Wirtschaft

Immer weniger BriefeUS-Post sucht Auswege

11.05.2013, 13:35 Uhr
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Staatskonzern mit Pensionslast und Versorgungsauftrag: Der US Postal Service. (Foto: REUTERS)

Der Siegeszug von SMS, Chat und E-Mails bringt die staatliche Post in den USA immer mehr in Bedrängnis: US-Postal-Chef Donahoe bekniet seine Aufseher in Washington, endlich Änderungen am eigenen Geschäftsmodell zuzulassen.

Der angeschlagene US-Postdienstleister US Postal Service (USPS) leidet weiter unter den rückläufigen Briefmengen. Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende März sei ein Verlust von 1,9 Mrd. Dollar angefallen, teilte der Staatskonzern mit. Dies stellt immerhin eine leichte Verbesserung zum Vorjahreszeitraum dar, als der Fehlbetrag 3,2 Mrd. Dollar betragen hatte.

Die USPS finanziert sich überwiegend aus dem Verkauf von Briefmarken und anderen Produkten und weniger mit Steuergeldern. Seit Jahren schreibt der Konzern rote Zahlen. Allein im Geschäftsjahr 2012 waren es fast 16 Mrd. Dollar.

Zusätzlich zu den schwierigen Wirtschaftsbedingungen belasten die Staatsfirma enorme Pensionsverpflichtungen - ein Problem, mit dem auch die Deutsche Bundespost zu kämpfen hatte, bis sie schließlich im Rahmen der großen Privatisierungsbemühungen der 1990er Jahre in Telekom, Deutsche Post und Postbank aufgespalten wurde.

Kurswechsel nach 238 Jahren?

Post-Chef Patrick Donahoe sagte, sein Unternehmen müsse bis 2016 rund 20 Mrd. Dollar einsparen. Dies sei nur möglich, wenn der Kongress der Post erlaube, ihr Geschäftsmodell zu reformieren.

Erst im Februar hatten sich die Abgeordneten Neuerungen widersetzt und dem Unternehmen untersagt, die Samstag-Zustellung einzustellen.

Die US-Post wurde 1775 gegründet und gehört zu den wichtigsten öffentlichen Unternehmen der USA. Im Unterschied zu den privaten Konkurrenten UPS und FedEx hat die US-Post einen gesetzlichen Versorgungsauftrag und muss daher alle Bürger beliefern.

Quelle: ntv.de, mmo/rts