Standort D so attraktiv wie nie Top-Ranking für Wettbewerbsfähigkeit
22.05.2014, 11:39 Uhr
Die unangefochtene Nummer eins ins Sachen Konkurrenzfähigkeit sind die USA. Aber Europa holt kräftig auf. Gute Noten gibt es vor allem für Deutschland. Der Standort punktet nicht nur mit qualifizierten Arbeitnehmern. Auch das Image hat sich deutlich verbessert.
Deutschland macht einer Studie zufolge in Sachen Wettbewerbsfähigkeit einen Sprung nach vorn. In der Rangliste der Schweizer Business School IMD kletterte die Bundesrepublik vom neunten auf den sechsten Platz. Nummer eins bleiben danach die USA, gefolgt von der Schweiz, Singapur und Hongkong. Auch Schweden liegt noch vor Deutschland.

Deutschland ist das mit Abstand führende Land Europas im Maschinenbau.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die IMD stellt das Ranking seit 1989 jährlich auf, wofür 4300 internationale Geschäftsleute befragt und die Länder nach über 300 Kriterien bewertet werden. Deutschland punktet vor allem mit hoch qualifizierten Arbeitnehmern, verlässlicher Infrastruktur und einem stabilen politischen Umfeld. Die USA behaupten ihre Führungsposition dank einer "widerstandsfähigen Wirtschaft, steigender Beschäftigung und ihrer Dominanz in Sachen Technologie und Infrastruktur".
Gute Noten für gutes Image
Überraschend gut ist es im weltweiten Vergleich auch um das Image Deutschlands bestellt. Wie aus dem IMD-Report gesondert hervorgeht, belegt Deutschland hier mittlerweile den zweiten Platz knapp hinter Singapur. Befragt wurden die Teilnehmer hier danach, wie gut oder schlecht ihr Land aus ihrer Sicht als Wirtschaftsstandort im Ausland wahrgenommen wird.
Vor dem Ausbruch der Euro-Krise lag Deutschland dabei traditionell eher im Mittelfeld. Seit 2011 hat die Bundesrepublik rasant aufgeholt. Aktuell ist das Image des Wirtschaftsstandortes Deutschland so gut wie noch nie seit Beginn der Messungen im Jahr 1995.
Europa geht es in Sachen Wettbewerbsfähigkeit besser als letztes Jahr, was der schrittweisen wirtschaftlichen Erholung zugeschrieben wird. Fortschritte werden einigen Euro-Krisenstaaten bescheinigt. Irland (Platz 15), Spanien (39) und Portugal (43) verbesserten sich im Ranking, während Italien (46) und Griechenland (57) zurückfielen.
Japan (21) befindet sich dem Ranking zufolge auf dem aufsteigenden Ast, wozu auch die schwächere Währung, die die Wettbewerbsfähigkeit international verbessert, beiträgt. Im restlichen Asien gewinnen sowohl Malaysia (12) als auch Indonesien (37) an Stellenwert, während Thailand (29) mit seiner politisch instabilen Lage verliert.
Nach unten ging es auch für die meisten aufstrebenden Märkte, weil "das Wirtschaftswachstum und Investitionen von auswärts schrumpfe und die Infrastruktur weiterhin unzureichend ist", wie es heißt. China (23) etwa fällt zurück, weil es Bedenken hinsichtlich seines "Wirtschaftsumfelds" gibt. Indien (44) und Brasilien (54) leiden dagegen unter unrationellen Arbeitsmärkten und unwirtschaftlicher Verwaltung.
Quelle: ntv.de, ddi/rts