Bankchef Knof geht Ende 2025 Bund verkauft Teil seiner Commerzbank-Aktien
10.09.2024, 18:22 Uhr Artikel anhören
Der Bund bringt 53 Millionen Coba-Papiere bei Anlegern unter.
(Foto: picture alliance/dpa)
In der Finanzkrise steigt der Bund bei der Commerzbank ein, um sie zu stabilisieren. Längst ist die Bank zurück in stabilem Fahrwasser. Das Aktienpaket wird nun in Teilen wieder zu Geld gemacht.
Der Bund hat mit der Reduzierung seines Anteils an der Commerzbank begonnen. In einem beschleunigten Platzierungsverfahren würden rund 53 Millionen Aktien des Geldhauses an institutionelle Investoren verkauft, teilte die Finanzagentur des Bundes mit. Damit sinke der Anteil des Staates an der Commerzbank von bisher rund 16,5 auf 12,0 Prozent. Auch nach dem Abschluss der Transaktion bleibe Deutschland der größte Aktionär der Commerzbank. Zum aktuellen Aktienkurs ist die Platzierung rund 680 Millionen Euro schwer.
Die Finanzagentur hatte vergangene Woche angekündigt, sich in mehreren Schritten von dem Commerzbank-Anteil trennen zu wollen. Der Staat hatte dem Kreditinstitut in der Finanzkrise 2008 und 2009 unter die Arme gegriffen und mit Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Milliarden Euro gerettet. Davon sind laut Finanzagentur bisher 13,15 Milliarden Euro zurückgeführt worden.
Unterdessen muss sich die Bank einen neuen Chef suchen. Der Vorstandsvorsitzende verlässt das Institut nach Ablauf seines laufenden Vertrags. Manfred Knof werde bis Ende Dezember 2025 bleiben, aber darüber hinaus der Commerzbank nicht mehr zur Verfügung stehen, teilte das Geldhaus mit. Aufsichtsratschef Jens Weidmann habe dies mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen, gleichwohl aber seinen Respekt für diese Entscheidung und seine hohe Wertschätzung für die erfolgreiche Arbeit von Knof bekundet. Der Aufsichtsrat werde umgehend mit der Suche nach einer geeigneten Nachfolge beginnen.
Knof hatte die Leitung der Bank im Januar 2021 übernommen und verpasste ihr einen strikten Sparkurs. Im Zuge des Umbaus wurde das Filialnetz deutlich verkleinert, tausende Stellen wurden gestrichen. Auch wegen der stark gestiegenen Zinsen fuhr die Bank im vergangenen Jahr Rekordgewinne ein.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP