Montag, 15. Mai 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

"An Lethargie kaum zu überbieten" - DAX ist wie festgetackert

Das tägliche Börsengeschäft bleibt mühsam, auch heute war an der Frankfurter Börse wieder wenig Bewegung. Leichte Gewinne wurden nicht behauptet, am Nachmittag tummelten sich die meisten Indizes in der Verlustzone. Auch zu Beginn der neuen Woche ist kein Ende der Seitwärtsbewegung in Sicht.

DAX
DAX 16.051,23

In der vergangenen Woche hätten die Börsenumsätze der 40 DAX-Werte an jedem einzelnen Handelstag unter dem bisherigen Jahresmittel gelegen, sagte Thomas Altmann, Portfoliostratege bei QC Partners. Das sei an Lethargie kaum zu überbieten. Auf dem Parkett hieß es, dass solange das Damoklesschwert einer ungelösten Frage zur US-Schuldenobergrenze über den Börsen schwebe, sich auch daran nichts ändern dürfte. US-Präsident Joe Biden zeigte sich am Wochenende zuversichtlich, eine Einigung mit den Republikanern zur Vermeidung eines Zahlungsausfalls des Landes zu finden, am Dienstag sollen die Gespräche weitergeführt werden.

Der DAX schloss heute kaum verändert bei 15.917 Punkten, sein Tageshoch lag bei 15.982 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 4.314 Stellen.

Im DAX gewannen Siemens Energy nach Zahlen 2,5 Prozent. Wegen einer deutlichen Ausweitung der Verluste beim Windanlagenhersteller Siemens Gamesa im zweiten Quartal hat der Konzern seine Ergebniserwartungen für das laufende Geschäftsjahr erneut nach unten korrigiert. "Die Auftragseingänge sind aber enorm stark", so ein Börsianer.

Nagarro rutschten im SDAX um 9,3 Prozent nach unten. Nach sieben aufeinanderfolgenden Erhöhungen der Prognosen gab es laut der Jefferies-Analysten die erste Gewinnwarnung des Software-Unternehmens.

Ceconomy hatten mit Abschlägen von 8,8 Prozent keinen guten Tag. "In dem Ausblick mit den beiden Szenarien kann man durchaus eine versteckte Gewinnwarnung sehen", so ein Marktteilnehmer. Zwar hält Ceconomy eine leichte Umsatz- und deutliche EBIT-Verbesserung für wahrscheinlicher, das Unternehmen will aber auch deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge nicht ausschließen.

16:57 Uhr

Lufthansa stellt Tausende Menschen ein

Lufthansa
Lufthansa 9,30

Der Lufthansa-Konzern will in diesem Jahr weitere 8000 Menschen einstellen. Gesucht würden an verschiedenen Standorten vor allem Fachkräfte wie Techniker, IT-Fachleute, Piloten und Juristen, teilte der MDAX-Konzern mit. In diesem Jahr habe man bereits 6000 neue Leute eingestellt.

In der Mehrheit gehe es um zusätzliche Stellen, erklärte ein Sprecher. Wie viele bisherige Lufthanseaten im Gegenzug das Unternehmen verlassen, blieb offen. Das Unternehmen hatte im Laufe der Corona-Krise global fast 40.000 Jobs abgebaut und zuletzt wieder neue Stellen geschaffen, um den anziehenden Luftverkehr zu bewältigen.

16:21 Uhr

Wall Street eröffnet fester - Hoffnung im Schuldenstreit

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(Foto: REUTERS)

Die Anleger an der Wall Street haben zunehmend auf eine Einigung im US-Schuldenstreit gesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete leicht im Plus bei 33.318 Zählern. Auch der breiter gefasste S&P 500 zog 0,1 Prozent auf 4128 Punkte an. Der Index der Technologiebörse Nasdaq eröffnete ebenfalls fester mit 12.299 Punkten.

Bei den Einzelwerten gaben die Titel des Pipelinebetreibers Oneok mehr als acht Prozent nach. Der Konzern will den Konkurrenten Magellan Midstream Partners für 18,8 Milliarden Dollar einschließlich Schulden übernehmen. Die Aktien von Magellan stiegen um rund 14 Prozent. In der Hoffnung auf weitere Konjunkturmaßnahmen erholten sich auch in den USA notierte Aktien chinesischer Unternehmen. Die Titel von Alibaba, Baidu und JD.com legten zwischen 1,3 und 2,8 Prozent zu.

16:02 Uhr

New Yorker Konjunkturindex fällt im Mai überraschend stark

Dunkle Wolken jenseits des Atlantiks: Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Mai stärker als erwartet gefallen. Der von der Fed of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts verringerte sich auf minus 31,8. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf minus 5,0 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 10,8 gelegen.

Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen der Hersteller in New York für die nächsten sechs Monate.

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(Foto: AP)

15:45 Uhr

Asos krachen weiter runter - Sektor kommt in Sippenhaft

Asos haben zu Wochenbeginn ihre Talfahrt fortgesetzt und gaben um weitere 18 Prozent nach. Der Online-Händler für Mode und Kosmetik hatte in der vergangenen Woche sehr schwache Zahlen präsentiert und den Ausblick gesenkt. Zu Wochenbeginn belasteten auch Analystenkommentare. Der Asos-Kurseinbruch zog weitere Kreise im Sektor - so gaben Zalando um 2,1 Prozent und Boohoo um 4,5 Prozent nach.

Asos
Asos 3,89

15:27 Uhr

Ölpreise drehen kräftig ins Plus

Nachdem die Ölpreise zunächst an die Verluste der Vorwoche angeknüpft hatten, sind sie am Nachmittag wieder stärker nach oben gegangen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete 74,95 US-Dollar, das waren 1,1 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg ebenfalls um 1,1 Prozent auf 70,77 Dollar.

Neben der schleppenden Konjunktur in China belasteten in den vergangenen Handelstagen auch Sorgen vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in eine Rezession.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14
Rohöl WTI
Rohöl WTI 73,02

15:05 Uhr

Ukraine-Krieg trifft HHLA hart

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die schwache Konjunktur zur Jahreswende hat dem Hamburger Hafenlogistiker HHLA zum Jahresstart 2023 ein Umsatzminus und einen Gewinneinbruch eingetragen. Wegen eines rückläufigen Containerumschlags und des Stillstands im ukrainischen HHLA-Terminal in Odessa schrumpfte der Umsatz im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 364,7 Millionen Euro. Nach Steuern blieben beim Gewinn nur noch 2,8 Millionen Euro übrig, knapp 88 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Die schwache Entwicklung zu Jahresbeginn 2023 trifft die HHLA nicht unerwartet. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die hohe Inflation und der entsprechende Konsumrückgang in Europa hätten sich weltweit in einem wirtschaftlich schwachen Jahresauftakt niedergeschlagen, hieß es.

14:40 Uhr

So stark sinkt die Inflation durch die EZB-Zinsmaßnahmen

Die Europäischen Zentralbank (EZB) Frankfurt am Main.

Die Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main.

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Die straffere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird die Inflation in den Jahren 2022 bis 2025 nach Berechnungen der Notenbank um 2,5 Prozentpunkte mindern. In einem von der EZB veröffentlichten Bericht heißt es, dass die Geldpolitik ihre stärkste Wirkung auf die Inflation 2024 entfalten werde. Laut EZB hat die geldpolitische Normalisierung die Inflation 2022 um 50 Basispunkte gedrückt. Für die Jahre 2023 bis 2025 wird insgesamt ein Effekt von 2,0 Prozentpunkten erwartet.

14:12 Uhr

Russen-Öl ist wieder teurer

Der russische Ölhafen in Ust-Luga, unweit der estnischen Grenze.

Der russische Ölhafen in Ust-Luga, unweit der estnischen Grenze.

(Foto: Stringer/dpa)

Der Preis für russisches Rohöl ist im vergangenen Monat auf einen Wert nahe der von westlichen Industriestaaten festgelegten Preisobergrenze gestiegen. Im Zeitraum zwischen dem 15. April und dem 14. Mai habe ein Barrel der russischen Marke Urals im Durchschnitt 55,97 US-Dollar gekostet, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Berechnungen des Finanzministeriums in Moskau.

Der Preisdeckel liegt bei 60 Dollar pro Barrel, in den ersten Monaten des Jahres lag der Durchschnittspreis für russisches Öl dem Ministerium zufolge noch bei 51 Dollar. Der Anstieg ist in erster Linie auf die sinkende Preisdifferenz zwischen Urals-Öl und Rohöl der Nordseemarke Brent zurückzuführen.

13:53 Uhr

Ford hat große Probleme in China - Rotstift wird gezückt

Ford will seine Kosten in China senken, um mit der zunehmenden Konkurrenz auf dem weltgrößten Automarkt mitzuhalten. "Unsere Kosten sind nicht wettbewerbsfähig und wir arbeiten intern und mit unseren Partnern daran, diese in allen Bereichen zu senken", zitierte Reuters einen Vertreter von Ford China. Chinesische Medien hatten unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtet, Ford wolle in der Volksrepublik 1300 Stellen streichen.

