Der Börsen-Tag DAX watet im Morast aus Zinssorgen und China-Problemen
17.08.2023, 17:36 UhrDie deutschen Aktienindizes sind wieder etwas stärker unter Druck geraten. Der DAX verlor 0,7 Prozent und schloss bei 15.677 Punkten, sein Tagestief lag bei 15.664 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 1,3 Prozent tiefer bei 4227 Stellen.
Das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom Mittwochabend hat unterstrichen, dass die Fed-Mitglieder deutlichere Zeichen eines Inflationsrückgangs sehen wollen - ansonsten seien weitere geldpolitische Verschärfungen notwendig. Da die Mehrheit der Notenbanker aber von "signifikanten Aufwärtsrisiken" bei der Inflation ausgeht, könnten noch mehr Zinsschritte erfolgen, als dem Markt lieb ist.
Sorgen bereitete weiter China. Nicht nur die Konjunktur läuft dort nicht rund, wie der Nachfrageeinbruch beim PC-Hersteller Lenovo zeigt. Dazu kam das Eingeständnis des Vermögensverwalters Zhongzhi, in einer Liquiditätskrise zu stecken. Das sorgt dafür, dass das Schreckgespenst einer ausgewachsenen Immobilien- und Finanzkrise in China umgeht. Die chinesische Notenbank reagierte. Die Währungshüter würden die Immobilien-Politik bald anpassen und optimieren, hieß es in Peking.
Im DAX verloren Rheinmetall 1,0 Prozent. Die Aktien befinden sich damit seit über einer Woche auf dem Rückzug. "Sie schwächeln etwas gegenüber der Konkurrenz", sagte ein Frankfurter Händler. Fundamentaler Auslöser dürfte sein, dass die Düsseldorfer nach Polen nun auch den Großauftrag für Schützenpanzer in Australien an den koreanischen Konkurrenten Hanwah verloren haben.
Nach Geschäftszahlen brachen Bijou Brigitte gleich um 16,9 Prozent ein. Das Unternehmen konnte zwar den Umsatz steigern. Das ging allerdings mit einem erheblichen Margendruck einher. Das Konzernergebnis nach Ertragsteuern verringerte sich beträchtlich. Bijou Brigitte verwies auf inflationsbedingte Kostensteigerungen sowie auf einmalige im Vorjahr aufgetretene Sondereffekte nach Rückkehr aus der Pandemie.
Quelle: ntv.de