Dax rutscht weiter kräftig ab
Mit den deutschen Aktienindizes ist es nunmehr den dritten Tag in Folge deutlich nach unten gegangen. Der Dax fiel um 1,2 Prozent und ging mit 23.591 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 1,1 Prozent tiefer bei 5630 Stellen. Die Nervosität war nach den starken Kursausschlägen der vergangenen Handelstage weiter hoch, denn wichtige Daten werden im Wochenverlauf veröffentlicht: So die Quartalszahlen von Nvidia und der US-Arbeitsmarktbericht für September am Donnerstag.
Dazu stehen nun auch wieder viele andere US-Wirtschaftsdaten an, die aufgrund des "Shutdowns" nicht veröffentlicht wurden. Vor allem die Entscheidungen der US-Notenbank dürften damit ihren Blindflug beenden, künftige Zinsentscheidungen dürften für Marktteilnehmer damit wieder transparenter werden.
An der Frankfurter Börse standen vor allem die Kapitalmarkttage von Deutscher Bank (minus 3,3 Prozent) und Siemens Healthineers (minus 4,8 Prozent) im Fokus. "Beim Kapitalmarkttag werden sicherlich die positiven Perspektiven des operativen Geschäfts besonders unterstrichen werden", sagte ein Händler. Denn der geplante Spin-Off von 30 Prozent der Aktien bei Healthineers durch den Siemens-Mutterkonzern setze die Aktie seit der Bekanntgabe der Pläne unter Druck. Der Spin-Off steht voraussichtlich im kommenden Jahr an. Zuvor müsse eine außerordentliche Hauptversammlung von Siemens dem Plan zustimmen, so der Händler.
Airbus gewannen 0,3 Prozent. Der Dax-Konzern kann laut einem Medienbericht auf einen Auftrag von FlyDubai hoffen. Dabei gehe es um rund 100 Flugzeuge des Modells A321neo. FlyDubai gelte bisher als Stammkunde von Boeing, hieß es.
Sell-off bei Bitcoin & Co.
Bei vielen Kryptowährungen ging es zuletzt ziemlich kräftig nach unten. Ist das nur eine Verschnaufpause, weil der Markt schon so gut gelaufen ist oder steckt vielleicht doch mehr dahinter? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Peter Bösenberg von der Société Générale.
EZB-Vizepräsident befürchtet Börsenkorrektur durch KI-Schock
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos warnt vor der Gefahr einer Börsenkorrektur, die von hoch bewerteten US-Tech-Aktien und dem Hype um Künstliche Intelligenz ausgehen könnte. Die Finanzmärkte seien weiter anfällig für starke und korrelierte Anpassungen der Vermögenspreise, sagte de Guindos auf der "Euro Finance Week" in Frankfurt am Main. Die aufgekommene optimistische Stimmung seit der Erholung der globalen Aktienmärkte von ihren Tiefstständen im April habe die hohen Bewertungen an den Finanzmärkten noch steigen lassen.
"Gleichzeitig hat die Marktkonzentration und die Vernetzung zwischen einer Handvoll großer US-amerikanischer Technologieunternehmen weiter zugenommen, wodurch die Märkte Risiken ausgesetzt sind, die sich aus potenziellen Schocks für ihre KI-bezogenen Geschäftsmodelle ergeben." Es gebe Raum für "plötzliche Stimmungsumschwünge", sagte de Guindos weiter.
Emirates ordert in großem Stil Triebwerke bei GE Aerospace
Die Fluggesellschaft Emirates hat 130 weitere Triebwerke bei GE Aerospace bestellt. Wie die Unternehmen mitteilten, sollen die Aggregate in 65 zusätzlichen Boeing 777-9-Maschinen eingesetzt werden. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der von der Fluggesellschaft bestellten GE9X-Triebwerke auf mehr als 540. Die Vereinbarung umfasst außerdem Ersatztriebwerke und einen langfristigen Servicevertrag.
