Wirtschaft

Wo ist Karl-Erivan Haub? Einigung im Milliarden-Erbschafts-Streit 

Karl-Erivan Haub.

Karl-Erivan Haub.

(Foto: imago/Sven Simon)

Vor rund drei Jahren verschwindet Tengelmann-Chef Haub während einer Skitour in Zermatt spurlos. Seitdem schwelt ein Familienstreit um das milliardenschwere Erbe. Nun steht fest: Die Erben wollen ihre Anteile am Unternehmen innerhalb der Familie verkaufen. Doch das Schicksal des Milliardärs ist nach wie vor ungeklärt.

Das gemeinsame Statement der Anwälte von Karl-Erivans Ehefrau Katrin Haub sowie seinem Bruder Christian Haub lässt darauf schließen, wie schwierig die Verhandlungen gewesen sind: Von einem "langen Weg", "langwierigen Auseinandersetzungen" und "sehr harten Verhandlungen" ist die Rede. Nun habe man sich aber geeinigt und eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben: Noch im Mai soll der vereinbarte Anteilskauf beurkundet und vollzogen werden. Doch bevor dieser Schritt gegangen werden kann, muss der ehemalige Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub offiziell für tot erklärt werden.

Seit Monaten recherchiert ein Team rund um RTL-Reporterin Liv von Boetticher im Rahmen einer mehrstündigen TV-Dokumentation und verfolgt eine Vielzahl von Spuren: Das RTL-Team ist derzeit in Zermatt vor Ort und konnte mit den damals verantwortlichen Such- und Bergungsteams sprechen. Auch drei Jahre später liegen immer noch keine Beweise vor, die einen Bergunfall bestätigen.

Um die Todeserklärung zu erreichen, wurde vor wenigen Wochen durch die Familie ein sogenanntes Aufgebotsverfahren am Amtsgericht Köln gestartet. Frist: 12. Mai 2021. Dem verschollenen Karl-Erivan selbst, oder jeder anderen Person, die Hinweise über seinen Verbleib haben könnte, soll damit die Gelegenheit gegeben werden, sich beim Amtsgericht Köln zu melden. Zu diesem Zwecke wurde das Aufgebot im Bundesanzeiger und im "Kölner Stadt-Anzeiger" veröffentlicht sowie im Gericht ausgehängt. Sollten bis zum 12. Mai keine stichhaltigen Informationen über den Verbleib des Milliardärs eingegangen sein, kann er auf Antrag der Familie für tot erklärt werden.

Unfall in den Alpen oder bewusstes Verschwinden?

Doch was, wenn Karl-Erivan Haub nicht Opfer eines tragischen Bergunfalls wäre? Die Recherchen der Reporter werfen Zweifel auf, ob Karl-Erivan Haub tatsächlich in Zermatt ums Leben gekommen ist.

Die Investigativ-Journalisten haben Zugang zu geheimen Akten bekommen und diese Informationen durch eigene Recherchen erweitert. Dabei gehen sie auch der Frage nach, welche Dimension die Beziehungen von Karl-Erivan Haub nach Russland gehabt haben. Hierbei spielt auch die Russin Veronika E. eine entscheidende Rolle.

Laut Quellen aus Geheimdienstkreisen, die die RTL-Journalisten einsehen konnten, soll es sich bei der Frau um eine aktive Agentin des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB handeln. Normalerweise benötigt ein Gericht mindestens vier Wochen zur Verkündung eines Urteils. Sollten bis zu der vom Amtsgericht Köln genannten Frist am 12. Mai 2021 Hinweise auf den Verbleib Haubs eingehen, werden die Richter ihnen im Rahmen einer Amtsermittlungspflicht nachgehen müssen.

Quelle: ntv.de, lvb

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