Airbus fliegt im Anlegerfokus
Erneut für Gesprächsstoff sorgt Airbus. Der Flugzeughersteller kann sein Ziel für die Auslieferungen im laufenden Jahr nicht halten und rechnet nun wegen der Qualitätsprobleme am Rumpf einiger seiner A320-Maschinen mit der Auslieferung von rund 790 Flugzeugen. Bislang hatte Airbus 820 Maschinen angepeilt. Die Finanzziele für das laufende Jahr hat Airbus aber bestätigt. Nach den Verlusten der beiden Vortage geht es um weitere rund ein Prozent nach unten für die Aktie.
Goldpreis zieht an
Die Ölpreise zeiten sich zunächst wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 62,49 Dollar. Das US-Öl WTI notiert bei 58,69 Dollar. Der Goldpreis legt 0,2 Prozent auf 4.216,13 Dollar je Feinunze zu. Die Erholung spiegelt die allgemein verbesserte Stimmung an den Märkten wider.
"Der Markt spielt Konjunktur"
"Der Markt setzt auf konjunkturelle Erholung, zumindest der Markt in Europa", sagt ein Händler. Zwar könnten die Technologiewerte den guten Vorlagen der US-Wettbewerber folgen. "Als neue Favoriten kristallisieren sich aber eher die Autotitel und auch die Chemiewerte heraus", so der Marktteilnehmer weiter. BASF, Mercedes, BMW und VW hätten ihre Positionen im Dax zuletzt deutlich verbessert. Daneben seien die Banken europaweit weiter die Favoriten, sie profitierten von der zuletzt wieder steileren Zinskurve. "Auch diese ist ein Zeichen, dass sich die konjunkturelle Lage verbessert", erläutert der Börsianer.
"Die Grundtendenz stimmt"
Der Dax startet fester in das heutige Geschäft. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich von 23.795 Punkten, nachdem er gestern mit 23.711 Zählern 0,5 Prozent fester geschlossen hatte. Zum Wochenstart war es für den Index 1,0 Prozent nach unten gegangen. "Für den Dax geht es mit leichtem Schaum vor dem Mund aufwärtts", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Die Grundtendenz stimmt dabei: freundlich."
Airbus reißt Auslieferungsziel
Airbus kann in diesem Jahr etwa 30 Flugzeuge weniger ausliefern als geplant. Der weltgrößte Flugzeugbauer teilte mit, das neue Ziel seien 790 Maschinen. Der Grund dafür, dass Airbus nicht wie geplant 820 Flugzeuge an die Kunden übergeben könne, seien die kürzlich aufgetauchten Qualitätsprobleme bei einem Zulieferer von Rumpf-Teilen für die A320-Baureihe. An den finanziellen Zielen für das laufende Jahr halte der Boeing-Rivale trotzdem fest: einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 7,0 Milliarden Euro und einem operativen Mittelzufluss (Free Cash-flow) vor Kundenfinanzierungen von rund 4,5 Milliarden Euro. Die Auslieferungsziele galten schon vor der Panne als ambitioniert.
Tech-Aktien in Tokio gefragt
Uneinheitlich zeigen sich die Börsen in Asien zue Wochenmitte. Insbesondere dort, wo die Indizes zulegen, stützen Kursgewinne in den Sektoren Industrie und Technologie. In Japan steigt der Kurs der Technologie-Beteiligungsfirma Softbank um 8 Prozent, die Halbleiteraktie Advantest verteuert sich um 6,6 Prozent. Der Leitindex Nikkei legt 1,7 Prozent auf 50.131 Punkte zu. Der koreanische Kospi zieht um 1,2 Prozent an, gestützt auch von einem leicht nach oben revidierten BIP im dritten Quartal.
In Hongkong geht es dagegen um 1,1 Prozent nach unten, in Shanghai leicht um 0,2 Prozent. Hier belastet laut Marktbeobachtern der neueste Einkaufsmanagerindex (PMI) von Ratingdog (vormals Caixin) für den Servicesektor. Er schwächte sich auf 52,1 nach 52,6 Punkten ab. Damit bestätigt er den Trend des staatlichen Index, der im November sogar unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen ist.
In Australien wurde der Handel mit einem Plus von 0,2 Prozent bereits beendet. Hier dürfte wieder leichte Zinssenkungsfantasie eingekehrt sein und gestützt haben, nachdem das australische BIP im dritten Quartal die Erwartungen verfehlte.