"Ich bin mittelfristig nicht mehr so positiv bei Aktien"
Milliardendeal: J&J schluckt Krebsspezialisten
Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson baut sein Krebsgeschäft mit einer milliardenschweren Übernahme aus. Für das Biotechunternehmen Halda Therapeutics legt J&J 3,05 Milliarden Dollar in bar auf den Tisch. Mit dem Zukauf sichert sich das Unternehmen vor allem den Wirkstoffkandidaten HLD-0915 gegen Prostatakrebs sowie eine Technologieplattform zur Entwicklung weiterer zielgerichteter Krebstherapien, wie J&J am Montag mitteilte. Der Abschluss des Deals wird in den kommenden Monaten erwartet. Für J&J ist es nicht der erste Milliardenzukauf in diesem Jahr: Bereits Anfang 2025 hatte der Konzern die Übernahme von Intra-Cellular für 14,6 Milliarden Dollar angekündigt.
Das Mittel HLD-0915 ist eine einmal täglich oral einzunehmende Therapie, die auch bei Resistenzen gegen herkömmliche Behandlungen wirken soll.
US-Anleger halten sich zurück - Warten auf Daten und Nvidia
Die Wall Street ist mit leichten Verlusten in die Woche gestartet. Vor wichtigen Konjunkturdaten und den mit Spannung erwarteten Zahlen des Chip-Konzerns Nvidia ließen Anleger Vorsicht walten. Der Dow-Jones-Index gab zur Eröffnung 0,3 Prozent auf 47.031 Punkte nach, der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 6707 Zähler und der technologielastige Nasdaq rutschte 0,5 Prozent auf 22.789 Punkte ab.
Für Aufsehen sorgte der Einstieg von Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway bei der Google-Mutter Alphabet. Die Alphabet-Aktie sprang zum Handelsstart mehr als fünf Prozent nach oben, nachdem Berkshire in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht vom Freitag eine Beteiligung im Wert von 4,93 Milliarden Dollar an dem Tech-Giganten offen gelegt hatte. Der Schritt ist eine für Berkshire seltene Wette auf einen Technologiewert. Die Furcht vor einer Überbewertung von Technologieaktien hatte zuletzt einen weltweiten Ausverkauf ausgelöst.
Trump-Berater sieht US-Jobmarkt vor Abkühlung - Was macht die Fed?
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sieht den US-Arbeitsmarkt vor möglichen Problemen. Es gebe gemischte Signale vom Jobmarkt, sagte er gegenüber CNBC. Dem stünden jedoch sehr positive Signale von den Gütermärkten gegenüber. "Ich denke, es könnte eine Art Ruhephase auf dem Arbeitsmarkt geben", erklärte er. Denn die Firmen stellten fest, dass Künstliche Intelligenz ihre Mitarbeiter so produktiv mache, dass sie nicht unbedingt neue Hochschulabsolventen einstellen müssten. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte die US-Notenbank Federal Reserve Ökonomen zufolge dazu veranlassen, den Leitzins im Dezember weiter zu senken.
Die Fed hat ihn im Oktober um einen Viertel-Prozentpunkt auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent gesenkt. Fed-Chef Jerome Powell erklärte danach jedoch, eine weitere Lockerung auf der Sitzung im Dezember sei "keine ausgemachte Sache".
Deutsche Bank hat viel vor
Die Deutsche Bank will in Zukunft profitabler arbeiten. Das Frankfurter Dax-Unternehmen legte im Rahmen eines Investorentags neue Einspar-, Ertrags- und Gewinnziele für die Zeit bis 2028 fest. "Wir haben alle Hebel in der Hand, um unsere Eigenkapitalrendite nach Steuern bis 2028 auf mehr als 13 Prozent zu steigern", sagte Vorstandschef Christian Sewing. Bis 2025 hatte das Ziel bei dieser zentralen Kennzahl bei mehr als zehn Prozent gelegen. Die Erträge sollen binnen drei Jahren um etwa fünf Milliarden Euro auf rund 37 Milliarden Euro steigen, rund zwei Milliarden Euro soll Deutschland zu diesem Wachstum beitragen.
Sewing will zudem auf die Kostenbremse treten: Die Aufwand-Ertrag-Relation soll bis 2028 bei unter 60 Prozent liegen. Rund zwei Milliarden Euro sollen eingespart werden. Das dürfte auch Auswirkungen auf die Personalzahlen bei dem Geldhaus haben.
