Dax-Rally ebbt ab - Bayer-Aktie im Fokus
Nach der jüngsten Rally haben Anleger an den europäischen Aktienmärkten eine Verschnaufpause eingelegt. An der Frankfurter Börse trat der Dax lange Zeit auf der Stelle. Zum Wochenstart hatte die Einigung zwischen den USA und China auf eine 90-tägige Aussetzung eines Großteils der im April verhängten Zölle den deutschen Leitindex zeitweise auf ein frisches Rekordhoch von 23.911,98 Punkten getrieben.
"Wir müssen bedenken, dass die durchschnittlichen Zölle in den USA immer noch auf einem Niveau liegen, das wir seit 1941 nicht mehr gesehen haben", konstatierte Nick Saunders, Chef der Aktienhandelsplattform Webull UK. "Es gibt definitiv Bedenken hinsichtlich einer Verlangsamung des Handels." Nach den Zugeständnissen stelle sich die Frage, ob es kurzfristig neue Impulse für steigende Kurse geben kann, sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets.
Der Dax ging mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent auf 23.639 Punkte aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0,3 Prozent höher bei 5410 Stellen. Der Euro lag am Abend deutlich fester bei 1,1175 US-Dollar.
Bei den Einzelwerten gewannen Bayer 2,8 Prozent. Damit kamen die Anteilsscheine der Leverkusener zum Handelsende hin deutlich zurück, denn in der Spitze waren sie um rund zwölf Prozent nach oben geschossen. Bei dem krisengeplagten Pharma- und Agrarkonzern ist die Lage trotz Unsicherheit durch die US-Zollpolitik nicht so schlecht wie befürchtet.
Schlägt der Dow Jones jetzt wieder den Dax?
Fed-Zinssenkungen weniger dringlich
Zinssenkungen durch die US-Notenbank sind wegen der 90-tägigen Pause bei den US- und chinesischen "reziproken" Zöllen nach Einschätzung von Goldman-Sachs-Volkswirten nicht mehr so dringend notwendig wie zuvor. "Nach unserem neuen wirtschaftlichen Basisszenario verlagert sich der Grund für Zinssenkungen von der Versicherung hin zur Normalisierung", schreiben sie in einem Kommentar. Sie verweisen darauf, dass das Wachstum nun wahrscheinlich etwas höher und die Arbeitslosenquote etwas niedriger bleiben werde, wodurch die Dringlichkeit einer geldpolitischen Unterstützung abnehme.
Windkraft-Aktien sind Gewinner in Europa
Die Aktien der Windbranche zählen derzeit zu den Favoriten in Europa. Trotz der offensichtlichen Abneigung von US-Präsident Trump gegen Erneuerbare Energien und der Drohung von Equinor, ein Offshore-Projekt vor New York einzustellen, geht es bei allen Branchenwerten nach oben. Vestas springen um neun Prozent, EDP Renewables um 4,6 Prozent, Oersted und Nordex um je fast fünf Prozent nach oben. Aktuell treibt die Aussicht auf bessere Steuergutschriften in den USA, übergeordnet jedoch die Aussicht auf das Vermeiden einer US-Rezession wegen der Zollpause und damit einem steigenden Energie- und Investitionsbedarf.
Zwei Drittel der Kodi-Filialen werden gerettet
Die Fortführung von 150 Filialen des Discounters Kodi mit rund 1200 Beschäftigten ist unter Dach und Fach. Ein Investoren-Konsortium um den bisherigen Kodi-Gesellschafter Richard Nölle übernimmt die Vermögenswerte des insolventen Unternehmens mit Sitz in Oberhausen rückwirkend zum 1. April 2025, teilte die Firma mit. Die Filialen sollen weiterhin unter der Marke Kodi laufen. Diese Lösung hatte sich bereits Ende März abgezeichnet. "Nach Klärung letzter Details haben nun auch die Mitglieder des Gläubigerausschusses der Übernahme zugestimmt", hieß es.
80 Kodi-Filialen werden nicht von den neuen Investoren übernommen. 480 Beschäftigten und 40 weiteren in der Zentrale wurde bereits gekündigt. Der Ausverkauf läuft. Er soll Ende Mai, spätestens Ende Juni abgeschlossen sein.
Warum der US-Dollar trotz "Stockfehlern" Weltleitwährung bleibt
Der Chef der Börse Stuttgart, Matthias Voelkel, sieht den US-Dollar trotz der jüngsten Turbulenzen im Zusammenhang mit der Zollpolitik von Präsident Donald Trump als Weltleitwährung vor einer großen Zukunft. Der Dollar schwächele zwar leicht gegenüber dem Euro, sagte er auf dem Wirtschaftstag in Berlin. Doch sei dies noch kein Anzeichen für einen Wachwechsel: "Es dauert historisch - der Vorgänger des Dollar war das Pfund - 100 bis 150 Jahre, bis eine Leitwährung abtritt." Zwar schwinde Vertrauen der Investoren. Doch zu glauben, dass der Euro nun in wenigen Jahren hoch katapultiert werde, nur weil in den USA "Stockfehler" passierten, sei nicht realistisch.
