Dienstag, 30. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
07:28 Uhr

Möglicher US-Shutdown beschäftigt Devisenmarkt

Der US-Dollar gerät im asiatischen Devisenhandel unter Druck. Gegenüber dem japanischen Yen lege er geringfügig auf 148,68 Yen und 0,1 Prozent auf 7,1271 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7975 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1721 Dollar und zieht leicht auf 0,9350 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Die Devisenhändler verweisen auf die Sorge über einen drohenden "Shutdown" der US-Regierungsbehörden und einer möglichen Reaktion der US-Notenbank. "Wenn ein Shutdown kurz ist, wird die Fed ihn weitgehend ignorieren", sagt Elias Haddad, leitender Marktstratege bei Brown Brothers Harriman. "Ein längerer Stillstand von mehr als zwei Wochen erhöht jedoch das Abwärtsrisiko für das Wachstum und die Wahrscheinlichkeit einer lockereren Geldpolitik der Fed."

07:10 Uhr

Asien-Anleger denken an US-Shutdown

Die Aktienmärkte in Asien bewegen sich kaum. Im Fokus der Anleger steht ein möglicher "Shutdown" der US-Regierungsbehörden. US-Vizepräsident JD Vance sagte, die Regierung scheine "auf einen Shutdown zuzusteuern".

Nikkei
Nikkei 45.083,43

In Tokio bleibt der Nikkei-Index fast unverändert bei 45.023,48 Punkten. Der breiter gefasste Topix verharrt bei 3134,40 Zählern. Der Shanghai Composite legt leicht um 0,2 Prozent auf 3871,08 Stellen zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 4623,50 Punkten.

Ein "Shutdown" in den USA würde die Veröffentlichung von Arbeitsmarktdaten verhindern, die für Zinsentscheidungen der US-Notenbank wichtig sind. "Es sieht so aus, als ob sich die Märkte auf die Wahrscheinlichkeit eines Shutdowns einstellen", sagt Ray Attrill, Devisenexperte bei der National Australia Bank. Anleger in Asien ziehen zudem Konjunkturdaten aus China in Betracht. Dort stieg der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie im September zwar auf 49,8 Punkte von 49,4 Zählern im August. Er blieb damit jedoch immer noch unter der Schwelle von 50, die Wachstum von Schrumpfung trennt. Dies deutet darauf hin, dass die Hersteller in China auf weitere Konjunkturimpulse zur Stärkung der Binnennachfrage sowie auf Klarheit im Handelsstreit mit den USA warten.

06:51 Uhr

Wolfspeed-Aktie schießt rund 1500 Prozent nach oben

Der nach einer Insolvenz sanierte US-Chiphersteller Wolfspeed hat eine spektakuläre Rückkehr an die Börse gefeiert. Die Aktie des Unternehmens schoss zweitweise um rund 1500 Prozent in die Höhe, bevor der Handel wegen der hohen Volatilität mehrfach ausgesetzt wurde. Zuvor hatte die New Yorker Börse NYSE mitgeteilt, dass die alten Aktien des Unternehmens im Zuge des abgeschlossenen Insolvenzverfahrens vom Handel genommen werden. Anleger erhalten im Gegenzug neue Papiere des sanierten Konzerns, die die weitere Börsennotierung des Unternehmens sichern. Im Handelsverlauf bröckelte der Gewinn ab, die Papiere lagen mit knapp 15 Dollar aber noch immer 1140 Prozent im Plus. Von ihren Höchstständen sind sie dennoch weit entfernt. Vor drei Jahren hatten die Aktie noch mehr als 120 Dollar gekostet.

Wolfspeed hatte im Juni Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt, was eine Sanierung in Eigenregie ermöglicht. Ende Juni hatten die Papiere daher nur noch bei knapp 40 US-Cent notiert. Die Vereinbarung mit den Gläubigern sah einen Schuldenschnitt von 4,6 Milliarden Dollar sowie eine Finanzspritze von 275 Millionen Dollar vor. Der Konzern stellt unter anderem Leistungshalbleiter für Elektroautos her.

Gemeinsam mit dem deutschen Autozulieferer ZF wollte Wolfspeed ein Werk im Saarland errichten. Die Pläne wurden jedoch wegen des schwächelnden Absatzes von E-Autos auf Eis gelegt, was die Krise bei dem US-Unternehmen verschärfte.