New Yorker Index besser als erwartet
Als positives Signal für die US-Wirtschaft werten Händler den deutlich stärkeren Empire State Index aus der Region New York. Aufgrund seiner erhöhten Korrelation zum US-BIP deutet er trotz des zwischenzeitlichen Government Shutdown auf eine gute Stimmung hin. Der Index stieg auf 18,7 nach 10,7. Volkswirte hatten einen Rückgang auf plus 5,5 prognostiziert. Auch die Beschäftigungskomponente verbesserte sich, was allerdings eine geringere Notwendigkeit von Zinssenkungen andeutet.
Airbus erwägt größere A350-Version
Airbus prüft eine mögliche größere Version seiner A350-Flugzeugfamilie. Dies sagte der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Christian Scherer. Er betonte jedoch, Airbus sei mit der Leistung des bestehenden Modells A350-1000 zufrieden.
Kurz zuvor hatte der US-Rivale Boeing auf der Luftfahrtschau in Dubai angekündigt, eine gestreckte Version seines 777X-Jets zu prüfen. Boeing hatte zum Auftakt der Dubai Airshow 65 Maschinen seines derzeit größten Modells an die Fluggesellschaft Emirates verkauft. Die Airline begrüßte die geplante Machbarkeitsstudie einer Boeing 777-10 und vereinbarte mit Boeing eine Option, auf das größere Modell im Fall einer Realisierung umsteigen zu können.
Brüsseler Prognose: Deutsche Wirtschaft wächst, aber unter EU-Schnitt
Die deutsche Wirtschaft wird nach der Herbstprognose der Europäischen Kommission im kommenden Jahr an Fahrt aufnehmen, aber dennoch knapp unter dem EU-Schnitt bleiben. Wie aus in Brüssel vorgestellten Zahlen hervorgeht, rechnen Konjunkturexperten für die Bundesrepublik 2026 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,2 Prozent. Im EU-Schnitt wird ein Plus von 1,4 Prozent erwartet, in den Euro-Staaten ein durchschnittliches Plus in Höhe von 1,2 Prozent.
Insgesamt fällt die Prognose freundlicher aus als noch im Frühjahr. So wurde im Mai für Deutschland im laufenden Jahr eine Stagnation der Wirtschaft vorhergesagt und für 2026 ein BIP-Wachstum um 1,1 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet die EU-Kommission nun mit einem leichten Wachstum um 0,2 Prozent. Damit würde Deutschland 2025 allerdings noch immer zu den EU-Schlusslichtern bei der Wirtschaftsentwicklung zählen. Nur für Finnland wird mit 0,1 Prozent ein noch geringeres Plus bei BIP prognostiziert.
Buffetts seltener Griff nach Tech-Aktien beflügelt Google-Mutter
Es könnte eine der letzten großen Investitionsentscheidungen von Star-Investor Waren Buffett gewesen sein: Inmitten der wachsenden Sorgen um die hohen Ausgaben für künstliche Intelligenz legt seine Gesellschaft Berkshire Hathaway eine Beteiligung an Google-Mutterkonzern Alphabet offen und treibt die Aktien des Tech-Giganten damit im vorbörslichen US-Handel um gut fünf Prozent nach oben.
Einer Mitteilung an die Börsenaufsicht vom Freitag zufolge hielt Berkshire zum 30. September eine Beteiligung im Wert von 4,93 Milliarden Dollar. Der Schritt ist eine seltene Wette auf einen Technologiewert für Berkshire und könnte eine der letzten unter der Führung des 95-jährigen Buffett sein, der Ende 2025 als Vorstandschef zurücktritt. Ob Buffett selbst oder seine Portfoliomanager den Kauf getätigt haben, blieb offen. In der Regel überwacht Buffett aber große Investitionen selbst.
