auf deren Basis sagt das Insititut für Dezember und Januar ähnlich viele Insolvenzen wie im November voraus. Danach seien dann wieder deutliche Anstiege möglich. "Sollte sich das hohe Niveau der Insolvenz-Frühindikatoren aus dem November auch im Dezember bestätigen, muss ab Februar mit einem deutlichen Anstieg der Insolvenzzahlen gerechnet werden", sagte IWH-Experte Steffen Müller.

Schließungen großer Arbeitgeber führen häufig zu erheblichen und dauerhaften Einkommens- und Lohnverlusten bei den betroffenen Beschäftigten. Dem IWH zufolge waren im November in den größten zehn Prozent der insolventen Unternehmen etwas mehr als 11.000 Arbeitsplätze betroffen. Damit liegt die Zahl der Betroffenen nahe am Vormonatswert und in etwa auf dem Niveau von November 2023 - aber 59 Prozent über dem Schnitt eines typischen Novembers der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019.

Der leichte Rückgang der Zahlen im November kam den Angaben nach nicht in allen Branchen und Bundesländern an. So waren im Bereich "Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen" und in den Ländern Bayern, Hamburg und Niedersachsen vergleichsweise viele Insolvenzen zu verzeichnen, wie das IWH betonte. Für seine Analysen wertet das Institut die Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. (

Quelle: ntv.de, RTS