Wirtschaft

15 Prozent der Anteile Agnelli-Familie steigt bei Philips ein

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Philips hat die Prognose für 2023 angehoben.

Philips hat die Prognose für 2023 angehoben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Für gut 2,6 Milliarden Euro steigt die italienische Familie bei Philips ein. Der Medizintechniker hat weiter mit einem Rückruf zu kämpfen, hob seine Jahresprognose jüngst aber an. Der neue Investor unterstützt ausdrücklich den Kurs und hat sich weitere Anteile gesichert.

Die Holdinggesellschaft Exor der italienischen Agnelli-Familie wird zu einem Ankerinvestor des niederländischen Medizintechnikkonzerns Philips. Exor habe 15 Prozent der Anteile erworben, teilten die Niederländer mit. Mit dem Investment unterstütze Exor die Geschäftsstrategie von Philips. Exor habe derzeit keine Pläne, kurzfristig weiter aufzustocken, könne unter der geschlossenen Vereinbarung den Anteil jedoch bis auf 20 Prozent erhöhen. Der Kurs des Unternehmens ist in den vergangenen Jahren eingebrochen. Grund sind ein Rückruf von Beatmungsgeräten sowie damit zusammenhängende Prozesse.

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Die Holding bekomme auch einen Sitz im Aufsichtsrat. Ein Philips-Sprecher teilte mit, Exor habe für die Anteile 2,6 Milliarden Euro bezahlt. Bei Börsenschluss am Freitag hatte Philips einen Marktwert von knapp 17,2 Milliarden Euro

Exor-Chef und Agnelli-Familienerbe John Elkann sagte, Philips' Fokus auf das Gesundheitswesen sowie auf Technologie liege im Einklang mit dem Engagement von Exor. Die Holdinggesellschaft ist unter anderem an den Automobilherstellern Stellanti, Ferrari und Iveco, aber auch am Fußballclub Juventus Turin beteiligt.

Prognose angehoben

Philips hatte jüngst nach robustem Wachstum im zweiten Quartal die Prognose für 2023 angehoben. Das Unternehmen erwartet nun ein vergleichbares Umsatzwachstum mit einer mittleren statt niedrigen einstelligen Rate und eine bereinigte EBITDA-Marge im hohen einstelligen Bereich. Royal Philips teilte weiter mit, dass sein Auftragsbestand im Jahresvergleich weiter gewachsen ist, der vergleichbare Auftragseingang jedoch im Vergleich zum hohen Vorjahreswert zurückgegangen ist.

Zwischen April und Ende Juni erlöste der Konzern mit knapp 4,5 Milliarden Euro neun Prozent mehr. Operativ verdienten die Niederländer 681 Millionen Euro, nach 461 Millionen Euro im Vorjahr. Dies ist vor allem auf höhere Umsätze, Lizenzeinnahmen und Produktivitätsmaßnahmen zurückzuführen, wurde aber teilweise durch die Kosteninflation ausgeglichen. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stieg deutlich auf 221 (Vorjahr: 11) Millionen Euro.

Daneben lastet auf Philips weiterhin der Rückruf von insgesamt 5,5 Millionen Beatmungsgeräten und Geräten für die Schlaftherapie. Das Unternehmen hat dafür rund eine Milliarde Euro weltweit eingeplant. Hinzu kommen 575 Millionen Euro an Rückstellung als Teil eines geplanten Vergleichs in den USA zur Entschädigung von Patienten.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

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