Dienstag, 14. Oktober 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
09:16 Uhr

"Sollte noch Schwung drin sein"

Der Dax startet mit Abgaben in das heutige Geschäft. Der deutsche Börsenleitindex, der zum Wochenstart 0,6 Prozent auf 24.388 Punkte zugelegt hatte, notiert aktuell im Bereich von 24.150 Zählern.

"Es ist noch nicht soviel Bewegung zu sehen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Friedhelm Tilgen und blickt voraus: "Um 11.00 Uhr gibt es neue ZEW-Daten, dazu liefert der IWF einen frischen Konjunkturausblick und ab Mittag öffnen dann gleich mehrere US-Großbanken ihre Bücher. Da sollte heute also noch etwas Schwung drin sein."

08:57 Uhr

Inflation ist auf dem Vormarsch

Die Inflation ist in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im September um durchschnittlich 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Es ist der höchste Wert seit Dezember. Im August hatte die Inflationsrate bei 2,2 Prozent gelegen und in den beiden Vormonaten bei jeweils 2,0 Prozent.

"Nach der abnehmenden Teuerung seit Jahresbeginn stieg die Inflationsrate nun im zweiten Monat in Folge", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Die Preise für Dienstleistungen legten weiterhin überdurchschnittlich zu. Zudem hat sich der Preisrückgang bei Energie weiter deutlich abgeschwächt und wirkte weniger inflationsdämpfend als in der jüngeren Vergangenheit, wie Brand erläuterte. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 0,2 Prozent.

08:39 Uhr

Tokioter Börse fällt aus dem Rahmen

An den asiatischen Börsen geschieht im späten Geschäft recht wenig. Zwar hatten die Aktienmärkte der Region zum Wochenauftakt bedingt durch die neuen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China nachgegeben, hatten sich aber zugleich am Ende deutlich von den Tagestiefs erholt. Diese Erholungsbewegung setzt sich zum Teil fort. Eine Ausnahme bildet der japanische Aktienmarkt, der die Vortagesverluste der Region wegen eines Feiertages zum Wochenbeginn nachholt.

Nikkei
Nikkei 46.847,32

Anleger zeigen sich insgesamt verunsichert über den Fortgang der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Zuletzt hätten zwar die versöhnlicheren Töne auf beiden Seiten überwogen, dennoch sei es für Käufe noch zu früh, heißt es im Handel. US-Finanzminister Scott Bessent glaubt indes weiter daran, dass sich US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping in Südkorea treffen werden. Und die chinesische Seite bestätigte, dass man auf Arbeitsebene mit den Amerikanern nach einer Lösung suche. Aber man werde keineswegs einknicken.

In Japan fällt der Nikkei um 2,6 Prozent auf 46.854 Punkte. Ein wichtiger politischer Verbündeter der regierenden Liberaldemokratischen Partei Japans (LDP) ist aus der Regierungskoalition ausgetreten und hat damit eine 26-jährige Beziehung beendet, was die politische Instabilität anheizen könnte. Sanae Takaichi, die kürzlich zur Vorsitzenden der LDP gewählt wurde, verliert damit bei ihrer anstehenden Wahl zur Premierministerin des Landes eine wichtige Unterstützung. Der Markt kehre den sogenannten "Takaichi-Trade" vollständig um, aber dies wirke übertrieben, urteilt JP Morgan. Laut Volkswirt Naohiko Baba von Barclays hat Takaichi bei der Wahl zur Premierministerin weiterhin die Oberhand.

08:22 Uhr

Conti-Kurs kommt unter die Räder

Eine Gewinnwarnung des französischen Rivalen Michelin macht Continental zu schaffen. Die Titel des Autozulieferers rutschen im vorbörslichen Handel rund zwei Prozent ab und sind damit schwächster Dax-Wert. Der französische Reifenhersteller hat am Vorabend seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt und dies mit schlechter als erwarteten Geschäftsbedingungen auf dem nordamerikanischen Markt begründet. Statt mehr als 3,4 Milliarden Euro erwartet Michelin für 2025 nur noch ein operatives Segmentergebnis bei konstanten Wechselkursen zwischen 2,6 und 3,0 Milliarden Euro. Zwar sei am Markt bereits eine Warnung erwartet worden, sagte ein Händler. "Aber nicht in dieser Größenordnung.

08:04 Uhr

Impulse satt für den Dax

Der Dax wird mit Verlusten in den Handel starten. Nach dem Rückschlag vom Freitag hatte der deutsche Leitindex zum Wochenanfang um 0,6 Prozent auf knapp 24.388 Punkte zugelegt. Versöhnlichere Töne im US-Zollkonflikt mit China hatten zu einer deutlich stärkeren Erholung an der Wall Street geführt.

