DAX geht trotz fehlender Impulse hoch
Ruhiger Handel an der Frankfurter Börse: Bei dünnen Umsätzen ist es mit den deutschen Aktienindizes nach oben gegangen. Und das, obwohl eigentlich Impulse fehlten. Nach einer leicht höher startenden Wall Street gab es etwas mehr Bewegung.
Gewinner unter den Sektoren waren die Technologiewerte, die von einer erneut freundlich tendierenden Nasdaq profitierten. Im Handel war man indes skeptisch, ob die zuletzt ins Stocken geratene Rally an den Märkten wieder schnell an Dynamik gewinnen wird. Nach einem fulminanten Jahresauftakt hatte auf dem Aktienmarkt wieder die Realität Einzug gehalten.
Der DAX gewann 0,5 Prozent und schloss bei 15.103 Punkten, sein Tageshoch lag bei 15.146 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,9 Prozent höher bei 4157 Stellen.
Symrise rauschten im DAX um 5,7 Prozent nach unten. Der Duft- und Aromenhersteller hat seine Aktionäre verprellt. Wegen des Kursverfalls bei seiner Beteiligung Swedencare im vergangenen Jahr muss Symrise Wertberichtigungen von 126 Millionen Euro verdauen, die die Jahresziele des Konzerns durchkreuzen.
Keinen großen Impuls lieferten die Geschäftszahlen von Wacker Chemie für die Aktie, sie notierte 0,2 Prozent höher. Sowohl Umsatz wie auch EBITDA seien im Rahmen der Schätzung der Analysten ausgefallen, so ein Aktienhändler.
Salzgitter stiegen um 2,5 Prozent. Der Stahlhersteller will bis 2033 etwa 500 bis 800 Stellen abbauen. Im Zuge der Umstellung der Produktion auf klimaschonendere Verfahren seien künftig weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nötig, sagte Vorstandschef Gunnar Groebler am Wochenende der "Braunschweiger Zeitung".
SAP legten 0,3 Prozent zu. Auf die Papiere der Walldorfer gab es damit keinen Druck wegen des Einstiegs des aktivistischen Investors Elliott Management bei Salesforce. Das US-Softwareunternehmen habe hauseigene Probleme, mit seinen Massenentlassungen schließe es sich der US-Techindustrie an, sagte ein Händler.
Entlassungswelle bei Spotify
Der Musik-Streamingdienst Spotify setzt den Rotstift an. Das Unternehmen wird seine Belegschaft um sechs Prozent reduzieren, wie es in einer Mitteilung von Konzernchef Daniel Ek an die Mitarbeiter heißt. Das entspricht knapp 600 Mitarbeitern.
Die Nachfrage nach Streamingdiensten hat während der Pandemie stark zugelegt, doch mittlerweile auch wieder deutlich nachgelassen. Eine ganze Reihe von Technologieunternehmen hat in den vergangenen Wochen teils erhebliche Stellenstreichungen angekündigt.
Volatilität auf Jahrestief - Anleger haben wieder mehr Zuversicht
Die Börse ist mit neuer Zuversicht ins neue Jahr gestartet. Die Nervosität vieler Anlegerinnen und Anleger hat sich deutlich gelegt, es werden nur geringe Schwankungen erwartet. Wie Trader das nutzen können, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Patrick Kesselhut von der Société Générale.
US-Anleger vor Firmenbilanzen zurückhaltend
Vor einer Flut an Firmenbilanzen haben US-Anleger zum Wochenstart die Köpfe eingezogen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zum Handelsstart minimal fester bei 33.415 und 3977 Punkten. Der technologielastige Index Nasdaq lag 0,2 höher bei 11.165 Zählern.
Starke Zahlen von Netflix hatten die Anleger an der Wall Street zuletzt in Kauflaune versetzt. Nach oben ging es unterdessen für die Aktien des Cloud-basierten Softwareunternehmens Salesforce. Die Titel zogen um knapp zwei Prozent an, nachdem einem Insider zufolge der Hedgefonds Elliott sich für mehrere Milliarden Dollar bei dem SAP-Rivalen eingekauft hat. Gefragt waren auch Chiphersteller. Die Rivalen Qualcomm und Advanced Micro Devices kletterten jeweils um rund drei Prozent, nachdem das Brokerhaus Barclays beide Konzerne hochgestuft hatte.
