Mittwoch, 16. April 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Max Borowski
17:40 Uhr

Der Dax kämpft sich nach oben

Der deutsche Aktienmarkt war mit einem Minus von rund einem Prozent in den Handel gestartet. Doch im Laufe des Handelstages lassen die Sorgen wegen des Zoll-Chaos zumindest leicht nach: China signalisiert laut einem Bloomberg-Bericht Gesprächsbereitschaft. Das lässt bei den Anlegern auch in Europa Hoffnung aufkommen. Der Dax arbeitet sich bis zum Handelsschluss auf 21.316 Punkte nach oben. Aus dem Minus wird ein Plus von 0,3 Prozent.

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Zum anderen half die aktuelle Erholungsbewegung an den US-Börsen. Der Leitindex Dow Jones Industrial glich seine Verluste kurz vor dem Handelsschluss in Europa ebenfalls aus.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen dämmte sein Minus auf 0,17 Prozent auf 27.219,29 Zähler ein. Auch europaweit verringerten die Börsen ihre Verluste: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,08 Prozent schwächer bei 4.966,50 Punkten.

16:56 Uhr

Erwartungen drastisch verschlechtert: Fondsmanager sehen Weltwirtschaft pessimistisch wie seit Jahrzehnten nicht

Die Erwartungen bezüglich des globalen Wachstums sind laut einer Umfrage von Bank of America (BofA) unter globalen Fondsmanagern im April auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gefallen.

Netto 82 Prozent der Befragten gehen nach Einschätzung von BofA von einer Abschwächung der Weltwirtschaft aus, was einem 30-Jahres-Hoch entspricht. 42 Prozent der Befragten halten eine Rezession demnach für wahrscheinlich, während die Wahrscheinlichkeit einer "harten Landung" - sinkende Inflation in Kombination mit einer deutlichen Konjunkturabkühlung oder Rezession - von 11 Prozent im März auf 49 Prozent gestiegen ist.

Die Erwartungen einer "weichen Landung" - bei der sich die Inflation verlangsamt, ohne dass sich die Wirtschaft zu stark abkühlt - sind der Umfrage zufolge von 64 auf 37 Prozent gesunken.

16:44 Uhr

Starinvestor steigt ein - Hertz-Aktie schießt nach oben

Für die Aktien von Hertz Global Holdings geht es um gleich 20 Prozent nach oben, nachdem der Hedgefonds-Manager Bill Ackman über seine Investmentfirma Pershing Square Capital Management einen bedeutenden Anteil an dem Autovermieter offengelegt hatte.

Laut einer Börsenmitteilung hält Pershing Square nun 12,7 Millionen Hertz-Aktien, was etwa 4,1 Prozent der insgesamt 307,9 Millionen ausstehenden Aktien entspricht. Seit dem Ende des Insolvenzverfahrens im Jahr 2021 ist die Hertz-Aktie tendenziell gefallen, vor allem wegen der kostspieligen Wette auf Elektrofahrzeuge, die die operativen Kosten in die Höhe trieb. Das Unternehmen arbeitet derzeit daran, diese Strategie rückgängig zu machen - was jedoch mit hohen Abschreibungskosten einhergeht.

16:16 Uhr

Neue Entwicklungen "schüren Ängste" an der Wall Street

Zur Wochenmitte geht es an den US-Börsen abwärts. Berichte, wonach sich China bereit zu Gesprächen mit den USA zeigen soll, mildern nach Angaben von Händlern dabei den Verkaufsdruck. "So richtige Details und Hintergründe dazu sind noch nicht bekannt, aber allein die Schlagworte reichen, um am Markt Hoffnung zu wecken", sagt ein Händler. China macht eine Aufnahme von Gesprächen mit den USA über deren Einfuhrzölle allerdings von einer Reihe von Bedingungen abhängig, wie ein Kreisebericht von Bloomberg offenbart.

Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 40.236 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,8 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,5 Prozent.

Die neuesten Entwicklungen "erinnerten Investoren an die andauernden Eskalationsrisiken und schüren Ängste, dass der Handelskrieg noch schlimmer werden könnte (...). Obwohl nach den Wochenendnachrichten über Zollbefreiungen für Elektronik Optimismus herrschte, gab es seitdem keine Anzeichen dafür, dass entweder die USA oder China nachgeben würden", erläutert Marktstratege Henry Allen von der Deutschen Bank.

Die technologielastige Nasdaq liegt auch wegen der Schwäche von Nvidia (- 6,6%) deutlicher im Minus. Denn die KI-Ikone erwartet im Zusammenhang mit dem Export ihrer H20-KI-Chips nach China eine Belastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Belastung entstehe aufgrund von Lagerbeständen, Kaufverpflichtungen sowie damit verbundenen Rückstellungen und werde in den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals enthalten sein, teilte der Chiphersteller der US-Börsenaufsicht SEC mit.

16:03 Uhr

China-Bericht lässt Ölpreise steigen

Spekulationen über mögliche Verhandlungen zwischen den USA und China treiben die Preise am Ölmarkt.

Die Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuern sich um jeweils rund ein Prozent auf 65,20 Dollar und 61,84 Dollar je Barrel. Laut einem Bericht der Agentur Bloomberg steht China Gesprächen mit den USA grundsätzlich offen gegenüber.