Dagegen spreche nicht nur die Historie, sondern auch die Stärke der amerikanischen Wirtschaft, sagte Voelkel weiter. Die USA spielten zwar mit dem Feuer, doch sollte Europa nicht glauben, dass ihm nun alles in den Schoß falle. Voelkel verwies darauf, dass mehr als 50 Prozent des Welthandels in Dollar abgewickelt werden. Überdies lägen mehr als 60 Prozent der Währungsreserven in Dollar.
Wall Street eröffnet ruhig - Unitedhealth-Aktie stürzt ab
Nach dem Kursfeuerwerk zu Wochenbeginn kommt es an der Wall Street am Dienstag zunächst zu einer Konsolidierung. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,5 Prozent auf 42.206 Punkte, belastet vom deutlichen Minus bei Unitedhealth. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen dagegen um 0,1 beziehungsweise 0,5 Prozent zu. Keinen größeren Impuls liefern die vorbörslich veröffentlichten US-Verbraucherpreise. Der Inflationsdruck hat im April leicht nachgelassen.
Bei den Einzelwerten geht es für Boeing um 1,9 Prozent nach oben. China hat nach der Zoll-Deeskalation zwischen den USA und China ein einmonatiges Verbot aufgehoben, das es Fluggesellschaften untersagte, Boeing-Flugzeuge in Empfang zu nehmen. Fedex verlieren 0,5 Prozent. Amazon hat den Logistikkonzern als Partner für die Zustellung ausgewählter Großpakete an Kundenhaushalte des Online-Händlers gewonnen. Abwärts geht es für Unitedhealth, die um 12,1 Prozent einbrechen. Das Unternehmen gab bekannt, dass Stephen Hemsley mit sofortiger Wirkung neuer CEO wird. Andrew Witty hat aus "persönlichen Gründen" beschlossen, als CEO zurückzutreten, so Unitedhealth. Zudem wurde die Prognose für 2025 ausgesetzt.
Opec-Kartell funktioniert nicht mehr - Absturz am Ölmarkt
Seit Monaten steht der Ölpreis unter Druck. Was steckt hinter dem Preissturz? Und wird es demnächst sogar noch billiger werden? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.
US-Inflation sinkt überraschend
Die US-Inflation ist im April und damit dem Monat der Zollankündigungen von Präsident Donald Trump überraschend abgeflaut. Die Teuerungsrate sank zum Vorjahr um 2,3 Prozent, nach 2,4 Prozent im März. Dies teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Volkswirte wurden von dem Rückgang überrascht: Sie hatten im Mittel erwartet, dass sich der Preisauftrieb auf dem Niveau vom März stabilisieren würde. Von März auf April stiegen die Preise um 0,2 Prozent. Experten hatten einen Anstieg von 0,3 Prozent erwartet. Mit den Aprildaten sind in der Inflation erstmals die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verkündeten Sonderzölle enthalten, die er jedoch für viele Staaten vorübergehend aussetzte.
"Die Inflationsrate hält sich auf dem niedrigeren Niveau. Weiteres Abwärtspotenzial besteht aber kaum noch", sagte der Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger. "Vielmehr dürfte die Inflationsrate wegen der Zölle in den kommenden Monaten steigen. Im Spagat zwischen Konjunkturabschwächung und Inflationsrisiken dürfte die Fed weiter stillhalten. Zinssenkungen sind im Zuge einer anhaltenden Konjunkturschwäche erst ein Thema für September."
Vonovia-Aktie tiefrot
Die Aktie von Vonovia verliert 6,6 Prozent. Der größte deutsche Immobilienkonzern will Wandelanleihen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro ausgeben. Der Nettoerlös aus dem Angebot werde für allgemeine Unternehmenszwecke einschließlich der Refinanzierung von Schulden verwendet, teilte der Dax-Konzern mit.
Neues vom Geldmarkt
Die Sätze am europäischen Geldmarkt präsentieren sich wenig verändert. Tagesgeld wird zur Haupthandelszeit am späten Vormittag mit 2,15 zu 2,32 Prozent gehandelt und damit auf dem Niveau vom Wochenauftakt. Laut TomNext und SpotNext werden sich die Sätze auch in den kommenden Tagen nicht verändern. Für Juni ist dann eine weitere Zinssenkung durch die EZB fest eingepreist.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,15 - 2,32 (2,15 - 2,32), Wochengeld: 2,15 - 2,32 (2,15 - 2,32), 1-Monats-Geld: 2,16 - 2,34 (2,16 - 2,34), 3-Monats-Geld: 2,08 - 2,35 (2,07 - 2,34), 6-Monats-Geld: 2,08 - 2,36 (2,05 - 2,33), 12-Monats-Geld: 2,03 - 2,43 (2,00 - 2,28), Euribors: 3 Monate: 2,1390 (2,1240), 6 Monate: 2,1210 (2,1110), 12 Monate: 2,0670 (2,0240)
Honda legt Elektropläne in Kanada auf Eis
Der japanische Autobauer Honda rechnet angesichts der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zollplänen von US-Präsident Donald Trump für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinneinbruch. Der Gewinn werde mit umgerechnet gut drei Milliarden Euro um 59 Prozent niedriger ausfallen als vor Jahresfrist, teilte das Unternehmen mit. Zugleich kündigte der zweitgrößte japanische Autobauer an, seine Pläne zum Aufbau einer Elektroauto-Lieferkette in Kanada zunächst für zwei Jahre auf Eis zu legen. Der Grund dafür sei die geringere Nachfrage nach Elektroautos.
Ex-Lufthansa-Chef Jürgen Weber ist tot
Der frühere Lufthansa-Chef Jürgen Weber ist am Montag im Alter von 83 Jahren gestorben. Das teilte der MDax-Konzern heute mit. Weber war 1967 als junger Ingenieur zur Lufthansa gekommen und hatte das Unternehmen von 1991 bis 2003 als Vorstandschef geführt. Danach wechselte er bis 2013 an die Spitze des Aufsichtsrats. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.
Als wichtigste Entscheidungen seiner Amtszeit gelten die Sanierung und Restrukturierung der einstigen Staatsgesellschaft. Zudem gründete er das weltweite Airline-Netzwerk Star Alliance.
Hugo Boss platziert eine halbe Milliarde Euro an Commercial Papers
Hugo Boss hat 500 Millionen Euro im Rahmen eines Commercial-Paper-Programms (CP-Programm) platziert. Wie der Modekonzern mitteilte, soll damit seine finanzielle Flexibilität gestärkt und der Zugang zu den Kapitalmärkten, über die traditionelle Bankenfinanzierung hinaus, ausgebaut werden. Das neu aufgelegte Commercial-Paper-Programm biete auch "ein äußerst kosteneffizientes Instrument für die kurzfristige Finanzierung" und ermögliche die weitere Optimierung der Finanzierungskosten, sagte Konzernchef Yves Müller.
Die ING Bank hat das Commercial-Paper-Programm als Koordinator begleitet. Zur Händlergruppe gehören laut Mitteilung BNP Paribas, die DZ Bank sowie die ING Bank. Die Citibank Europe ist Emissions- und Zahlstellenagent. Die rechtliche Beratung für den Emittenten erfolgte durch White & Case.
Medikamenten-Streit in den USA: Ändern sich jetzt die Preise in Deutschland?
Präsident Donald Trump kündigt dramatische Preissenkungen für Medikamente auf dem US-amerikanischen Markt an. Der Pharmabranche droht damit ein massiver Umsatzverlust. Die Auswirkungen könnten am Ende auch für die Verbraucher in Deutschland zu spüren sein.
US-Zölle lassen K+S kalt
K+S sieht sich von der Zollpolitik der US-Regierung weiterhin nicht betroffen. "Unsere Landwirtschaftsprodukte Kaliumchlorid und Kaliumsulfat sind explizit von den Zöllen ausgenommen. Und das liegt daran, dass die USA nur eine sehr unbedeutende eigene Kaliproduktion haben und auf Importe angewiesen sind", sagt Finanzchef Christian Meyer anlässlich der Quartalsbilanz. Auch künftig erwarte K+S für seine Produkte keine Veränderung in der Zollpolitik. Der Düngemittel- und Salzhersteller hatte bereits Ende April vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht und seine Jahresziele wegen steigender Düngemittelpreise erhöht. "Wir sehen eine weiter steigende Kalinachfrage, die auf ein begrenztes Angebot trifft", so Meyer.
Nissan schreibt Megaverlust - Werkschließungen und massenhafter Jobabbau
Der japanische Autohersteller Nissan hat in seinem abgelaufenen Geschäftsjahr einen Milliardenverlust verzeichnet. Bis Ende März machte der Konzern unter dem Strich 671 Milliarden Yen (knapp 4,1 Milliarden Euro) Verlust, wie er mitteilte. Das hoch verschuldete Unternehmen plant nun den Abbau von 15 Prozent seiner weltweiten Arbeitskräfte und will sieben seiner insgesamt 17 Werke schließen.
Nissan hatte zuvor bereits den Abbau von weltweit 9000 Stellen angekündigt. Diese Zahl erhöhte das Unternehmen nun auf 20.000. Die Werkschließungen sollen bis 2027 erfolgen.
Dax klebt fest
Wenig Bewegung an der Frankfurter Börse: Der Dax hat am Mittag kaum verändert bei 23.560 Punkten verharrt. Der EuroStoxx50 legte geringfügig um 0,1 Prozent auf 5397 Stellen zu. Der Euro notierte etwas fester bei 1,1111 US-Dollar.
ZEW-Index der Konjunkturerwartungen zieht überraschend stark an
Die Pause im Zollstreit lässt Börsenprofis deutlich optimistischer auf die deutsche Wirtschaft blicken. Das Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten schnellte im Mai um 39,2 Punkte auf plus 25,2 Zähler nach oben. Das teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner Umfrage unter 191 Investoren und Analysten mit. Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 11,9 Punkte erwartet. Das Barometer für die aktuelle Lage fiel dagegen um 0,8 auf minus 82,0 Zähler. Hier hatten Ökonomen eine Verbesserung auf minus 77,0 Punkte vorausgesagt. In keinem anderen Euro-Land sei ein schlechterer Wert ermittelt worden.
"Die Aussicht auf Zolldeals dürfte den Absturz der Erwartungen gedreht haben. Es ist aber noch immer so, dass die US-Zollpolitik die Planungssicherheit erschwert", äußerte Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe: "Die Lagebeurteilung zeigt, dass der Blick auf den künftigen Konjunkturverlauf trist bleibt. Ein nachhaltiger Stimmungsumschwung dürfte nur mit Strukturreformen erreichbar sein. Das Lieferkettengesetz zu kippen ist zumindest schon einmal ein guter Ansatz."
Munich Re mit deutlichem Gewinnrückgang
Die Munich Re hat im ersten Quartal wegen der Schäden aus den Waldbränden in Kalifornien einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Dax-Konzern bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Der Gewinn nach Steuern fiel um 48 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro, was den Analystenerwartungen entsprach. Die Waldbrände in und um Los Angeles im Januar kosten den Konzern laut einer aktualisierten Schätzung 1,1 Milliarden Euro. In einer ersten Einschätzung war der Konzern von 1,2 Milliarden Euro ausgegangen.
Die Munich Re erwartet für das laufende Jahr weiterhin einen Gewinnanstieg auf sechs Milliarden Euro von 5,67 Milliarden im Vorjahr. Der Versicherungsumsatz soll auf 64 Milliarden Euro von 60,8 Milliarden Euro steigen. Die Kapitalanlagerendite wird bei 3,0 Prozent gesehen.
"Es war regelrecht surreal": Wie Anleger auf den Zoll-Crash reagierten
Der Zoll-Crash liegt schon einige Wochen zurück und viele Aktien haben sich inzwischen wieder von den teils herben Rückschlägen erholt. Wie sind Anlegerinnen und Anleger rückblickend mit der dramatischen Situation umgegangen? Wie der Geschäftsführer der Börse Stuttgart, Dragan Radanovic, die entscheidenden Stunden erlebt hat, darüber hat Friedhelm Tilgen mit ihm auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart gesprochen.
Hannover Rück gewinnmäßig über den Erwartungen
Die Hannover Rück hat den Gewinnrückgang im ersten Quartal trotz einer erheblichen Schadensbelastung aus den Waldbränden in Kalifornien in Grenzen halten können. Das Ergebnis fiel deutlich besser aus als von Analysten erwartet. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der im Dax notierte Rückversicherungskonzern.
Der Nettogewinn sank um 14 Prozent auf 480 Millionen Euro. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst zusammengestellten Konsens mit 447 Millionen Euro gerechnet. Die Waldbrände in und um Los Angeles im Januar kosten den Konzern 631 Millionen Euro. In einer ersten Schätzung waren die Hannoveraner von bis zu 700 Millionen Euro ausgegangen.
Bayer-Aktie geht durch die Decke
Regelrecht nach oben geschossen ist im Dax die Bayer-Aktie, sie legte in der Spitze um mehr als elf Prozent zu. Damit peilt sie den größten Tagesgewinn seit März 2009 an. Der operative Gewinn des Leverkusener Agrar- und Pharmakonzerns gab zum Jahresauftakt weniger stark nach als befürchtet. Pharma liege weit vorne und die Agrarsparte CropScience über den gesenkten Erwartungen, teilten die Analysten von Jefferies mit.
Immobilienkonzern hakt Krise ab
LEG Immobilien hat die Krise der Branche zu den Akten gelegt. Im ersten Quartal habe der Konzern im operativen Geschäft beim wichtigsten Ertragswert, dem Mittelzufluss (AFFO), ein Plus von 28,2 Prozent auf 62,3 Millionen Euro erzielt, teilt der MDax-Konzern mit. Unter dem Strich schrieben die Düsseldorfer einen Gewinn von 243 Millionen Euro. Im Gesamtbestand konnte die LEG die Mieten um drei Prozent in die Höhe schrauben, der Leerstand der Wohnungen verringerte sich auf 2,4 Prozent. Zudem habe die LEG die Integration der 9000 Wohnungen des Zukaufs BCP abgeschlossen. Rund 1350 der BCP-Wohnungen in Ostdeutschland sollen nun verkauft werden. "Die LEG ist mit einem deutlichen Ertragswachstum hervorragend in das Geschäftsjahr 2025 gestartet", unterstreicht LEG-Chef Lars von Lackum.
Im Gesamtjahr solle der AFFO in der Bandbreite von 205 bis 225 Millionen Euro liegen, bekräftigte das Unternehmen. Im vergangenen Jahr hatte die LEG hier 200 Millionen Euro erreicht.
Einbußen bei Jenoptik - Zoll-Diskussionen verunsichern
Jenoptik hat das schwierige Marktumfeld zum Jahresauftakt zu spüren bekommen und sieht durch die US-Zoll-Politik höhere Risiken. Bei einem Umsatzrückgang um knapp fünf Prozent auf 243,6 Millionen Euro ging der operative Gewinn (Ebitda) im ersten Quartal um 18,6 Prozent auf 36,2 Millionen Euro zurück, wie der Technologiekonzern mitteilt. Der Auftragseingang schrumpfte auf 204,6 (Vorjahr: 242) Millionen Euro.
"Wir halten unverändert an der Erwartung fest, dass die Nachfrage insbesondere in der Halbleiterausrüstungsindustrie im zweiten Halbjahr anzieht, jedoch ist das Risiko hinsichtlich des Zeitpunkts und der Stärke des Aufschwungs gestiegen", erklärt Firmenchef Stefan Traeger mit Hinweis auf die Zoll-Politik der USA. Der Handelskrieg sorge für Verunsicherungen und könnte einen Aufschwung bremsen. Gleichwohl bestätigt Traeger seine Jahresziele.
"Erholungsrally haben wir hinter uns"
Der Dax startet kaum verändert in den neuen Handelstag. Der deutsche Börsenleitindex, der gestern ein frisches Allzeithoch bei 23.912 Punkten aufgestellt hatte, aus dem Handel aber mit 23.567 Zählern gegangen war, notiert aktuell im Bereich von 23.590 Stellen.
"Die Grundstimmung ist aber nach wie vor gut", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Friedhelm Tilgen. "Die Erholungsrally haben wir im Grunde genommen aber schon hinter uns mit dem gestrigen Rekord nahe der 24.000er-Marke."
Rücksetzer bei den Ölpreisen
Die Ölpreise geben zunächst leicht nach. Sie hatten gestern ein Zweiwochenhoch erreicht. Grund dafür war die Einigung der USA und Chinas auf eine vorübergehende Senkung der Zölle. Anleger befürchten jedoch, dass die dem Streit zugrunde liegenden Differenzen weiterhin bestehen: Darunter das Handelsdefizit der USA gegenüber China und die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach mehr Maßnahmen Pekings zur Bekämpfung der Fentanyl-Krise in den USA. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 64,72 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,3 Prozent schwächer bei 61,75 Dollar.
Tech-Sektor auf Erholungskurs
Für den Tech-Sektor in den USA ging es nach den Rückschlägen durch den Zollkonflikt zuletzt wieder deutlich nach oben. Wie nachhaltig ist diese Erholung und wie könnten Anleger darauf setzen? Darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Patrick Kesselhut von der Société Générale.
Autoaktien sind gefragt
Sehr uneinheitlich geht es an den Börsen in Ostasien zu. Thema Nummer eins sind weiter die zunächst für 90 Tage zwischen den USA und China verhandelten niedrigeren Zölle. Details dazu waren gestern erst bekannt geworden, als die Aktienmärkte in Ostasien bis auf Hongkong bereits geschlossen hatten. In Hongkong hatte man darauf also noch ausgiebig reagieren können, woraufhin es dort massiv nach oben gegangen war. Entsprechend kommt der HSI nun in einer Art Ernüchterungsbewegung deutlicher zurück, um 1,7 Prozent. Zwar haben beide Seiten die Zölle deutlich gesenkt, sie sind damit aber immer noch höher als vor dem von US-Präsident Trump am 2. April ausgerufenen "Liberation Day" mit Zöllen gegen praktisch alle Länder der Welt. Der Schanghai Composite liegt gut behauptet im Markt.
In Tokio geht es kräftig nach oben mit dem Nikkei-Index. Er gewinnt 1,9 Prozent auf 38.375 Punkte. Hier sorgt zusätzlich für Auftrieb, dass der Dollar im Zuge der Zolleinigung deutlich gestiegen ist, was japanische Exporte verbilligt und die Auslandsgewinne der Japaner erhöht. Zu den größten Gewinnern gehören Auto- und Bankaktien. Weitere Verluste verzeichnen japanische Staatsanleihen, die als sicherer Hafen nicht mehr gesucht sind. Die Marktzinsen ziehen entsprechend an.
In Sydney steigt der S&P/ASX-200-Index um 0,4 Prozent. Hier sind unter anderem als besonders zyklisch geltende Rohstoffaktien gesucht. BHP verteuern sich um 2,8 Prozent, Rio Tinto um 2,5 und Fortescue um 4,0 Prozent. Ampol legen um 1,2 Prozent zu. Das Raffinerieunternehmen hat den Verkauf seines Stromeinzelhandelsgeschäfts in Australien und Neuseeland beschlossen. Der Kospi in Seoul büßt 0,1 Prozent ein.
Bayers Agrargeschäft bereitet Sorgen
Die Schwäche der Agrarsparte hat Bayer zum Jahresauftakt weiter belastet. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) sank im ersten Quartal um 7,4 Prozent auf 4,09 Milliarden Euro, wie der Agrar- und Pharmakonzern mitteilt. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang auf 3,75 Milliarden Euro gerechnet. Die Agrarsparte CropScience verdiente operativ zehn Prozent weniger als vor Jahresfrist, während das Pharmageschäft einen höheren Gewinn einfuhr. Der Konzernumsatz lag mit 13,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Die Bayer-Aktien notieren vorbörslich gut 1,5 Prozent fester.
Bayer bekräftigt seine Jahresziele. Für 2025 rechnet der Vorstand mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns auf 9,3 bis 9,8 von 10,1 Milliarden Euro. Auch der Agrar- und Pharmakonzern beobachtet die Auswirkungen der US-Zollpolitik genau. "Auf Basis der aktuellen Zollankündigungen gehen wir davon aus, dass wir die Effekte kompensieren können und bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr zu konstanten Wechselkursen", erklärt Finanzvorstand Wolfgang Nickl.
Bundesregierung muss Wachstumsbremsen lösen
Bundesbankpräsident Joachim Nagel fordert von der Regierung unter Kanzler Friedrich Merz eine neue Wirtschaftspolitik. Es gelte, die Hemmnisse zu überwinden, die das Wirtschaftswachstum behinderten, sagt Nagel der "Süddeutschen Zeitung": "Deutschland muss seine Infrastruktur verbessern, sein Arbeitskräfteangebot ausbauen, die öffentlichen Dienstleistungen digitalisieren und beschleunigen, Bürokratie abbauen und seine Verteidigungsfähigkeit stärken."
Nagel lobt die Entscheidung, ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für den Ausbau der Infrastruktur zu bilden sowie die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben zu reformieren. Zugleich betont er jedoch den Ausnahmecharakter dieser Maßnahmen. "Deutschland befindet sich mit seinem Bedarf an Verteidigung und Infrastruktur gerade in einer außergewöhnlichen Situation, und die zusätzliche Verschuldung sollte als einmalige Chance für das Land begriffen werden", sagt Nagel und fügt hinzu: "Aber es ist völlig klar, dass wir nicht alle Probleme mit zusätzlichen Ausgaben lösen können. Die Schuldenquote muss nach einer Anpassungsphase wieder sinken." Die Verpflichtung Deutschlands zur Einhaltung der europäischen Fiskalregeln bleibe unverändert bestehen.
Ex-VW-Manager schwört Polestar auf Europa ein
Polestar will sich stärker auf den europäischen Markt konzentrieren. Das vom Autobauer Volvo Cars und dessen chinesischer Konzernmutter Geely kontrollierte Unternehmen verringerte den Verlust nach Steuern im ersten Quartal auf 190 Millionen Dollar von 276 Millionen ein Jahr zuvor, wie der defizitäre und hochverschuldete E-Auto-Bauer mitteilt. Der im vergangenen Jahr als Vorstandschef angetretene Branchenveteran Michael Lohscheller will das Unternehmen mit einem Strategiewechsel und drastischen Kostensenkungen retten. Polestar kämpft mit Liquiditätsengpässen, Milliardenschulden und der Flaute bei Elektrofahrzeugen.
"Europa hat absolut höchste Priorität", sagt der frühere VW-Manager und Opel-Chef Lohscheller. "Wir konzentrieren uns sehr auf unsere Stärken, und die liegen definitiv in Europa." Dort habe Polestar einen sehr guten Bekanntheitsgrad und zusammen mit Volvo ein gutes Servicenetz und viele Händler.
Nach dem Allzeithoch ist die Luft raus
Der Dax wird mit Verlusten starten. Die Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit hatte den deutschen Leitindex zum Wochenanfang auf ein frisches Allzeithoch von 23.911,98 Punkten getrieben, bevor er die Kursgewinne einschränkte und 0,3 Prozent fester bei 23.566,54 Punkten aus dem Handel ging. An der Wall Street hatten die vereinbarten Zollsenkungen den Dow-Jones-Index um knapp drei Prozent steigen lassen.
Im Tagesverlauf treiben Anleger vor allem Wirtschaftsdaten und Unternehmensbilanzen um. Angesichts der Entspannung im Zollstreit dürfte der Konjunkturpessimismus der Börsianer etwas nachlassen. Volkswirte erwarten, dass das im Mai vom Mannheimer ZEW ermittelte Barometer mit Blick auf die deutschen Konjunkturaussichten der kommenden sechs Monate ansteigen wird. Später am Tag stehen die Inflationsdaten aus den USA auf dem Programm. Der Preisauftrieb hatte im März und damit vor dem Zoll-Rundumschlag nachgelassen. Experten erwarten, dass die Teuerungsrate im April mit 2,4 Prozent genauso hoch wie im März ausgefallen ist.
Bei den Unternehmen aus der ersten Reihe blicken Anleger gespannt auf die Zahlen des Leverkusener Agrar- und Pharmakonzerns Bayer und der Hannover Rueck. Einblick in die Bücher gewähren zudem zahlreiche weitere Firmen wie etwa LEG Immobilien, K+S, Fraport, Deutsche Wohnen und Carl Zeiss Meditec.
Erster namhafter Börsengang 2025 geht über die Bühne
Der schwäbische Elektrotechnik-Zulieferer Pfisterer hat bei seinem Börsengang den Platzierungspreis mit 27 Euro je Aktie in der Mitte der Preisspanne festgelegt. Insgesamt seien 6,97 Millionen Aktien platziert worden, teilt das Unternehmen mit. Damit hat die Platzierung ein Volumen von gut 188 Millionen Euro. Der Firma selbst fließen rund 95 Millionen Euro zu, der Rest geht an die Großaktionäre Karl-Heinz Pfisterer und Anna Dorothee Stängel. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft soll rund 489 Millionen Euro betragen. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption wären 38,5 Prozent der Anteile im Streubesitz.
Pfisterer ist der erste nennenswerte Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Zahlreiche Kandidaten hatten seit Jahresbeginn ihre Börsenpläne auf die lange Bank geschoben - wie der Pharmakonzern Stada - oder ganz aufgegeben, wie die Oldenburgische Landesbank, die stattdessen verkauft wurde.
Der Hersteller von Bauteilen und Systemen für Stromnetze aus Winterbach bei Stuttgart hatte die Aktien einer Spanne von 25 bis 29 Euro zur Zeichnung angeboten. Pfisterer will mittelfristig 215 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Produktion im In- und Ausland auszuweiten. Die Aktien sollen vom 14. Mai an im Freiverkehrs-Segment "Scale" für kleinere und mittelgroße Unternehmen gehandelt werden. Pfisterer will sich aber freiwillig an die strengeren Regeln des Prime Standard halten. Pfisterer setzte im vergangenen Jahr mit 1200 Mitarbeitern 383,1 Millionen Euro um, 15 Prozent mehr als 2023. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 24 Prozent auf 64,4 Millionen Euro.
"Ein fulminanter Wochenauftakt"
Der S&P legt zum Wochenstart mehr als drei Prozent zu. Der Dow-Jones-Index zieht mehr als 1000 Punkte an. "Satte Gewinne", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sarah Sendner. Sie nennt den Grund und verrät auch, weshalb Anleger dennoch "weiter sondieren".
"Eine schöne große Überraschung" beflügelt Asien-Börsen
Die Annäherung der USA und Chinas im Handelskonflikt bringt auch die asiatischen Börsen kräftig in Schwung. Die USA werden der Vereinbarung zufolge die im April eingeführten Zusatzzölle auf chinesische Importe für mindestens 90 Tage von 145 auf 30 Prozent senken. Die chinesischen Zölle auf Einfuhren aus den USA sollen ihrerseits von 125 auf 10 Prozent sinken.
In Tokio legt der Nikkei-Index 1,7 Prozent auf 38.296,86 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notiert 1,2 Prozent höher bei 2776,02 Zählern. Der Shanghai Composite bleibt dagegen fast unverändert bei 3.371,43 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 3892,44 Punkten.
"Der eigentliche Gewinn war hier die Veränderung im Ton sowohl aufseiten der USA als auch Chinas. Worte wie "gegenseitiger Respekt" und "Würde" markieren eine deutliche Abkehr von der jüngsten konfrontativen Rhetorik, und genau das bejubeln die Märkte", sagt Charu Chanana, Chef-Anlagestratege bei Saxo in Singapur. Ting Lu, Chefökonom für China bei Nomura, beschreibt die Vereinbarung zwischen den USA und China als eine schöne große Überraschung für die Märkte und Volkswirtschaften auf beiden Seiten des Pazifiks. Doch er hat auch Bedenken: "Allerdings könnte dies nur der Anfang einer unvermeidlichen Kollision der beiden größten Volkswirtschaften sein. Nach einer Erholung müssen die Märkte nun vielleicht über die mittel- bis langfristigen Risiken nachdenken."
Samsung stiehlt Apple die Show
Samsung Electronics hat sein bisher schlankstes Mobiltelefon mit verbesserten Funktionen für künstliche Intelligenz vorgestellt. Das Modell S25 Edge zielt vor allem auf Verbraucher zwischen 20 und 40 Jahren. Analysten zufolge wurde die Markteinführung strategisch geplant, um Apple zuvorzukommen. Apple will voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres ein flacheres iPhone auf den Markt bringen.
Das ist los im frühen Devisenhandel
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,4 Prozent auf 147,91 Yen und gibt 0,1 Prozent auf 7,1928 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8439 Franken. Parallel dazu steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1103 Dollar und zieht leicht auf 0,9369 Franken an.
Euro / Dollar
Entspannung? Dax zwischen Pessimismus und Glyphosat
Bis auf 23.912 Punkte hat der Dax zum Wochenstart den Rekord nach oben geschraubt. Zum Handelsende stand dann aber ein Miniplus von 0,3 Prozent bei einem Schlusskurs von 23.567 Zählern. Zunächst hatte die Hoffnung auf eine Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China die Kurse beflügelt. Marktexperten verweisen darauf, dass sich der Dax in Zeiten der Eskalation im globalen Handelskonflikt besser als andere Indizes entwickelt hatte. Nun deutet sich eine Entspannung im Handelskrieg an, damit werden die Investments wieder zurückgedreht.
Und heute? Angesichts der Entspannung im Zollstreit dürfte der Konjunkturpessimismus der Börsianer etwas nachlassen. Volkswirte erwarten, dass das im Mai vom Mannheimer ZEW ermittelte Barometer mit Blick auf die deutschen Konjunkturaussichten der kommenden sechs Monate ansteigen wird - und zwar auf plus 13,7 Punkte. Noch im April schlug das Pendel in die andere Richtung aus: Nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump war das auf einer Analysten-Umfrage basierende Barometer auf minus 14,0 Zähler abgesackt.
Der Anlegerblick geht aber auch in die USA, denn die dortige Inflation dürfte sich auf erhöhtem Niveau verfestigt haben. Experten erwarten, dass die Teuerungsrate im April mit 2,4 Prozent genauso hoch wie im März ausgefallen ist. Die Notenbank strebt eine Rate von zwei Prozent an. Sie hat zuletzt eine Zinspause eingelegt und wird aus Sicht der Finanzmärkte auch nächsten Monat voraussichtlich noch stillhalten. Sie will vor einer etwaigen Zinssenkung mehr Klarheit über die Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf Inflation und Konjunktur erlangen.
Und unternehmensseitig rückt Bayer in den Fokus: Der Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern veröffentlicht seine Bilanz für das erste Quartal. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) auf 3,75 (Vorjahreszeitraum: 4,41) Milliarden Euro. Die Aussichten sind bislang wenig rosig: Vorstandschef Bill Anderson hatte bereits zur Bilanzpressekonferenz gesagt, 2025 werde das "zentrale Jahr" des Turnarounds – und finanziell wohl das schwierigste. Der bereinigte operative Gewinn dürfte auf 9,3 bis 9,8 Milliarden Euro sinken, nachdem er 2024 bereits um 13,5 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro gefallen war. Im Fokus bleibt, wie Bayer endlich die anhaltende Klagewelle rund um den Unkrautvernichter Glyphosat eindämmen will. Anderson hatte angekündigt, die Rechtsrisiken bis Ende 2026 signifikant reduzieren zu wollen. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.