Bank ist nach Cum-Ex-Aktiengeschäften insolvent
Die Mainzer North Channel Bank ist insolvent. Der Jurist Dietmar Haffa von Schultze & Braun wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Geldhauses bestellt, wie die Kanzlei mitteilte. Das Geldhaus war wegen Cum-Ex-Aktiengeschäften in Schieflage geraten.
Die Bank war nach Angaben der BAFIN von 2012 bis 2015 in hohem Maße in Cum-Ex-Geschäfte in Dänemark und Belgien involviert. Bei solchen Deals schoben mehrere Beteiligte Aktienpakete mit und ohne Ausschüttungsanspruch rund um den Dividenden-Stichtag hin und her. In der Folge erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren.
Samsung darf Nokia-Technologie nutzen
Samsung darf auch künftig in seinen Produkten Nokia-Technologie für den aktuellen 5G-Mobilfunkstandard nutzen. Das Ende 2022 ausgelaufene Lizenz-Abkommen mit dem koreanischen Elektronik-Konzern sei für mehrere Jahre verlängert worden, teilt der finnische Mobilfunk-Ausrüster mit. Die Details der Vereinbarung seien vertraulich.
Nokia
Deutsche Wirtschaft verliert riesige Summe durch Ukraine-Krieg
Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs werden die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr nach Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rund 175 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. "Das entspricht Wohlstandsverlusten von 2000 Euro je Einwohner", erklärte das Kölner Institut. Dies seien preisbereinigt etwa 4,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Für die Berechnung wurde laut den Angaben die aktuelle Lage mit einem kontrafaktischen Konjunkturverlauf verglichen, also einer Welt, in der es keinen Krieg und damit keine hohen Energiepreise oder Lieferengpässe gibt.
Hauptstadt-Airport BER wird am Mittwoch bestreikt - voraussichtlich kein Flugbetrieb
Die Gewerkschaft Verdi hat für Mittwoch einen ganztägigen Warnstreik am Hauptstadtflughafen BER angekündigt. Betroffen seien die Bodenverkehrsdienste, die Flughafengesellschaft und die Luftsicherheit. Der Warnstreik finde ganztags mit Beginn der Frühschicht statt und ende am späten Abend, teilte Verdi mit. Grund seien bisher erfolglos verlaufene Tarifgespräche. Die Flughafengesellschaft teilte mit, man gehe in dieser Situation davon aus, dass an diesem Tag keine regulären Passagierflüge am BER stattfinden könnten.
Verdi fordert für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste und der Flughafengesellschaft 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite fordert laut Verdi sowohl bei den Bodenverkehrsdiensten als auch der Flughafengesellschaft vor allem längere Vertragslaufzeiten.
Paypal im Visier der deutschen Kartellbehörden - Aktie unter Druck
Eine Untersuchung der deutschen Kartellbehörden setzt Paypal zu. Ein Verfahren gegen die Europa-Tochter sei eingeleitet worden, teilt das Bundeskartellamt mit. Daraufhin fallen die Titel des Bezahldienstleisters im vorbörslichen US-Handel um mehr als zwei Prozent.
Man wolle untersuchen, ob Paypal eine marktbeherrschende Stellung in Deutschland ausnutzt und damit den Wettbewerb behindert, so die Bonner Behörde weiter. Im Fokus der Untersuchung stünden die Nutzungsbedingungen.
Bestatter-Aktie legt kräftig zu
Mit Aktienkäufen quittieren die Aktionäre von Dignity die anstehende Übernahme der britischen Bestattungsfirma durch ein Konsortium. Das Papier kletterte um 8,1 Prozent. Dignity teilte mit, die Investmentfirmen SPWOne, Castelnau Group und Phoenix Asset Management Partners würden die neuen Eigentümer. Ihre Offerte bewertet die Firma mit umgerechnet rund 320 Millionen Euro.
Bundesbank: Energie dämpft deutsche Inflation im Januar weniger
Der starke Rückgang der deutschen Inflationsrate im Dezember ist nach Einschätzung der Bundesbank vor allem der in diesem Monat gezahlten Soforthilfe für Gaskonsumenten geschuldet gewesen und dürfte sich nicht wiederholen. "Ab Januar 2023 sollen zwar bereits die Gas- und die Strompreisbremse in der amtlichen Preismessung berücksichtigt werden. Diese dürften die Inflationsrate aber weniger stark dämpfen als zuvor die Soforthilfe Dezember", heißt es im aktuellen Monatsbericht für Januar.
Die Bundesbank verweist in dem Bericht außerdem darauf, dass die bisher für das vierte Quartal 2022 veröffentlichten Konjunkturdaten besser als von ihr selbst in der gesamtwirtschaftlichen Prognose von Dezember unterstellt ausgefallen seien.
Rötliches Signal an der Wall Street
Nach der Unterbrechung mit klaren Aufschlägen zum Wochenschluss scheint die Wall Street wieder in den Verlustmodus zu schalten. Der Aktienterminmarkt deutet bislang aber nur leichte Abgaben an. Damit dürften die Themen Rezessions- und Zinsängste wieder in den Vordergrund rücken. Da nun die Schweigeperiode der US-Notenbankvertreter vor der nächsten Zinssitzung Anfang Februar beginnt, fehlt Anlegern ein wichtiger Impulsgeber. Denn gerade die Aussagen aus dem Kreise der FED hatten zuletzt die Märkte bewegt.
Damit könnte die laufende Berichtsperiode wieder stärker ins Bewusstsein rücken. "Der Markt frustriert weiterhin sowohl Bullen als auch Bären und ist nicht in der Lage, in die eine oder andere Richtungen entscheidend auszubrechen", sagte ein Börsianer in New York.
"Die Inflationsraten werden stark runterkommen"
Die Europäische Zentralbank plant Leitzins-Erhöhungen im Februar und März um jeweils 0,5 Prozentpunkte. Finanzexperte Stefan Riße rechnet im ntv-Interview noch im Frühjahr mit einem Ende der Zinserhöhungen und gibt einen Ausblick auf das Börsenjahr.
In Frankfurt überzeugen die Immobilienwerte
Beim DAX hat sich bis zum Mittag keine klare Tendenz abgezeichnet. Papiere aus der zweiten und dritten Reihe verbuchten hingegen mehrheitlich klare Gewinne. Der DAX notierte 0,1 Prozent höher bei 15.045 Punkten. Der EUROSTOXX50 stieg um 0,2 Prozent auf 4127 Stellen.
Aus Branchensicht schlugen sich am Montag die Immobilienwerte recht gut. Vonovia legten als DAX-Spitzenreiter um 2,3 Prozent zu. Aroundtown konnten im MDAX anfängliche Verluste wieder aufholen und gewannen 1,3 Prozent.
Techwerte präsentieren sich stark - Börsianer gießt aber etwas Wasser in den Wein
Technologiewerte standen auch heute an den europäischen Aktienmärkten vorn, nachdem sie sich bereits am Freitag an der Wall Street in Rallylaune gezeigt hatten. ASML stiegen um 2,8 Prozent, im DAX ging es für Infineon um 1,8 Prozent nach oben. Der STOXX-600-Subindex der Branche war mit 1,4 Prozent im Plus Tagessieger in Europa. "Das ist aber zinsgetrieben, nicht konjunktur-bullish", merkte ein Händler an.
Juventus-Aktie nach Punktabzug noch wertloser
Das Urteil eines italienischen Fußballgerichts löst einen Ausverkauf beim italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin aus. Die Papiere fielen an der Mailänder Börse um knapp neun Prozent auf 0,30 Euro. Der "Alten Dame" wurden 15 Punkte für die laufende Saison abgezogen, dadurch rutscht Juventus vom dritten auf den zehnten Platz in der Serie A ab.
Hintergrund sind Untersuchungen der Behörden hinsichtlich der Buchführung des italienischen Serienmeisters. Der Traditionsclub hat sich nach eigenen Angaben an geltendes Recht gehalten und will Berufung einlegen.
Zephyr-Drohne: Airbus auf Partnersuche
Der Flugzeugbauer Airbus sucht für seine Aufklärungsdrohne Zephyr einem Medienbericht zufolge Partner. Airbus habe Morgan Stanley beauftragt, Partnerschaften zu finden, berichtete die "Financial Times". Ziel sei es, das Geschäft, das unter dem Markennamen "Aalto" firmieren werde, zu kommerzialisieren. Sameer Halawi, der das Programm seit vergangenem Sommer leitet, erklärte gegenüber dem Blatt, Zephyr befinde sich "in einer finalen Designphase." Die geplante Ausgliederung des Bereichs und eine Partnerschaft sollten dieses Geschäft vorantreiben, so Halawi. Airbus gab dazu bislang keine Stellungnahme ab. Die solarbetriebene Überwachungs- und Kommunikationsdrohne kann monatelang in einer Höhe von 21 Kilometern verweilen.
KfW warnt vor "Zeitenwende" für deutschen Wohlstand
In der Inflation sieht die KfW laut einer jüngst veröffentlichten Analyse nur ein Symptom für ein größeres Problem. Denn laut den Experten könnte Deutschland einen Teil seines Wohlstands einbüßen. Besonders der Fachkräftemangel könne zur Mammutaufgabe werden.
Siemens-Energy-Aktie legt zu - positive Sicht auf Zahlen
Die Aktie von Siemens Energy hat einen gelungenen Wochenstart hingelegt, sie verteuerte sich um 0,6 Prozent. Zuvor hatte das Papier noch stärker zugelegt. "Die Zahlen waren ja eigentlich gut", sagte ein Händler mit Blick auf die am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen. Besonders bei den im Fokus stehenden Problempunkten der Wind-Branche, so wie der Marge, habe man positiv überrascht. Auch die Cashflow-Prognose sei erhöht worden.
Dies mache Hoffnung auf eine Bodenbildung in der Branche. Analysten hätten darauf mit positiven Kommentaren reagiert. Auch Nordex legten um 0,6 Prozent zu.
Stahlkocher fahren Hochöfen zurück - zeitweise Tiefpunkt seit Wiedervereinigung
Die Rohstahlproduktion ist 2022 in Deutschland stark zurückgegangen. Mit 36,8 Millionen Tonnen Rohstahl ist 8,4 Prozent weniger hergestellt worden als im Vorjahr. Dies markiert (mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020) den niedrigsten Jahreswert seit 2009, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilte.
Das Produktionsvolumen des zweiten Halbjahres stellt sogar einen Tiefpunkt seit der Wiedervereinigung dar. Mit 17,3 Millionen Tonnen lag die Erzeugung der zweiten Jahreshälfte im Vorjahresvergleich um elf Prozent niedriger.
Handwerkskunden drohen höhere Preise
Wer Handwerkerleistungen in Anspruch nimmt, muss sich auch wegen der gestiegenen Energiekosten auf höhere Preise einstellen. Zunehmend Auswirkungen könnte auch der Mangel an Fachkräften haben, sagte der neue Handwerkspräsident Jörg Dittrich. Dieser werde in den kommenden Jahren in einen kritischen Bereich gelangen, wenn die Babyboomer-Jahrgänge in Rente gehen. "Die Gefahr besteht, dass dann im Handwerk bestimmte Dienstleistungen nicht mehr angeboten werden können. Wir müssen unbedingt und durch gemeinsame Kraftanstrengung von Politik und Handwerk verhindern, dass diese Situation eintritt."
Dittrich ist seit kurzem Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. "Die Handwerksleistung steht unter einem großem Preisdruck", sagte er. Löhne, Energiepreise und Sozialversicherungsbeiträge seien gestiegen. Auch die gestiegenen Materialpreise trügen zu einem großen Kostenschub bei.
Neujahresfest in Asien beschäftigt Ölmarkt
Die Ölpreise bewegen sich zunächst kaum. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostet 87,49 Dollar. Das sind 14 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI), ebenfalls zur März-Lieferung, fällt 15 Cent auf 81,49 Dollar.