Demnach will Ford seine Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern stärker auf den Export günstiger Nutzfahrzeuge mit Elektro- und Verbrennerantrieb ausrichten. Der Verkauf von Ford in China ist seit 2016 rückläufig.

13:41 Uhr

Wood-Aktie stürzt ab - Apollo will Öl-Service-Unternehmen nicht

Die Aktien des britischen Öl-Service-Unternehmens Wood sind um 35 Prozent eingebrochen. Grund ist das Private-Equity-Unternehmen Apollo, wie ein Händler in London sagte. Apollo habe sich gegen eine Übernahme von Wood entschieden.

13:16 Uhr

Nagarro-Aktienkurs stürzt ab

Nagarro
Nagarro 85,55

Zum Teil massiv ist es mit der Nagarro-Aktie runtergegangen. Das Wachstum der Softwarefirma hat sich zum Jahresauftakt verlangsamt. Der währungsbereinigte Umsatz sei im ersten Quartal um knapp 23 Prozent auf 229,5 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Berechnungen mit. Wegen einer auf 13,7 Prozent gesunkenen Marge fiel der Zuwachs des bereinigten operativen Gewinns mit gut acht Prozent auf 31,4 Millionen Euro unterdurchschnittlich aus.

Bereits am Freitag hatte Nagarro unter Hinweis auf die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal sein Umsatzziel für 2023 auf 940 Millionen von 1,02 Milliarden Euro gekappt. Der neue Wert liege unter den Markterwartungen, sagte ein Börsianer. Die Aktie fiel um bis zu 12,5 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 81,10 Euro. Aktuell notiert sie 9,9 Prozent tiefer.

13:01 Uhr

Wall Street vorbörslich grünlich - dünne Konjunkturagenda

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(Foto: REUTERS)

Mit leichten Aufschlägen dürfte die Wall Street in die neue Handelswoche starten. Allerdings könnte angesichts der anhaltenden Sorge vor einer Eintrübung der Wirtschaft und dem weiter ungelösten Problem der Schuldenobergrenze die Vorsicht weiter dominieren. Am Dienstag soll es wohl wieder Gespräche zwischen Demokraten und Republikanern geben, um eine Lösung zu finden. Der Future auf den S&P-500 steigt aktuell um 0,3 Prozent.

Die Konjunkturagenda zu Wochenbeginn ist übersichtlich. Es wird lediglich der Empire State Manufacturing Index für Mai veröffentlicht.

12:36 Uhr

Milliardenschwere Fusion in US-Pipelinebranche steht an

Bei den US-Einzelwerten steht eine Großfusion in der Pipelinebranche im Fokus: Oneok will den kleineren Wettbewerber Magellan Midstream Partners für rund 14 Milliarden Dollar übernehmen. Damit würde eines der größten Unternehmen für den Transport und die Speicherung von Energie in den USA entstehen.

Oneok bietet den Angaben zufolge 8,8 Milliarden Dollar in bar und will die Schulden von Magellan im Volumen von 5,1 Milliarden Dollar übernehmen. Der gebotene Preis von 67,50 Dollar je Aktie liege 22 Prozent über dem Schlusskurs der Magellan-Aktie vom Freitag. Die Papiere von Magellan steigen vorbörslich um 7,0 Prozent auf 59,29 Dollar. Oneok verlieren dagegen 4,4 Prozent.

12:10 Uhr

Pfandbriefbank-Aktie verliert stark - Probleme beim Neugeschäft

Die Aktie der Pfandbriefbank ist um 5,2 Prozent abgesackt. Das Neugeschäft ist im ersten Quartal eingebrochen, und auch der Gewinn ging deutlich zurück. Den Ausblick hat die Bank zwar bekräftigt: "Der Gegenwind von den steigenden Zinsen dürfte aber zunächst andauern", so ein Händler. Mit einer Trendwende beim Neugeschäft rechnet die Bank erst gegen Jahresende.

Deutsche Pfandbriefbank
Deutsche Pfandbriefbank 7,33

11:39 Uhr

DAX ganz ruhig mit kleinem Gewinn

Während es an der Istanbuler Börse heute hektisch zugeht, herrscht relative Ruhe in Frankfurt. Der DAX stieg kurz vor Mittag um 0,2 Prozent auf 15.944 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,2 Prozent höher bei 4328 Stellen.