Übernahmespekulationen befeuern Werbekonzern-Aktie
Ein Medienbericht über eine mögliche Übernahme treibt die Aktien des britischen Werbekonzerns WPP. Die Papiere steigen in London in der Spitze um 10,1 Prozent, nachdem die Zeitung "The Times" berichtet hat, dass der französische Rivale Havas sowie die Finanzinvestoren Apollo und KKR Interesse an einer Übernahme bekundet hätten. Die Aktien von WPP sind seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent gefallen, was die Marktbewertung auf rund drei Milliarden Pfund gedrückt hat. Die neue Konzernchefin Cindy Rose strukturiert das Unternehmen um und will sie auf Daten und künstliche Intelligenz ausrichten.
Neues vom Geldmarkt
Wenig verändert sind die Sätze am Frankfurter Euro-Geldmarkt in die Woche gestartet. Bei Europas Zinserwartungen gibt es keine Änderungen. Etwas im Blick stehen am Nachmittag Reden von EZB-Direktor Cipollone und EZB-Chefvolkswirt Lane. Dazu wird sich auch Bundeskanzler Merz auf der Euro Finance Week zum Thema Geld und Wirtschaft äußern.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,90 - 2,30 (1,90 - 2,30), 6-Monats-Geld: 2,07 - 2,30 (2,08 - 2,31), 12-Monats-Geld: 2,17 - 2,39 (2,18 - 2,40), Euribors: 13.11. 12.11. 3 Monate: 2,0690 2,0640, 6 Monate: 2,1410 2,1460, 12 Monate: 2,2350 2,2340
Wall Street etwas fester erwartet
Mit Aufschlägen dürfte die Wall Street in die neue Handelswoche starten. Der Future auf den S&P-500 erhöht sich um 0,3 Prozent. Der Fokus liegt auf der Bekanntgabe zahlreicher US-Konjunkturdaten im Wochenverlauf, die nach dem Ende des "Shutdowns" nun veröffentlicht werden. Highlight dürfte dabei der US-Arbeitsmarktbericht für September am Donnerstag sein. Die Daten dürften es für die US-Notenbank leichter machen, die konjunkturelle Lage in den USA mit Blick auf die Zinsentscheidung im Dezember zu beurteilen, heißt es. Zuletzt hatte das Fehlen von Daten die Erwartung geschürt, dass die Fed im Dezember die Zinsen unverändert lassen könnte.
Daneben wird Nvidia am Mittwoch nach der Schlussglocke die Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben, die richtungsweisend für den Technologie-Sektor sein dürften.
Kampfjet-Projekt steht zur Disposition
Deutschland und Frankreich diskutieren einem Zeitungsbericht zufolge eine Verkleinerung ihres 100 Milliarden Euro schweren Projekts zur Luftverteidigung. Zur Debatte stehe, die Pläne zum gemeinsamen Bau eines Kampfjets aufzugeben, meldete die "Financial Times". Der Fokus solle auf die Entwicklung eines Kommando- und Kontrollsystems mit dem Namen "Combat Cloud" gelegt werden.
Dax taucht ab - Euro gibt nach
Update von der Frankfurter Börse: Nach richtungslosem Beginn hat sich der deutsche Aktienmarkt für den Gang nach unten entschieden. Der Dax rutschte nach zwei Minustagen weiter ab und lag am Mittag 0,6 Prozent leichter bei 23.744 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor ebenfalls 0,6 Prozent auf 5661 Stellen. Der Euro gab um 0,2 Prozent auf 1,1595 US-Dollar nach. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI stiegen geringfügig um je 0,3 Prozent.
Bleibt die Jahresendrally diesmal aus?
Top-Zahlen und trotzdem nur wenig Reaktion bei den Aktienkursen - dieses Schicksal erleben zurzeit so einige High-Tech-Unternehmen in den USA. War’s das also mit der Aktienrally, weil die hohen Erwartungen der Börse kaum noch übertroffen werden können? Welche Chancen es jetzt noch für eine Jahresendrally geben kann und was das alles mit Erwartungsmanagement zu tun hat, darüber diskutiert Friedhelm Tilgen mit Paulina Michel von JP Morgan und Endrit Çela von AMF Capital.
Gripen-Milliardendeal mit Kolumbien lässt Saab-Aktienkurs hochschießen
Ein Milliardenauftrag aus Kolumbien beflügelt die Aktien des schwedischen Rüstungskonzerns Saab. Die Papiere steigen um sieben Prozent und setzen sich damit an die Spitze des europäischen Index Stoxx600. Saab liefert 15 einsitzige Gripen-E- und zwei zweisitzige Gripen-F-Kampfjets im Wert von 3,6 Milliarden Dollar. Zwar sei der Deal keine Überraschung gewesen, da seit einiger Zeit darüber verhandelt worden sei, teilte der finnische Broker Inderes mit. Der Auftrag stärke jedoch die Fähigkeit des Konzerns, strategische internationale Chancen in verbindliche Verträge umzuwandeln.
Siemens-Energy-Aktie weiter stark im Aufwind
Bei den Einzelwerten war Siemens Energy nach dem Kurssprung von 9,4 Prozent vom Freitag mit einem Kursplus von 2,6 Prozent erneut in der Dax-Spitzengruppe. Mehrere Banken setzten das Kursziel für den Energietechnikkonzern nach oben. Santander stufte die Aktie einem Händler zufolge auf "Outperform" von zuvor "Neutral" hoch. Am Freitag hatte die Aktie beflügelt, dass Siemens Energy erstmals seit vier Jahren wieder eine Dividende zahlen will.
Japans Exportwirtschaft steckt in Turbulenzen
Der Rückgang des japanischen BIP ist nach Einschätzung der Volkswirte von HSBC Global Research größtenteils auf das sich verschlechternde Handelsumfeld zurückzuführen. "Im Gegensatz zu bestimmten anderen asiatischen Volkswirtschaften, die die US-Zölle überstanden haben, wie beispielsweise Festlandchina, ist es Japan nicht gelungen, ausreichende alternative Märkte für seine Warenexporte zu finden", so Justin Feng und Frederic Neumann. Der japanische Exportsektor dürfte weiterhin mit Turbulenzen konfrontiert sein, da China weiterhin überschüssige Industriekapazitäten exportiere.
Ist der Krypto-Einbruch ein Börsencrash-Vorbote?
Noch im Oktober markiert der Bitcoin ein Allzeit-Hoch und schmiert seither deutlich ab. Experte Daniel Saurenz erklärt, ob und inwieweit die Krypto-Kurse als Warnsignal auch für den Aktienmarkt taugen. Was den ganz großen Crash angeht, bleibt er jedoch skeptisch.
Britisches Pfund steht im Fokus
Mit dem Fall auf neue Zweieinhalbjahrestiefs am Freitag steht das britische Pfund auch zum Wochenauftakt weiter im Blick. Die britische Währung notiert zum Euro zwar wenig verändert. Das könnte aber nur eine Atempause sein: "Gelingt es der Regierung nicht zeitnah, einen überzeugenden Konsolidierungskurs festzulegen, dürfte neben dem Druck der Finanzmärkte auch der innenpolitische Druck zunehmen", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.
Neben dem Pfund hatten auch britische Anleihen am Freitag schwach auf Meldungen reagiert, die Regierung könnte die Pläne zur Erhöhung der Einkommenssteuer aufgeben. Zuvor hatte das überparteiliche "Office for Budget Responsibility" seine Prognose für das Haushaltsdefizit von 35 auf etwa 20 Milliarden Pfund gesenkt. "Die Marktreaktionen deuten allerdings darauf hin, dass die Marktakteure skeptisch sind, ob der am 26. November anstehende Herbsthaushalt nicht auf zu optimistischen Wachstumsprognosen basiert", sagt Stephan. Die Rendite 10-jähriger britischer Staatsanleihen stieg am Freitag um 13 Basispunkte auf 4,57 Prozent.
Stimmung im Wohnungsbau trübt sich ein
Die Stimmung im deutschen Wohnungsbau hat sich im Oktober wegen der schwierigen Auftragslage eingetrübt. Nach dem starken Anstieg im September sank das Barometer für das Geschäftsklima von minus 22,0 auf minus 23,0 Punkte, wie das Münchner IfO-Institut zu seiner Umfrage mitteilte. Die Unternehmen waren mit den laufenden Geschäften etwas weniger zufrieden. Zudem blickten sie skeptischer auf die kommenden Monate. "Der Weg aus dem Tal ist noch lang", sagte der Leiter der IfO-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Fehlende Aufträge sind weiterhin ein großes Problem."