Dax
Dax 24.148,25

Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften treibt die Anleger aber weiter um. Seit heute erheben die USA und China Hafengebühren auf Frachtschiffe, die von Spielzeug bis zu Rohöl alles transportieren. Damit weitet sich der Konflikt auf die Seeschifffahrt aus. Im Tagesverlauf veröffentlicht der Internationale Währungsfonds zudem seine neuen Konjunkturprognosen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte zuletzt bereits angedeutet, dass sich die Weltwirtschaft gegenüber 2024 in diesem und im nächsten Jahr abkühlen wird. Zudem fühlt das Mannheimer Forschungsinstitut ZEW Börsianern den Puls. Experten erwarten, dass der Konjunkturpessimismus mit Blick auf die deutsche Wirtschaft weiter abgenommen hat.

Auf Unternehmensseite bilden die Zahlen der US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo den Auftakt der Berichtssaison zum dritten Quartal. Analysten erwarten dank eines wieder anziehenden Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen (M&A) steigende Gewinne.

07:44 Uhr

Ceconomy fliegt aus SDax, Aufrücker steht fest

Ceconomy muss den Kleinwerteindex SDax der Deutschen Börse im Zuge der Übernahme durch den chinesischen Online-Händler JD.com noch in dieser Woche verlassen. Der Streubesitz der MediaMarkt- und Saturn-Holding sei unter die für eine Index-Mitgliedschaft notwendige Mindestschwelle von zehn Prozent gefallen, teilte die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mit. Anstelle der Muttergesellschaft der beiden Elektronik-Handelsketten MediaMarkt und Saturn kehrt die Berliner Spezialpharma-Firma Medios am Donnerstag in den SDax zurück. Sie war im Juni aus dem Index herausgefallen. JD.com hatte am Montag mitgeteilt, dass sein Übernahmeangebot für Ceconomy inzwischen für 33,1 Prozent der Anteile angenommen worden sei.

07:28 Uhr

Microsoft soll KI-Preise manipuliert haben

Microsoft wird in einer US-Klage vorgeworfen, über eine geheime Vereinbarung mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI die Preise für Künstliche Intelligenz (KI) illegal in die Höhe getrieben zu haben. In der bei einem Bundesgericht in San Francisco eingereichten Sammelklage wird der Konzern beschuldigt, durch einen exklusiven Cloud-Computing-Vertrag das Angebot an Rechenressourcen zum Betrieb von ChatGPT eingeschränkt zu haben. Dies verstoße gegen das US-Kartellrecht. Die Kläger fordern Schadenersatz für mutmaßlich überhöhte Preise seit der Einführung von ChatGPT im November 2022.

Microsoft hat bislang mehr als 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert. Dem Vorwurf der Kläger zufolge nutzte Microsoft die Vereinbarung, um vom Erfolg von OpenAI zu profitieren und gleichzeitig eigene Konkurrenzprodukte wie die KI-Plattform Copilot zu entwickeln. Obwohl die mutmaßlichen Beschränkungen für OpenAI inzwischen gelockert worden seien, schwebten sie weiterhin als "ein Damoklesschwert über OpenAI, das einer seiner Hauptkonkurrenten in der Hand hält", heißt es in der Klageschrift. Die mutmaßliche Einschränkung sei im Juni teilweise aufgehoben worden, als OpenAI begann, Rechenleistung von Google zu beziehen. Microsoft hatte 2019 eine erste Investition von einer Milliarde Dollar in OpenAI bekannt gegeben und war zugleich eine mehrjährige Partnerschaft zur Entwicklung von KI-Technologien auf seiner Cloud-Plattform Azure eingegangen.

07:08 Uhr

Musks SpaceX testet elfte Starship-Rakete

SpaceX hat seine elfte Starship-Rakete getestet. Die Rakete hob um 19.20 Uhr Ortszeit von der Starbase des Unternehmens in Texas ab. Die Trägerrakete vom Typ Super Heavy landete nach der Trennung rund zehn Minuten nach dem Start weich im Golf von Mexiko, während die Starship-Oberstufe den Weltraum erreichte. Mit dem Test sollte das wiederverwendbare Design der Starship-Rakete für den Transport von Satelliten und künftig auch von Menschen zum Mond und Mars demonstriert werden. Ein Flug im August hatte eine Reihe von Fehlschlägen bei früheren Tests des Raumfahrtunternehmens von Tesla-Chef Elon Musk beendet.

06:52 Uhr

Zaghafte Erholung an Asien-Börsen - und eine Ausnahme

Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China verhilft den Aktienmärkten in China, Taiwan und Südkorea zu einer zaghaften Erholung, doch die japanische Börse tendiert schwächer. Laut US-Finanzminister Scott Bessent ist ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping Ende Oktober in Südkorea weiterhin geplant. Zudem kündigte Bessent für diese Woche mehrere Treffen zwischen den USA und China auf Arbeitsebene in Washington an. Trump hatte zuvor mit der Absage des Treffens mit Xi und neuen Zöllen für China gedroht.

Nikkei
Nikkei 46.847,32

Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legt um 0,5 Prozent zu. Der Shanghai Composite gewinnt 0,6 Prozent auf 3912,49 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 0,5 Prozent auf 4617,21 Punkte. An der Spitze der Gewinner stehen die Börsen in Taiwan mit einem Plus von 2,2 Prozent und Südkorea, wo der Kospi-Index um ein Prozent zulegt. Die Aktien von Samsung Electronics stützen den Markt. Der Chip-Hersteller hatte einen überraschend hohen Gewinnausblick gegeben.

In Tokio gibt der Nikkei-Index dagegen um 1,2 Prozent auf 47.520,57 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 1,4 Prozent niedriger bei 3153,50 Zählern. In Japan herrscht zur Zeit Unsicherheit über die zukünftige Regierung. Die designierte Ministerpräsidentin Sanae Takaichi hat den Rückhalt ihres Koalitionspartners Komeito verloren. Dies eröffnet nun die Möglichkeit, dass stattdessen der Oppositionsführer Yuichiro Tamaki vom Parlament zum Regierungschef gewählt wird.

06:35 Uhr

Samsung-Gewinnplus überrascht

Samsung Electronics hat mit seiner Gewinnprognose für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dies teilte der weltgrößte Speicherchip-Hersteller mit. Der südkoreanische Elektronik-Konzern stellte einen operativen Gewinn von 12,1 Billionen Won in Aussicht. Dies entspricht einem Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten mit 10,1 Billionen Won gerechnet. Die starke Nachfrage nach herkömmlichen Speicherchips glich dabei die schwächeren Verkäufe von High-Bandwidth-Memory-Chips aus. Dem Branchendienst TrendForce zufolge stiegen die Preise für konventionelle Speicherchips im Berichtszeitraum um mehr als 170 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Samsung Electronics
Samsung Electronics 93.300,00

06:18 Uhr

Das ist los im frühen Devisenhandel

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 152,44 Yen und legt leicht auf 7,1347 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8040 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1571 Dollar und zieht leicht auf 0,9307 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

06:01 Uhr

Banken geben den Takt an - und ein Tech-Schwergewicht

So kann die Handelswoche weitergehen: Zum gestrigen Wochenstart gewinnt der Dax 0,6 Prozent hinzu, schließt mit einem Stand von 24.388 Punkten. Zugute kam dem Index die Tatsache, dass US-Präsident Donald Trump am Wochenende seine Zolldrohungen vom Freitag gegen China etwas relativiert hatte. Damit bleibt die Hoffnung, dass der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nicht erneut eskaliert. Einige Marktteilnehmer sprachen sogar von Kaufgelegenheiten.

Nach dem terminlich eher mauen Wochenauftakt ist die Agenda heute besser gefüllt. So veröffentlicht etwa der IWF seine neuen Konjunkturprognosen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte zuletzt bereits angedeutet, dass sich die Weltwirtschaft gegenüber 2024 in diesem und im nächsten Jahr abkühlen wird. 2024 hatte das globale Wachstum noch bei 3,3 Prozent gelegen. Ein Grund dafür sind die Handelsstreitigkeiten, die in der Regel Deutschland als Exportnation besonders hart treffen. Der IWF legt am Nachmittag auch einen neuen Bericht zur Finanzstabilität vor.

Hierzulande fühlt das Forschungsinstitut ZEW den Börsianern den Puls. Experten erwarten, dass der Konjunkturpessimismus mit Blick auf die deutsche Wirtschaft weiter abgenommen hat. Das Barometer dürfte demnach im Oktober auf 41,0 Zähler von 37,3 Punkten steigen. Nach zuletzt zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung könnte es 2025 laut der Prognose der Bundesregierung ein Wachstum von 0,2 Prozent geben. In den Jahren 2026 und 2027 soll es mit einem Plus von 1,3 und 1,4 Prozent deutlich anziehen - auch angetrieben durch staatliche Investitionen.

Goldman Sachs
Goldman Sachs 679,70

Und unternehmensseitig? Da bilden die Zahlen der US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo den Auftakt der Berichtssaison zum dritten Quartal. Analysten erwarten dank eines wieder anziehenden Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen (M&A) steigende Gewinne. Rückenwind dürfte auch vom Investmentbanking kommen, beflügelt von regulatorischen Erleichterungen und der Erwartung weiterer Zinssenkungen. Im Fokus der Anleger stehen zudem Aussagen zum konjunkturellen Ausblick, die Entwicklung der Zinserträge sowie die Stimmung der Verbraucher.

Zudem wird die Erholung der wichtigen Chip-Sparte dem südkoreanischen Elektronik-Konzern Samsung voraussichtlich den höchsten Gewinn in einem dritten Quartal seit 2022 bescheren. Analysten hoffen auf einen operativen Gewinn von umgerechnet rund sechs Milliarden Euro. Samsung profitiere von den Preissteigerungen bei konventionellen Speicherchips. Dem Branchendienst TrendForce zufolge lagen sie im Berichtszeitraum mehr als 170 Prozent über Vorjahresniveau.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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