Eine Deeskalation des Zollkonflikts würde das Abwärtsrisiko für das globale Wachstum und damit auch für die Nachfrage nach Öl begrenzen, sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet für 2025 wegen des von den USA angezettelten Handelskonflikts das geringste Wachstum der Ölnachfrage seit fünf Jahren.

15:50 Uhr

US-Zölle schaden eigenen Exporten am meisten - Europa weniger betroffen

Die US-Zölle haben nach einer Analyse der Welthandelsorganisation (WTO) die größten Auswirkungen auf die USA selbst - und Kanada. Abgesehen vom Handelsvolumen werde auch die Wirtschaftsleistung stark leiden: Die WTO rechnet dieses Jahr nur noch mit 0,4 statt 2 Prozent Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Nordamerika. Sie legt ihre Daten nur für die USA und Kanada zusammen vor.

In Nordamerika dürften die Exporte in diesem Jahr um 12,6 Prozent zurückgehen, die Importe um 9,6 Prozent, heißt es in der WTO-Analyse. Vor den Zollankündigungen hatte sie plus 2,2 Prozent bei den Exporten und plus 2,8 Prozent bei den Importen erwartet. Die chinesischen Exporte in die USA gehen nach WTO-Prognosen im derzeitigen Szenario um 77 Prozent zurück.

Für Europa sind die Folgen deutlich weniger dramatisch: plus ein Prozent Exporte (statt vorher erwarteten 1,4 Prozent) und plus 1,9 Prozent Importe statt 2,1 Prozent. Beim BIP sieht die WTO für Europa im laufenden Jahr 1,2 statt 1,4 Prozent Wachstum.

15:30 Uhr

US-Industrie produziert weniger als erwartet

Die Industrieproduktion in den USA ist im März etwas deutlicher als erwartet gesunken. Wie die Federal Reserve mitteilte, ging sie gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zurück. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um nur 0,1 Prozent prognostiziert. Im Februar war die Produktion um revidiert 0,8 (vorläufig: 0,7) Prozent gestiegen. Die Kapazitätsauslastung sank auf 77,8 (Vormonat: 78,2) Prozent. Erwartet worden waren 77,9 Prozent.

Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, erhöhte sich die Produktion im März um 0,3 Prozent, nach plus 1,0 Prozent im Vormonat.

15:05 Uhr

Devisenexperte: Dollar-Beben könnte Trump zu außenpolitischer Kehrtwende zwingen

Nachdem er ein Beben am Aktien- und Anleihemarkt verursacht hatte, musste Trump bei seinen Zöllen teilweise zurückrudern. Das Vertrauen in die USA und ihre Währung ist aber nachhaltig erschüttert, wie die anhaltende Abwertung des Dollars zeigt - so stark, dass Trump gezwungen sein könnte, nicht nur seine erratische Wirtschaftspolitik, sondern auch seine aggressive Außenpolitik zu ändern.

Der Devisenexperte George Saravelos von der Deutschen Bank schrieb vergangene Woche in einer Mitteilung an Kunden, dass er die Rolle des Dollars als Weltreservewährung in Gefahr sieht. Auf dieser speziellen Rolle beruht aber das berühmte "exorbitante Privileg" der USA - die Möglichkeit, sich sowohl in der Leistungsbilanz als auch im Staatshaushalt gigantische Defizite zu leisten – und das, ohne sich selbst anderen Ländern gegenüber besonders freundlich verhalten zu müssen.

Am Finanzmarkt ist von der "Kindness of Strangers" (dt. "Freundlichkeit Fremder" - Literaturliebhaber erkennen das Zitat …) die Rede, auf die Staaten mit einem solchen Doppeldefizit angewiesen sind. Denn diese Defizite müssen mit Kapital von außen finanziert werden. Deshalb müssen diese Regierungen auch selbst "freundlich" zu ihren Handelspartnern sein. Nur die USA mussten das bislang nicht. Dollars, vor allem in der Form amerikanischer Staatsanleihen, werden aufgrund der Funktion als Reservewährung überall in der Welt gebraucht. Das Kapital strömte von selbst - bis jetzt.

Die nun begonnene Flucht der Investoren aus dem Dollar, so schreibt Saravelos, dürfte dazu führen, dass auch die USA "eine nicht-konfrontativen Außen- und Wirtschaftspolitik" betreiben müssten, um ihre Finanzierung zu sichern. Bisher habe Trump das Gegenteil gemacht, indem er etwa Anspruch auf Grönland erhob und damit den Dollar destabilisiert. "Wir vermuten, dass die US-Regierung in Zukunft eine versöhnlichere Haltung in den internationalen Beziehungen einnehmen muss, um die Stabilität auf dem Anleihenmarkt zu gewährleisten."

14:59 Uhr

Mercedes und BMW verkaufen ihre Taxi-App an US-Firma

Die Autobauer Mercedes-Benz und BMW verkaufen ihre Taxi-App Freenow an den US-Fahrdienstvermittler Lyft. Der Kaufpreis liege bei rund 175 Millionen Euro in bar, teilte Freenow mit. Der Abschluss der Transaktion werde, die Zustimmung der Behörden vorausgesetzt, für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet. Es handle sich um den bislang größten Zukauf von Lyft außerhalb Nordamerikas. Lyft verspricht sich davon eine Steigerung der jährlichen Bruttobuchungen um rund eine Milliarde Euro.

