Wirtschaft

Kontrolle über Seltene Erden China bündelt seine Kräfte

Steine des Anstoßes: Seltene Erden in einer in einer Mine in Ganxian.

Steine des Anstoßes: Seltene Erden in einer in einer Mine in Ganxian.

(Foto: dpa)

Im Ringen um die Marktmacht über die sogenannten Seltenen Erden bündelt China seine Kräfte: Das Land gründet einen Industrieverband, um sein Quasi-Monopol gegen den Widerstand mächtiger Industriestaaten zu verteidigen.

Ohne Seltene Erden geht in Hightech-Produkten nichts. Und ohne China geht bei Seltenen Erden ebenfalls nichts - ganz zum Ärger von Wirtschaftsmächten wie den USA, Japan oder der EU. Nach Mahnungen ließen die unlängst Taten folgen und traten ein Schlichtungsverfahren vor der Welthandelsorganisation WTO wegen der Handelspraktiken Chinas bei den begehrten Rohstoffen los. Nun formiert Peking seine Kräfte, um im Streit um die Seltenen Erden mit einer Stimme sprechen zu können.

China gründete einen Industrieverband, um diesen strategisch wichtigen Rohstoffsektor besser zu kontrollieren. Die neue Vereinigung soll "vernünftige" Preismechanismen festlegen, die Beziehungen zwischen Produzenten und Kunden pflegen und sich internationaler Handelsstreitigkeiten annehmen, wie amtliche Medien berichteten.

Mit den neuen Aktivitäten soll eine "nachhaltige und gesunde Entwicklung" gefördert werden, sagte der Vizeminister für Industrie und Informationstechnologie (MIIT), Su Bo, laut Nachrichtenagentur Xinhua. Unter seinem Ministerium sind in dem neuen Verband 155 Mitglieder zusammengeschlossen - allen voran 13 große Konzerne wie Aluminium Corporation of China, Batou Steel Rare Earth und China Minmetals Corporation.

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Mehr als 90 Prozent der gesamten Weltproduktion Seltener Erden werden von China gefördert. Besonders in der Hightech-Industrie werden diese besonderen Metalle benötigt. Sie werden bei der Produktion von Smartphones, Tablet-Computern oder Flachbildschirmen genauso gebraucht wie in Windkraftanlagen, Batterien für Elektroautos oder in Glasfaserkabeln, Katalysatoren und Energiesparlampen. In den vergangenen Jahren hat China seine Ausfuhrquoten für die Seltenen Erden immer wieder gesenkt. Die EU, USA und Japan wollten dem nicht länger tatenlos zusehen und reichten im März Klage bei der Welthandelsorganisation in Genf ein. Die Quoten verstoßen aus ihrer Sicht gegen die Regeln für freien Handel.

Der künftige Präsident des chinesischen Industrieverbands, Gan Yong, sagte, seine Institution wolle die internationale Kommunikation verbessern und "angemessen" mit solchen Handelsspannungen umgehen. Er unterstrich aber auch, den Umweltschutz in der Förderung vorantreiben zu wollen, was China als wichtigen Grund für die Beschränkung der Exporte anführt. Die Ausbeutung gehe zu sehr zu Lasten der Umwelt, betonte Gan Yong.

Obwohl China quasi alleiniger Anbieter auf dem Weltmarkt ist, besitzt es nur ein Drittel der Vorkommen. "Viele Länder in der Welt besitzen Seltene Erden. Die Förderung kann nicht allein von China abhängen", sagte Gan.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts

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