Donnerstag, 03. Juli 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax nach US-Jobdaten auf der Gewinnerseite

An der Frankfurter Börse haben die Anleger heute mit großer Vorsicht agiert. Besser als gedacht ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten sorgten für Aufschläge. Eine Juli-Zinssenkung durch die Notenbank Federal Reserve dürfte damit vom Tisch sein.

Dax
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Der Dax gewann 0,6 Prozent und ging mit 23.934 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,4 Prozent fester bei 5338 Stellen. Der Euro lag am Abend bei 1,1764 US-Dollar und kam damit etwas zurück.

Weiter im Blick der Börsianer stand die Handelspolitik. Für gute Stimmung sorgte der "Deal" zwischen den USA und Vietnam, der nach dem für Präsident Donald Trump typischen Getöse deutlich rationaler ausgefallen ist. Ob hingegen das große Fiskalpaket des US-Präsidenten durchkommt, war weiter offen. Am Freitag sind die US-Börsen geschlossen, schon heute wurde verkürzt gehandelt.

Im Dax gewannen Siemens 0,8 Prozent und Infineon 2,0 Prozent. Hier stützte das Ende von US-Exportbeschränkungen für Software zum Chip-Design. Siemens EDA ist eine Tochter, die auf diesen Bereich spezialisiert ist. Für STMicro ging es um 2,3 Prozent höher.

17:08 Uhr

Wann bricht der Bitcoin nach oben aus?

Der Bitcoin hat ein erfolgreiches Halbjahr hinter sich. Aber es gibt einen Index, der ihn geschlagen hat. Darüber und über die weiteren Aussichten am Kryptomarkt spricht Raimund Brichta mit Dirk Heß von nxtAssets. Außerdem gibt es eine Antwort auf die Frage, wie Anleger auf den Bitcoin setzen können, ohne eine eigene Krypto-Wallet anlegen zu müssen.

16:51 Uhr

Bericht über massiven Stellenabbau bei Uniper

Der in der Energiekrise verstaatlichte Düsseldorfer Gaskonzern Uniper will einem Zeitungsbericht zufolge hunderte Stellen streichen. "Als Sofortmaßnahme planen wir, unsere bisherige Personalplanung um insgesamt 400 rechnerische Vollzeitstellen zu reduzieren, um bereits im Jahr 2026 entsprechende Kosteneinsparungen zu realisieren", zitierte die "Rheinische Post" ein Schreiben des Uniper-Vorstands um Konzernchef Michael Lewis an die Belegschaft. Darüber hinaus seien weitere "Anpassungen unserer Personalstruktur" möglich. Als Grund nannte Uniper unter anderem gefallene Strompreise. Der Konzern beschäftigt über 7000 Mitarbeiter. Das Unternehmen gab dazu bislang keine Stellungnahme ab.

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(Foto: picture alliance/dpa)

16:28 Uhr

Auftragseingang der US-Industrie im Mai gestiegen

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(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Mai um 8,2 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate. Für den Vormonat April ergab sich ein Minus von 3,9 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 3,7 Prozent berichtet worden.

Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für Mai einen Anstieg von 16,4 Prozent, das entsprach der vorläufigen Rate. Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors stieg um 7,5 Prozent. Die Order ohne Transportbereich nahm lediglich um 0,2 Prozent zu.

16:12 Uhr

Von der Leyen äußert sich zum Handelspoker mit den USA

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dämpft die Erwartungen an den Ausgang der Zoll-Gespräche mit den USA. Worauf man derzeit abziele, sei eine Grundsatzeinigung, sagte die deutsche Spitzenpolitikerin auf einer Pressekonferenz zum Start der dänischen EU-Ratspräsidentschaft in Aarhus. Bei dem Handelsvolumen, um das es gehe, sei in 90 Tagen ein detailliertes Abkommen unmöglich.

Von der Leyen spielte damit darauf an, dass US-Präsident Donald Trump zuletzt eine rund dreimonatige Verhandlungsfrist bis zum 9. Juli gesetzt hatte. Er will dann weitere Zölle auf Einfuhren aus der EU in Kraft treten lassen, sollte die EU den USA in Handelsfragen nicht entgegenkommen. Trump begründet seine Zollpolitik vor allem damit, dass er angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktionen ins Heimatland verlagern will.

16:00 Uhr

S&P-500 und Nasdaq mit neuen Höchstmarken

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(Foto: dpa)

Die Rekordjagd an der Wall Street setzt sich mit neuen Bestmarken des marktbreiten S&P-500 und den Nasdaq-Indizes fort. Denn der US-Arbeitsmarkt spielt mit. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 44.625 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozent. In den USA findet am Donnerstag im Vorfeld des Unabhängigkeitstages ein verkürzter Handel statt. Während der Aktienmarkt um 19.00 Uhr MESZ schließt, folgt der Anleihemarkt um 20.00 Uhr. Am Freitag bleiben die Börsen geschlossen.