Dax versucht's mit Ruhe
Der Dax geht kaum verändert in das heutige Geschäft: Der deutsche Börsenleitindex, der am Freitag mit 23.877 Punkten geschlossen hatte, notiert aktuell im Bereich von 23.895 Zählern. "Es ist aktuell wenig Bewegung im Markt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf.
Neue Kursfantasie bei Formycon-Aktie
Das Erreichen eines wichtigen Meilensteins bei einem potenziellen Umsatztreiber lässt Anleger bei Formycon zugreifen. Die Titel der Pharmafirma ziehen vorbörslich gut neun Prozent an und sind damit größter Gewinner im SDax. "Formycon identifiziert FYB208 für Dupixent als weiteren Wachstumsmotor in seinem Portfolio", kommentierte ein Händler. Der technische Nachweis der Vergleichbarkeit (TPoS) belege die hohe analytische Vergleichbarkeit mit dem Referenzarzneimittel und sei ein wichtiger präklinischer Meilenstein. Dupixent wird zur Behandlung bestimmter Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt.
Airbus vor Großauftrag von Boeing-Stammkunden
Airbus hat Insidern zufolge Aussicht auf einen Großauftrag des Billigfliegers und Boeing-Stammkunden Flydubai. Der europäische Flugzeugbauer stehe vor dem Abschluss eines Auftrags über rund 100 Maschinen des Typs A321neo, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mit Boeing verhandele Flydubai über eine Bestellung von mehreren Dutzend Exemplaren des konkurrierenden Modells 737-MAX-Jets. Bislang hatte die schnell wachsende Fluggesellschaft bei Schmalrumpfflugzeugen ausschließlich auf Boeing gesetzt. Flydubai hat bereits 175 Maschinen des Typs 737 MAX in Betrieb beziehungsweise in Bestellung sowie 30 Großraumflugzeuge vom Typ Boeing 787.
Der Dax und das Warten auf Nvidia
Mit einer behaupteten Eröffnung der europäischen Aktienmärkte rechnen Händler zum Auftakt in die neue Woche. Der Dax wird vorbörslich mit 23.880 Punkten errechnet und damit eng am Schlussstand vom Freitag. "Gestützt werden könnte die Stimmung von den fallenden Ölpreisen", so ein Marktteilnehmer. Brent und WTI geben relativ deutlich um gut 1 Prozent nach. Der Rentenmarkt reagiert darauf allerdings aktuell noch nicht, der richtungsweisende Bund-Future tendiert am Morgen fast unverändert.
Die Wall Street hatte sich nach dem Schwächeanfall vom frühen Freitag im Verlauf erholt. Das sollte zwar in Europa eingepreist sein. Sollte sich die Stabilisierung an der Wall Street allerdings zum Wochenauftakt mit steigenden Kursen fortsetzen, dürfte auch Europa davon profitieren, wie ein Marktteilnehmer betont. Zunächst rechnet aber auch er mit einem ruhigen Wochenauftakt. Denn auch vom Devisenmarkt kommen am Morgen keine Impulse, der Euro gibt geringfügig nach. Die Vorlagen der asiatischen Börse geben keine einheitliche Tendenz vor.
Und die Tagesagenda ist relativ leer: Im Blick stehen vor allem die Kapitalmarkttage von Deutscher Bank und Siemens Healthineers. Daneben wartet der Markt bereits auf die Geschäftszahlen von Nvidia, sie werden voraussichtlich am Mittwochabend vorgelegt werden.
Stimmungsdämpfer und positiver Ausreißer in Asien
Kleine Abgaben überwiegen im Handelsverlauf an den ostasiatischen Aktienmärkten. Eine Ausnahme macht die Börse in Seoul. Dort kann sich der Kospi um 1,8 Prozent kräftiger erholen, er war aber am Freitag mit 3,8 Prozent auch sehr stark gefallen. In Tokio gibt der Nikkei-Index um 0,3 Prozent nach auf 50.215 Punkte, in Shanghai geht es um 0,4 und in Hongkong um 0,8 Prozent nach unten.
