Donnerstag, 09. Oktober 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
08:40 Uhr

Diese Aktie erlebt in Asien einen Höhenrausch

An den asiatischen Märkten ziehen die Aktienkurse überwiegend deutlich an. Der Nikkei ist zurück auf Rekordkurs, er gewinnt 1,5 Prozent auf 48.436 Punkte. Auch in Schanghai legen die Kurse mit dem Ende der "golden Week" deutlich zu, der Shanghai Composite gewinnt 1,2 Prozent. In Hongkong zeigt sich der Hang-Seng wenig verändert. Da er damit das Tagestief deutlich hinter sich gelassen hat, scheint der jüngste Rücksetzer beendet. In Seoul bleibt der Markt weiterhin geschlossen.

Softbank
Softbank 128,16

Auch in Asien profitieren die Märkte vom Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung, aus dem Signale für weitere Zinssenkungen gelesen werden. Für Marktstratege Troy Ludtka von SMBC Nikko ist die Kernaussage, dass aus Sicht der Fed "der Arbeitsmarkt sich verschlechtert und die Inflation sich entweder verbessert oder zumindest nicht schlimmer wird."

Gefragt sind wie schon in den USA Technologiewerte. In Japan schießen Softbank um knapp 11 Prozent nach oben, der Konzern übernimmt voraussichtlich den Bereich Robotics von ABB. Aber auch japanische Infrastrukturaktien sind in der Erwartung fiskalpolitischer Stimuli durch die neue Regierung gesucht.

08:21 Uhr

Es zieht nach oben – und nach unten

Mit einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung im Dax rechnen Händler am Donnerstag. In Europa könnte es aber weiter nach oben gehen, nachdem sich die Entspannung der Regierungskrise in Frankreich weiter positiv auswirkt. Der noch amtierende Premier Lecornu hatte versichert, binnen 48 Stunden eine Lösung zu präsentieren.

Dax
Dax 24.597,13

Die Vorlagen aus den USA sind gut, allerdings wie üblich nur von den KI-Aktien getrieben. Aber auch hier nimmt die Skepsis der Anleger immer weiter zu, da es immer lautere Kritik an den Zirkelgeschäften innerhalb der Branche gibt.

Auf Interesse stößt auch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung. Die Mitglieder der Fed waren sich uneinig darüber, um wie viel weiter sie die Zinssätze senken sollten. Vor allem der Trump-Abgesandte in den Rat, Stephen Miran, hatte wie erwartet sogar Zinssenkungen um einen halben Punkt gefordert. Einig war man sich aber, dass die jüngste Verlangsamung des Beschäftigungswachstums schwerer wiege als die anhaltenden Sorgen über eine hartnäckige Inflation. "Ganz schlimm in so einem Umfeld ist, dass wir wegen des Shutdowns ohne US-Arbeitsmarktdaten dasitzen", sagte ein Händler: "Wir sind bei dem Thema im Blindflug".

08:03 Uhr

Deutscher Maschinenbauer kassiert Prognose

Gerresheimer verabschiedet sich nach schwächeren Geschäften im dritten Quartal von seiner Jahresprognose. Im Geschäftsjahr 2025 erwartet das Düsseldorfer Unternehmen nun einen organischen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr von zwei bis vier Prozent, wie der Spezialverpackungshersteller erklärte. Bisher war der Konzern noch im schlimmsten Fall von einer Stagnation der Erlöse, im besten Fall von einem zweiprozentigen Wachstum ausgegangen. Auch die bereinigte Gewinn-Marge (Ebitda) wurde gestutzt. Hintergrund des größeren Pessimismus ist dem Unternehmen zufolge neben dem schwächeren Geschäftsverlauf unter anderem die anhaltend gedämpfte Nachfrage im Kosmetikmarkt.

Gerresheimer
Gerresheimer 34,14

Der MDax-Konzern war jüngst wegen eines möglichen Verstoßes gegen Rechnungslegungsvorschriften ins Visier der Bafin geraten. Die Finanzaufsicht leitete eine Prüfung der Bilanz zum Stichtag 30. November 2024 ein.

07:46 Uhr

Google wird Partner der Olympischen Spiele 2028

Google wird offizieller Cloud-Anbieter und Gründungspartner der Olympischen und Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Wie die Organisatoren mitteilten, soll die Cloud-Infrastruktur und KI-Technologie des Konzerns genutzt werden. Google-Marketing-Vizepräsident Marvin Chow sagte, Google werde die Olympischen Spiele für die Fans "persönlicher und interaktiver" machen.

07:28 Uhr

Europas Autolobby: Verbrenner-Aus schaffen wir nicht

Europas einflussreicher Autolobbyverband ACEA stellt sich gegen das für 2035 geplante sogenannte Verbrenner-Aus. "Wir halten die Ziele für 2035 und auch für 2030 für nicht mehr erreichbar", sagte Acea-Generaldirektorin Sigrid De Vries. Ihr Verband setzt sich bei einer derzeit laufenden Überprüfung der EU-Klimavorgaben für Autos für deutliche Änderungen ein. In einem rund 20-seitigen Positionspapier dringt der Verband unter anderem darauf, die "starren" EU-Vorgaben aufzuweichen und Technologien wie Plug-in-Hybriden und E-Fuels einen größeren Raum zu geben.

D2022 getroffene Entscheidung der EU besagt, dass Neuwagen ab 2035 im Betrieb kein klimaschädliches CO2 mehr ausstoßen dürfen. Die auch als Verbrenner-Aus bezeichnete Entscheidung hätte zur Folge, dass Neuwagen mit Verbrennungsmotor nicht mehr zugelassen werden dürften. Damals ging man noch von deutlich höheren Verkaufszahlen für E-Autos aus.

Elektromobilität gilt in der Autobranche als die Zukunftstechnologie. Derzeit hinken europäische Autobauer jedoch der Konkurrenz aus China und den USA hinterher.

07:10 Uhr

"Der Anstieg des Yen ist ziemlich unerbittlich"

Der Yen steht wegen eines Führungswechsels in der japanischen Regierungspartei unter Druck und verhilft damit dem Dollar zu Kursgewinnen. Die Wahl der konservativen Politikerin Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der Liberaldemokratischen Partei (LDP) nährt Spekulationen auf eine Wiederbelebung hoher Staatsausgaben und einer lockeren Geldpolitik. Auf Wochensicht hat der Yen mehr als drei Prozent nachgegeben und steuert damit auf den größten Wochenverlust seit September 2024 zu. "Der Anstieg des Dollar zum Yen ist ziemlich unerbittlich, und es scheint, als könne nichts seinen Anstieg stoppen", sagte die Währungsstrategin Carol Kong von der Commonwealth Bank of Australia.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar jedoch zunächst 0,1 Prozent auf 152,47 Yen und legt 0,2 Prozent auf 7,1298 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8003 Franken. Parallel dazu steigt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1646 Dollar und zieht leicht auf 0,9319 Franken an.

06:53 Uhr

Tech-Rally befeuert Asien-Börsen

Die Euphorie der Anleger rund um das Thema Künstliche Intelligenz verleiht den asiatischen Aktienmärkten erneut Auftrieb. Ein Sprung bei den Technologiewerten verhilft dem japanischen Nikkei-Index zu einem Plus von 1,4 Prozent und bringt ihn erneut in die Nähe seines Allzeithochs. Die Aktien in Taiwan klettern um 1,2 Prozent auf ein neues Rekordhoch, während der breit gefasste MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans um 0,3 Prozent zulegte. "Das KI-Thema bleibt aktuell, da weitere milliardenschwere Investitionen in den Sektor fließen", heißt es in einer Studie von JPMorgan. "Diese täglichen Schlagzeilen werden mit Kursgewinnen belohnt, bis das Gegenteil bewiesen ist."

Nikkei
Nikkei 48.552,35

In Tokio legt der Nikkei auf 48.405,93 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notiert 0,3 Prozent höher bei 3244,15 Zählern. Der Shanghai Composite gewjnnt 1,1 Prozent auf 3923,77 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt nach einer einwöchigen Feiertagspause um 1,7 Prozent auf 4720,50 Punkte.

06:34 Uhr

Auto-Bosse suchen Weg aus der Krise

Die Bundesregierung lädt zum "Autogipfel", um über mehr Anschub für die kriselnde deutsche Schlüsselbranche zu beraten. An dem Treffen bei Kanzler Friedrich Merz nehmen heute Spitzenvertreter von Autoherstellern und Zulieferern, Verbänden und Gewerkschaft sowie aus Bundesländern mit größeren Produktionsstandorten teil. Die Koalition hat vorab signalisiert, dass es um eine dringende Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gehen soll. Kommen womöglich auch neue Anreize für Autokäufer in den Blick?