Nach Vorlage von Absatzzahlen zeigen sich die Titel des E-Autoherstellers Lucid 1,9 Prozent im Minus, die Papiere des Wettbewerbers Rivian Automotive klettern dagegen um 1,1 Prozent. Datadog steigen für Juniper Networks in den S&P-500 auf, weil Juniper von Hewlett Packard Enterprise geschluckt wird. Datadog schießen um 9,9 Prozent nach oben.

15:35 Uhr

Wie steht es um eine Zinssenkung in den USA?

Zinssenkungen in den USA könnten im Laufe dieses Jahres anstehen, aber der Juli sei wahrscheinlich zu früh, einen solchen Schritt von der Federal Reserve zu erwarten, sagte Allspring-Geldmarktportfoliomanager Michael Bird dem "Wall Street Journal". "Es bräuchte wirklich eine Menge deutlich negativer Daten in den nächsten Wochen, damit sich die Fed damit wohlfühlt", sagte Bird. "Im Moment denke ich, dass sie insgesamt weiterhin Geduld predigen werden."

Die Wetten an den Futures-Märkten stimmen mit dieser Sicht noch weitgehend überein. Allerdings sind die Chancen auf eine Senkung noch im Juli am Mittwoch auf etwa 25 Prozent von 20 Prozent am Dienstag gestiegen, nachdem ADP überraschend negative Zahlen zur Stellenentwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt für Juni veröffentlicht hatte.

15:13 Uhr

Conti-Aktie zeitweise sehr begehrt

Continental
Continental 56,40

Die Aktie von Continental stand mit einem Plus von zeitweise fast zwei Prozent in der Gunst der Anleger weit oben. Momentan notiert das Papier 0,6 Prozent höher. Ein Börsianer bezeichnete die Aussagen von Conti in einem sogenannten Pre-Close-Call - einer Telefonkonferenz mit Analysten vor der Veröffentlichung eines Finanzberichts - als "gemischt, aber solide".

Dem Autozulieferer zufolge hat der starke Euro im zweiten Quartal in allen drei Sparten Auswirkungen auf den Umsatz gehabt - vor allem im Reifengeschäft dürfte auch die Gewinnmarge beeinträchtigt sein. Im Autogeschäft würden sich dagegen die Sparmaßnahmen nach und nach auszahlen. Dazu kämen Preisverhandlungen mit den Kunden, die auch im zweiten Quartal für Continental erfolgreich verlaufen seien. Die Gewinnmarge dürfte daher am oberen Ende der Prognosespanne liegen, erklärte das Unternehmen.

14:52 Uhr

Dax steigt und Euro fällt nach US-Arbeitsmarktbericht

Nach einem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht hat der Dax den Gang nach oben angetreten. Der deutsche Leitindex stieg um 0,3 Prozent auf 23.851 Punkte. Der EuroStoxx50 ging um 0,2 Prozent auf 5327 Stellen hoch. Dagegen gab der Euro auf 1,1725 US-Dollar nach. An den Anleihemärkten stiegen die Renditen.

14:43 Uhr

Starker US-Arbeitsmarkt dämpft Hoffnungen auf Fed-Zinssenkung

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(Foto: dpa)

Das US-Jobwachstum hat im Juni die Erwartungen übertroffen, was die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Fed im Juli dämpfen dürfte. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 147.000 zusätzliche Stellen. Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 110.000 erwartet. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 16.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für Mai nun ein Stellenplus von 144.000 (vorläufig: 139.000) und für April von 158.000 (vorläufig: 147.000). Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel im Juni auf 4,1 von 4,2 Prozent, während Ökonomen einen Anstieg auf 4,3 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

"Weniger Neueinstellungen und offene Stellen, die nicht besetzt werden, das ist im Privatsektor der Trend. Der Stellenaufbau beim Staat überrascht", meinte Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe: "Insgesamt geht der Arbeitsmarkt weiterhin nicht in die Knie trotz der Unsicherheit stiftenden Politik der US-Regierung. Offensichtlich ist der Druck aber nicht so groß, dass Arbeitsplätze in größerem Umfang abgebaut werden müssten. Manche Entlassung dürfte auch hinausgezögert werden, weil neue Mitarbeiter schwer zu gewinnen sind, wenn es geschäftlich wieder besser läuft. Für die Fed besteht aus ihrem Vollbeschäftigungsmandat heraus derzeit kein akuter Handlungsbedarf."

14:37 Uhr

Ex-Investmentbanker klagt gegen Deutsche Bank

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,08

Die Deutsche Bank sieht sich mit einer millionenschweren Klage eines ehemaligen Investmentbankers konfrontiert. Im Zusammenhang mit früheren Geschäften des Dax-Konzerns mit der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena, die vor Gericht landeten, verlangt der Mann rund 152 Millionen Euro "für den durch das Strafverfahren in Italien und die erstinstanzliche Verurteilung erlittenen beruflichen Schaden", wie im jüngsten Deutsche-Bank-Geschäftsbericht zu lesen ist. Das Landgericht Frankfurt hat für den 4. Dezember eine mündliche Verhandlung angesetzt. Das Gericht bestätigte entsprechende "Spiegel"-Informationen.

