Wirtschaft

GM kauft Ally Financial Opel finanziert selbst

Poliert eine konzerneigene Finanzierungsgesellschaft auch die Verkaufszahlen auf?

Poliert eine konzerneigene Finanzierungsgesellschaft auch die Verkaufszahlen auf?

(Foto: picture alliance / dpa)

General Motors kauft seine Autofinanzierungssparte zurück. Der Milliardendeal kommt auch der defizitären Tochter Opel zu Gute. Im harten Wettbewerb um jeden Autokäufer können die Rüsselsheimer nun maßgeschneiderte Finanzierungsangebote schnüren.

Attraktive Finanzierungsangebote spielen im immer härter werdenden Wettbewerb um die Autokäufer eine zunehmend wichtigere Rolle. Dabei macht Opel endlich einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz wett, denn der bislang firmenfremde Finanzpartner GMAC wird vom Opel-Mutterkonzern General Motors übernommen, wie GM-Finanzchef Dan Ammann bekanntgab. "Mit der Übernahme stellen wir unseren Kunden und Händlern eine wettbewerbsfähige Finanzierung bereit." Man könne für die Kunden leichter attraktive Finanzierungsangebote schnüren.

GMAC finanziert seit Jahrzehnten Opel-Autos und überdies auch die Modelle der in Deutschland noch vergleichsweise jungen Schwestermarke Chevrolet. Früher gehörte GMAC ebenfalls zu General Motors. Der US-Autokonzern verkaufte jedoch im Jahr 2006 die Mehrheit an dieser Tochtergesellschaft an den Finanzinvestor Cerberus.

Ally Financial wieder "zu Hause"

Das aktuelle GM-Management nimmt die Autofinanzierung wieder in die eigenen Hände. Der Konzern hatte für den nordamerikanischen Markt bereits vor zwei Jahren den Autofinanzierer AmeriCredit geschluckt. Um auch in Europa, Lateinamerika und China selbst Finanzierungen anbieten zu können, kauft GM nun den internationalen Zweig seiner Ex-Tochter GMAC. Diese hatte sich zwischenzeitlich in Ally Financial umbenannt.

General Motors (GM)
General Motors (GM) 55,35

Opel kann günstige Finanzierungen für seine Autos gut gebrauchen, um die schwachen Verkäufe anzukurbeln. Die Rüsselsheimer verlieren seit Jahren Geld. Mutterkonzern GM erwartet alleine für dieses Jahr in Europa ein operatives Minus von 1,5 Mrd. bis 1,8 Mrd. Dollar (bis zu 1,4 Mrd. Euro). Der Konzern rechnet in der Region frühestens zur Mitte des Jahrzehnts mit einer schwarzen Null vor Sonderkosten.

Die Übernahme des internationalen Zweigs von Ally Financial ist 4,2 Mrd. Dollar (3,3 Mrd. Euro) schwer. Die Finanzfirma will mit dem eingenommenen Geld ihre Schulden beim US-Steuerzahler abstottern. Denn das Unternehmen musste genauso wie sein ehemaliger Mutterkonzern in der Finanz- und Wirtschaftskrise vom Staat gerettet werden. Die Wettbewerbshüter müssen der Übernahme allerdings noch zustimmen. Der Kauf soll dann Mitte kommenden Jahres endgültig abgeschlossen sein.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/DJ

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