Wirtschaft

RWE ist Vorreiter Auch Shell verzichtet auf Geld aus Gasumlage

Shell zieht beim Verzicht auf die Umlage nach.

Shell zieht beim Verzicht auf die Umlage nach.

(Foto: REUTERS)

Übernimmt Shell soziale Verantwortung oder handelt der Energiekonzern aus Angst vor einer Übergewinnsteuer? Jedenfalls verzichtet er auf Mittel aus der geplanten Umlage zur Rettung von Gasimporteuren. Im zweiten Quartal dieses Jahres hat Shell bereits enorme Gewinne eingefahren.

Der Energiekonzern Shell will kein Geld aus der geplanten Umlage zur Rettung systemrelevanter Gasimporteure einfordern. Wie die Sprecherin von Shell Deutschland, Cornelia Wolber, in Hamburg mitteilte, registrierte sich das Unternehmen gar nicht erst für entsprechende Zahlungen und wird folglich auch darauf verzichten, diese in Anspruch zu nehmen.

Auch der Energiekonzern RWE will zunächst darauf verzichten. "RWE ist ein finanzstarkes und robustes Unternehmen. Wir erwägen daher, bis auf Weiteres darauf zu verzichten, unsere Verluste aus der Gasersatzbeschaffung für diese Umlage geltend zu machen", hatte RWE-Vorstandschef Markus Krebber am Donnerstag in Essen gesagt. Die Umlage soll ab Anfang Oktober greifen und Gasimporteuren wie Uniper zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Sie können diese Mehrkosten aber bisher nicht weitergeben, dies soll über die Umlage geschehen. Die Höhe der Umlage soll am heutigen Montag bekannt gegeben werden.

Die stark gestiegenen Preise für Öl und Gas bedeuten für die Energiekonzerne weltweit Gewinnsprünge. Shell verfünffachte als größter Ölkonzern Europas den Gewinn im zweiten Quartal auf 18 Milliarden Dollar; der britische Mineralölkonzern BP verdreifachte ihn, die französischen Konzerne Totalenergies und Engie verdoppelten jeweils ihren Profit. Ähnlich sah es bei Repsol in Spanien und ENI in Italien aus. In Deutschland korrigierte RWE seine Gewinnprognose stark nach oben.

Angesichts der Preisexplosion auf den Weltmärkten erzielte auch der saudi-arabische Ölriese Aramco erneut ein Rekordergebnis. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei ein Gewinn von 48,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet worden, teilte das teilstaatliche Unternehmen mit. Es profitierte dabei von den Ölpreis-Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sowie dem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach dem Abflauen der Corona-Pandemie.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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