Hintergrund des Rechtsstreits sind bestimmte Geschäfte, die die Deutsche Bank im Jahr 2008 mit der Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) und einer Tochtergesellschaft der MPS abgeschlossen hatte. 2019 wurden in diesem Zusammenhang fünf ehemalige und ein damals aktiver Mitarbeiter der Deutschen Bank in Italien wegen Beihilfe zur Bilanzfälschung in Tateinheit mit Marktmanipulation zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. In einem Berufungsverfahren gab es 2022 dann Freisprüche für alle Beklagten. Die Deutsche Bank hält die nun zu verhandelnde Klage ihres ehemaligen Investmentbankers für unbegründet. Die Klage "basiert auf unzutreffenden Behauptungen, gegen die sich die Bank im Gerichtsverfahren im Detail verteidigt hat und dies auch weiterhin tun wird", hieß es in einer aktuellen Stellungnahme.

14:20 Uhr

Beschleunigte Talfahrt am deutschen Automarkt im Juni

Der deutsche Automarkt bleibt auf Schrumpfkurs: Im Juni sank die Zahl der Neuzulassungen nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) um fast 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf rund 256.000 Fahrzeuge. Im ersten Halbjahr beläuft sich das Minus mit 1,4 Millionen Pkw auf 4,7 Prozent, wie das KBA mitteilte. Der stärkere Rückgang im Juni liegt zum Teil an einem hohen Vergleichswert im Vorjahr, als die Neuzulassungen den monatlichen Spitzenwert für 2024 markierten.

Auch bei Elektroautos flaute die Nachfrage etwas ab. Ihre Zahl stieg im Juni um 8,6 Prozent, während im ersten Halbjahr ein Wachstum von 35 Prozent auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent zu verzeichnen war. E-Autos laufen in diesem Jahr nach dem Einbruch 2024 besser, wozu Preissenkungen beitragen. Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg nannte das allerdings einen Scheinerfolg. Das Wachstum werde zum Teil von Eigenzulassungen von Herstellern und Händlern getrieben, während die private Nachfrage am Boden liege, erklärte Verbandschef Michael Ziegler.

13:59 Uhr

Studie: Nur jede neunte E-Auto-Marke in China wird überleben

BYD ist mittlerweile Chinas Top-Marke für Elektroautos.

BYD ist mittlerweile Chinas Top-Marke für Elektroautos.

(Foto: Jens Kalaene/dpa)

Von der Vielzahl von Elektroauto-Marken auf dem chinesischen Markt wird einer Studie zufolge nur ein kleiner Teil die nächsten fünf Jahre überleben. Nur 15 der 129 Marken, die derzeit in China Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride verkaufen, würden 2030 noch finanziell überlebensfähig sein, erklärte die Beratungsfirma AlixPartners. Diese dürften dann etwa 75 Prozent des chinesischen Marktes unter sich ausmachen und im Schnitt jeweils rund eine Million Einheiten pro Jahr verkaufen, erklärte die Beratungsfirma.

Dabei werde die Konsolidierung in China voraussichtlich langsamer voranschreiten als in anderen Märkten, sagt Stephen Dyer, Leiter der Automobilsparte von AlixPartners in Asien. Der Grund sei, dass Regionalregierungen nicht überlebensfähige Marken unterstützen könnten, da diese für die regionale Wirtschaft, Beschäftigung und Lieferketten wichtig seien. Der weltweit größte Automobilmarkt China ist derzeit mit einem Preiskampf und erheblichen Überkapazitäten konfrontiert, die die Rentabilität belasten.

13:40 Uhr

Wall Street wartet mit Spannung auf US-Arbeitsmarktdaten

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(Foto: REUTERS)

Die Rekordjagd an der Wall Street könnte sich heute fortsetzen. Dazu müsste aber der US-Arbeitsmarkt mitspielen. Denn der offizielle Juni-Bericht zum Arbeitsmarkt wird bereits am Berichtstag noch vor Handelseröffnung veröffentlicht, weil am Freitag der Unabhängigkeitsfeiertag in den USA ansteht. Aktuell deutet der Aktienterminmarkt einen kaum veränderten Handelsbeginn am Kassamarkt an.

Am Donnerstag hatte ein Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam die Hoffnung geschürt, dass bis zum Fristablauf am 9. Juli weitere folgten. S&P-500 und die Nasdaq hatten in der Folge am Vortag Rekordstände erklommen. Während die Verhandlungen mit Indien offenbar Fortschritte machen, hakt es bei den Gesprächen mit Japan.

13:27 Uhr

Turbulenzen um HHLA-Dividende

HHLA
HHLA 21,00

Nach dem Einstieg der weltgrößten Container-Reederei MSC bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) schlägt die Dividendenpolitik des Unternehmens hohe Wellen. Auf Antrag der beiden HHLA-Großaktionäre MSC und der Hansestadt Hamburg soll die vom Vorstand und Aufsichtsrat ursprünglich geplante Dividende von 16 Cent voraussichtlich auf zehn Cent je Aktie gekappt werden. Mit ihrer Mehrheit von über 90 Prozent am börsennotierten HHLA-Teilkonzern Hafenlogistik dürfte die Beteiligungsgesellschaft von MSC und der Stadt ihr Vorhaben auf der virtuellen Hauptversammlung (HV) durchbringen. Der Plan sorgte für Unmut unter den Vertretern der Streubesitzes, der Ende Juni bei etwas über fünf Prozent lag.

"Das ist ein kleinkarierter, armseliger Gegenantrag", sagte Markus Neumann von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SDK). Mit der niedrigeren Dividende spare die HHLA gerade einmal 200.000 Euro ein, rechnete Neumann vor.

13:05 Uhr

E-Autobauer Polestar produziert neues SUV bei Volvo in Europa

Der schwedische Elektroautobauer Polestar will wegen des EU-Strafzolls auf E-Autos aus China das neue SUV-Modell Polestar 7 in Europa bauen. Das Auto soll ab 2028 im Volvo-Werk Kosice in der Slowakei vom Band laufen, wie die Unternehmen erklärten. Volvo und Polestar gehören zum chinesischen Autobauer Geely.

Die defizitäre E-Automarke Polestar produzierte zunächst in China. Der damit verbundene Kostenvorteil schrumpft jedoch, seit für Importe in die EU 28,8 Prozent Zoll fällig sind. Um hohen US-Einfuhrzöllen auszuweichen, fertigt Polestar Modelle außerdem in den USA und Südkorea.

12:57 Uhr

In der Schweiz könnten die Zinsen unter null Prozent sinken

Die jährliche Inflationsrate in der Schweiz ist im Juni gestiegen, blieb jedoch nahe dem deflationären Niveau, was die Möglichkeit unterstreicht, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen noch in diesem Jahr unter null senken könnte. Die Verbraucherpreise lagen um 0,1 Prozent über denen des Vorjahresmonats, verglichen mit einer jährlichen Inflationsrate von minus 0,1 Prozent im Mai, wie das Schweizer Statistikamt mitteilte.

Franken / US-Dollar
Franken / US-Dollar 1,25

Die SNB hatte im Juni ihren Leitzins auf null gesenkt, um die Nachfrage nach dem Schweizer Franken einzudämmen, der aufgrund der Besorgnis der Anleger über die US-Handelspolitik und der zunehmenden geopolitischen Sorgen im Nahen Osten als sicherer Hafen fungiert. Die Zentralbank verzichtete jedoch darauf, den Leitzins in den negativen Bereich zu senken, wo er bis 2022 fast acht Jahre lang lag.

Ein schnell aufwertender Franken beeinträchtigt die Nachfrage nach Schweizer Exportgütern, darunter Luxusuhren und Arzneimittel. Der Franken hat seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar um fast 15 Prozent zugelegt, was zu einem Rückgang der Preise für importierte Waren und Dienstleistungen und zu einer Abwärtsspirale der Inflation geführt hat.

Die SNB würde eine Senkung der Zinsen unter null nicht ausschließen, obwohl diese Entscheidung angesichts der damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen und Haushalte nicht leichtfertig getroffen würde, sagte SNB-Präsident Martin. Das Ziel der SNB ist eine jährliche Inflationsrate von bis zu zwei Prozent.

12:41 Uhr

Euro-Stärke wird Thema am Geldmarkt

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(Foto: picture alliance / M.i.S.)

Wenig verändert präsentiert sich der europäische Geldmarkt. Mit gewisser Abwärtstendenz zeigen sich die Euribor-Fixings. Das könnte mit der in den vergangenen Tagen in zunehmender Schärfe geführten Diskussion über die Euro-Stärke im Zusammenhang stehen. Der Anstieg des Euro ist für die EZB insofern ein Problem, als dieser die importierte Inflation drückt. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat jüngst Euro-Stände über 1,20 US-Dollar als problematisch eingestuft.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,15 (1,80 - 2,15), Wochengeld: 1,87 - 2,22 (1,87 - 2,22), 1-Monats-Geld: 1,86 - 2,28 (1,86 - 2,22), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 6-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 12-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,96 - 2,36), Euribors: 3 Monate: 1,9580 (1,9610), 6 Monate: 2,0330 (2,0510), 12 Monate: 2,0550 (2,0700)

12:21 Uhr

Nordex-Aktie geht kräftig hoch

Nach einer Reihe neuer Aufträge aus Großbritannien, Frankreich und Belgien ist die Nordex-Aktie gefragt. Die Auslieferung und Installation der Turbinen mit einer Gesamtleistung von 135 Megawatt sollen je nach Projekt ab Mitte 2026 beginnen. Das Papier des Windturbinen-Herstellers steigt im MDax um 3,4 Prozent.

Nordex
Nordex 23,62

11:59 Uhr

Dax tritt auf der Stelle - Euro hart - Ölpreise sinken deutlich

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat seine kleinen Gewinne wieder abgegeben. Am Mittag notierte der Leitindex kaum verändert bei 23.787 Punkten. Der EuroStoxx50 fiel um 0,2 Prozent auf 5305 Stellen. Der Euro lag bei 1,1791 US-Dollar. Die Preise der Ölsorten Brent und WTI sackten um je ein Prozent ab.

