Unternehmen verlagern innerhalb von zwei Jahren über 70.000 Stellen ins Ausland
Zwischen 2021 und 2023 haben rund 1.300 Unternehmen ab einer Größe von 50 Beschäftigten teilweise oder vollständig Unternehmensfunktionen von Deutschland ins Ausland verlagert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 2,2 Prozent aller im Jahr 2023 in Deutschland ansässigen Unternehmen dieser Größe.
Durch die Verlagerungen wurden nach Angaben der Unternehmen 71.100 Stellen in Deutschland abgebaut, aber auch 20.300 Stellen neu geschaffen, etwa infolge von Umschichtungen in andere Unternehmensfunktionen oder Neueinstellungen infolge von erzielten Kosteneinsparungen. Somit gingen in den Jahren von 2021 bis 2023 durch die Verlagerung von Unternehmensfunktionen ins Ausland netto rund 50.800 Stellen in Deutschland verloren. Die meisten Unternehmen wählten Zielorte innerhalb der Europäischen Union (EU), dorthin verlagerten 900 Unternehmen Stellen. Ziele außerhalb der EU wählten 700 der befragten Unternehmen.
Ifo: Gut jedes dritte Unternehmen leidet unter Auftragsmangel
Mehr als jedes dritte Unternehmen in Deutschland klagt über einen Mangel an Aufträgen. Der Anteil sank im Oktober zwar leicht auf 36,9 Prozent, von 37,8 Prozent im Juli, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner vierteljährlichen Auswertung mitteilte. Damit liege er aber weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. "Der Weg aus der Auftragsflaute ist noch lang", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Zu den Ursachen hieß es: "Der Auftragsmangel kann durch konjunkturell bedingte Nachfrageschwäche, aber auch durch zu hohe Kosten und damit mangelnde preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entstehen."
In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen gesunken – von 38,0 Prozent im Juli auf 35,5 Prozent im Oktober. "So atmet vor allem der Automobilbereich etwas auf", hieß es. Hier sank der Anteil von 38,7 Prozent im Juli auf nunmehr 29,5 Prozent. Im Metallsektor und in der Papierindustrie (jeweils rund 44 Prozent) bleibt die Lage demnach besonders schwierig. In der Chemischen Industrie stieg der Anteil um rund fünf Punkte auf 39,1 Prozent.
Das große Zittern: Alles hängt jetzt am KI-Riesen Nvidia
Die Dynamik der Gewinnmitnahmen hat über Nacht leicht nachgelassen. Sowohl die US- als auch die asiatischen Börsen versuchen sich an einer Bodenbildung. Die Verluste in Asien liegen zumeist bei lediglich einem halben Prozent.
Auch der Terminkontrakt auf den Dax bewegt sich mit einem Stand von unter 23.200 Punkten eher seitwärts. Am Dienstag schloss der deutsche Leitindex 1,8 Prozent niedriger bei 23.180 Punkten. Das weitere Schicksal der Börsen hängt von den Geschäftszahlen des KI-Riesen Nvidia ab, die jedoch erst am Abend nach US-Schluss veröffentlicht werden.. "Mit dem immer kritischeren Blick auf die Bewertungen der KI-Aktien sind die Nvidia-Zahlen ein Schlüssel für das breite Marktsentiment", sagt Lloyd Chan, Analyst bei der MUFG Bank.
Schluss mit Luxus?: Mercedes plant angeblich Strategieschwenk
Mercedes-Benz wendet sich laut einem Zeitungsbericht von seiner Luxusstrategie ab. Statt sich auf margenstarke Fahrzeuge der Oberklasse zu fokussieren, wolle Konzernchef Ola Källenius nun Premiumautos in allen Preisklassen bauen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Eine offizielle Kommunikation zu dem Strategieschwenk liegt zunächst nicht vor.
Der Stuttgarter Autokonzern hatte vor drei Jahren beschlossen, sich stärker auf hochpreisige, luxuriöse Modelle zu verlegen, um zweistellige Renditen zu erreichen. Nach einer Corona-Sonderkonjunktur kühlte sich die Autonachfrage aber weltweit ab. Der harte Wettbewerb und die schnelle Umstellung auf Elektroautos in China setzen zudem die deutschen Hersteller auf ihrem wichtigsten Markt stark unter Druck. Zuletzt schrumpfte das bereinigte Betriebsergebnis von Mercedes-Benz im dritten Quartal um 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, allen voran wegen stark sinkender Absätze in der Volksrepublik und Belastungen durch den US-Importzoll.
