Der Börsen-Tag BaFin-Vorwürfe gegen BayWa
16.10.2025, 14:09 UhrDer angeschlagene Münchner Agrarkonzern BayWa hat nach Erkenntnissen der Finanzaufsicht BaFin in seiner Bilanz für 2023 wesentliche Kreditrisiken unter den Tisch fallen lassen. Der Lagebericht sei lücken- und damit fehlerhaft, rügte die Behörde in einer Mitteilung. Konkret geht es vor allem um einen zwei Milliarden Euro schweren Konsortialkredit, den die BayWa von mehreren Banken erhalten und bis auf 250 Millionen Euro voll in Anspruch genommen hatte. Der Kredit war an Bedingungen wie eine Mindest-Eigenkapitalquote geknüpft, die die BayWa ab Mitte 2023 nicht mehr einhalten konnte.
Die Banken hatten zwar nachträglich darauf verzichtet, den Kredit bis Ende 2023 deswegen zu kündigen. Doch schon Ende März 2024 - also kurz nach Feststellung des Jahresabschlusses für 2023 - hätten sie wieder das Recht dazu gehabt. Die Aktionäre der BayWa erfuhren von den Vorgängen im Lagebericht aber nichts - "entgegen den handelsrechtlichen Anforderungen", wie die Prüfer der BaFin monierten. Auch über das Risiko, dass die BayWa kurzfristige Schuldverschreibungen ("Commercial Papers") über 632 Millionen Euro und eine Anleihe über 500 Millionen Euro möglicherweise nicht würde tilgen können, habe der Vorstand die Aktionäre nicht aufgeklärt, rügte die BaFin. Die BayWa hat sich immer wieder über Commercial Papers finanziert.
Quelle: ntv.de