Lyft ist auf der Suche nach neuen Umsatzquellen angesichts der Übermacht des Rivalen Uber auf dem Heimatmarkt. Durch den Kauf von Freenow steigt das Unternehmen auf dem europäischen Markt ein.

14:43 Uhr

US-Einzelhandel mit besseren Umsätzen als erwartet

Die Umsätze im US-Einzelhandel sind im März stärker als erwartet gestiegen. Wie das Handelsministerium mitteilte, erhöhten sie sich gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent, nachdem sie im Februar um 0,2 Prozent zugelegt hatten. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 1,2 Prozent prognostiziert. Die Umsätze ohne Kfz stiegen um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 0,3 Prozent prognostiziert. Im Februar waren sie um revidiert 0,7 Prozent gewachsen.

Die Einzelhandelsdaten sind ein wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen.

Im Unterschied zu vielen anderen Konjunkturdaten werden die Einzelhandelsumsätze nicht um die Inflation bereinigt, sodass Schwankungen in den Kaufsummen auch Preisunterschiede widerspiegeln können.

14:25 Uhr

Google soll Hunderttausende Werbekunden über den Tisch gezogen haben

Google ist in Großbritannien mit einer Schadenersatzklage über rund fünf Milliarden Pfund konfrontiert. So viel soll Google von Hunderttausenden Firmen als Werbekunden an überhöhten Preisen für Anzeigen in seiner Suchmaschine kassiert haben.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen, wie es in der Klageschrift hieß. Google habe den Wettbewerb dadurch ausgeschaltet, dass es Smartphone-Hersteller mit der Vorinstallation von Google Search und Chrome auf Android-Geräten beauftrage. Die Firma habe Apple dafür bezahlt, Google Search zur Standard-Suchmaschine auf iPhones zu machen, lautet einer der Vorwürfe. Zudem habe der Konzern dafür gesorgt, dass seine Suchmaschine bessere Funktionen für sein eigenes Werbeangebot biete als die der Konkurrenz.

Google und andere Big Tech-Konzerne stehen seit Längerem auch im Visier der EU-Behörden.

14:13 Uhr

Zuckerberg wollte Meta von Kartellprozess freikaufen - bot aber viel zu wenig

Mark Zuckerberg wollte den nun laufenden Kartellprozess um eine mögliche Zerschlagung von Meta Platforms offenbar mit einem Angebot an die ermittelnde Aufsichtsbehörde verhindern. Der Meta-CEO habe den Chef der Federal Trade Commission Ende März angerufen und 450 Millionen US-Dollar für eine Beilegung des Rechtsstreits angeboten, sagen mit den Vorgängen vertraute Personen.

Das Angebot war weit von den 30 Milliarden US-Dollar entfernt, die die FTC gefordert hatte. Die Summe ist zudem nur ein Bruchteil des Wertes von Instagram und Whatsapp, die Meta gekauft hatte und um die es in dem Prozess geht.

In dem Telefongespräch habe sich Zuckerberg zuversichtlich gezeigt, dass US-Präsident Donald Trump ihm den Rücken stärken würde, sagten die Informanten. Der Milliardär hatte zuletzt engere Beziehungen zu Trump aufgebaut - sein Unternehmen spendete 1 Million Dollar für dessen Amtseinführung und zahlte 25 Millionen Dollar für einen Vergleich in einem Rechtsstreit. Zuckerberg hat Trump in den vergangenen Wochen zudem aufgefordert, im Streit mit der FTC zu seinen Gunsten zu intervenieren.

13:39 Uhr

Finanzinvestor greift nach deutschem IT-Konzern - 30 Prozent Kurssprung

Der deutsche IT-Dienstleister Datagroup steht vor einer Übernahme durch die Investmentfirma KKR.

Diese biete einen Preis von 54 Euro je Aktie in bar, wie Datagroup am späten Dienstagabend mitteilte. Dies entspreche einer Prämie von rund 33 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag. Vorstand und Aufsichtsrat haben dem Abschluss der Investorenvereinbarung zugestimmt und unterstützen das Kaufangebot.

Die Datagroup-Aktie sprang nach der Ankündigung um mehr als 30 Prozent auf 53,60 Euro.

13:26 Uhr

Kurssturz bei Nvidia - Wall Street vor Eröffnung im Minus

Nach einigen Sitzungen relativer Ruhe scheint der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China die Sorgen der Anleger an der Wall Street erneut anzufachen. Die US-Börsen könnten ihre Talfahrt wieder aufnehmen - der Aktienterminmarkt deutet einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt an.

An der technologielastigen Nasdaq dürfte es aber wegen Nvidia deutlicher bergab gehen. Denn die KI-Ikone erwartet im Zusammenhang mit dem Export ihrer H20-KI-Chips nach China eine Belastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Belastung im Zusammenhang mit Lagerbeständen, Kaufverpflichtungen und damit verbundenen Rückstellungen werde in den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals enthalten sein, teilte der Chiphersteller der US-Börsenaufsicht SEC mit. Vorbörslich stürzt der Kurs um 5,7 Prozent ab.