11:32 Uhr

Ökostrom-Anbieter weitet Gewinn aus

Fallende Strompreise und weniger Wind haben Encavis zum Jahresstart ausgebremst. Der Konzernumsatz habe zwar um neun Prozent auf 98,8 Millionen Euro zugelegt, teilt der Wind- und Solarpark-Betreiber mit. Wegen ungünstigen Wetters seien die Erlöse der Windenergie-Anlagen aber um elf Prozent gesunken. Das operative Ergebnis liege mit 64,3 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Hier belaste das Geschäft der Tochter Stern Energy, deren Marge unterdurchschnittlich sei. Encavis bekräftigte das Gesamtjahresziel eines Umsatzes von etwas mehr als 460 Millionen Euro und eines Betriebsgewinns von mehr als 310 Millionen Euro.

Encavis
Encavis 15,62

11:14 Uhr

EU-Kommission hebt BIP- und Inflationsprognosen an

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die EU-Kommission hat nach einem unerwartet dynamisch verlaufenen Winterhalbjahr ihre Wachstumsprognosen für den Euroraum leicht angehoben, rechnet für 2023 und 2024 aber auch mit einer höheren Inflation. In ihrer Frühjahrsprognose geht sie daher von weiteren EZB-Zinsanhebungen aus und fordert die Staaten des Währungsraums angesichts gesunkener Energiepreise auf, ihre Stützungsmaßnahmen zu beenden, vor allem die ungezielten.

Die Kommission rechnet für 2023 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,1 (zuvor: 0,9) Prozent und für 2024 mit einem Wachstum von 1,6 (1,5) Prozent. Brüssel prognostiziert für Deutschland BIP-Anstiege für 2023 und 2024 von 0,2 (bislang 0,2) sowie 1,4 (1,3) Prozent und für Frankreich von 0,7 (0,6) und 1,4 (1,5) Prozent. Italien traut die Kommission nun 1,2 (0,8) und 1,1 (1,0) Prozent Wachstum zu und Spanien 1,9 (1,4) und 2,0 (2,0) Prozent. Ihre Inflationsprognosen für den Euroraum hob die Kommission auf 5,8 (5,6) und 2,8 (2,5) Prozent an.

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10:51 Uhr

Erdogan-Sieg wahrscheinlicher - Kurseinbruch in Istanbul - Handel zeitweise ausgesetzt

Die Furcht vor einem Wahlsieg des türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan bei der bevorstehenden Stichwahl hat am Finanzmarkt für Turbulenzen gesorgt. Die türkische Lira verharrte auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Die in US-Dollar notierten Staatsanleihen gaben nach, die Kosten für die Kreditausfallversicherung des Landes schnellten in die Höhe.

An der Börse in Istanbul brachen die Kurse ein, der Handel wurde zeitweise unterbrochen. Besonders Bankaktien gerieten unter Druck.

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Erdogan-Anhänger in Istanbul.

(Foto: REUTERS)

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10:15 Uhr

Varta rutscht in die roten Zahlen

Der Batteriehersteller Varta schreibt angesichts der wegbrechenden Umsätze mit Batterien für kabellose Kopfhörer operativ rote Zahlen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Quartal bei minus 2,0 Millionen Euro nach plus 38,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie Varta mitteilt. Mit den Lithium-Ionen-Knopfzellen für Kopfhörer macht Varta kaum noch Umsatz, seit der Hauptkunde Apple die Produktion der "AirPods" gedrosselt hat. Hoffnung macht Varta dagegen das kräftig wachsende Geschäft mit Energiespeichern. Der Konzernumsatz schrumpfte im ersten Quartal um elf Prozent auf 164,2 Millionen Euro.

Die Prognose für das Gesamtjahr hatte Varta bereits Ende April auf einen Umsatz von 820 bis 870 (2022: 807) Millionen Euro gesenkt. Das bereinigte EBITDA soll mindestens auf dem Vorjahresniveau von 69,5 Millionen Euro liegen. Mit der im SDAX notierten Aktie ging es um 0,4 Prozent nach oben.

Varta AG
Varta AG 15,05

09:52 Uhr

Füße stillhalten oder rein in den Markt?

Für die meisten Aktienkurse läuft es derzeit gut an den Börsen und auch die aktuelle Berichtssaison zeigt sich bislang überwiegend positiv. Dennoch erhöhen die Notenbanken die Zinsen weiter und steigern dadurch auch die Gefahr einer Rezession. Wie sollten Anlegerinnen und Anleger sich jetzt verhalten? Füße stillhalten oder rein in den Markt? Über verschiedene Szenarien und mögliche Strategien diskutiert Anne-Kathrin Cyrus mit Dirk Heß von der Citigroup und Christian Schlegel von Schlegel Trading.

