Trotz verdoppelter Dividende Anleger lassen UBS-Aktie fallen
10.02.2015, 14:36 Uhr
Die UBS-Aktie verlor an der Börse zwischenzeitlich knapp fünf Prozent.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ihren Anteilseignern kann es die Schweizer Großbank UBS offensichtlich nicht recht machen: Obwohl sie die Dividende verdoppelt, lässt die Aktie deutlich nach. Das könnte auch am Geschäft mit den Reichen und Superreichen liegen.
Mit der höchsten Ausschüttung seit der Finanzkrise will die Schweizer Großbank UBS ihre Aktionäre beglücken - die Dividende soll mit 0,50 Franken pro Aktie verdoppelt werden. Zudem soll es noch eine Sonderzahlung von 0,25 Franken geben. Doch die Anleger scheint das nicht zu beeindrucken: Die Aktie verlor an der Börse zwischenzeitlich knapp fünf Prozent.
Auch der deutliche Gewinnanstieg im vergangenen Jahr vermochte die Stimmung an der Börse nicht aufzuhellen: 3,6 Milliarden Franken (3,4 Milliarden Euro) hat die Bank unterm Strich verdient, 13 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Zu dem Gewinnplus trug auch wesentlich eine Steuergutschrift von 1,2 Milliarden Franken bei. Das laufende Geschäft habe sich allerdings zuletzt schwach entwickelt, erklärte der Safra-Sarasin-Analyst Rainer Skierka.
Auch Rechtsstreitigkeiten belasteten die Bilanz. UBS legte 2014 insgesamt knapp 2,5 Milliarden Franken beiseite und hält nun 2,9 Milliarden Franken für Rechtsfälle und ähnliche Verfahren bereit. Noch ist offen, welche Strafe das US-Justizministerium im Skandal um die Manipulation von Devisenkursen verhängen wird. Analysten rechnen mit Milliardenbeträgen. Zugleich dürften auch die Einnahmen im Zinsgeschäft und aus dem Ausland sinken, sagte UBS-Finanzchef Tom Naratil bei der Vorlage des Jahresabschlusses.
UBS leidet auch unter Negativzinsen auf Einlagen
Den Geldhäusern machen die von der Schweizerischen Nationalbank wie auch der Europäische Zentralbank erhobenen Negativzinsen auf Einlagen zu schaffen. Wegen der Franken-Stärke muss UBS in der Schweiz zudem mit einer Zunahme bei Kreditausfällen rechnen, wenn vom Export abhängige Firmen weniger verdienen, weil sich ihre Güter im Ausland verteuern.
Nach Einschätzung von der Schweizer Privatbank Vontobel sind die UBS-Zahlen insgesamt "nicht großartig" ausgefallen. Negativ heben die Analysten aber die "schwachen" Mittelzuflüsse und Margen im Geschäft mit Reichen und Superreichen (Wealth Management) hervor. Das Investmentbanking habe sich besser als befürchtet entwickelt. Laut Vontobel dürften die geringeren Mittelzuflüsse auf Abflüsse aus Europa und Unsicherheiten in den Schwellenländern zurückzuführen sein.
Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