13:23 Uhr

Chinas Gesprächsbereitschaft nimmt etwas Druck vom Dax

Die Erholung an den europäischen Aktienmärkten ist zunächst beendet. Nach einem schwachen Start in den Tag geht es für die Indizes an den Börsen etwas nach oben.

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Positiv wurde an der Börse eingestuft, dass sich China offen für die Aufnahme von Gesprächen mit den USA über deren Einfuhrzölle gezeigt haben soll. Allerdings werde dies an Zugeständnisse von US-Präsident Donald Trump geknüpft, wie es in einer Kreise-Meldung von Bloomberg heißt. Die Tür für Gespräche steht damit einen Spalt weit offen, wie es weitergeht ist aber weiterhin unsicher.

Aktuell handelt der Dax 0,5 Prozent tiefer bei 21.148 Punkten, im Tief notierte er bei 20.956 Zählern. Nach der starken Erholung der Aktienmärkte der vergangenen Woche lautet das Motto zunächst Abwarten.

Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 4.938 Punkte.

12:48 Uhr

Flucht aus dem US-Dollar nimmt Fahrt auf

Der US-Dollar wertet nach einer kurzen Phase der Stabilisierung schon wieder ab. Die Flucht aus dem Greenback nimmt damit wieder Fahrt auf. Der Dollarindex büßt weitere 0,7 Prozent ein.

Laut Bank of America sind die Wetten auf einen schwächeren Dollar gemäß der jüngsten globalen Fondsmanagerumfrage im April auf den höchsten Stand seit fast 19 Jahren gestiegen. 61 Prozent der Investoren rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit einem schwächeren Greenback - so viele wie seit Mai 2006 nicht mehr. Die Umfrage zeigte auch, dass 69 Prozent der Anleger den Dollar für überbewertet halten - 10 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und der höchste Wert seit Dezember 2022.

Die Umfrage folgt auf die Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump. Bedenken über die Auswirkungen auf das US-Wirtschaftswachstum belasten die US-Devise, aber auch das beschädigte Vertrauen in die US-Finanzmärkte wegen der sprunghaften Entscheidungen von Trump.

11:54 Uhr

Fast 40 Milliarden Euro: Dax-Konzerne wollen trotz Krise Rekordsumme an Aktionäre ausschütten

Die 40 Dax-Konzerne planen aktuell, insgesamt 39 Milliarden Euro für den Rückkauf eigener Aktien auszugeben. Das geht aus einer Auswertung der Bilanzen und entsprechender Ankündigungen durch das "Handelsblatt" hervor. Demnach könnten noch in diesem Jahr Aktien im Wert von etwa 20 Milliarden Euro vom Markt genommen werden.

Aktienrückkäufe sind eine indirekte Ausschüttung an die eigenen Anteilseigner. Kaufen Unternehmen eigene Aktien zurück, erhöht sich der Wert der übrigen Aktien entsprechend.

Die Aktionäre gerade jetzt mit solchen Milliardenausschüttungen zu beglücken und damit die Liquidität des Unternehmens zu reduzieren, ist umstritten. Das "Handelsblatt" zitiert Christian Andres, Professor für Finanzen an der WHU – Otto Beisheim School of Management: "In einem Umfeld außergewöhnlich hoher Unsicherheit, wie es derzeit herrscht, sollte jeder Unternehmer und jede Unternehmerin sehr vorsichtig mit überschüssiger Liquidität umgehen."

Laut dem "Handelsblatt" führen derzeit Siemens und die Deutschen Post mit jeweils sechs Milliarden Euro die größten Rückkaufprogramme durch, gefolgt von SAP und Mercedes mit jeweils fünf Milliarden Euro.

11:44 Uhr

Obermann soll SAP-Chefaufseher werden

Nach einer langen Suche ist SAP endlich fündig geworden: Der frühere Telekom-Chef René Obermann soll Aufsichtsratschef beim Softwarekonzern SAP werden. Das geht aus einem Schreiben des derzeitigen Aufsichtsratsvorsitzenden Pekka Ala-Pietilä an die Aktionärinnen und Aktionäre zur Hauptversammlung hervor. Obermann ist derzeit Chefaufseher von Airbus. Er bringe für die Position die "strategische Weitsicht, das Marktverständnis, die Führungskompetenz und die Erfahrung in der Unternehmensführung mit", schrieb Ala-Pietilä.

Bis zur Übergabe soll es aber noch eine Weile dauern: Obermann soll 2026 für die Wahl in den Aufsichtsrat nominiert werden, mit der Aussicht, den Vorsitz 2027 zu übernehmen, hieß es. Da das Mandat des derzeitigen SAP-Aufsichtsratschefs 2026 endet, werde der Aufsichtsrat im kommenden Jahr die Aktionäre bitten, seine Amtszeit zu verlängern, um eine gesicherte Übergabe zu ermöglichen.