Übergeordnet lastet weiter auf der Stimmung an den Börsen, dass die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung in den USA im Dezember sinken. Dafür sorgen unter anderem Kommentare von US-Notenbankern, die angesichts fehlender Daten als Folge des inzwischen beendeten Shutdowns vor niedrigeren Zinsen quasi im Blindflug warnen. Dazu kommen Befürchtungen, dass weiter sinkende Zinsen die bereits zu hohe Inflation noch verfestigen könnten.
Stimmungsdämpfend wirkt laut Marktteilnehmern auch, dass sich die japanisch-chinesischen Beziehungen zuletzt verschlechtert hätten. China habe am Wochenende seine Bürger vor Reisen nach Japan gewarnt. Hintergrund ist, dass Japans Premierministerin Takaichi ihrerseits davor gewarnt hat, dass ein eventueller chinesischer Angriff auf Taiwan in einer "überlebensbedrohlichen Situation" münde.
Neuer Herausforderer für Airbus und Boeing
Auf der Dubai Airshow, der größten Luftfahrtmesse des Nahen Ostens, werden neue Flugzeugbestellungen im Mittelpunkt stehen. Nachdem US-Präsident Donald Trump auf seiner Reise zu den Golfstaaten im Mai für Boeing Aufträge einwarb, werden nun vor allem von Airbus Ankündigungen erwartet. Überschattet wird die Messe von Lieferverzögerungen bei beiden großen Herstellern. Der chinesische Produzent Comac feiert mit seinem Modell C919 sein internationales Debüt und fordert das Duopol von Airbus und Boeing heraus.
Ölpreise fallen zurück
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise zunächst nach. So verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,8 Prozent auf 63,84 Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI notiert 1,0 Prozent schwächer bei 59,51 Dollar.
Autozulieferer sind Deutschlands strategische Reserve
Das Militärdrohnen-Startup Helsing setzt für die Aufnahme einer Massenproduktion auf Autozulieferer. "Die Automobilzulieferer sind Deutschlands strategische Reserve, die wir für die Zeitenwende noch gar nicht richtig genutzt haben", sagte Helsing-Chef Gundbert Scherf der "Süddeutschen Zeitung". In Deutschland gebe es Zulieferfirmen, die mühelos 50.000 Komponenten aller Art liefern könnten. "Das ist genau das, was wir brauchen werden, wenn wir in die hunderttausendfache Massenproduktion einsteigen wollen - mit einer sicheren Wertschöpfungskette aus Deutschland." Derzeit produziere Helsing 2000 Drohnen für die Ukraine. "Im nächsten Jahr werden wir 10.000 bis 20.000 Drohnen bauen können", sagte Scherf.
Helsing ist auf den militärischen Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert und gilt als eines der wertvollsten jungen Unternehmen in Europa. Das in München ansässige Startup mit gut 900 Mitarbeitern hat mehr als 1,3 Milliarden Euro bei Investoren eingesammelt und wird mit rund zwölf Milliarden Dollar bewertet. Ein Börsengang stehe nicht an, sagte Scherf der Zeitung: "Wir können mit Hilfe unserer Investoren noch lange privat bleiben." Unter den Geldgebern sind der Spotify-Gründer Daniel Ek mit seiner Beteiligungsfirma Prima Materia und der schwedische Rüstungskonzern Saab
Chinas Reisewarnung killt Anlegerstimmung in Asien
- Ein diplomatischer Streit zwischen Japan und China belastet die Börse in Tokio. Der Nikkei-Index gibt 0,4 Prozent auf 50.160,99 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notiert 0,6 Prozent niedriger bei 3340,72 Zählern. Auch an den chinesischen Börsen geht es abwärts: Dee Shanghai Composite verliert 0,4 Prozent auf 3973,31 Stellen, und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen büßt 0,7 Prozent auf 4596,15 Punkte ein.
Händler verweisen auf eine Warnung der Regierung in Peking an ihre Bürger, nicht nach Japan zu reisen. Hintergrund sind Äußerungen der japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi, wonach ein chinesischer Angriff auf Taiwan die Existenz Japans bedrohen und eine militärische Reaktion Tokios auslösen könnte. Dies setzt vor allem Aktien von Tourismus- und Einzelhandelsunternehmen unter Druck. Die Papiere des Kaufhausbetreibers Isetan Mitsukoshi brechen 10,87 Prozent ein, die des Kosmetikherstellers Shiseido um 9,5 Prozent.