Marvell schluckt KI-Startup – Kurs bricht ein
Marvell Technology hat die Übernahme des Halbleiter-Startups Celestial AI für 3,25 Milliarden Dollar angekündigt. Wie der Chiphersteller mitteilte, soll Celestial AI eine Milliarde Dollar in bar und 27,2 Millionen Marvell-Aktien im Wert von 2,25 Milliarden Dollar erhalten. Das Unternehmen erwartet, dass Celestial AI ab der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2028 nennenswerte Umsatzbeiträge liefern wird. Diese sollen bis zum vierten Quartal 2029 auf eine Milliarde Dollar pro Jahr anwachsen. Mit dem Zukauf will sich Marvell die Photonik-Technologie des Startups sichern.
Für das vierte Quartal stellte Marvell zudem einen Umsatz in Aussicht, der über den Schätzungen der Wall Street liegt. Der Konzern rechnet mit Erlösen von rund 2,20 Milliarden Dollar, plus oder minus fünf Prozent. Analysten hatten laut LSEG-Daten im Schnitt mit 2,18 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie von Marvell gab im nachbörslichen Handel jedoch um sechs Prozent nach.
Vorlagen und Umfeld stützen den Dax
Die Risikobereitschaft an den Aktienmärkten nimmt weiter zu, und davon dürften zur Wochenmitte auch die europäischen Börsen und der Dax erneut profitieren. Der Dax wird 0,2 Prozent höher mit 23.760 Punkten berechnet und damit in der Nähe des Tageshochs vom Mittwoch. In Japan ist der Nikkei über die 50.000er-Marke zurückgekehrt, die Renditen gehen wieder leicht zurück, und der Euro verteidigt die jüngsten Gewinne. Die Ölpreise verändern sich nach den jüngsten Schwankungen am Morgen nur wenig. "Damit steht steigenden Kursen in Europa nicht viel entgegen", so ein Marktteilnehmer.
Impulse könnten am Vormittag Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor aussenden, veröffentlicht werden allerdings überwiegend nur überarbeitete November-Daten. Am Nachmittag rücken dann US-Daten in den Blick, neben dem ISM-Index zur Industrieproduktion Importpreise und der ADP-Arbeitsmarktbericht. Am Abend nach 22. 00 Uhr werden die Auf- und Absteiger in den Dax-Indizes bekanntgegeben.
Anleger strafen Hugo Boss ab
Aktien von Hugo Boss sind nachbörslich stark unter Druck geraten, der Kurs fiel um etwa 10 Prozent. Vor dem Hintergrund einer bewussten Refokussierung der Marken und Vertriebskanäle erwartet der Konzern für das Jahr 2026 einen währungsbereinigten Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Bereich, bevor 2027 eine Rückkehr zu Wachstum erfolge, das sich 2028 beschleunigen soll. "Hugo Boss ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es für Konsumwerte einfach zu früh ist", so ein Marktteilnehmer.
Das zeige nicht nur der Chart von Hugo Boss, sondern zum Beispiel auch der von Fielmannn, die nach dem Dezember-Revirement zum kleinsten MDAX-Mitglied werden könnten. "Auch wenn die Konjunktur in Deutschland nun anspringt, Konsumwerte profitieren erfahrungsgemäß erst in einem viel späteren Stadium des Wirtschaftszyklus davon", so der Börsianer weiter, der von "Spätzyklikern" spricht.
Beerbt Trump-Berater Fed-Chef Powell?
US-Präsident Donald Trump hat bei einer Vorstellung seines Wirtschaftsberaters Kevin Hassett von der Anwesenheit eines "potenziellen Fed-Vorsitzenden" gesprochen. Bei einem Treffen im Weißen Haus fragte Trump dann, ob er das wohl sagen dürfe. "Es handelt sich um eine angesehene Person, das darf ich sagen. Vielen Dank, Kevin." Nach seiner Aussage grenzten die Renditen von US-Staatsanleihen zunächst ihre Verluste ein. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen abbildet, gab nach. Kurz zuvor hatte Trump erklärt, er werde seine Entscheidung über die Nachfolge von Notenbankchef Jerome Powell Anfang kommenden Jahres bekanntgeben. Am Sonntag hatte Trump vor Journalisten gesagt, er habe seine Wahl getroffen.