11:18 Uhr

Euro-Inflation sinkt weiter

Die Inflation in der Euro-Zone ist weiter auf dem Rückmarsch und macht damit voraussichtlich den Weg für eine Zinssenkung frei. Das EU-Statistikamt Eurostat bestätigte am Mittwoch eine frühere Schätzzahl, wonach die Teuerungsrate im März auf 2,2 Prozent gefallen ist, nach 2,3 Prozent im Februar. Zu Jahresbeginn waren es noch 2,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt einen Wert von zwei Prozent für den Euroraum an und ist damit nun fast am Ziel.

In einigen Staaten der Euro-Zone liegt die Rate bereits deutlich darunter - so etwa in Frankreich (0,9 Prozent) und Luxemburg (1,5 Prozent). In Deutschland war sie mit 2,3 Prozent jedoch noch über der Zielmarke, die von der EZB als ideal für die Konjunktur angesehen wird.

An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die Zentralbank in Frankfurt am Donnerstag die geldpolitischen Zügel erneut lockern wird.

10:52 Uhr

Reichster Europäer verliert 9 Milliarden Euro an einem Tag

Die Luxusbranche hat von Trumps Zöllen und den globalen Folgen nichts Gutes zu erwarten. Das Marken-Konglomerat LVMH des reichsten Europäers Bernard Arnault hat zudem schon für das vergangene Quartal einen unerwarteten Umsatzrückgang gemeldet. Der Aktienkurs des französischen Konzerns fiel gestern daraufhin um rund sieben Prozent. Laut der Milliardärsliste des Wirtschaftsmagazins "Forbes" bedeutet dies für den Chef und Großaktionär Arnault einen persönlichen Verlust von rund 9 Milliarden Euro.

Die Marktkapitalisierung von LVMH fiel auf 244,72 Milliarden Euro, was bedeutet, dass der Konkurrent Hermès nun die wertvollste Luxusmarke der Welt ist.

10:45 Uhr

Gold krallt sich nächsten Rekord

Ein schwacher Dollar und neu entflammte Sorgen über den globalen Handel haben den Goldpreis auf ein neues Rekordhoch gehievt. Das in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesehene gelbe Metall verteuert sich um bis zu zwei Prozent auf 3291,68 Dollar je Feinunze - den höchsten Stand seiner Geschichte. "Das Gold wird stark bleiben, solange die Unsicherheit anhält", sagt Brian Lan, Geschäftsführer des Edelmetallhändlers GoldSilver Central in Singapur.

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10:41 Uhr

Keine Angst vor Trumps Zollchaos - Labor- und Pharmatechnik-Konzern an der Dax-Spitze

Zuwächse zum Jahresauftakt stimmen den Labor- und Pharma-Zulieferer Sartorius trotz der US-Zollpolitik für 2025 zuversichtlich. Der nach der Corona-Pandemie eingesetzte Lagerabbau bei den Kunden schwäche sich weiter ab und die Nachfrage ziehe an, erklärte Konzern-Chef Joachim Kreuzburg am Mittwoch. In den ersten drei Monaten hätten alle Regionen zum Wachstum beigetragen. Angesichts der positiven Entwicklung peile er 2025 ein Umsatzplus von sechs Prozent an.

Mögliche Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Einfuhrzölle seien darin zwar nicht enthalten. "Aber wir haben ein sehr gut ausgebautes internationales Netzwerk an Produktionsstätten nicht zuletzt auch in den USA", sagte Kreuzburg. Einen Einfluss auf die starke Marktstellung und Wettbewerbsfähigkeit von Sartorius erwarte er nicht.

Bei den Anlegern konnte der Konzern mit den positiven Aussichten punkten. Die Aktien stiegen zeitweise um über sieben Prozent auf 173,20 Euro und waren damit Spitzenreiter im Dax.

10:04 Uhr

Teslas Problemserie reißt nicht ab

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf chinesische Importe wirbeln Insidern zufolge die Produktionspläne des Elektro-Autobauers Tesla durcheinander. Einfuhren von Komponenten für das Robotaxi Cybercab und den Sattelschlepper Semi seien ausgesetzt worden, sagt eine Person mit direkter Kenntnis von der Angelegenheit. Damit könnte sich die Massenproduktion der mit Spannung erwarteten neuen Modelle verzögern.

Tesla war dem Insider zufolge eigentlich bereit, die zusätzlichen Kosten aufzufangen, die sich aus den zunächst von Trump verhängten Sonderzöllen von 34 Prozent auf chinesische Waren ergeben hätten. Dann aber seien die Sonderzölle auf 84 Prozent und schließlich auf 125 Prozent heraufgesetzt worden. Dadurch betragen die Gesamtzölle - einschließlich der schon zuvor bestehenden Sätze auf chinesische Waren - nunmehr 145 Prozent. Daher seien die Lieferpläne nunmehr auf Eis gelegt worden.

Bei Tesla brachen zuletzt die Verkaufszahlen weltweit ein. In den USA und anderen Ländern ist es zudem zu Demonstrationen und Übergriffen gegen die Autohäuser des E-Auto-Pioniers gekommen. Musk steht in den USA insbesondere wegen seiner Rolle als Berater von Präsident Trump bei umstrittenen Einsparungen bei Bundesbehörden in der Kritik. Tesla gilt wegen Musks Nähe zu Trump auch als Vergeltungsziel gegen die USA wegen der vom Präsidenten eingeführten Strafzölle gegen mehrere Staaten, darunter Kanada.

09:50 Uhr

Nun auch US-Zölle auf Mineralienimporte?

US-Präsident Donald Trump lässt mögliche neue Zölle auf alle Importe kritischer Mineralien prüfen. Er unterzeichnete eine entsprechende Anordnung. Damit wird Handelsminister Howard Lutnick angewiesen, eine Untersuchung der nationalen Sicherheit gemäß dem Trade Expansion Act von 1962 einzuleiten. Es handelt sich dabei um dasselbe Gesetz, mit dem Trump in seiner ersten Amtszeit Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium eingeführt hat und im Februar eine Untersuchung möglicher Kupferzölle einleitete. Beobachtern zufolge stellt dies eine erhebliche Eskalation im Streit mit wichtigen Handelspartnern dar.

Die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von Importen und die Anfälligkeit unserer Versorgungsketten birgt potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit, die Verteidigungsbereitschaft, die Preisstabilität sowie den wirtschaftlichen Wohlstand und die Widerstandsfähigkeit", so Trump in der Anordnung. Chinesische Bergbauunternehmen haben in den vergangenen Jahren weltweit die Märkte mit billigen Lieferungen vieler wichtiger Mineralien überschwemmt. Industrie und Investoren haben deshalb von der US-Regierung Gegenmaßnahmen verlangt, um heimische Projekte vorantreiben zu können.

Kritische Mineralien - einschließlich Kobalt, Nickel und die 17 Seltenen Erden - sollen nun auf mögliche Zölle hin untersucht werden. Die USA fördern und verarbeiten derzeit nur geringe Mengen an Lithium, haben nur eine Nickelmine, aber keine Nickelhütte, und keine Kobaltmine. Die Vereinigten Staaten verfügen zwar über mehrere Kupferminen, sind bei der Verarbeitung aber auf andere Länder angewiesen. China hatte vor wenigen Tagen als Reaktion auf Trumps Zölle neue Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden verhängt.

09:35 Uhr

Weltmarktführer zeichnet düsteres Bild

ASML ist mit weniger Bestellungen ins Jahr gestartet als erwartet und fürchtet wegen des Handelskriegs eine weitere Investitionszurückhaltung seiner Kunden. Der Auftragseingang erreichte im ersten Quartal 3,9 Milliarden Euro, während Analysten mit 4,89 Milliarden gerechnet hatten, wie der Weltmarktführer bei Maschinen zur Halbleiter-Produktion mitteilt. Der Umsatz verfehlte ebenfalls mit 7,7 (Vorjahr: 5,3) Milliarden Euro die Markterwartungen. Der Gewinn verdoppelte sich indes auf 2,35 Milliarden Euro und lag damit über den Schätzungen.

ASML
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09:15 Uhr

"Ist der Spuk vorbei?"

Nach zwei Handelstagen mit zum Teil deutlichen Kursgewinnen deutet sich zur Wochenmitte ein Rücksetzer beim Dax an. Zumindest startet der deutsche Börsenleitindex mit Verlusten in das Geschäft, büßt 0,8 Prozent auf 21.115 Punkte ein. Er folgt damit den Abgaben an den asiatischen Märkten. Das Zollthema ist nach wie vor kursbestimmend: "Die Anleger fragen sich, ob der Spuk vorbei ist oder ob die Erholungsphase schon wieder zu Ende ist", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verliert am Morgen 0,8 Prozent auf 27.047 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 geht es um 1,0 Prozent auf 4.919 Punkte nach unten.

DAX
DAX 23.739,47

08:59 Uhr

Trump sieht China am Zug - Asien-Börsen unter Druck

Die asiatischen Märkte geben deutlich nach. Besonders die chinesischen Börsen sind zurück auf Talfahrt: Obwohl neue Wirtschaftsdaten besser ausgefallen sind als erwartet, verliert der Hangseng in Hongkong 2,5 Prozent. In Japan fällt der Nikkei um 0,9 Prozent, in Südkorea gibt der Kospi um 0,6 Prozent nach. Gut behauptet tendieren die Kurse dagegen in Mumbai, hier stützen festere Kurse der Banken die Indizes. Auch in Sydney tendiert der Markt wenig verändert.

Nikkei
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I n China hat sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal zwar unerwartet stark auf 5,4 Prozent beschleunigt. Das lag allerdings an Sondereffekten: Im Vorgriff auf die Zölle haben vor allem die USA große Mengen an chinesischen Produkten importiert. Nach Einschätzung von Goldman Sachs dürfte das Wachstum im zweiten Quartal angesichts des starken Gegenwinds durch die US-Zölle deutlich zurückgehen.

Damit bleiben die Zölle auch weiterhin das alles beherrschende Thema. US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass China auf die USA zukommen müsse, wenn es über niedrigere Zölle verhandeln wolle. "Der Ball liegt bei China", so der US-Präsident in einem Statement im Weißen Haus: "China benötigt einen Deal mit uns, wir müssen keinen Deal mit ihnen machen."

08:44 Uhr

Diese Aktien stehen in Asien spürbar unter Druck

Unter Druck stehen in Asien erneut Chip- und Elektronikwerte. In Seoul fallen SK Hynix um 3,4 Prozent, gedrückt auch von kräftigen nachbörslichen Verlusten von Nvidia. Nvidia rechnet mit einer Belastung von bis zu 5,5 Milliarden Dollar beim Export ihrer Chips für künstliche Intelligenz nach China. In Japan verlieren Advantest 5,1 Prozent und Nidec Corp. 3,4 Prozent.

08:22 Uhr

"Akute Sell-off-Phase ist vorbei"

Auf einen Seitwärtshandel stellen sich Marktteilnehmer an Europas Börsen ein. Neue Zollnachrichten aus den USA gibt es diesmal nicht. Auch an der Wall Street pendelten die meisten Aktien orientierungslos vor sich hin. Selbst innerhalb des Technologiesektors gab es keine klaren Tendenzen.

Sehr starke Wirtschaftsdaten hat China vorgelegt. Ohne den laufenden Zollstreit hätte es deswegen eine Rally bei europäischen Rohstoffaktien gegeben, heißt es im Handel. Denn schon gestern hatte China mit einem dreimal höheren Export von plus 12,4 Prozent geglänzt, nun kämen noch ein höherer BIP-Anstieg von 5,4 Prozent zum Vorjahr hinzu. Die Industrieproduktion im März legte um 7,7 Prozent zu, obwohl nur 5,7 Prozent erwartet wurde, auch der Einzelhandel legte deutlich zu. "Natürlich sind solche Daten zum jetzigen Zeitpunkt ein politisches Signal, aber sie zeigen, dass China nicht aus einer Position der Schwäche in Verhandlungen mit den USA gehen muss", so ein Händler. Daher dürfte es auch keine schnelle Lösung geben.

Die Märkte würden dies aber vor Ostern nicht mehr handeln. "Man merkt deutlich, dass viele Marktakteure schon im Oster-Urlaub sind", kommentiert ein anderer Händler. Die Börsenumsätze gingen deutlich zurück, die Märkte beruhigten sich. Dies zeigten auch die Volatilitätindizes, der VIX in den USA fiel den dritten Tag in Folge und zeitweise unter die 30-Prozentmarke. "Wir denken, man kann jetzt mit Sicherheit sagen, dass die akute Phase des Sell-Offs vorbei ist", heißt es von den Strategen bei Bespoke Investment Group.

08:04 Uhr

Tech-Aktien rückt in den Fokus

Im Fokus steht heute der europäische Technologiesektor. Die Geschäftszahlen von ASML dürften nur am Vormittag eine größere Rolle spielen, am Nachmittag dürften dann hingegen Verluste bei Nvidia in den USA belasten. Denn nachbörslich fielen deren Aktien bereits über 5 Prozent, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hatte, eine Milliardenstrafe wegen Exporten nach China von rund 5,5 Milliarden Dollar zu erwarten. Dies dürfte den seit Wochen beobachteten Kapitalabfluss aus den Aktien rund um den KI-Hype weiter verstärken. Dazu dürfte aber auch Sorgen vor US-Strafmaßnahmen gegen europäische Exporteure verstärkt werden.

ASML
ASML 812,60
Nvidia
Nvidia 150,74

07:48 Uhr

Goldpreis auf Rekordjagd

Gold nimmt die Rekordjagd zunächst wieder auf. Die Feinunze nähert sich der Marke von 3300 Dollar. Das Edelmetall gilt als vermeintlich sicherer Hafen in unruhigen Zeiten. Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt seit Wochen für zum Teil erhebliche Bewegungen sowohl an den Aktienmärkten als auch bei den Anleihen.

Gold in USD
Gold in USD 3.760,32


07:30 Uhr

"Schikanöse" Zölle: Hongkongs Post schickt keine Waren mehr in die USA

Die Hongkonger Post liefert keine Warenpakete mehr über den Seeweg in die USA aus. Ab 27. April soll auch der Luftpostdienst in die Vereinigten Staaten eingestellt werden, wie die Post mitteilt. Begründet wird das mit den "schikanösen" US-Zöllen. Beim Versand von Waren in die USA müssten sich die Hongkonger darauf einstellen, "aufgrund der unangemessenen und tyrannischen Maßnahmen der USA exorbitante und unangemessene Gebühren zu zahlen", heißt es. Andere Postsendungen, die nur Dokumente ohne Waren enthalten, seien nicht betroffen.

"Die USA verhalten sich unvernünftig, tyrannisieren und erheben missbräuchlich Zölle" heißt es weiter. "Die Hongkonger Post wird im Namen der USA definitiv keine sogenannten Zölle einziehen." Die Sonderverwaltungszone Chinas wurde einer Mitteilung der US-Regierung zufolge mit denselben Zöllen belegt wie die Volksrepublik.

Die ehemalige britische Kolonie war lange als freies und offenes Handelszentrum bekannt. Doch das 2020 verhängte Sicherheitsgesetzes durch China rief scharfe Kritik auch aus den USA hervor. Der Sonderstatus des Finanzzentrums nach US-Recht wurde aufgehoben.