Dax
Dax 24.241,46
Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,16
Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 62,09
Rohöl WTI
Rohöl WTI 58,17

11:34 Uhr

Stellantis ruft Zehntausende Autos zurück - Motorschäden möglich

Aus Sorge vor großen Motorschäden ruft Stellantis 141.700 Wagen zurück. Auslöser ist ein mögliches Problem mit der Nockenwellenkette bei Dieselmotoren. Betroffen sind Autos mit 1,5-Liter-Blue-HDi-Dieselmotoren aus den Baujahren 2017 bis 2023, berichtet die "Bild"-Zeitung. Halter von verschiedenen Autos der Marken Opel, Fiat, Peugeot, DS Automobiles und Citroën sollten ihre Fahrzeuge schnellstmöglich überprüfen lassen.

Stellantis
Stellantis 8,58

Die Kette könnte frühzeitig reißen. Dies wiederum könnte zu einem heftigen Motorschaden führen. Um den Fehler zu entdecken, entwickelte Stellantis eine App. Werkstätten können damit die Motorengeräusche analysieren und gegebenenfalls rechtzeitig die Nockenwellenkette austauschen.

Stellantis kommt zudem für ein Software-Update und bei Bedarf für einen Ölwechsel sowie eine neue Kette auf. Darüber hinaus wird die Garantie bei betroffenen Fahrzeugen auf zehn Jahre oder 240.000 Kilometer verlängert. Der Konzern kontaktiert betroffene Autohalter.

11:13 Uhr

Ryanair streicht 170 Flüge

Wegen des Fluglotsenstreiks morgen in Frankreich hat die irische Billig-Airline Ryanair 170 Flüge gestrichen. Betroffen seien mehr als 30.000 Passagiere, teilte die Fluggesellschaft mit. Neben der Streichung von Flügen von und nach Frankreich werde dieser Streik zu Beginn der Sommerferien in Europa auch alle französischen Überflüge betreffen. Passagiere, die den französischen Luftraum von Großbritannien nach Griechenland und von Spanien nach Irland überfliegen, seien ebenfalls betroffen.

Die französische Luftfahrtbehörde DGAC hatte gestern mehrere Fluggesellschaften aufgefordert, ihre Flüge an den Pariser Flughäfen aufgrund des geplanten Streiks um 40 Prozent zu reduzieren.

11:01 Uhr

Eurozonen-Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs

Die Wirtschaft der Eurozone hat im Juni den sechsten Monat in Folge ihren Wachstumskurs fortgesetzt, wenngleich die Dynamik schwach blieb. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 50,6 Zähler von 50,2 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war eine Stagnation bei 50,2 Punkten gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich stieg auf 50,5 Punkte von 49,7 im Vormonat. Der erste Datenausweis hatte einen Stand von 50,0 ergeben, dessen Bestätigung Ökonomen erwartet hatten.

10:40 Uhr

Baywa meldet Megaverlust

Baywa
Baywa 16,60

Der angeschlagene Mischkonzern Baywa erwartet für das vergangene Jahr einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro. Die bis Ende 2028 geplante Sanierung soll aber nicht gefährdet sein, wie das für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung vor allem im Süden und Osten Deutschlands wichtige Münchner Unternehmen in einer Pflichtmitteilung für die Börse bekannt gab.

Auf das Sanierungskonzept und dessen Finanzierung habe die Eigenkapitalentwicklung keine Auswirkungen, hieß es weiter. Die Baywa will sich mit einer Kapitalerhöhung in den nächsten Monaten rund 200 Millionen Euro frisches Kapital besorgen, dessen Zeichnung die Ankeraktionäre zu drei Vierteln garantieren. Darüber hinaus sollen die meisten Auslandsgesellschaften verkauft werden. Ziel ist es nach dem Sanierungsplan, bis Ende 2028 wieder ein positives wirtschaftliches Eigenkapital auf Gruppenebene ausweisen zu können. Die Baywa hatte sich mit ihrer Expansion der vergangenen Jahre vor allem im Projektgeschäft mit Wind- und Solarparks finanziell verhoben.

10:28 Uhr

Türkei-Inflation auf niedrigstem Stand seit Ende 2021 - kommt eine Zinssenkung?

Präsident Recep Tayyip Erdogan plädiert für niedrigere Zinsen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan plädiert für niedrigere Zinsen.

(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)

In der Türkei ist die Inflation auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gesunken, was eine Zinssenkung in den kommenden Monaten wahrscheinlicher macht. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni um 35,05 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistikbehörde in Ankara mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Ende 2021. Ökonomen hatten mit 35,2 Prozent gerechnet, nachdem die Teuerungsrate im Mai noch bei 35,41 Prozent lag. Von Mai auf Juni zogen die Preise mit 1,37 Prozent ebenfalls schwächer an als erwartet.

Nachdem die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu im März am Finanzmarkt einen starken Ausverkauf türkischer Vermögenswerte wie Aktien und Anleihen ausgelöst hatte, hob die Zentralbank den Leitzins im April von 42,5 Prozent auf das aktuell gültige Niveau von 47,5 Prozent an.

09:45 Uhr

Trump will US-Notenbankchef Powell sofort loswerden

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picture alliance / Photoshot

US-Präsident Donald Trump hat seine Forderung nach dem Rücktritt von Zentralbank-Chef Jerome Powell wiederholt. Er forderte den unabhängigen Notenbankchef auf, dies unverzüglich zu tun.