09:35 Uhr

Türkische Lira dürfte turbulenter Monat bevorstehen

Der türkischen Lira dürfte ein turbulenter Monat bevorstehen, prognostiziert die Commerzbank (Coba). Eine Weile habe es so ausgesehen, dass der amtierende Präsident Tayyip Erdogan die Wahl verlieren könnte, kommentieren die Coba-Devisenanalysten Tatha Ghose und Ulrich Leuchtmann. Damit hätte das "unkonventionelle geldpolitische Experiment der Türkei ebenso geendet wie das 'Ein-Mann'-Präsidialsystem". Für die Lira wäre dies nach Meinung der Analysten ein positives Szenario gewesen, weil die Oppositionsregierung die Unabhängigkeit der Zentralbank sofort wiederhergestellt und höhere Zinsen gestattet hätte. Sie hätten aber auch immer angenommen, dass es vielleicht nicht zu einem positiven Szenario kommen würde. Denn erstens sei es für eine fragmentierte Koalition kleinerer Parteien nicht einfach, die Türkei zu regieren. Zweitens wäre es auch nicht einfach, die zugrunde liegenden wirtschaftlichen Probleme zu lösen, die schon vor Erdogan bestanden hätten.

Solche Vorbehalte seien seit Sonntagabend aber zweitrangig. Erdogan habe bei den Wahlen viel besser abgeschnitten, als es die Umfragen angedeutet hätten. Zwar habe er nicht 50 Prozent der Stimmen erhalten, weshalb es zu einem zweiten Wahlgang am 28. Mai kommen werde. Trotzdem habe er am Ende einen beträchtlichen Vorsprung gegenüber seinem Hauptgegner, Kemal Kılıcdaroglu. Der dritte Kandidat, der ultranationalistische Sinan Ogan, scheide in der nächsten Runde aus. Die Coba-Analysten vermuten, dass seine Stimmen größtenteils bei Erdogan landen und nicht bei den Sozialdemokraten. Erdogan habe damit beste Aussichten, am 28. Mai zu siegen.

Sofern bis dahin nichts Dramatisches passiere, schränken Ghose und Leuchtmann ein. Dramatisch wäre beispielsweise ein massiver Absturz der Lira. Die Geld- und Wirtschaftspolitik dürfte daher bis zum 28. Mai genauso wie bisher darauf ausgerichtet sein, solch einen Absturz zu verhindern. Ihre Aufgabe werde allerdings durch das Wahlergebnis massiv erschwert. "Denn mittel- bis langfristig spricht nun nichts mehr für ein Ende der (vorsichtig ausgedrückt:) "unkonventionellen" Geldpolitik, nichts mehr gegen eine weitere Beschleunigung der Inflation und nichts mehr gegen eine Schwächung der Lira."

Sie hätten schon in den zurückliegenden Tagen und Wochen am Kurs-Chart ablesen können, dass die künstliche Lira-Stabilisierung immer schwerer falle. Jetzt, wo die Aussicht auf einen Politikwechsel nicht mehr realistisch sei, dürfte sich der Abwertungsdruck wesentlich erhöhen. Ob es wohl zum 28. Mai gelinge, einen deutlichen Lira-Rutsch zu verhindern? Man könne nicht sicher sein. Dass er danach komme, werde zunehmend wahrscheinlich. Die Alternative wären noch massivere Kapitalverkehrskontrollen. Auch die seien möglich, würden aber noch größeren Schaden anrichten.

Türkische Lira / Euro
Türkische Lira / Euro ,04
Euro / Türkische Lira
Euro / Türkische Lira 22,60

 

09:21 Uhr

EZB-Banker: Müssen Zinsen womöglich weiter erhöhen

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Worten ihres Ratsmitglied Peter Kazimir die Zinsen womöglich länger erhöhen müssen als ursprünglich angenommen. "Ich bin überzeugt, dass wir noch weitere Sitzungen vor uns haben, auf denen wir über die Erhöhung von Zinsen entscheiden werden, und ich denke, wir werden sie weiter anheben", sagt Kazimir.

Die EZB hat zuletzt sieben Mal in Folge ihre Geldpolitik gestrafft und Anfang Mai die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben. "Es ist kein Geheimnis, dass ich angesichts der Fundamentaldaten auch mit einer Erhöhung der Zinssätze um 50 Basispunkte zufrieden wäre", sagt Kazimir, der slowakischer Notenbankchef ist. Aber eine Erhöhung um 25 Basispunkte sei eine Rückkehr zur Normalität. "Und das bedeutet, dass wir möglicherweise länger an den Zinserhöhungen festhalten, als wir ursprünglich dachten."

08:59 Uhr

"Siemens Energy muss Gamesa in den Griff bekommen"

Mit steigenden Kursen rechnet ein Marktteilnehmer bei Siemens Energy. "Die Auftragseingänge sind enorm stark", so ein Marktteilnehmer. Sie lägen etwa 55 Prozent über Vorjahr und etwa 20 Prozent über den Erwartungen. Das liege stark an Gamesa, hier sei der Auftragseingang 30 Prozent höher ausgefallen als erwartet. "Andererseits muss Siemens Energy nun Gamesa in den Griff bekommen", so der Marktteilnehmer mit Blick auf die mangelnde Profitabilität, die nun bei einer höheren Umsatzerwartung zu einem niedrigeren Margenausblick führt. Die Gewinnmarge soll um Sondereffekte bereinigt nun am unteren Ende der bisherigen Spanne von 1 bis 3 Prozent liegen. "Der Markt dürfte aber eskomptieren, dass Siemens Energy Gamesa profitabel macht", so der Marktteilnehmer. Dann werde auch der Gesamtkonzern deutlich profitabler. "Von daher sollte sich die Erholung fortsetzen, obwohl sich der Kurs seit Oktober schon mehr als verdoppelt hat", sagt er.

08:40 Uhr

Nagarro-Aktie nach Prognosesenkung unter Druck

Der nachbörsliche Kurseinbruch von Nagarro dürfte sich heute fortsetzen. Der Kurs verlor am Freitagabend etwa 8 Prozent, nachdem das SDAX-Unternehmen die Prognose gesenkt hatte. Statt mit 1,02 Milliarden rechnet Nagarro für dieses Jahr nur noch mit 940 Millionen Euro Umsatz.

Nagarro
Nagarro 85,55

08:27 Uhr

Großhandelspreise fallen erstmals seit Ende 2020

Hoffnung für die inflationsgeplagten Verbraucher: Die Preise im deutschen Großhandel sind im April zum ersten Mal seit fast zweieinhalb Jahren gefallen. Sie sanken um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Dies sei der erste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 2020, als sogar ein Minus von 1,2 Prozent verzeichnet wurde. Im März hatte es noch einen Anstieg von 2,0 Prozent gegeben, im Februar sogar von 8,9 Prozent. Auch von März auf April sanken die Großhandelspreise, und zwar um 0,4 Prozent.

Mit der sinkenden Teuerungsrate im Großhandel könnte auch die Inflation in Deutschland weiter nachlassen. Denn der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden, Preisveränderungen kommen in der Regeln mit Verzögerung auch bei den Verbrauchern an. Die Inflationsrate lag im April mit 7,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit August 2022.

08:08 Uhr

DAX weiter seitwärts - oder doch Angriff auf die 16.000?

Am deutschen Aktienmarkt ist auch zu Beginn der neuen Woche noch kein Ende der Seitwärtsbewegung in Sicht. Der DAX wird eng am Schlussstand vom Freitag von 15.914 Punkten erwartet. Weder von den Auslandsbörsen noch vom Umfeld kommen nennenswerte Impulse: Die asiatischen Börsen notieren uneinheitlich, und sowohl der Euro als auch die längeren Renditen weisen nun ebenfalls zur Seite. Etwas gestützt wird die Stimmung von den wieder fallenden Ölpreisen. Außerdem können sich die Kryptowährungen nach dem jüngsten Rücksetzer erholen, ein Zeichen, dass die Anleger nach wie vor nicht risikoavers eingestellt sind.

DAX
DAX 16.051,23

Impulse könnten von den deutschen Großhandelspreisen ausgehen sowie von der Industrieproduktion der Eurozone. Am Nachmittag wird der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Auf der Unternehmensseite legen unter anderem AXA und Siemens Energy ihre Zahlen auf den Tisch.

Auf Widerstand trifft der DAX im Bereich um 16.000 Punkte. Darüber gilt aus technischer Sicht ein Anlauf an das Allzeithoch bei 16.300 als möglich. Als unterstützt gilt der DAX im Bereich zwischen 15.700 und 15.650 Punkten.

07:51 Uhr

Zahlen verstaatlichte Energieversorger Millionen-Boni?

Die verstaatlichten Versorger Uniper und Sefe haben Insidern zufolge in der Energiekrise ihren Händlern Boni in Millionenhöhe gezahlt. Die mit Steuergeldern vor einer drohenden Pleite geretteten Unternehmen wollten damit Händler bei der Stange halten, sagen vier mit der Angelegenheit vertraute Personen. In einigen Fällen hätten Händler Jahresboni von bis zu sieben Millionen Dollar - umgerechnet bis zu 6,4 Millionen Euro, erhalten, so einer der Insider. Ein anderer erklärt, dass nur ein Teil ausgezahlt werde, der Rest werde ausgesetzt. Vorstände und einige Top-Manager gingen bei den Boni leer aus, wenn dies nach den Auflagen für verstaatlichte Firmen verboten sei.