Die großen Ziele lauten: zukunftsträchtige Technologien, sichere Arbeitsplätze und zugleich auch das Einhalten von Klimazielen. Und dafür sollen möglichst schnelle und konkrete Lösungen her. Das klang bei früheren Auto-Runden im Kanzleramt schon ähnlich, aber die Lage der stolzen Leitbranche ist heikel.

Die stark exportorientierte deutsche Autoindustrie mit 770.000 Beschäftigten und 540 Milliarden Euro Jahresumsatz steckt in einer schwierigen Phase. Die Branche hat mit einer Absatzflaute, wachsender Konkurrenz aus China und Problemen beim Wandel zur Elektromobilität zu kämpfen. Dazu kommen EU-Klimaschutzvorgaben für weniger CO2-Emissionen und Zölle für den US-Markt. Viele Firmen meldeten Gewinneinbrüche, fahren Sparkurse, streichen Stellen.

06:17 Uhr

Fed-Banker sind uneins über weiteren Zinskurs

In der US-Notenbank Federal Reserve gehen die Vorstellungen über den Zinskurs weit auseinander. Dies geht aus den Protokollen der September-Sitzung hervor. Dabei hatte die Zentralbank den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt gesenkt: auf die neue Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent. "Einige Teilnehmer erklärten, dass es sinnvoll sei, den Leitzins bei dieser Sitzung unverändert zu lassen, oder dass sie eine solche Entscheidung hätten unterstützen können", heißt es in den Mitschriften der Sitzung. Auf der anderen Seite des Spektrums wurde die Forderung nach einer XL-Senkung um einen halben Prozentpunkt laut. Dafür plädierte der neue Fed-Direktor Stephen Miran - ein enger Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, der seit langem kräftige Zinssenkungen von den unabhängigen Währungshütern fordert. Auch beim Zinsausblick waren sich die Währungshüter uneins.

06:01 Uhr

Knapp daneben ist auch vorbei

Es hat so gut ausgesehen: Der Dax war zur Wochenmitte bis knapp unter das Allzeithoch aus dem Juli herangerubbt. Etwas mehr als acht Punkte fehlten am Ende, um die 24.639 Zähler zu knacken. Aus dem Handel war der deutsche Börsenleitindex dann 0,9 Prozent fester mit 24..639 Stellen gegangen. Die Anleger fokussieren sich derzeit vor allem auf positive Nachrichten und blenden Negatives aus, hieß es von Marktteilnehmern. So verdeutlichen die überraschend schwachen Industriedaten aus Deutschland die Gefahr einer Rezession in diesem Jahr, und das trotz geplanter milliardenschwerer staatlicher Investitionen.

Und heute? Steht so einiges auf der Agenda: Zum einen hat Bundeskanzler Friedrich Merz erneut zu einem Auto-Gipfel geladen. Daneben beschäftigt sich der Bundestag mit dem sogenannten Bau-Turbo. Am Morgen stehen aber bereits frische Konjunkturdaten an - die Exportzahlen für August. Dabei rechnen Ökonomen mit einem Plus von 0,3 Prozent, nach minus 0,6 Prozent im Juli. Ein deutliches Minus bei der Produktion und eine Fortsetzung des Abwärtstrends bei den Industrieaufträgen hatten zuletzt die Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal eingetrübt.

Unternehmensseitig gibt Porsche die Auslieferungen für die ersten neun Monate des Jahres bekannt. Die VW-Tochter ist von den deutschen Autobauern am härtesten getroffen vom höheren US-Importzoll und der eingebrochenen Nachfrage nach Luxusgütern in China.

Und dann meldet sich inmitten des durch einen Haushaltsstreit ausgelösten teilweisen Regierungsstillstands in den USA Notenbankchef Jerome Powell zu Wort. Die Zentralbank ist beim Steuern des geldpolitischen Kurses auch auf von staatlichen Stellen veröffentlichte Daten angewiesen, die aber wegen des Shutdowns zurzeit ausbleiben. Ob Powell dazu oder auch zum geldpolitischen Kurs Stellung nehmen wird, ist offen. Er äußert sich um 14.30 Uhr (MESZ) in einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft auf einer Banken-Konferenz, die vom Fed-Direktorium ausgerichtet wird.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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