Wirtschaft

US-Kurse sacken ab Betrugsvorwürfe bei China-Aktien

Gefälschte Bücher oder gar keine Unternehmensberichte, dazu noch Briefkastenfirmen: Die SEC ist einem großangelegten Bilanzierungsskandal auf der Spur. Ins Visier nimmt sie dabei vor allem Firmen aus China. Deren in den USA gehandelte Aktien lassen kräftig Federn.

Renren-Chef Joseph Chen an der Nyse (Archivbild) Der Aktienkurs des Facebook-Konkurrenten sackte nach Bilanzierungsskandalen deutlich ab.

Renren-Chef Joseph Chen an der Nyse (Archivbild) Der Aktienkurs des Facebook-Konkurrenten sackte nach Bilanzierungsskandalen deutlich ab.

(Foto: REUTERS)

Die Furcht vor weiteren Bilanzierungsskandalen hat in den USA gehandelte Aktien chinesischer Firmen erneut auf Talfahrt geschickt. Papiere des Facebook-Rivalen Renren gaben am Donnerstag fast 12 Prozent nach. Beim Börsenneuling Taomee Holdings betrug das Minus 6,7 Prozent. Zuvor war bekanntgeworden, dass Rechnungsprüfer bei Finanzkontrollen gravierende Lücken entdeckt hatten.

Die US-Börsenaufsicht SEC warnte Investoren vor Betrug, Bilanzierungsproblemen und anderen Verstößen im Zusammenhang mit Briefkastenfirmen. Diese werden von ausländischen Unternehmen benutzt, um schnell an die Börse zu gehen. Die Kontrollen sind weniger streng als bei traditionellen IPOs.

Brokerfirmen handeln

Die SEC warnte vor allem vor Gesellschaften, die bei der Behörde keine Unternehmensberichte einreichen müssen. Die SEC ermittelt gegen Firmen aus China und anderen Ländern im Zusammenhang mit der Bilanzierung und der Buchprüfung.

Auch die Kunden von Brokerfirmen bekommen die Probleme zu spüren. So untersagte das Handelshaus Interactive Brokers seinen Kunden wegen "erhöhter Risiken", 160 chinesische Wertpapiere auf Pump zu kaufen. Ähnliche Maßnahmen gibt es bei Charles Schwab. Beim Online-Broker TD Ameritrade durften nach Angaben des Unternehmens in den USA gehandelte Aktien chinesischer Gesellschaften noch nie auf Kredit gekauft werden. Werden Papiere "auf Marge" kauft und verlieren danach an Wert, kommt der Kreditgeber unter Umständen nur schwer an sein Geld.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen