Handelskonflikt lädiert auch den Dax
Die zaghaften Erholungsversuche zum Wochenanfang sind an den europäischen Aktienmärkten schon wieder passé. Auch an der Frankfurter Börse gingen die Kurse überwiegend nach unten. Auf die Stimmung drückten erneut die angespannten Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. "Die Befürchtung ist eine sich weiter zuspitzende Spirale eskalierender handelspolitischer Schritte, die die Investoren verunsichert", sagte Frank Sohlleder, Analyst bei ActivTrades. Seit heute erheben China und die USA jeweils zusätzliche Hafengebühren für Seeschiffe, die von Spielzeug bis Rohöl alle möglichen Güter transportieren. Der Handelsstreit hat sich damit auf die Weltmeere ausgeweitet.
Bei diesem Umfeld gab es für den Dax nichts zu gewinnen, er schloss 0,6 Prozent tiefer bei 24.237 Punkten. Damit hielt sich der deutsche Leitindex am Ende noch wacker, denn im Tagesverlauf war er bis auf 23.987 Zähler abgesackt. Der EuroStoxx50 notierte 0,3 Prozent tiefer bei 5550 Stellen.
Bei den Einzelwerten sorgten positiv aufgenommene Aussagen von Volkswagen zu den Geschäftsaussichten für steigende Kurse bei dem Autobauer. Die Titel stiegen um 1,2 Prozent. In einer Telefonkonferenz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen milderte der Konzern Analysten zufolge Bedenken hinsichtlich der US-Zölle und der Schwäche bei den Luxusmarken.
Siemens Energy verloren dagegen 2,2 Prozent wegen Gewinnmitnahmen. Auch Siemens lagen schwach im Markt, sie fielen um 3,2 Prozent.
BYD will in Europa expandieren - Insider berichten über drittes Werk
Der chinesische Autobauer BYD favorisiert Insidern zufolge Spanien als Standort für sein drittes Autowerk in Europa. Das südeuropäische Land werde von BYD wegen seiner relativ niedrigen Herstellungskosten und seines Netzes für saubere Energie bevorzugt. Eine endgültige Entscheidung, die vor Jahresende fallen soll, sei jedoch noch nicht getroffen worden, erklärte eine andere mit der Angelegenheit vertraute Person. Das Unternehmen prüfe auch andere Länder. Zudem müssen die chinesischen Regulierungsbehörden ihre Genehmigung erteilen.
Das spanische Industrieministerium und BYD lehnten eine Stellungnahme ab. Ein Montagewerk in Spanien wäre neben den geplanten Fabriken in Ungarn und der Türkei ein wichtiger Schritt für den Tesla-Konkurrenten bei seiner Expansion in Europa.
Beeinflusst Trumps "Chicken Game" die Börsen?
Turbulenzen am Anleihemarkt - Chancen und Risiken von Paris bis Tokio
Auch an den Anleihemärkten ist derzeit einiges los, denn politische Entwicklungen haben oft ganz direkten Einfluss auf Staatsanleihen. Über die Chancen aber auch die Risiken, die sich dadurch ergeben, spricht Nancy Lanzendörfer mit Tugrul Kolad von der Fondsgesellschaft Amundi.
Umkipper? Silberpreis gibt unvermittelt kräftig nach
Nach einem neuen Allzeithoch von gut 54 Dollar je Feinunze kommt Silber am Nachmittag kräftig zurück. Mit 50,50 Dollar hat die Feinunze nicht nur die gesamten Gewinne aus der Nacht abgegeben, sondern auch fast die gesamten Gewinne vom Wochenauftakt. "Das könnte ein Umkipper sein, der eine Konsolidierung einleitet", so ein Marktteilnehmer.
Wall Street leuchtet rot
Uneinheitlich ausgefallene Konzernbilanzen und Sorgen über den US-Handelskonflikt mit China machen der Wall Street zu schaffen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung gut ein Prozent tiefer bei 45.552 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor knapp 1,5 Prozent auf 6568 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelte um fast zwei Prozent auf 22.254 Stellen ab. Seit heute erheben China und die USA jeweils zusätzliche Hafengebühren für Seeschiffe, die von Spielzeug bis Rohöl alle möglichen Güter transportieren.
Im Rampenlicht standen vor allem die Bilanzen der Großbanken. Unter Druck nach negativ aufgenommenen Zahlen geriet etwa Goldman Sachs mit einem Minus von rund drei Prozent. Aus den Depots flogen auch die Titel der Investmentgesellschaft Blackstone, die um rund ein Prozent nachgaben. Um mehr als vier Prozent nach oben ging es für die Papiere des kalifornischen Geldhauses Wells Fargo.
TomTom übertrifft Erwartungen - Aktienkurs schießt hoch
Der niederländische Navigationsspezialist TomTom hat dank einer anziehenden Nachfrage aus der Autoindustrie einen überraschend hohen Gewinn erzielt. Der Betriebsgewinn ist im dritten Quartal auf 8,4 Millionen Euro gestiegen, wie das Unternehmen mitteilte. Damit übertraf der Konzern die durchschnittliche Analystenschätzung von zwei Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte TomTom einen Verlust von 4,1 Millionen Euro ausgewiesen. Die Jahresprognose bestätigte das Unternehmen. Die Aktie legte daraufhin zeitweise um mehr als sieben Prozent zu.
"Es ist eine Kombination aus guten Einnahmen im Automobilgeschäft und einer Kostenkontrolle, die sich auszuzahlen beginnt", sagte Firmenchef und Mitbegründer Harold Goddijn. TomTom hatte Ende Juni angekündigt, im Zuge einer Neuausrichtung 300 Stellen abzubauen. Der einstige Pionier für Navigationsgeräte hat sich tiefgreifend umstrukturiert und entwickelt nun hochauflösende Karten für das autonome Fahren.
Vorständin Vachenauer verlässt Audi und Volkswagen
Audi verliert zum 15. Oktober seine Vorständin für Beschaffung, Renate Vachenauer. Wie der Aufsichtsrat mitteilte, verlässt Vachenauer per Mitte Oktober Audi und den Volkswagen-Konzern. Übergangsweise werde Produktionsvorstand Gerd Walker das Ressort Beschaffung kommissarisch leiten. Eine Nachfolge für Vachenauer ab Anfang 2026 werde zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Vachenauer war laut Mitteilung seit 1. April 2023 im Audi-Vorstand für das Ressort Beschaffung zuständig. Sie war auch die einzige Frau im Vorstand.
Neues vom Geldmarkt
Kaum verändert präsentieren sich die Sätze am europäischen Geldmarkt. Felix Herrmann, Chefvolkswirt bei Aramea Asset Management, wähnt EZB und Fed auf unterschiedlichen geldpolitischen Pfaden. Während sich die Euro-Notenbank in ruhigem Fahrwasser bewege, gehe es bei der US-Zentralbank umso heißer zu. Dort bestünde weiterhin Sorge um ihre Unabhängigkeit. Noch konzentriere sich Fed-Chef Jerome Powell allerdings auf die Gefahr eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes, trotz einer möglicherweise anziehenden Inflation - die Kerninflation liegt derzeit bei rund drei Prozent. Da die US-Notenbank offenbar von einer weichen Landung der US-Wirtschaft ausgeht, rechnet Herrmann in diesem Jahr mit drei weiteren Leitzinssenkungen.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,15 (1,96 - 2,17), 6-Monats-Geld: 2,06 - 2,25 (2,06 - 2,29), 12-Monats-Geld: 2,15 - 2,35 (2,15 - 2,37), Euribors: 08.10. 07.10. 3 Monate: 2,0190 2,0290, 6 Monate: 2,1030 2,1060, 12 Monate: 2,2160 2,2230
Überraschend starke Zahlen erfreuen Anleger von Domino's Pizza
Die Geschäftszahlen von Domino's Pizza kommen bei den Anlegern gut an. Die Papiere der US-Pizzakette steigen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um mehr als vier Prozent. Domino's flächenbereinigter Umsatz in den USA stieg im dritten Quartal um 5,2 Prozent, Analysten hatten nur mit einem Plus von 4,0 Prozent gerechnet. Über den Markterwartungen lagen auch Gewinn und Gesamtumsatz. Das Unternehmen punktete bei preisbewussten Kunden mit Rabattaktionen und neuen Angeboten.
Citigroup mit überzeugenden Zahlen
Die Citigroup hat im dritten Quartal unter anderem von einem starken Kapitalmarktgeschäft profitiert. Die US-Bank übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn stieg um 16 Prozent auf 3,75 Milliarden US-Dollar. Je Aktie verdiente die Citigroup 1,86 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 1,73 Dollar gerechnet.
Die Erträge legten um neun Prozent auf 22 Milliarden Dollar zu. Im Segment Markets verzeichnete die Bank ein Plus von 15 Prozent auf 5,56 Milliarden Dollar. Aber auch in der Vermögensverwaltung und im Firmenkundengeschäft nahm die Citigroup deutlich mehr ein als im Vorjahr.
Stellenstreichorgie bei Autozulieferer geht weiter
Der angeschlagene Autozulieferer Webasto streicht in Deutschland weitere 300 Stellen. Der Schwerpunkt des Abbaus liege in Führungspositionen in der Verwaltung, betroffen seien deshalb vor allem der Firmensitz in Stockdorf bei München und der nahegelegene Standort Gilching, teilte das Familienunternehmen am Dienstag mit. Der Abbau soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. "Die Veränderungen auf dem Automobilmarkt erfordern eine schlankere und kosteneffizientere Organisation mit weniger Komplexität und schnellen Entscheidungswegen", sagte Webasto-Chef Jörg Buchheim. "Nur so bleiben wir wettbewerbsfähig."
Der Hersteller von Schiebedächern und Standheizungen steckt in einer tiefen Krise. Im vergangenen Jahr waren bereits 1300 von damals 16.000 Stellen weltweit gestrichen worden, im April wurde der Abbau von 650 der 3700 Beschäftigten in Deutschland verkündet.
Goldman Sachs mit starkem dritten Quartal
Ein starkes Investmentbanking hat Goldman Sachs im dritten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Die US-Bank übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn legte um 37 Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar zu. Das Ergebnis je Aktie betrug 12,25 Dollar, Analysten hatten im Factset-Konsens mit 11,03 Dollar gerechnet.
Die Erträge stiegen um ein Fünftel auf 15,2 Milliarden Dollar. Allein die Erträge im Investmentbanking legten um 42 Prozent auf 2,66 Milliarden Dollar zu. Die Erträge im Geschäft mit festverzinslichen Produkten und Währungen stiegen um 17 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Dollar. Im Aktiengeschäft stand ein Wachstum von sieben Prozent auf 3,74 Milliarden Dollar zu Buche. Auch im Vermögensverwaltungsgeschäft verzeichnete Goldman Sachs einen deutlichen Anstieg der Erträge.
Ölpreise rauschen auf Fünfmonatstief runter
Die Ölpreise fallen auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Der Handelsstreit zwischen den USA und China verstärke die Perspektiven über einen Angebotsüberschuss bei Öl, heißt es bei Sky Links Capital Group. Während das Angebot in diesem Jahr um täglich drei Millionen Barrel und im kommenden Jahr noch einmal um 2,6 Millionen Barrel täglich wachsen werde, dürfte die Nachfrage nur jeweils um 700.000 Barrel täglich wachsen. WTI fällt auf 58,20 US-Dollar je Barrel und Brent auf 61,70 Dollar.
China will im Zollkrieg "bis zum Ende" kämpfen
China will im Handelsstreit mit den USA nicht nachgeben. Nach der Ankündigung neuer massiver Zollaufschläge durch US-Präsident Donald Trump kündigte die Regierung in Peking am Dienstag an, "bis zum Ende" kämpfen zu wollen. Zugleich zeigte sie sich offen für Verhandlungen. Die Spannungen zwischen den beiden Weltmächten erreichten derweil den Seetransportsektor.
Seit heute erheben sowohl die chinesischen als auch die US-Behörden hohe Hafengebühren für Schiffe mit Bezug zu dem jeweils anderen Land. In chinesischen Häfen wird eine Gebühr von zunächst auf 400 Yuan (48 Euro) pro geladener Tonne fällig. Betroffen sind Schiffe unter US-Flagge, in den USA gebaute Schiffe sowie solche im Besitz von oder im Betrieb durch US-Unternehmen und -Bürgern.
Johnson & Johnson erhöht Umsatzprognose
Johnson & Johnson hat im dritten Quartal von Wachstum sowohl im Geschäft mit Medikamenten als auch mit medizinischen Geräten profitiert. Der US-Konzern verdiente mehr als erwartet und hob die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an. Der Konzern rechnet nun mit einem Umsatz von 93,5 bis 93,9 Milliarden US-Dollar. Bisher war J&J von 93,2 bis 93,6 Milliarden Dollar ausgegangen. Analysten rechnen im Factset-Konsens derzeit mit 93,5 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll nach wie vor 10,80 bis 10,90 Dollar erreichen.
Im dritten Quartal kletterte der Nettogewinn auf 5,15 Milliarden Dollar von 2,7 Milliarden im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 2,80 Dollar, 4 Cent mehr als von Analysten erwartet.
Dax tiefrot und zeitweise unter 24.000 - Wall Street wohl auch schwach
Der Dax hat am frühen Nachmittag weiter an Boden verloren. Er sackte um nunmehr 1,3 Prozent auf 24.061 Punkte ab. Zuvor war der deutsche Leitindex bis auf 23.987 Zähler abgesackt. Der EuroStoxx50 verlor ebenfalls 1,3 Prozent auf 5494 Stellen.
Nichts Gutes gibt es auch in den USA. Die Erholung der Wall Street am Montag nach dem Ausverkauf vom Wochenschluss dürfte heute schon wieder Makulatur sein. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine schwache Handelseröffnung am Kassamarkt schließen. Denn trotz aller Beteuerungen, einen neuen Handelsstreit vermeiden zu wollen, zeigen weder die USA noch China echten Einigungswillen.
JP Morgan steigert Gewinn deutlicher als erwartet
JP Morgan hat im dritten Quartal unter anderem von einem starken Investmentbanking sowie einem florierenden Geschäft mit Aktien und Anleihen profitiert. Die nach Marktwert größte US-Bank übertraf mit ihrem Ergebnis die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn legte um zwölf Prozent auf 14,4 Milliarden US-Dollar zu. Je Aktie verdiente JP Morgan 5,07 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 4,85 Dollar gerechnet.
Die Erträge stiegen um neun Prozent auf 46,4 Milliarden Dollar. Die Einnahmen im Handel mit festverzinslichen Produkten und Aktien kletterte um ein Viertel zum Vorjahr auf 8,9 Milliarden Dollar.
Kartellamt erlaubt Kauf von Curevac durch Biontech
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech darf den Rivalen Curevac aus Tübingen übernehmen. Das Bundeskartellamt sieht den Wettbewerb nicht gefährdet und hat daher keine Bedenken gegen die geplante Übernahme. Der Pharmadeal soll nach früheren Angaben von Biontech bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Biontech will Curevac durch einen Aktientausch erwerben.
Biontech verfüge mit dem Impfstoff Comirnaty über ein einziges vermarktetes Produkt, das in Kooperation mit dem Unternehmen Pfizer vertrieben werde, teilte die Behörde in Bonn mit. Curevac verfüge bisher über keine zugelassenen Wirkstoffe in der Vermarktung.
Blackrock steigert verwaltetes Vermögen auf über 13 Billionen Dollar
Blackrock hat sein verwaltetes Vermögen auf einen Rekordwert gesteigert. Am Ende des dritten Quartals lagen die Assets under Management bei 13,46 Billionen US-Dollar und damit 17 Prozent höher als vor Jahresfrist. Der weltgrößte Vermögensverwalter profitiert von der Marktentwicklung und Nettomittelzuflüssen von 205 Milliarden Dollar.
Der Nettogewinn sank um 19 Prozent auf 1,32 Milliarden Dollar. Bereinigt um Sonderposten verdiente Blackrock 11,55 Dollar je Aktie, mehr als von Analysten erwartet.
Termin steht: Deutscher Rüstungskonzern geht an die Börse
Die Marine-Tochter von Thyssenkrupp soll vom kommenden Montag an als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen TKMS AG & Co. KGaA an der Frankfurter Börse gelistet werden. Das geht aus dem veröffentlichten Börsenprospekt hervor. Dann werden den Thyssenkrupp-Aktionären 49 Prozent der 63,52 Millionen TKMS-Aktien automatisch in ihre Depots gebucht, die Mehrheit von 51 Prozent bleibt bei der Muttergesellschaft.
Mit 9100 Mitarbeitern produziert TKMS U-Boote und andere Kriegsschiffe sowie Sonare. Dem Prospekt zufolge will TKMS vom laufenden Geschäftsjahr 2025/26 (per 30. September) an zwischen 30 und 50 Prozent des Nettogewinns (nach dem Handelsgesetzbuch) als Dividende ausschütten. Für das abgelaufene Jahr ist keine Ausschüttung geplant. In den ersten neun Monaten 2024/25 erwirtschaftete TKMS einen Nettogewinn von 75,2 (Vorjahr: 62,1) Millionen Euro, bei einem Umsatz von 1,59 (1,41) Milliarden Euro. In den Büchern stehen angesichts der Aufrüstung Aufträge über 18,6 Milliarden Euro
Übernahmefantasie befeuert Easyjet-Aktie
Medienberichte zu einer möglichen Übernahme treiben die Aktie der britischen Billig-Airline Easyjet an. Die Papiere legen um 3,6 Prozent zu und sind damit Spitzenreiter im Londoner Leitindex FTSE 100. Italienische Medien hatten über ein mögliches Kaufinteresse der Reederei MSC berichtet und die Aktie damit zeitweise um 11,5 Prozent steigen lassen. Ein Sprecher von Easyjet lehnte eine Stellungnahme ab. MSC dementierte gegenüber jegliche Beteiligung.
Dax verliert deutlich
Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich bislang tief im roten Bereich befinden. Der deutsche Leitindex fiel am Mittag um 1,0 Prozent auf 24.181 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 0,8 Prozent tiefer bei 5529 Stellen. Der Euro verlor leicht auf 1,1559 US-Dollar.
Wieder im Anlegerfokus – kann Japan "das verlorene Jahrzehnt" aufholen?
Lange Zeit war der japanische Aktienmarkt für Anleger hierzulande eher uninteressant. Seit einiger Zeit wendet sich dieses Blatt aber wieder und Investoren schauen nun wieder vermehrt nach Japan. Warum das so ist und welche Chancen das Aufholpotenzial am japanischen Aktienmarkt bietet, darüber spricht Nancy Lanzendörfer mit Anja Schneider von der Société Générale.
ZEW-Konjunkturbarometer steigt im Oktober leicht
Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland haben sich im Oktober leicht aufgehellt, wobei sich die Beurteilung der aktuellen Lage eintrübte. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf plus 39,3 (September: plus 37,3) Punkte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf plus 42,6 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 80,0 (minus 76,4) Punkte. Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf minus 74,0 Punkte erwartet. Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum verschlechterten sich auf plus 22,7 (plus 26,1) und die Lagebeurteilung auf minus 31,8 (minus 28,8) Punkte.
"Das Ergebnis zeigt erneut aktuelles Trübsal gepaart mit Zukunftshoffnungen. Für mehr Optimismus bedarf es endlich einer Lageeinschätzung, die dem Erwartungsanstieg folgt", meine der Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger. "Andernfalls hat der Erwartungsanstieg keinen Wert. Die Aussicht auf eine derartige Entwicklung ist alles andere als gut. Es tut weh, dass die Bundesregierung mit dem Sondervermögen konsumtive Zwecke verfolgt statt mehr zu investieren. Das mindert die Chance, mit Mehrausgaben einen höheren Wachstumspfad zu erreichen. Gelingt der Herbst der Reformen nicht, werden die Erwartungen deutlich nachgeben."
Megaplus: Goldrausch und kein Ende
Der Goldpreis kennt weiter nur eine Richtung: nach oben. Treiber sind zunehmende Wetten auf Zinssenkungen in den USA und die Nachfrage nach sicheren Anlagen angesichts neuer Spannungen im US-chinesischen Handelsstreit. In der Spitze klettert der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold um 1,7 Prozent auf ein frisches Rekordhoch von 4179,48 Dollar. Auch Silber erzielt mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 53,60 Dollar ein Allzeithoch. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis um 57 Prozent zugelegt. Die Bank of America und die Societe Generale erwarten nun, dass Gold bis 2026 die Marke von 5000 Dollar erreichen wird, während Standard Chartered seine Preisprognose für das kommende Jahr auf 4488 Dollar anhob.
Ericsson mit Gewinnsprung – Konkurrenz abgehängt
Dank eines Sparkurses hat Ericsson den Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Der Konzernumsatz ging zwar zurück, übertraf aber ebenfalls die Markterwartungen. Der bereinigte operative Gewinn sei im abgelaufenen Quartal um 111 Prozent auf umgerechnet 1,4 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Netzwerk-Ausrüster mit. Das Netto-Ergebnis habe sich sogar auf 1,03 Milliarden Euro nahezu verdreifacht. Die Konzernerlöse schrumpften trotz eines neunprozentigen Wachstums der Cloud- und Dienstleistungssparte um zwei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Allerdings sei das Vorjahresergebnis durch Großaufträge nordamerikanischer Kunden verzerrt worden.
Ericsson hatte Ende 2023 einen 14 Milliarden Dollar schweren Liefervertrag mit dem US-Mobilfunker AT&T geschlossen. Damit rückte der schwedische Konzern Berechnungen des Research-Hauses Dell'Oro zufolge zum weltweit zweitgrößten Netzwerk-Ausrüster hinter Huawei auf und ließ den finnischen Erzrivalen Nokia hinter sich.
VW-Aktie nach Pre-Close-Call dick im Plus
Nach dem am Vorabend veranstalten Pre-Close-Call weist die VW-Vorzugsaktie ein Plus von 1,6 Prozent auf. Dieser sei insgesamt "beruhigend" ausgefallen, urteilt Jefferies. Die widerstandsfähige Kernmarke sollte die Schwäche von Audi und Porsche ausgleichen, heißt es. Die Analysten erwarten eine bereinigte Marge von 4,3 Prozent im dritten Quartal, was im Rahmen der Prognose läge. Insgesamt sei die Markterwartung gering, das Überraschungspotenzial also hoch.
Entspannung im Handelsstreit - bessere Stimmung am Ölmarkt
Die Ölpreise legen zunächst zu. Erste Anzeichen einer Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China verbessern die Stimmung an den Märkten. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 63,51 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,4 Prozent fester bei 59,70 Dollar.
Weniger Industrie – bessere Energie
Die energieintensive Industrie in Deutschland hat seit der Energiekrise 2022 ihre Produktion um fast ein Fünftel reduziert. Zugleich hat das Land die Abhängigkeit von Energieimporten deutlich verringert, wie aus einer Untersuchung des ZEW-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen hervorgeht. Der Produktionsrückgang spiegele einen Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit wider. Das früher durch die Russland-Abhängigkeit bestehende hohe Risiko für die Versorgungssicherheit sei indes erheblich reduziert worden. Dazu habe in der Stromproduktion auch die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien beigetragen.
Dutschlands Wettbewerbsnachteil ist der Studie zufolge vor allem auf die hohen Energiepreise im Vergleich zu Nordamerika zurückzuführen. Im europäischen Vergleich ist das Bild jedoch differenziert: Während Deutschland bei den Strompreisen für Unternehmen demnach eine mittlere Position einnimmt, liegt es bei den industriellen Gaspreisen im oberen Drittel. Dieser Preisdruck habe zum Ausstieg aus Produktionslinien geführt, die am Standort Deutschland nicht mehr rentabel seien.
Die verbesserte Versorgungssicherheit ist demnach darauf zurückzuführen, dass der Import von Gas und Flüssiggas aus anderen Quellen als Russland schnell funktioniert habe. Dabei seien keine neuen Abhängigkeiten etwa von der Golfregion entstanden. Der starke Zuwachs der erneuerbaren Energien habe die Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gesenkt.
"Sollte noch Schwung drin sein"
Der Dax startet mit Abgaben in das heutige Geschäft. Der deutsche Börsenleitindex, der zum Wochenstart 0,6 Prozent auf 24.388 Punkte zugelegt hatte, notiert aktuell im Bereich von 24.150 Zählern.
"Es ist noch nicht soviel Bewegung zu sehen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Friedhelm Tilgen und blickt voraus: "Um 11.00 Uhr gibt es neue ZEW-Daten, dazu liefert der IWF einen frischen Konjunkturausblick und ab Mittag öffnen dann gleich mehrere US-Großbanken ihre Bücher. Da sollte heute also noch etwas Schwung drin sein."
Inflation ist auf dem Vormarsch
Die Inflation ist in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im September um durchschnittlich 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Es ist der höchste Wert seit Dezember. Im August hatte die Inflationsrate bei 2,2 Prozent gelegen und in den beiden Vormonaten bei jeweils 2,0 Prozent.
"Nach der abnehmenden Teuerung seit Jahresbeginn stieg die Inflationsrate nun im zweiten Monat in Folge", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Die Preise für Dienstleistungen legten weiterhin überdurchschnittlich zu. Zudem hat sich der Preisrückgang bei Energie weiter deutlich abgeschwächt und wirkte weniger inflationsdämpfend als in der jüngeren Vergangenheit, wie Brand erläuterte. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 0,2 Prozent.
Tokioter Börse fällt aus dem Rahmen
An den asiatischen Börsen geschieht im späten Geschäft recht wenig. Zwar hatten die Aktienmärkte der Region zum Wochenauftakt bedingt durch die neuen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China nachgegeben, hatten sich aber zugleich am Ende deutlich von den Tagestiefs erholt. Diese Erholungsbewegung setzt sich zum Teil fort. Eine Ausnahme bildet der japanische Aktienmarkt, der die Vortagesverluste der Region wegen eines Feiertages zum Wochenbeginn nachholt.
Anleger zeigen sich insgesamt verunsichert über den Fortgang der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Zuletzt hätten zwar die versöhnlicheren Töne auf beiden Seiten überwogen, dennoch sei es für Käufe noch zu früh, heißt es im Handel. US-Finanzminister Scott Bessent glaubt indes weiter daran, dass sich US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping in Südkorea treffen werden. Und die chinesische Seite bestätigte, dass man auf Arbeitsebene mit den Amerikanern nach einer Lösung suche. Aber man werde keineswegs einknicken.
In Japan fällt der Nikkei um 2,6 Prozent auf 46.854 Punkte. Ein wichtiger politischer Verbündeter der regierenden Liberaldemokratischen Partei Japans (LDP) ist aus der Regierungskoalition ausgetreten und hat damit eine 26-jährige Beziehung beendet, was die politische Instabilität anheizen könnte. Sanae Takaichi, die kürzlich zur Vorsitzenden der LDP gewählt wurde, verliert damit bei ihrer anstehenden Wahl zur Premierministerin des Landes eine wichtige Unterstützung. Der Markt kehre den sogenannten "Takaichi-Trade" vollständig um, aber dies wirke übertrieben, urteilt JP Morgan. Laut Volkswirt Naohiko Baba von Barclays hat Takaichi bei der Wahl zur Premierministerin weiterhin die Oberhand.
Conti-Kurs kommt unter die Räder
Eine Gewinnwarnung des französischen Rivalen Michelin macht Continental zu schaffen. Die Titel des Autozulieferers rutschen im vorbörslichen Handel rund zwei Prozent ab und sind damit schwächster Dax-Wert. Der französische Reifenhersteller hat am Vorabend seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt und dies mit schlechter als erwarteten Geschäftsbedingungen auf dem nordamerikanischen Markt begründet. Statt mehr als 3,4 Milliarden Euro erwartet Michelin für 2025 nur noch ein operatives Segmentergebnis bei konstanten Wechselkursen zwischen 2,6 und 3,0 Milliarden Euro. Zwar sei am Markt bereits eine Warnung erwartet worden, sagte ein Händler. "Aber nicht in dieser Größenordnung.
Impulse satt für den Dax
Der Dax wird mit Verlusten in den Handel starten. Nach dem Rückschlag vom Freitag hatte der deutsche Leitindex zum Wochenanfang um 0,6 Prozent auf knapp 24.388 Punkte zugelegt. Versöhnlichere Töne im US-Zollkonflikt mit China hatten zu einer deutlich stärkeren Erholung an der Wall Street geführt.
Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften treibt die Anleger aber weiter um. Seit heute erheben die USA und China Hafengebühren auf Frachtschiffe, die von Spielzeug bis zu Rohöl alles transportieren. Damit weitet sich der Konflikt auf die Seeschifffahrt aus. Im Tagesverlauf veröffentlicht der Internationale Währungsfonds zudem seine neuen Konjunkturprognosen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte zuletzt bereits angedeutet, dass sich die Weltwirtschaft gegenüber 2024 in diesem und im nächsten Jahr abkühlen wird. Zudem fühlt das Mannheimer Forschungsinstitut ZEW Börsianern den Puls. Experten erwarten, dass der Konjunkturpessimismus mit Blick auf die deutsche Wirtschaft weiter abgenommen hat.
Auf Unternehmensseite bilden die Zahlen der US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo den Auftakt der Berichtssaison zum dritten Quartal. Analysten erwarten dank eines wieder anziehenden Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen (M&A) steigende Gewinne.
Ceconomy fliegt aus SDax, Aufrücker steht fest
Ceconomy muss den Kleinwerteindex SDax der Deutschen Börse im Zuge der Übernahme durch den chinesischen Online-Händler JD.com noch in dieser Woche verlassen. Der Streubesitz der MediaMarkt- und Saturn-Holding sei unter die für eine Index-Mitgliedschaft notwendige Mindestschwelle von zehn Prozent gefallen, teilte die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mit. Anstelle der Muttergesellschaft der beiden Elektronik-Handelsketten MediaMarkt und Saturn kehrt die Berliner Spezialpharma-Firma Medios am Donnerstag in den SDax zurück. Sie war im Juni aus dem Index herausgefallen. JD.com hatte am Montag mitgeteilt, dass sein Übernahmeangebot für Ceconomy inzwischen für 33,1 Prozent der Anteile angenommen worden sei.
Microsoft soll KI-Preise manipuliert haben
Microsoft wird in einer US-Klage vorgeworfen, über eine geheime Vereinbarung mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI die Preise für Künstliche Intelligenz (KI) illegal in die Höhe getrieben zu haben. In der bei einem Bundesgericht in San Francisco eingereichten Sammelklage wird der Konzern beschuldigt, durch einen exklusiven Cloud-Computing-Vertrag das Angebot an Rechenressourcen zum Betrieb von ChatGPT eingeschränkt zu haben. Dies verstoße gegen das US-Kartellrecht. Die Kläger fordern Schadenersatz für mutmaßlich überhöhte Preise seit der Einführung von ChatGPT im November 2022.
Microsoft hat bislang mehr als 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert. Dem Vorwurf der Kläger zufolge nutzte Microsoft die Vereinbarung, um vom Erfolg von OpenAI zu profitieren und gleichzeitig eigene Konkurrenzprodukte wie die KI-Plattform Copilot zu entwickeln. Obwohl die mutmaßlichen Beschränkungen für OpenAI inzwischen gelockert worden seien, schwebten sie weiterhin als "ein Damoklesschwert über OpenAI, das einer seiner Hauptkonkurrenten in der Hand hält", heißt es in der Klageschrift. Die mutmaßliche Einschränkung sei im Juni teilweise aufgehoben worden, als OpenAI begann, Rechenleistung von Google zu beziehen. Microsoft hatte 2019 eine erste Investition von einer Milliarde Dollar in OpenAI bekannt gegeben und war zugleich eine mehrjährige Partnerschaft zur Entwicklung von KI-Technologien auf seiner Cloud-Plattform Azure eingegangen.
Musks SpaceX testet elfte Starship-Rakete
SpaceX hat seine elfte Starship-Rakete getestet. Die Rakete hob um 19.20 Uhr Ortszeit von der Starbase des Unternehmens in Texas ab. Die Trägerrakete vom Typ Super Heavy landete nach der Trennung rund zehn Minuten nach dem Start weich im Golf von Mexiko, während die Starship-Oberstufe den Weltraum erreichte. Mit dem Test sollte das wiederverwendbare Design der Starship-Rakete für den Transport von Satelliten und künftig auch von Menschen zum Mond und Mars demonstriert werden. Ein Flug im August hatte eine Reihe von Fehlschlägen bei früheren Tests des Raumfahrtunternehmens von Tesla-Chef Elon Musk beendet.
Zaghafte Erholung an Asien-Börsen - und eine Ausnahme
Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China verhilft den Aktienmärkten in China, Taiwan und Südkorea zu einer zaghaften Erholung, doch die japanische Börse tendiert schwächer. Laut US-Finanzminister Scott Bessent ist ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping Ende Oktober in Südkorea weiterhin geplant. Zudem kündigte Bessent für diese Woche mehrere Treffen zwischen den USA und China auf Arbeitsebene in Washington an. Trump hatte zuvor mit der Absage des Treffens mit Xi und neuen Zöllen für China gedroht.
Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legt um 0,5 Prozent zu. Der Shanghai Composite gewinnt 0,6 Prozent auf 3912,49 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 0,5 Prozent auf 4617,21 Punkte. An der Spitze der Gewinner stehen die Börsen in Taiwan mit einem Plus von 2,2 Prozent und Südkorea, wo der Kospi-Index um ein Prozent zulegt. Die Aktien von Samsung Electronics stützen den Markt. Der Chip-Hersteller hatte einen überraschend hohen Gewinnausblick gegeben.
In Tokio gibt der Nikkei-Index dagegen um 1,2 Prozent auf 47.520,57 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 1,4 Prozent niedriger bei 3153,50 Zählern. In Japan herrscht zur Zeit Unsicherheit über die zukünftige Regierung. Die designierte Ministerpräsidentin Sanae Takaichi hat den Rückhalt ihres Koalitionspartners Komeito verloren. Dies eröffnet nun die Möglichkeit, dass stattdessen der Oppositionsführer Yuichiro Tamaki vom Parlament zum Regierungschef gewählt wird.
Samsung-Gewinnplus überrascht
Samsung Electronics hat mit seiner Gewinnprognose für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dies teilte der weltgrößte Speicherchip-Hersteller mit. Der südkoreanische Elektronik-Konzern stellte einen operativen Gewinn von 12,1 Billionen Won in Aussicht. Dies entspricht einem Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten mit 10,1 Billionen Won gerechnet. Die starke Nachfrage nach herkömmlichen Speicherchips glich dabei die schwächeren Verkäufe von High-Bandwidth-Memory-Chips aus. Dem Branchendienst TrendForce zufolge stiegen die Preise für konventionelle Speicherchips im Berichtszeitraum um mehr als 170 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das ist los im frühen Devisenhandel
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 152,44 Yen und legt leicht auf 7,1347 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8040 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1571 Dollar und zieht leicht auf 0,9307 Franken an.
Euro / Dollar
Banken geben den Takt an - und ein Tech-Schwergewicht
So kann die Handelswoche weitergehen: Zum gestrigen Wochenstart gewinnt der Dax 0,6 Prozent hinzu, schließt mit einem Stand von 24.388 Punkten. Zugute kam dem Index die Tatsache, dass US-Präsident Donald Trump am Wochenende seine Zolldrohungen vom Freitag gegen China etwas relativiert hatte. Damit bleibt die Hoffnung, dass der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nicht erneut eskaliert. Einige Marktteilnehmer sprachen sogar von Kaufgelegenheiten.
Nach dem terminlich eher mauen Wochenauftakt ist die Agenda heute besser gefüllt. So veröffentlicht etwa der IWF seine neuen Konjunkturprognosen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte zuletzt bereits angedeutet, dass sich die Weltwirtschaft gegenüber 2024 in diesem und im nächsten Jahr abkühlen wird. 2024 hatte das globale Wachstum noch bei 3,3 Prozent gelegen. Ein Grund dafür sind die Handelsstreitigkeiten, die in der Regel Deutschland als Exportnation besonders hart treffen. Der IWF legt am Nachmittag auch einen neuen Bericht zur Finanzstabilität vor.
Hierzulande fühlt das Forschungsinstitut ZEW den Börsianern den Puls. Experten erwarten, dass der Konjunkturpessimismus mit Blick auf die deutsche Wirtschaft weiter abgenommen hat. Das Barometer dürfte demnach im Oktober auf 41,0 Zähler von 37,3 Punkten steigen. Nach zuletzt zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung könnte es 2025 laut der Prognose der Bundesregierung ein Wachstum von 0,2 Prozent geben. In den Jahren 2026 und 2027 soll es mit einem Plus von 1,3 und 1,4 Prozent deutlich anziehen - auch angetrieben durch staatliche Investitionen.
Und unternehmensseitig? Da bilden die Zahlen der US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo den Auftakt der Berichtssaison zum dritten Quartal. Analysten erwarten dank eines wieder anziehenden Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen (M&A) steigende Gewinne. Rückenwind dürfte auch vom Investmentbanking kommen, beflügelt von regulatorischen Erleichterungen und der Erwartung weiterer Zinssenkungen. Im Fokus der Anleger stehen zudem Aussagen zum konjunkturellen Ausblick, die Entwicklung der Zinserträge sowie die Stimmung der Verbraucher.
Zudem wird die Erholung der wichtigen Chip-Sparte dem südkoreanischen Elektronik-Konzern Samsung voraussichtlich den höchsten Gewinn in einem dritten Quartal seit 2022 bescheren. Analysten hoffen auf einen operativen Gewinn von umgerechnet rund sechs Milliarden Euro. Samsung profitiere von den Preissteigerungen bei konventionellen Speicherchips. Dem Branchendienst TrendForce zufolge lagen sie im Berichtszeitraum mehr als 170 Prozent über Vorjahresniveau.
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