Am Markt war die Rede von einem ruhigen Handel. Da in einigen asiatischen Ländern wegen des dortigen Neujahrsfestes Ruhe herrscht, sei auch die Handelsaktivität geringer als üblich ausgefallen. Unterstützung erhalten die Erdölpreise seit einiger Zeit durch die Aussicht auf eine konjunkturelle Erholung in China, nachdem sich die politische Führung von ihrer strikten Corona-Strategie verabschiedet hat. Auch die Aussicht auf weniger starke Zinsanhebungen vor allem in den USA stabilisiert den Preis.
Brent Rohöl I
Volkswirte erwarten aggressivere EZB-Zinserhöhungen
Volkswirte erwarten ein aggressiveres Vorgehen der Europäischen Zentralbank. 55 der 59 von Reuters befragten Volkswirten rechnen mit einer Erhöhung des Einlagesatzes, den Banken für das Parken von überschüssigen Geldern bei der Notenbank erhalten, um weitere 0.50 Prozentpunkte. Demnach werde die EZB den Einlagensatz bei ihrer Zinssitzung am 2. Februar auf 2,50 Prozent anheben.
Eine weitere Anhebung um 0,50 Punkte werde wahrscheinlich im März erfolgen. Die EZB werde dann im nächsten Quartal die Zinsen um weitere 0,25 Prozent anheben, bevor sie eine Pause einlege. Die Volkswirte erwarten einen Endsatz von 3,25 Prozent im laufenden Zyklus, den höchsten Stand seit Ende 2008.
DAX-Gewinne zum Start schüren Hoffnungen
Der DAX startet mit Aufschlägen in das Montagsgeschäft. Der deutsche Börsenleitindex notiert 0,4 Prozent im Plus bei Kursen um 15.087 Punkte. Am Freitag hatte er bei 15.034 Zählern geschlossen. "Die positiven Vorgaben von der Wall Street wirken noch nach", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Es zeichnet sich zum Wochenstart ein ruhiger Handel ab."
Marge bremst Symrise aus
Relativ neutral blicken Händler auf die Zahlen von Symrise. Der Aromenhersteller habe zwar die Gewinnerwartungen verfehlt, die Wachstumserwartungen aber überboten. Der Gewinn sei zudem nicht operativ zurückgegangen, sondern nur von einer Wertberichtigung auf die schwedische Beteiligung Swedencare ausgelöst worden. Da allerdings auch die Gewinnmarge ohne die Abschreibung einen Tick unter Erwartung gelegen habe, dürfte es zu leichten Aktienverkäufen kommen. Das Minus der Nachbörse vom Freitag von 2,3 Prozent erscheine angemessen.
Intesa-Quote überrascht
Mit einer Erholung vom freitäglichen Kursminus rechnen Händler bei Intesa Sanpaolo. Die italienische Bank war von Berichten gedrückt worden, ihre Risikoaktiva müssten um rund 20 Milliarden Euro zurückgefahren werden. Am Freitagabend veröffentlichte die Bank dann eine Stellungnahme mit angepassten Zahlen. Demnach werde ihre CET1-Kernkapital-Quote für 2022 um 13 Prozent liegen. Analysten zeigen sich daher entspannt; von der Citigroup heißt es, dies liege sogar über ihrer eigenen Erwartung von 12,5 Prozent und sollte dem Markt versichern, dass die Kapitalposition der Bank gut sei. Die generöse Ausschüttungspolitik sollte daher weitergehen.
Rally oder Rezession?
Gewinnt DAX-Rally wieder an Dynamik?
Positive Vorlagen von der Wall Street dürften den deutschen Aktienmarkt zur Eröffnung stützen. Der DAX wird aktuell mit Kursen um 15.093 Punkte taxiert, ein Aufschlag von etwa 0,2 Prozent. Nach drei Tagen mit Verlusten haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Freitag kräftig erholt. Einige Teilnehmer sprachen von einer Gegenbewegung auf die zuvor gesehenen deutlichen Verluste.
