Suchtmittel zu günstig Umfrage: Fast jeder Zweite fordert höhere Alkohol- und Tabaksteuern
29.12.2022, 14:03 Uhr
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Fast jeder Zweite in Deutschland befürwortet eine Erhöhung der Tabak- und Alkoholsteuer zur Finanzierung der Krankenkassen. 45 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox machten diese Angabe. Immerhin jeder fünfte Raucher und jeder dritte regelmäßige Alkoholkonsument sprachen sich für höhere Abgaben aus.
"Angesichts ihres Milliardendefizits sind die Krankenkassen dringend auf weitere Finanzmittel angewiesen", erklärte Wolfgang Schütz, Chef bei Verivox Versicherungsvergleich. Zum Jahreswechsel steigen deshalb die gesetzlichen Beitragssätze. Ein Großteil der Kassen erhöht zudem auch die Zusatzbeiträge.
Sowohl die Finanzierung über höhere Steuern als auch höhere Beiträge für Menschen, die bewusst Gesundheitsrisiken eingehen, sind der Verivox-Umfrage zufolge jedoch umstritten. 51 Prozent der Befragten sprachen sich demnach für einen risikoabhängigen Krankenkassenbeitrag aus, 49 Prozent lehnten dies ab. Gesundheitliche Schäden durch regelmäßigen Tabak- und Alkoholkonsum kosten die Krankenkassen jährlich Milliarden.
"In der privaten Krankenversicherung ist es Usus, dass sich der Beitrag am persönlichen Risiko bemisst", erklärte Schütz. "Bei der gesetzlichen Krankenversicherung wären individuelle Beitragssätze hingegen eine Zäsur, hier gilt das Solidaritätsprinzip."
Quelle: ntv.de, AFP