Klage eingereicht Bahn fordert eine Million Euro von Tchibo
02.04.2014, 11:58 Uhr
Die Bahn sieht sich um viel Geld betrogen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bahn sieht sich als ein Opfer verbotener Preisabsprachen von Kaffeeröstern und präsentiert Tchibo nun die Rechnung. Die fällt nicht gerade klein aus. Nun muss ein Gericht entscheiden.
Die Deutsche Bahn verlangt von der Einzelhandelskette Tchibo eine Million Euro Schadenersatz. Hintergrund sind Preisabsprachen großer Kaffeeröster, die das Bundeskartellamt 2010 aufgedeckt hatte. Die Bahn ist der "Rheinischen Post" zufolge mit 250 Tonnen pro Jahr einer der größten Kaffeeabnehmer in Deutschland. Die Klage am Hamburger Landgericht sei bereits Ende Dezember eingereicht worden. Tchibo wollte sich nicht dazu äußern.
Wegen der Preisabsprachen hatte das Kartellamt Bußgelder in Höhe von rund 30 Millionen Euro verhängt. Betroffen waren acht Kaffeeröster.
Bahn will Geld zurück
Die Bahn hat ein Einkaufsvolumen von 20 Milliarden Euro pro Jahr und fällt immer wieder Preisabsprachen zum Opfer, etwa bei Fahrstühlen, Schienen oder Bier. Das bundeseigene Unternehmen hatte vor einigen Monaten eine interne Sondereinheit gegründet, um mehr Kartellsünder zur Rechenschaft zu ziehen.
In den vergangenen sieben Jahren sei das Staatsunternehmen um vermutlich mehr als eine Milliarde Euro betrogen worden, sagte der für Compliance zuständige Vorstand Gerd Becht im März der "Süddeutschen Zeitung". Hinzu kämen die Zinsen, die den eigentlichen Schaden teilweise noch überstiegen. Dieses Geld wolle man wieder haben, sagte der Manager weiter.
Quelle: ntv.de, jga/dpa