Optimismus wächst bei Europas Massenherstellern Opel will den Markt schlagen
04.03.2014, 15:34 Uhr
Der Opel-Blitz blickt wieder besseren Zeiten entgegen: Der Jahresbeginn ist auf dem Heimatmarkt gelungen, dank neuer Modelle wie Adam und Mokka.
(Foto: REUTERS)
Opel wagt zum Genfer Autosalon eine Kampfansage: Die GM-Tochter will in Europa "wachsen und Marktanteile gewinnen". In einem gesättigten Markt geht das nur auf Kosten der Konkurrenz. Die blickt aber ebenfalls zuversichtlich ins Jahr.
Die dürren Jahre bei der deutschen General-Motors-Tochter Opel scheinen vorbei. Nach rückläufigen oder stagnierenden Verkäufen in Europa wollen die Rüsselsheimer 2014 Gas geben. "Wir wollen stärker wachsen als der Markt und Marktanteile gewinnen", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann auf dem Genfer Autosalon.
Dabei geht die GM-Tochter davon aus, dass der Automarkt in Europa in diesem Jahr zwischen zwei und vier Prozent wächst. Der Branchenverband VDA erwartet, dass die Pkw-Nachfrage in Westeuropa um zwei Prozent zulegen wird.
Er sei zuversichtlich, dass sich das positiv auf den Umsatz auswirken werde, sagte Neumann. Allerdings werde das Unternehmen weiter belastet, etwa durch die Kosten für die Werkschließung in Bochum und hohe Ausgaben für neue Produkte.
Skoda holt auf
Opel hatte im Februar den Marktanteil in Deutschland dank neuer Modelle wie dem Kleinstwagen Adam und dem kleinen Geländewagen Mokka auf 7,4 Prozent leicht gesteigert. Im vergangenen Jahr hatte der Anteil noch bei sieben Prozent gelegen.
Allein im Februar setzte die Marke mit dem Blitz 13,8 Prozent mehr Neuwagen ab als noch vor einem Jahr. Lediglich Ford mit einem Zuwachs von 17,8 Prozent und Audi mit einem Plus von 14,9 Prozent lagen noch vor der GM-Tochter.
Die höchsten Steigerungsraten bei den Importeuren hatten Mitsubishi, Peugeot, Suzuki und Skoda. Die tschechische VW-Tochter steigerte ihren Marktanteil auf 6,0 Prozent und war damit größter Importeur - und ist Opel dicht auf den Fersen.
Franzosen wieder optimistisch
Ähnlich optimistisch wie Opel zeigten sich auch die Konkurrenten und Massenhersteller PSA und Renault. Die beiden französischen Konzerne warnen aber vor Problemen in Schwellenländern wie etwa Russland. Peugeot-Chef Carlos Tavares sagte, die Anzeichen würden derzeit auf leichtes Wachstum in Europa hindeuten. Unsicherheit gebe es hingegen auf den Weltmärkten, Schwierigkeiten in Russland und eine instabile Lage in Lateinamerika.
Ähnlich äußerte sich Renault-Chef Jerome Stoll auf der Branchenschau in Genf: "Während es in Europa Anzeichen für einen Aufschwung gibt, sehen wir zur gleichen Zeit Gegenwind in Schwellenländern." Dazu zählten etwa Russland oder Argentinien. Insgesamt gehe Renault daher nun davon aus, dass der Automarkt weltweit 2014 nur noch um etwas weniger als zwei Prozent wachse. Bislang hatte Renault mit einem Plus von glatt zwei Prozent gerechnet.
Nach jahrelanger Krise wächst die Euphorie auf eine Erholung am europäischen Automarkt damit auf breiter Front. Auch der japanische Weltmarktführer Toyota prognostiziert 2014 einen Aufschwung in Europa.
Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa/DJ