Zu späte Reaktion von Frontex? Zwei Kinder sterben bei Unglück eines überfüllten Bootes im Mittelmeer
30.07.2025, 15:44 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva)
Beim Kentern eines überfüllten Bootes mit 99 Migranten an Bord sind im zentralen Mittelmeer zwei Kinder ums Leben gekommen. Wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex weiter mitteilte, wird ein Mensch vermisst. 96 weitere seien gerettet worden.
Das Unglück ereignete sich am Dienstag in internationalen Gewässern zwischen Libyen und Tunesien. Frontex zufolge wurde ein Aufklärungsflugzeug der Agentur zunächst beauftragt, ein Boot aufzuspüren, das zuvor von einer Nichtregierungsorganisation gemeldet worden war. Nachdem das Flugzeug das Boot entdeckt hatte, seien Notrufe abgesetzt und ein Rettungseinsatz eingeleitet worden. Während der Bergungsaktion durch ein Frachtschiff sei das Boot gekentert, hieß es weiter. Frontex habe daraufhin ein Rettungsfloß aus der Luft abgeworfen.
Nach Angaben der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch hatte ihr Aufklärungsflugzeug "Seabird 2" das überfüllte Boot bereits einen Tag zuvor entdeckt. Trotz mehrfacher Notrufe sei zunächst keine Rettung eingeleitet worden. Überlebende hätten berichtet, vier Tage auf See gewesen zu sein.
Die zentrale Mittelmeerroute von Libyen oder Tunesien nach Italien oder Malta gilt als extrem gefährlich. Immer wieder kommt es zu tödlichen Bootsunglücken.
Quelle: ntv.de, dpa