06:33 Uhr

Japans Industrie setzt auf den Herbst

Die japanische Wirtschaft hat im August einen Dämpfer erhalten. Die Industrieproduktion sank im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,8 Prozent gerechnet. Zudem gingen die Einzelhandelsumsätze überraschend um 1,1 Prozent im Jahresvergleich zurück. Ökonomen hatten einen Anstieg von einem Prozent erwartet. Vom Wirtschaftsministerium befragte Hersteller rechnen den Umfragedaten zufolge jedoch für September mit einem Anstieg der Industrieproduktion um 4,1 Prozent und für Oktober mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent.

06:17 Uhr

Chinas Industrie braucht staatliche Hilfe

Die chinesische Industrieproduktion ist im September den sechsten Monat in Folge geschrumpft und deutet damit auf einen weiteren Bedarf an staatlicher Unterstützung. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg zwar auf 49,8 Punkte von 49,4 Zählern im August, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Er blieb damit jedoch unter der Marke von 50, ab der Wachstum signalisiert wird. Analysten hatten mit einem etwas schwächeren Wert von 49,6 gerechnet.

Auch im Dienstleistungssektor ließ die Dynamik nach. Hier gab der Index auf 50,0 von 50,3 Punkten nach. Die Daten deuten darauf hin, dass die Hersteller auf weitere Konjunkturimpulse zur Stärkung der Binnennachfrage sowie auf Klarheit im Handelsstreit mit den USA warten.

05:59 Uhr

Der Preis ist heiß

Der Dax kommt einfach nicht in Fahrt. Auch zum gestrigen Wochenstart hielten sich die Anleger zurück, schloss der deutsche Börsenleitindex mit einem Stand von 23.745 Punkten. Am Freitag hatte er sich mit 23.739 Zählern ins Wochenende verabschiedet.

Nach dem ruhigen Wochenauftakt könnten heute einige Daten und Zahlen für Impulse sorgen. So veröffentlicht etwa das Statische Bundesamt Zahlen zur Preisentwicklung im September. Die Inflation ist voraussichtlich wieder etwas gestiegen: Ökonomen erwarten eine Jahresteuerungsrate von 2,3 Prozent, nachdem sie im August bei 2,2 Prozent gelegen hatte. Das war zugleich der erste Anstieg in diesem Jahr. Im Juli und Juni lag die Teuerungsrate noch bei jeweils 2,0 Prozent.

Gleichzeitig dürfte der deutsche Einzelhandel im August den Umsatz gegenüber dem Vormonat gesteigert haben. Experten erwarten ein um die Inflation bereinigtes Plus von 0,5 Prozent. Die Händler hatten im Juli ein Minus von real 1,5 Prozent zu verkraften.

Und auch unternehmensseitig ist etwas los: Die an die Börse strebende Thyssenkrupp Marinetochter TKMS veranstaltet etwa einen Kapitalmarkttag. Das Interesse der Analysten dürfte sich besonders auf Prognosen zur Geschäftsentwicklung des U-Boot-Bauers richten, der dank des Rüstungsbooms prall gefüllte Auftragsbücher hat. Der Börsengang soll im Oktober stattfinden, das genaue Datum ist noch offen. Darüber hinaus werden Aussagen zur Konsolidierung der Rüstungsbranche in Deutschland und Europa erwartet. TKMS-Chef Oliver Burkhard will Zusammenschlüsse und Partnerschaften vorantreiben.

Nike
Nike 59,30

Nach US-Börsenschluss öffnet Nike noch die Geschäftsbücher. Im Fokus der Anleger dürften die Marketingpläne für das kommende Jahr stehen, insbesondere mit Blick auf große Sportereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2026. Analysten erwarten für das abgelaufene Quartal einen Umsatzrückgang von rund fünf Prozent. Der Konzern kämpft mit der Konkurrenz durch aufstrebende Marken wie On und Hoka, hohen US-Zöllen und einer schwankenden Nachfrage in China. Zuletzt hatte Nike Marktanteile verloren. Zudem dürfte die jüngst gestartete Kooperation mit der Modemarke Skims von Kim Kardashian ein Thema sein.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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