Powell wurde von Trump während seiner ersten Amtszeit als Chef der Federal Reserve nominiert. Joe Biden, Trumps Nachfolger als Präsident, ernannte Powell für eine zweite Amtszeit. Diese endet regulär im Mai 2026. Powell hat klargemacht, dass er seinen Posten nicht vorzeitig räumen wird. Trump will einen Kandidaten für den Chefposten der Fed nominieren, der sich zu Zinssenkungen bekennt.

US-Präsident Trump drängt den Zentralbankchef immer wieder zu Zinssenkungen. Powell weist dagegen auf die mit der Zollpolitik Trumps zusammenhängenden Unwägbarkeiten hin. Es sei mit Blick auf eventuelle Zinsschritte klüger, einige Monate zu warten, um die Effekte der Zollpolitik auf die Inflation besser studieren zu können.

Die Fed hat den Leitzins dieses Jahr noch nicht angetastet. Er liegt weiter in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

Über die Geldpolitik in den USA entscheidet nicht alleine der Fed-Chef, sondern der Offenmarktausschuss (FOMC), der aus zwölf Mitgliedern besteht. Ihm gehören die sieben Fed-Gouverneure an, der Präsident der New Yorker Fed sowie im Wechsel vier weitere Präsidenten der regionalen Notenbanken.

09:22 Uhr

Das sind die Fristen im Zoll-Zoff

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picture alliance / Sipa USA

In der Zoll-Politik von Donald Trump ist es nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten.

Hier die wichtigsten Fristen:

Am 9. Juli würden ohne eine Einigung die US-Einfuhrzölle auf Waren aus der EU von 20 auf 50 Prozent steigen. Berichten zufolge würde die EU US-Unternehmen Ausnahmen von der Digitalsteuer gewähren, wenn die USA zu Erleichterungen für bestimmte EU-Industrien bereit wären.

Der 9. Juli ist auch der Tag, für den Trump eine Frist für einen Deal mit Japan gesetzt hat.

Ab 14. Juli würden - wenn keine Einigung erzielt wird - höhere EU-Zölle für US-Güter gelten.

Bis zum 21. Juli muss ein Handelsabkommen mit Kanada abgeschlossen werden.

Am 12. August endet das vorläufige Abkommen mit China.

09:08 Uhr

Dax startet optimistisch

Der Dax geht mit Gewinnen in den Tag. Der Leitindex legt um 0,4 Prozent auf 23.885 Punkte zu.

DAX
DAX 24.241,46

08:59 Uhr

Unicredit-Boss lässt bei der Commerzbank nicht locker

Trotz öffentlicher Zurückhaltung treibt Unicredit-Chef Andrea Orcel seine Pläne für eine Übernahme der Commerzbank weiter voran. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" hat der Chef der italienischen Großbank am 18. Juni gleich drei Briefe an die Bundesregierung geschickt - an Bundeskanzler Friedrich Merz, Finanzminister Lars Klingbeil und Kanzleramtsabteilungsleiter Levin Holle.

Commerzbank
Commerzbank 31,21

In dem Schreiben an Merz, das der Zeitung vorliegt, wirbt er erneut für einen Zusammenschluss von Unicredit und Commerzbank - mit dem Ziel, einen neuen "nationalen Bankchampion" zu schaffen. Dabei wirbt Orcel erneut um ein persönliches Gespräch mit der Bundesregierung, die noch rund 12 Prozent der Commerzbank-Anteile hält. Nach SZ-Informationen verwies das Kanzleramt Orcel jedoch an das Finanzministerium. Finanzminister Klingbeil wiederum schrieb Orcel, er möge sich an den Vorstand der Commerzbank wenden, nicht an den Bund.

08:38 Uhr

In China schwächelt ein wichtiger Sektor

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REUTERS

Chinas Dienstleistungssektor ist im Juni so langsam wie seit neun Monaten nicht mehr gewachsen. Den Grund dafür sehen Analysten in der abflauenden Nachfrage und dem Rückgang neuer Exportaufträge inmitten eines immer noch fragilen Handelsfriedens mit den Vereinigten Staaten.

Wie eine Umfrage des Privatsektors ergab, fiel der Caixin/S&P Global-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor von 51,1 im Mai auf 50,6 und verzeichnete damit das schwächste Wachstum seit September 2024. Der Wert blieb immer über der 50er Marke, die Wachstum und Schrumpfung voneinander trennt. Die Bewertung entsprach im Großen und Ganzen der offiziellen chinesischen Umfrage, die einen leichten Rückgang der Dienstleistungsaktivitäten von 50,2 im Mai auf 50,1 zeigte.

Zwar haben sich die USA und China auf ein Rahmenhandelsabkommen geeinigt, doch erwarten Analysten, dass die US-Zölle deutlich über dem vorherigen Niveau bleiben werden, was den Druck auf Exporteure und Behörden aufrechterhält, alternative Märkte zu finden oder die Binnennachfrage anzukurbeln.

08:16 Uhr

Zoll-Zoff zwischen den USA und China verliert an Schärfe

Im Handelsstreit der Vereinigten Staaten mit China gibt es neue Signale der Entspannung.

Die USA haben den Weg für die Wiederaufnahme der Ethanexporte nach China freigemacht. Ethan wird in der chemischen Industrie verwendet. In zwei separaten Schreiben wurde für die Produzenten Enterprise Products Partners und Energy Transfer eine restriktive Lizenzanforderung aufgehoben. Die USA hatten Ende Mai und Anfang Juni Beschränkungen für Ethan und eine Vielzahl anderer Exporte nach China verhängt. Peking hatte den Versand von Seltenen Erden verlangsamt, die für Automobilhersteller und andere Industrien wichtig sind.

Derweil hat Siemens von der US-Regierung eine Mitteilung zur Aufhebung der Exportbeschränkungen für chinesische Chipdesignsoftware erhalten. Wie die Agentur Bloomberg schreibt, hat Siemens den vollen Zugang zu seiner Software und Technologie für seine chinesischen Kunden wiederhergestellt. Das Bureau of Industry and Security des US-Handelsministeriums, das für die Durchsetzung der Exportkontrollen zuständig ist, hatte im Mai Briefe an einige der führenden Hersteller von Software für die elektronische Design-Automatisierung geschickt und sie aufgefordert, die Lieferungen an chinesische Kunden einzustellen. Zu den Herstellern gehörten unter anderem Cadence, Synopsys und Siemens.

08:03 Uhr

Dax vor festem Start

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute höher starten. Die Hoffnung auf Handelsabkommen mit der US-Regierung hatte ihn gestern angetrieben - nach zwei Verlusttagen zog der deutsche Leitindex um 0,5 Prozent auf 23.790 Punkte an. An der Wall Street wagten sich die Investoren dank anhaltender Zinsfantasien weiter voran.

Ihr Hauptaugenmerk richten die Investoren heute auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Auch die Geschehnisse an der Zollfront behalten die Anleger im Blick. Investoren hoffen auf weitere Deals in den Handelsgesprächen mit den USA. Mit Vietnam hatte sich die US-Regierung von Präsident Donald Trump auf ein Handelsabkommen geeinigt. Demzufolge werden viele Exporte des südostasiatischen Landes in die USA mit einem Zoll von 20 Prozent belegt. Die von US-Präsident Trump gesetzte Frist vom 9. Juli, bis zu der die EU und andere Länder ein Abkommen zur Senkung der Zölle mit den USA abschließen müssen, rückt immer näher.

07:45 Uhr

Trump erzielt mit Vietnam einen Deal nach seinem Geschmack

Die USA haben laut US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen mit Vietnam. Dieses sieht Zölle von 20 Prozent auf die meisten vietnamesischen Exporte in die USA vor. Damit sind die Einfuhrzölle zwar doppelt so hoch wie die derzeit geltenden 10 Prozent, betragen aber weniger als die Hälfte der 46 Prozent, mit denen die Trump-Administration im April gedroht hatte. Aufgrund seiner Exportabhängigkeit brauchte Vietnam ein Handelsabkommen.

Mary Lovely, Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics, ist der Ansicht, dass Vietnam auch mit Zöllen von 20 Prozent wettbewerbsfähig bleiben kann, solange die Exporte Chinas mit Zöllen von 30 Prozent oder mehr belegt sind, wie es derzeit der Fall ist. Außerdem, so fügte sie hinzu, würden diese Zölle nicht die Vietnamesen treffen, sondern die ausländischen Einzelhändler, die das Land als Produktionszentrum nutzen, sowie die ausländischen Verbraucher, die diese Waren kaufen.

Die USA erheben außerdem einen Zoll von 40 Prozent auf alle Waren, die "umgeladen" werden, um den Bedenken der Regierung Rechnung zu tragen, dass China seine Waren umleitet, um die US-Zölle zu umgehen. Lovely zufolge wird der Umfang der tatsächlichen Umladung - bei der es größtenteils um die Umetikettierung von Produkten geht - allerdings überschätzt.

Trump kündigte zudem den zollfreien Zugang der USA zum vietnamesischen Markt an - etwas, das Lovely als keine große Belastung bezeichnete, da die US-Exporte keine Wettbewerbsbedrohung für die einheimischen Hersteller darstellten und viele US-Produkte für die vietnamesischen Verbraucher zu teuer seien.

07:11 Uhr

Das sind die weltweit wertvollsten Unternehmen

Unter den wertvollsten Börsenkonzernen der Welt sind nur drei deutsche. SAP, Siemens und die Deutsche Telekom sind nach einer Studie der Beratungsgesellschaft EY die einzigen deutschen Vertreter in der Liste der Top 100, die von US-Tech-Konzernen dominiert wird.

Auf Platz eins der Rangliste steht der Chipkonzern Nvidia, der vom Boom um Künstliche Intelligenz (KI) profitiert. Er brachte es zum Stichtag 30. Juni auf einen Börsenwert von rund 3,85 Billionen Dollar und löste damit den iPhone-Hersteller Apple ab, der auf Platz drei landet. Auf Rang zwei liegt Microsoft.

Die USA stellen allein 60 der 100 wertvollsten Börsenkonzerne der Welt. Unter den Top 10 sind neun amerikanische, darunter die Google-Mutter Alphabet, der Facebook-Konzern Meta und Amazon. Nur der Ölkonzern Saudi Aramco auf Platz 7 durchbricht die Reihe der US-Konzerne.

Wenig überraschend seien die sechs wertvollsten Unternehmen stark bei KI engagiert, sagt Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY. Auch wenn die Börseneuphorie zuletzt abebbte: "Künstliche Intelligenz wird auch in den kommenden Jahren eine weiter steigende Bedeutung in vielen Branchen haben."

Von der Begeisterung für KI profitiert auch der wertvollste Dax-Konzern: SAP klettert mit einem Börsenwert von fast 354 Milliarden Dollar per Ende Juni auf Platz 27 im Ranking. Erstmals seit Auflage der Studie 2007 sei mit dem Softwarekonzern ein deutsches Unternehmen das wertvollste in Europa. Siemens landete auf Platz 74, die Deutsche Telekom auf Rang 88.

Mit der Rally schneidet Deutschland unter den 300 wertvollsten Börsenkonzernen der Welt wieder etwas besser ab - sieben Konzerne schafften es Ende Juni in die erweiterte Top-Auswahl, darunter Allianz (106), Siemens Energy (217) und Münchener Rück (246). Rheinmetall klettert mit dem Rüstungsboom auf Platz 204.

06:49 Uhr

Japan wartet auf Zoll-Entscheidung

Die asiatischen Börsen haben sich heute im frühen Handel kaum vom Fleck bewegt. Anleger warten nicht nur auf einen wichtigen US-Arbeitsmarktbericht, der eine bevorstehende Zinssenkung der US-Notenbank rechtfertigen könnte, sondern vor allem auf die Verabschiedung des von US-Präsident Donald Trump in die Wege geleiteten, umfangreichen US-Steuer- und Ausgabengesetzes im Kongress.

Nikkei
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In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast unverändert bei 39.732 Punkten, und der breiter gefasste Topix tendierte 0,3 Prozent niedriger bei 2818 Zählern. Die Börse Shanghai verlor 0,1 Prozent auf 3450 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 Prozent auf 3951 Punkte.

Die langwierigen Handelsverhandlungen zwischen Japan und den USA haben noch zu keiner Einigung geführt, und Trump drohte kürzlich sogar mit noch höheren Zöllen.

Das wichtigste Risiko für die Märkte sind dahinter die im Laufe des Tages anstehenden US-Arbeitsmarktdaten . Analysten rechnen mit einem Anstieg um 110.000 im Juni und einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent, dem höchsten Stand seit Oktober 2021. "Dies würde die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed im Juli schnell auf etwa 70 Prozent ansteigen lassen", so Tony Sycamore, Analyst bei IG. Die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes ist ein wichtiger Grund dafür, dass die Mehrheit der Mitglieder der Federal Reserve es sich leisten kann, mit einer Zinssenkung zu warten, bis sie die tatsächlichen Auswirkungen der Zölle auf die Inflation abschätzen kann.

06:30 Uhr

Das wird heute für den Dax wichtig

DAX
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Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Aufschlägen geschlossen. Der Dax gewann 0,5 Prozent auf 23.790 Punkte. Für eine Schrecksekunde sorgten schwache ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA, die den Dax kurzzeitig ins Minus gedrückt hatten. Die Börsen erholten sich aber rasch. Zum einen standen die Daten im Widerspruch zum starken Jolts-Bericht vom Vortag, der weit über den Erwartungen ausgefallen war. Zum anderen sprachen sie für baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Klarheit könnte nun der offizielle Arbeitsmarktbericht am Donnerstag liefern. Hauptthema am Markt war aber das Fiskalpaket von US-Präsident Donald Trump und seine Folgen für grüne Technologien.

Auch heute richten Börsianer ihren Blick wieder in die USA. Der Arbeitsmarkt in den USA dürfte sich zuletzt abgekühlt haben. Von Reuters befragte Experten stellen sich im Mittel darauf ein, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juni nur noch um 110.000 gestiegen ist. Im Mai lag der Zuwachs noch bei 139.000. Bei der getrennt ermittelten Arbeitslosenquote wird ein leichter Anstieg auf 4,3 Prozent erwartet. Die US-Notenbank achtet stark auf diese Daten, da sie neben Preisstabilität auch Vollbeschäftigung fördern soll. Sie hat den Leitzins dieses Jahr noch nicht angetastet - sehr zum Ärger von US-Präsident Donald Trump, der die unabhängige Zentralbank zu Zinssenkungen drängt.

In Washington treffen außerdem der EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič mit US-Handelskommissar Howard Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jameson Greer zusammen. Ziel der Gespräche ist es, mit einem Deal eine weitere Eskalation des Handelskonflikts abzuwenden. US-Präsident Donald Trump will ab dem 9. Juli weitere Zölle in Kraft treten lassen, wenn die EU den USA in Handelsfragen nicht entgegenkommt. Der Republikaner begründet seinen Kurs vor allem damit, dass er angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren will.

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