"An die Mitarbeitenden im Handel wurden Boni ausgeschüttet, die allerdings insgesamt unter denjenigen des Vorjahres lagen", erklärt Uniper. Der Wettbewerb um Händler in der Energiewirtschaft sei intensiv. "Ein Null-Bonus ist daher nicht opportun." Uniper habe sich an alle Regeln beziehungsweise Auflagen im Rahmen der Stabilisierungsmaßnahmen gehalten. Uniper-Vorstände bekämen für die Laufzeit der Stabilisierungsmaßnahmen durch den Bund keine Boni.

07:35 Uhr

Asien-Börsen tendieren uneinheitlich

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zu Wochenbeginn uneinheitlich. Während die Börse in Japan Aufschläge verzeichnet, geben die meisten anderen Aktienmärkte leicht nach. Von der Wall Street kamen aus dem Freitagshandel negative Vorgaben. Hier hatte ein sich eintrübendes Konsumklima Konjunktursorgen geschürt. Zudem drückte der andauernde Streit über die US-Schuldenobergrenze auf das Sentiment.

Nikkei
Nikkei 31.879,74

Die chinesische Zentralbank hat am Montag wichtige Referenzzinssätze unverändert belassen. Die People's Bank of China (PBoC) stellte dem Bankensystem über ihre einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) 125 Milliarden Yuan - etwa 16,5 Milliarden Euro - zu einem stabilen Zinssatz von 2,75 Prozent zur Verfügung. Der MLF-Zinssatz wird zur Ermittlung der Loan Prime Rate (LPR) herangezogen.

In Hongkong notiert der Hang-Seng-Index 0,1 Prozent höher, womit er sich von moderaten Verlusten im Verlauf wieder erholt hat. Auf dem chinesischen Festland gibt der Shanghai Composite indessen 0,9 Prozent nach, belastet von Konjunktursorgen. An der Börse in Tokio legt der Nikkei 0,7 Prozent zu. Rückenwind kommt von einem schwächeren Yen und der laufenden Berichtssaison. Der Dollar zeigt sich zum Yen 0,3 Prozent fester bei 136,14 Yen. In Südkorea gibt der Kospi 0,3 Prozent nach. Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in den USA trüben die Stimmung, heißt es von Marktteilnehmern. Die Börse in Sydney zeigt sich nahezu unverändert. Newcrest Mining gewinnen 1,4 Prozent, nachdem der Rohstoffkonzern einer Übernahme durch das US-Unternehmen Newmont für 17,5 Milliarden US-Dollar zugestimmt hat.

07:17 Uhr

Problemtochter bremst Siemens Energy

Der Energietechnik-Konzern Siemens Energy kämpft auch nach der Übernahme des Windturbinen-Herstellers Siemens Gamesa mit hohen Belastungen durch die spanische Tochter. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten im Geschäftsjahr 2023 von Siemens Energy werde wegen der schwachen Entwicklung von Siemens Gamesa nun am unteren Ende der Prognosespanne von ein bis drei Prozent erwartet, teilt Siemens Energy mit. Der Verlust nach Steuern von Siemens Energy werde das Niveau des Vorjahres von 712 Millionen Euro um bis zu einen niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag übersteigen. Bisher hatte der Konzern einen Wert auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Im zweiten Quartal fuhr Siemens Energy einen Verlust nach Steuern von 189 Millionen Euro ein nach einem Fehlbetrag von 256 Millionen Euro vor Jahresfrist. Dank der starken Leistung der übrigen Sparten konnte das Unternehmen vor Sondereffekten einen Gewinn von 41 Millionen Euro erzielen nach einem Fehlbetrag von 49 Millionen Euro vor Jahresfrist.

07:07 Uhr

Wenig Bewegung bei Euro und Pfund

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,2 Prozent auf 135,96 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,9640 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8975 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0856 Dollar und liegt kaum verändert bei 0,9747 Franken. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2453 Dollar.

Britisches Pfund / Euro
Britisches Pfund / Euro 1,16
Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,16

 

06:39 Uhr

China dreht ins Minus - Tokio stemmt sich gegen den Trend

Die Anleger in China gehen zum Wochenauftakt vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der chinesischen Zentralbank und einer Reihe an Wirtschaftsdaten in Deckung. Analysten erwarten, dass der mittelfristige Leitzins trotz der enttäuschenden Daten der vergangenen Woche unverändert bleibt. Die monatlichen Daten zur Industrieproduktion, zu den Einzelhandelsumsätzen und zu den Anlageinvestitionen werden am Dienstag vorgelegt. "Eine große Verbesserung im Jahresvergleich sollte nicht überraschen, da sie an einer stagnierenden Wirtschaft gemessen wird, die sich im Stillstand befand", sagte Chris Weston von Pepperstone. "Angesichts der Tatsache, dass die Daten aus China in letzter Zeit einige Bedenken aufkommen ließen - wir haben schlechte Import-, PPI- und Kreditdaten gesehen - steht das chinesische Wachstum im Mittelpunkt der Marktbewegungen."

