EU-Kommission ordnet Razzien an Auspuff-Hersteller unter Verdacht
25.03.2014, 17:19 Uhr
Die EU-Kommission geht seit einigen Jahren verstärkt gegen Wettbewerbsvergehen in der Autobranche vor.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die EU-Kommission geht gegen Hersteller von Auspuff-Systemen für Autos oder Lastwagen vor. Mitarbeiter der Kommission durchsuchen Geschäftsräume mehrerer Unternehmen. Mindestens eines davon kommt aus Deutschland.
Die EU-Kommission nimmt sich europäische Auspuff-Hersteller wegen des Verdachts von Preisabsprachen vor. Verschiedene Produzenten von Abgassystemen für Autos seien deshalb in mehreren EU-Staaten unter die Lupe genommen und Büros durchsucht worden, teilte die Brüsseler Behörde mit.
Zu den betroffenen Unternehmen gehört die Eberspächer-Gruppe aus Esslingen bei Stuttgart. "Ich kann bestätigen, dass wir eine Untersuchung der EU-Kommission haben", sagte eine Sprecherin. Der Mittelständler ist auf Abgastechnik, Heizungen und Klimasysteme für Fahrzeuge spezialisiert und in mehr als 25 Ländern vertreten. Mit seinen rund 7300 Mitarbeitern erwirtschaftete Eberspächer 2012 einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro.
Auch der französische Zulieferer Faurecia ist nach eigenen Angaben ins Visier der Brüsseler Kartellwächter geraten. Man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden, teilte die Firma mit. Die Kommission selbst nannte weder die Namen der Verdächtigen noch die jeweiligen EU-Länder.
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia hatte bereits eine härtere Gangart gegen Auto-Zulieferer angedeutet, weil er in diesem Bereich besonders viele Preisabsprachen vermutet. Vergangene Woche hatte die Kommission mehreren Herstellern von Kugellagern eine Kartellstrafe von insgesamt fast einer Milliarde Euro aufgebrummt. Das höchste Bußgeld entfiel mit 370,5 Millionen Euro auf den fränkischen Wälzlagerhersteller Schaeffler.
Quelle: ntv.de