Der Börsen-TagDax geht in schwieriger Großwetterlage die Puste aus
Heute herrschte ein für diese aufgewühlten Zeiten relativ ruhiger Handel an der Frankfurter Börse. Nach den deutlichen Verlusten am Mittwoch notierte der deutsche Aktienmarkt zeitweise deutlich im Plus, kam aber immer wieder zurück. "Die Lage bleibt schwierig - zwischen dem Ukraine-Krieg auf der einen und der falkenhaften US-Notenbank auf der anderen Seite", sagt ein Marktteilnehmer. Und auch in der EZB beschäftigt man sich den Protokollen der jüngsten Sitzung zufolge angesichts der hohen Inflation mit einer Zinsanhebung.
Im Ukraine-Krieg weichen die Hoffnungen auf eine schnelle Verhandlungslösung. "Aktuell sieht es eher nach einem langen Krieg aus", befürchtet ein Marktteilnehmer. Und angesichts der weiterhin hohen Energiepreise wachse die Furcht vor einer Welle von Gewinnwarnungen. Wie stark die hohen Energiepreise auf die Unternehmensgewinne durchschlügen, werde die in Kürze beginnende Berichtssaison für das eben abgelaufene erste Quartal zeigen.
Der Dax, der sich den ganzen Tag über wacker gehalten hatte, tauchte im späten Handel wieder ab. Der deutsche Leitindex schloss 0,5 Prozent leichter bei 14.078 Punkten, sein Tagestief lag bei 14.070 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte 0,4 Prozent tiefer bei 3809 Stellen.
Unter den Einzelwerten im Dax verloren Airbus nach zeitweiligen Gewinnen 1,8 Prozent. Der Flugzeugbauer hat Kreisen zufolge seine Auslieferungen im März im Vergleich zu Februar deutlich gesteigert, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Airbus wollte sich aber dazu nicht äußern.
Zu den Favoriten zählten Deutschen Post mit plus 1,9 Prozent. Nach schwächeren Handelstagen griffen die Anleger bei den Bonnern wieder zu.
Gerresheimer gewannen an der MDax-Spitze 5,4 Prozent und profitierten von Quartalszahlen und einem angehobenen Umsatzausblick. Allerdings monierten einige Marktexperten, dass der Spezialverpackungshersteller für Pharma- und Kosmetikunternehmen nicht auch die Prognose für den operativen Ergebnisausblick hochgesetzt hat.
Die Papiere von Eckert & Ziegler gaben im SDax um 0,7 Prozent nach. Das Strahlen- und Medizintechnikunternehmen hatte am Mittwochabend überraschend Eckzahlen zum ersten Quartal vorgelegt und seine Jahresziele bestätigt.