Der Shanghai Composite liegt 0,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,1 Prozent. Der Nikkei kann sich mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 29.507 Punkte gegen den Trend stemmen und baut auf dem Optimismus der letzten Woche während der Gewinnsaison auf.

Nikkei
Nikkei 31.879,74

06:30 Uhr

US-Schuldenstreit als DAX-Stimmungskiller

In der neuen Börsenwoche hoffen die Anleger nach einem zuletzt bewegungsarmen Handel auf mehr Hinweise zu den Aussichten der Weltwirtschaft. Vor allem das weitere Vorgehen bei den Zinserhöhungen der US-Notenbank und der EZB im Kampf gegen die hohe Inflation treibt die Aktienmärkte nach den jüngst durchwachsenen Konjunkturdaten um. "Die US-Inflationsdaten zeigten mit dem minimalen Rückgang von fünf auf 4,9 Prozent zwar in die richtige Richtung, doch reicht dieses Tempo keineswegs aus, um die US-Notenbank Fed bereits ab Sommer in den Zinssenkungsmodus wechseln zu lassen, wie es von den Anlegern mehrheitlich erwartet wird", schreiben die Experten der Helaba. Im Euroraum drehten sich die Spekulationen weiter darum, ob die EZB einer möglichen Zinspause nähergekommen sei. Den globalen Aktienmärkten fehle es bislang jedenfalls an eindeutigen Impulsen.

So hatte der deutsche Börsenleitindex DAX am Freitag zwar 0,5 Prozent zugelegt, mit 15.914 Punkten aber knapp unter dem Vorwochenschluss geschlossen. Aktuell wird er mit etwa 15.950 Zählern zum Start in die neue Handelswoche erneut etwas fester taxiert.

Im Fokus in der neuen Woche bleibt auch der anhaltende Streit um die US-Schuldenobergrenze. Weniger als einen Monat vor einem drohenden Zahlungsausfall der USA wurden die Gespräche zwischen den Demokraten von Präsident Joe Biden und den Republikanern über eine Anhebung der Schuldenobergrenze auf die neue Woche vertagt. Der erbitterte Streit in dieser Frage im Kongress ist ein weiteres Risiko für die ohnehin schon belastete Weltwirtschaft. Biden hat bereits vor einer schweren Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft gewarnt, sollte es keine Einigung geben.

"Der Streit könnte bis zur letzten Sekunde andauern", sagt Mark Dowding, Chefanleger beim Vermögensverwalter RBC Bluebay. Dabei bestehe das reale Risiko, dass dem US-Finanzministerium tatsächlich das Geld ausgehe. Sollte dies – möglicherweise schon Anfang Juni – passieren, dürfte die Regierung dem Schuldendienst Vorrang einräumen, um einen Zahlungsausfall und das daraus resultierende Chaos an den Finanzmärkten zu vermeiden. "Wir sind bei Risikoanlagen vorsichtig, solange die Situation nicht geklärt ist", fügt Dowding hinzu.

Zum Wochenauftakt steht die Frühjahrsprognose der EU-Kommission an. Im Winter hatte sie der europäischen Wirtschaft ein Plus beim BIP von 0,9 Prozent für das laufende Jahr vorhergesagt. Außerdem dürfte Deutschland aus Sicht der Brüsseler Behörde einer Rezession knapp entgehen. Nun wird sich zeigen, ob die Kommission nach der weitgehend überwundenen Energiekrise des Winters ihre Prognose weiter anhebt oder nicht.

Unternehmensseitig öffnen heute der VW-Großaktionär Porsche SE und der Energietechnik-Hersteller Siemens Energy ihre Bücher: Der Blick dürfte sich beim Energietechnik-Konzern neben den Kennziffern des Konzerns einmal mehr auf die Belastungen durch die spanische Windenergietochter Siemens Gamesa richten. Diese hatte Siemens Energy im ersten Quartal einen Nettoverlust von mehr als einer halben Milliarde Euro eingebrockt. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Gamesa-Finanzchefin Beatriz Puente den kriselnden Windturbinenhersteller zum 15. Mai verlässt.


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