Die Marktreaktion auf diese Aktien sei etwas übertrieben, sagt Shoichi Arisawa von IwaiCosmo Securities. "Die Anleger könnten alle schlechten Nachrichten über die Beziehungen zwischen China und Japan eingepreist haben." Er glaube nicht, dass der Ausverkauf anhalten werde. Für Unterstützungsorgten hingegen Technologiewerte. Anleger greifen bei Chip- und KI-bezogenen Aktien zu.
Japans Wirtschaft schrumpft zum ersten Mal seit sechs Quartalen
Japans Wirtschaft ist das erste Mal seit sechs Quartalen geschrumpft. Im dritten Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 1,8 Prozent zurück, wie die Regierung auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Der Grund dafür waren die US-Zölle, die die japanischen Exporte belasteten. Der Rückgang fiel jedoch geringer aus als von Analysten befürchtet, die mit einem Minus von 2,5 Prozent gerechnet hatten. Die Daten könnten jedoch die Pläne der japanischen Notenbank Bank of Japan (BOJ) für weitere Zinserhöhungen erschweren.
Das ist los im Frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 154,73 Yen und legt leicht auf 7,1056 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent höher bei 0,7953 Franken. Parallel dazu fällt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1596 Dollar und zieht leicht auf 0,9225 Franken an.
Der Letzte macht das Licht aus
Das Zittern um die offiziellen US-Konjunkturdaten geht in dieser Börsenwoche weiter. In den kommenden Tagen und Wochen werden mehrere Berichte vorgelegt, die der am Mittwoch (Ortszeit) beendete teilweise Shutdown der US-Behörden verzögert hat. "Doch wann die für die Märkte wichtigen Daten zur Veröffentlichung anstehen, steht zurzeit in den Sternen", sagt Christian Henke, Analyst vom Broker IG. Zugleich sorgten sich die Marktteilnehmer über den Zustand der US-Wirtschaft. "Schlechte Wirtschaftsdaten sind nicht ausgeschlossen." Manche Veröffentlichungen dürften zudem ausfallen, weil die dafür benötigten Daten wegen des Shutdowns nie erhoben wurden.
Analysten verweisen zudem darauf, dass die Finanzierung der US-Behörden derzeit nur bis zum 30. Januar gesichert ist. Die Experten der Helaba zeigen sich jedoch gelassen: "Ein neuer Shutdown Ende Januar ist möglich, sogar wahrscheinlich, aber nicht unausweichlich." Nach einer Achterbahnfahrt, die den Dax zu Beginn der alten Woche in die Höhe trieb und daraufhin nach unten drückte, ging der deutsche Leitindex mit einem Stand von 23.877 Zählern ins Wochenende.
Im Mittelpunkt steht zugleich die Frage, ob die US-Notenbank Fed am 10. Dezember erneut an der Zinsschraube drehen wird. Die Konjunkturdaten sind dafür ein wichtiger Indikator: Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell versuchen, mit einer straffen Geldpolitik die Inflation nach unten zu drücken, ohne der Konjunktur allzu stark zuzusetzen. Äußerungen von Fed-Vertretern dämpften zuletzt die Hoffnungen der Anleger auf eine baldige Zinssenkung in den USA. Anleger warten daher mit Spannung auf die Protokolle der letzten Fed-Sitzung, die am Mittwochabend veröffentlicht werden.
Im Rampenlicht bei den Unternehmen steht Nvidia: Der Chipriese legt als letzter der als "Magnificent Seven" bekannten wichtigsten US-Technologiekonzerne seine Ergebnisse vor. Der reißende Absatz von KI-Prozessoren wird dem weltgrößten Chipkonzern voraussichtlich einen erneuten Wachstumsschub bescheren. Der heutige Wochenstart gestaltet sich aber eher ruhig: Auf der Agenda steht beispielsweise der Kapitalmarkttag der Deutschen Bank.