KI-Boom pusht Crowdstrike-Geschäft
Crowdstrike hat dank einer starken Nachfrage nach seinen KI-Produkten seine Umsatzprognose für das vierte Quartal angehoben und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das vierte Quartal rechnet der Cybersicherheitsspezialist mit einem Umsatz zwischen 1,29 und 1,30 Milliarden Dollar, wie er mitteilte. Analysten hatten mit 1,22 Milliarden Dollar gerechnet. Im abgelaufenen dritten Quartal stieg der Umsatz um 22 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar. Hier waren 1,22 Milliarden erwartet worden. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um rund ein Prozent zu.
Crowdstrike profitiert davon, dass Unternehmen verstärkt in KI-gestützte Sicherheitssysteme investieren, um sich gegen immer ausgefeiltere digitale Bedrohungen zu wehren. Der optimistische Ausblick markiert eine Wende für das Unternehmen aus Texas, das im vergangenen Jahr nach einem fehlerhaften Software-Update mit weitreichenden Ausfällen bei Windows-Computern einen Reputationsschaden erlitten hatte.
Es wird noch einmal durchgemischt
Die Deutsche Börse überprüft zum letzten Mal in diesem Jahr die Zusammensetzung ihrer Aktienindizes. Im Leitindex Dax werden keine Änderungen erwartet. Die Börsenneulinge aus dem Herbst dürften jeweils in einen Index aufgenommen werden: Die Abspaltungen TKMS (von Thyssenkrupp) und Aumovio (von Continental) gelten als sichere Aufsteiger in den Nebenwerteindex MDax. Gerresheimer und HelloFresh müssten dafür wohl weichen. Für Ottobock dürfte es auf jeden Fall für den SDax reichen.
Nach Turbbulenzen: Asien-Börsen erholen sich
Die asiatischen Börsen erholen sich von den jüngsten Turbulenzen. Nach einem kurzen Ausverkauf an den globalen Anleihe- und Kryptomärkten kehrt wieder Ruhe ein. Die japanische Börse führt die Erholung an: Der Nikkei-Index legt 1,6 Prozent auf 50.108,22 Punkte zu. In Südkorea gewinnt der Kospi 0,3 Prozent. Die chinesischen Märkte zeigen sich stabil - der Shanghai Composite notiert fast unverändert bei 3894,22 Stellen.
"Die Verengung der Spreads und die Bewegung beim Yen haben möglicherweise einige Befürchtungen über Carry-Trade-Auflösungen wieder aufleben lassen", sagt Kerry Craig, Marktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. Spekulationen über Kevin Hassett als möglichen neuen Fed-Chef stützen die Stimmung zusätzlich, da er als eher taubenfreundlich gilt.
Das ist los im frühen Devisenhandel
Am Devisenmarkt verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 155,77 Yen. Zum chinesischen Yuan legt er leicht auf 7,0651 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt der Dollar etwas auf 0,8018 Franken vor. Der Euro notiert 0,1 Prozent fester bei 1,1632 Dollar und zieht zum Franken leicht auf 0,9331 Franken an. Der australische Dollar gibt nach schwachen Wachstumsdaten nach und notierte unverändert bei 0,6566 Dollar.
Dax schaukelt sich warm
Der Dax ist zurück im Schaukelmodus: Dem Ein-Prozent-Abschlag vom Wochenstart hat der deutsche Börsenleitindex im gestrigen Geschäft ein Plus von 0,5 Prozent auf 23.711 Punkte folgen lassen. Damit nähert er sich wieder der 24.000er-Marke an und entfernt sich zusehends von der 23.000er-Schwelle, die er am Freitag vorvergangene Woche noch zeitweise unterschritten hatte.
Das Augenmerk der Anleger liegt heute zunächst auf der Geldpolitik, denn: EZB-Präsidentin Christine Lagarde steht in Brüssel im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments Rede und Antwort zur Geldpolitik. Investoren erhoffen sich von der turnusmäßigen Befragung Aufschluss über den weiteren Zinskurs. Zuletzt hatte Lagarde betont, die Geldpolitik befinde sich in einer guten Position. Am Finanzmarkt wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der nächsten geldpolitischen EZB-Sitzung am 18. Dezember lediglich auf knapp zwei Prozent taxiert. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Zinspause wird mit über 98 Prozent veranschlagt.
Unternehmensseitig dürften alle SAP-Anleger nach US-Börsenschluss ganz genau auf die Zahlen des Rivalen Salesforce schauen. Der Grund: das KI-Geschäft des Unternehmens. Wegen der anziehenden Nachfrage in diesem Bereich hatte Salesforce vor einigen Wochen die mittelfristigen Wachstumsziele angehoben. Für das abgelaufene Vierteljahr hat Salesforce einen Umsatz von gut zehn Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.