Beunruhigende Signale Europas Wirtschaft kühlt ab
21.06.2012, 11:29 Uhr
Wer den Einkauf regelt, spürt die Zurückhaltung als Erstes.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Die Lage in der Eurozone bleibt unverändert schlecht, zumindest in der Wahrnehmung von Angestellten, die in europäischen Unternehmen für den Einkauf von Waren und Gütern zuständig sind. Der Abschwung wird einem Experten zufolge "tiefer und breiter."
Die wirtschaftlichen Aktivitäten in der krisengeplagten Eurozone haben sich im Juni den fünften Monat in Folge abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft erreichte mit 46,0 Punkten das niedrigste Niveau seit drei Jahren, teilte das Markit-Institut mit. Die Angaben stützen sich auf eine Umfrage unter Tausenden Unternehmen.
Im Juni fiel das Schwächesignal allerdings nicht ganz so verheerend aus: Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 45,5 Zähler erwartet. Erst ab Werten von über 50 Punkten wird Wachstum signalisiert.
"Das ist ein ein Besorgnis erregender Abschwung, und er springt von den Peripherieländern auf Deutschland über", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Er wird tiefer und breiter." Die Daten signalisierten einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal von 0,6 Prozent. Zu Jahresbeginn stagnierte die Wirtschaft im Euroraum noch. Nach zwei Quartalen mit negativen Raten sprechen Ökonomen formell von einer Rezession.
Das spezielle Barometer der Marktforscher für die Industrie der Eurozone fiel im Juni um 0,3 auf 44,8 Punkte. Der Teilindex für den Bereich der Dienstleister legte um 0,1 auf 46,8 Punkte zu.
Quelle: ntv.de, rts