06:53 Uhr

US-Chipausrüstern drohen Milliardenkosten

Die neuen Zölle von Präsident Donald Trump könnten den Chipausrüstern in den USA Insidern zufolge jährlich mehr als eine Milliarde Dollar kosten. Entsprechende Berechnungen der Branche seien vergangene Woche mit Regierungsvertretern und Abgeordneten in Washington besprochen worden, wie Reuters von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfuhr. Den Berechnungen zufolge könnten den drei größten US-Chipausrüster - Applied Materials, Lam Research und KLA - etwa 350 Millionen Dollar pro Jahr an Belastungen entstehen. Auch kleinere Konkurrenten wie Onto Innovation müssten mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von mehreren Millionen Dollar rechnen.

Applied Materials
Applied Materials 173,00

06:35 Uhr

Nvidia erwartet Milliardeneinbußen - Aktie taumelt

Nvidia erwartet wegen der Exportbeschränkungen nach China hohe Kosten. Diese würden im ersten Quartal mit 5,5 Milliarden Dollar ausgewiesen, wie das Unternehmen bekanntgibt. Zuvor hatte die US-Regierung Exportkontrollen für den H20-Chip nach China verhängt, und zwar auf unbestimmte Zeit. Dieser wird vor allem für Künstliche Intelligenz verwendet. Der Aktienkurs von Nvidia fiel nachbörslich um rund sechs Prozent.

Nvidia
Nvidia 150,74

Die KI-Chips von Nvidia stehen im Mittelpunkt der Exportkontrollen. Die US-Behörden wollen damit verhindern, dass die modernsten Chips in die Volksrepublik verkauft werden. Kurz nach Einführung dieser Kontrollen begann Nvidia mit der Entwicklung von speziellen, abgespeckten Chips, die legal nach China legal verkauft werden können.

06:16 Uhr

Staat stützt Chinas Wirtschaft

Die chinesische Wirtschaft ist vor der Eskalation im Handelsstreit mit den USA überraschend kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Januar bis März um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt mitteilt. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 5,1 Prozent gerechnet. Auch im Schlussquartal 2024 war die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft um 5,4 Prozent gewachsen. Gemessen am Vorquartal legte sie diesmal um 1,2 Prozent zu.

Ökonomen sprechen von einem sehr guten Jahresauftakt. "Die staatlichen Anreize haben den Konsum angekurbelt und die Investitionen gestützt", sagt Analyst Xu Tianchen von der Economist Intelligence Unit. Er weist zugleich darauf hin, dass der Auftakt auch in den beiden Vorjahren gut gewesen sei - das Tempo dann aber im Frühjahr nicht gehalten werden konnte.

Anfang April hat US-Präsident Donald Trump den Zoll auf chinesische Waren bis auf 145 Prozent heraufgesetzt, worauf China mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagierte. Hohe US-Zölle für Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer wurden inzwischen vorübergehend wieder fallengelassen, dennoch dürfte das den Exportweltmeister hart treffen.

05:59 Uhr

"Die Zölle bleiben das zentrale Thema an den Börsen"

Der Dax sammelt vor Ostern weiter kräftig Punkte. Dem deutlichen Plus vom Wochenauftakt ließ der deutsche Börsenleitindex im gestrigen Geschäft weitere 1,4 Prozent folgen, schloss mit einem Stand von 21.254 Zählern. "Die Zölle bleiben das zentrale Thema an den Börsen", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. US-Präsident Donald Trump hatte einige kurzfristige Ausnahmen von den 25-Prozent-Zöllen auf Fahrzeugimporte angekündigt. "Ich schaue nach Möglichkeiten, um einigen der Autohersteller zu helfen", sagte er, ohne das näher auszuführen.

Heute richtet sich das Augenmerk zunächst nach China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt veröffentlicht frische BIP-Zahlen. Dabei dürfte die Ökonomie im Reich der Mitte wohl an Schwung verloren und von Januar bis März nur noch um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt haben. Im vorangegangenen Quartal hatte es noch zu einem Wachstum von 5,4 Prozent gereicht.

Ebenfalls am Morgen öffnet ASML die Bücher. Bei den Zahlen des Weltmarktführers für Maschinen zur Chip-Herstellung richten Börsianer ihr Augenmerk auf die Auswirkungen der US-Politik auf das Geschäft. ASML hatte vor einigen Wochen gewarnt, dass die wiederholte Verschärfung der US-Beschränkungen für Technologieexporte nach China die Kunden verunsichere und sie von Investitionen abhalte. Nach einem Auftragsboom zum Jahresende 2024 erwartet der niederländische Konzern für das abgelaufene Quartal einen Umsatz von 7,5 Milliarden bis 8 Milliarden Euro.

ASML
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Am Nachmittag stellt die Welthandelsorganisation WTO ihren Ausblick für den Welthandel vor. Die Vorschau auf dieses und kommendes Jahr dürfte von den Unsicherheiten durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump geprägt sein. Er hat die meisten Staaten und viele Produkte wie Autos, Stahl oder Aluminium mit Sonderzöllen belegt. Vor allem mit China standen die Zeichen zuletzt auf Eskalation. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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