MAN will Lkw-Produktion nach Polen verlagern
Der Münchner Lkw- und Bus-Hersteller MAN Truck plant laut einem Bericht der österreichischen Zeitung "Kurier" eine Verlagerung von Produktion von München ins polnische Krakau. In Krakau solle der Karosseriebau für das "Traton Modular System" konzentriert werden, eine einheitliche Plattform für Produkte im gesamten Konzern, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein Gutachten der Anwaltskanzlei Linklaters für die Aufsichtsräte von MAN und des Mutterkonzerns Traton, die über entsprechende Pläne des Vorstands entscheiden sollten.
Durch Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen soll das Ergebnis bis 2028 um 935 Millionen Euro verbessert werden. Teil des Plans ist auch die Streichung von Gehaltsbestandteilen im Umfang von 160 Millionen Euro. Ziel ist, die operative Umsatzrendite von MAN bis 2028 auf acht Prozent zu steigern. Ohne die Maßnahmen drohten dem Traditionsunternehmen rote Zahlen, hieß es in dem Bericht.
"Aktienkurs von Nvidia auf Perfektion ausgerichtet": Anleger in Asien zweifeln
Die hohen Bewertungen im Technologiesektor machen den Anlegern an den asiatischen Börsen zu schaffen. Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen des Chip-Riesen Nvidia überwiegt die Zurückhaltung. Der US-Konzern, der Grafikprozessoren für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) herstellt, legt seine Zahlen nach US-Börsenschluss vor. Analysten erwarten einen Umsatzsprung um 56 Prozent auf 54,92 Milliarden Dollar.
"Es sieht so aus, als sei der Aktienkurs von Nvidia auf Perfektion ausgerichtet. Die Nachfrage nach Grafikprozessoren muss noch viele Jahre stark wachsen, damit die Aktie oben bleibt", sagte Wong Kok Hoi, Chef des Vermögensverwalters APS Asset Management in Singapur.
Die japanische Börse zeigte sich unentschlossen: Der Nikkei-Index legte 0,2 Prozent auf 48.804,82 Punkte zu. In Südkorea gab der Kospi 0,8 Prozent nach. Die chinesischen Märkte zeigten sich stabil. Gleichzeitig wachsen Zweifel an einer weiteren US-Zinssenkung im Dezember. Die Märkte preisen nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 42 Prozent für eine Senkung um 25 Basispunkte ein, vor einem Monat galt dies noch als nahezu sicher.
Und so lief es am Vorabend an der Wall Street:
Schwierige Tage für den Dax
Die gedämpfte Aussicht auf eine weitere US-Zinssenkung in diesem Jahr und ein Ausverkauf bei Technologie-Aktien haben Europas Börsen am Dienstag nunmehr den vierten Tag in Folge ins Minus gedrückt. Nach dem schwachen Wochenstart rutschte der Dax weiter kräftig ab und näherte sich der 23.000-Punkte-Marke. Die Ausverkaufsstimmung im US-Technologiesektor mache auch den Börsen in Asien und dem Dax in Frankfurt zu schaffen, sagte RoboMarkets-Analyst Jürgen Molnar.
Heute gibt es nun die mit Spannung erwarteten Quartalsergebnisse des KI-Riesen Nvidia. Sie gelten als Nagelprobe für den Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI). Experten zufolge könnten die Zahlen weltweite Kursturbulenzen auslösen, da Nvidia als Eckpfeiler für KI-Investitionen gilt. Analysten rechnen für das abgelaufene Quartal mit einem Umsatzsprung von knapp 60 Prozent auf 55,27 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 1,25 Dollar je Aktie. Zuletzt hatten sich jedoch Zweifel gemehrt, ob sich die milliardenschweren Investitionen in KI-Rechenzentren rechnen. Die Aktie des Chip-Giganten hat seit ihrem Rekordhoch im Oktober rund 13 Prozent an Wert verloren. Geschürt werden die Spekulationen unter anderem vom Ausstieg des Technologie-Investors Softbank bei Nvidia.
Die US-Notenbank Fed veröffentlicht die Protokolle ihrer jüngsten Zinsentscheidung. Experten erwarten sich davon Aufschlüsse über den künftigen geldpolitischen Kurs. Die Fed hat ihren Leitzins zuletzt zweimal in Folge gesenkt. Ob sie im Dezember nachlegt, ist offen.