Kampai! Größter Börsengang Asiens 2013 Suntory setzt auf Schweppes und Whisky
03.07.2013, 10:14 UhrJapans Getränkemarkt stagniert, eine Expansion ins Ausland ist teuer: Das nötige Kapital für sein künftiges Wachstum beschafft sich Suntory an der Börse - und das überaus erfolgreich. Suntory ist zwar Japans größter Whisky-Produzent, bekannt aber vor allem für seine Softdrink-Marken.
Asiens bislang größter Börsengang in diesem Jahr ist geglückt: Der Schweppes-Hersteller und Whisky-Produzent Suntory sammelte bei Investoren fast 4 Mrd. Dollar ein und verbuchte am ersten Handelstag steigende Kurse. Die Aktie legte um bis zu 3 Prozent auf 3190 Yen zu. Das Papier schloss mit 3145 Yen deutlich über dem Ausgabepreis von 3100 Yen.
Kursverluste mussten dagegen Anteilsscheine heimischer Konkurrenten wie Kirin, Asahi und Ajinomoto zwischen 0,5 und 2,8 Prozent abgeben. "Ich nehme an, dass einige institutionelle Investoren ihren Aktienbesitz in der Lebensmittelbranche neu ausrichten oder umstrukturieren", sagte Portfoliomanager Yasuo Sakuma von Bayview Asset Management.
Erfolg auch mit Spirituosen
Vor dem Börsengang gab es Befürchtungen, dass der Marktstart schwach ausfallen könnte. Auf dem grauen Markt lag der Preis für die Aktie in der vergangenen Woche bei 2900 Yen. Japans zweitgrößter Softdrink-Hersteller, zu dessen Marken auch Orangina gehört, will das Geld der Investoren für Zukäufe im Ausland nutzen. Da der heimische Getränkemarkt stagniert, will sich Suntory vor allem in asiatischen Wachstumsländern umschauen. Bereits vor dem IPO hatten Analysten betont, ob sich Suntory gegen die Rivalen in der Branche durchsetzen könne, hänge vor allem von der Auslandsstrategie ab.
Suntory ist mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent aber auch Japans größter Whisky-Produzent. Außerhalb des Heimatmarktes hat sich Suntory in den vergangenen Jahrzehnten auch einen sehr guten Ruf unter Whisky-Kennern erarbeitet. Abfüllungen der Marken Yamazaki und Hibiki gehören überdurchschnittlich oft zu den Gewinnern bei internationalen Wettbewerben. Suntory war auch eines der ersten asiatischen Unternehmen, das Hollywood-Stars für seine Vermarktung einsetzte. In Sofia Coppolas "Lost In Translation" mit mit Scarlett Johansson und Bill Murray dreht letzterer etwa einen Suntory-Werbespot in Tokio.
Quelle: ntv.de, bad/dpa