Im Handel ist man indes skeptisch, ob die zuletzt ins Stocken geratene Rally an den Märkten wieder schnell an Dynamik gewinnen wird. Nach einem fulminanten Jahresauftakt habe den Aktienmarkt die Realität wieder eingeholt, so CMC. Deutlich schwächer als erwartete Konjunkturdaten vor allem aus den USA zeigten eine Abkühlung der Wirtschaft an, gleichzeitig ließen die Notenbanken keine Bereitschaft erkennen, von ihrem restriktiven Kurs abweichen zu wollen.
Zunehmend Akzente dürfte die Berichtssaison liefern, die langsam an Fahrt aufnimmt. Die bisher vorgelegten Zahlen und Ausblicke sind in einer ersten Einschätzung gemischt ausgefallen. Unternehmensnachrichten sind zu Wochenbeginn indes rar. Auch fehlen die Impulse von den asiatischen Börsen - die meisten bleiben zu Wochenbeginn wegen des chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Tokioter Börse zum Mondneujahr fest
Sehr überschaubar stellt sich das Börsengeschehen zum Start in die neue Woche in Ostasien dar. In Tokio geht es für den Nikkei nach starken Vorgaben der Wall Street vom Freitag um 1,3 Prozent nach oben auf 26.901 Punkte und Sydney hat minimal im Plus geschlossen, allerdings schon den vierten Tag in Folge und auf einem Neunmonatshoch. In den USA hatten Börsianer vornehmlich von einer Gegenbewegung auf die vorangegangenen Verluste gesprochen und keine fundamental neuen Gründe angeführt.
An den anderen Plätzen wie etwa Shanghai, Hongkong, Seoul und Singapur finden Feierlichkeiten zum Mondneujahrsfest statt, der Börsenhandel ruht dort. In Festlandchina wird die ganze Woche nicht gehandelt, in Hongkong geht das Geschäft am Donnerstag weiter.
Für etwas Rückenwind in Tokio sorgt, dass der Yen zuletzt wieder etwas zurückgekommen ist, nachdem er zuvor mit Spekulationen auf eine geldpolitische Straffung der Bank of Japan, die sich dann nicht bewahrheiteten, deutlich aufgewertet hatte. Daneben sprechen Händler von Hoffnungen auf gut ausfallende Ergebnisse der Unternehmen in der am Dienstag in Japan startenden Berichtssaison.
KfW warnt vor "Ära schrumpfenden Wohlstands"
Die staatliche Förderbank KfW warnt vor einer wirtschaftlichen Zeitenwende in Deutschland. Das Fundament für weiteres Wohlstandswachstum bröckele, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Der Rückgang des Fachkräfteangebots sowie die schwache Produktivitätsentwicklung in den Unternehmen sei bedrohlich. Wenn sich daran nichts ändere, träte Deutschland noch in diesem Jahrzehnt in eine "Ära anhaltend stagnierenden, womöglich schleichend schrumpfenden Wohlstands" ein. Es seien zunehmende Konflikte um eine Verteilung und eine verstärkte Konkurrenz um die Nutzung von knappen Ressourcen zu erwarten.
KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib sagte der Zeitung, die Kombination von langfristig schrumpfendem inländischem Arbeitskräfteangebot und schwacher Produktivitätsentwicklung "stellt eine einzigartige Herausforderung dar, die so in der Nachkriegszeit für uns neu ist".
Die KfW-Experten würden daher drei Maßnahmen vorschlagen: Menschen in Deutschland in Arbeit bringen, mehr Zuwanderer ins Land locken und die Arbeitsproduktivität steigern. Keine dieser Stellschrauben allein könne das Problem lösen.
Disneys neuer "Avatar" knackt Zwei-Milliarden-Einspielmarke
Die Fortsetzung des Fantasy-Films "Avatar" des US-Unterhaltungskonzerns Disney kommt beim Publikum gut an. Disney teilt mit, "Avatar - Der Weg des Wassers" habe inzwischen weltweit rund 2,02 Milliarden Dollar eingespielt. Der Streifen war im Dezember in die Kinos gekommen, 13 Jahre nach dem Debütfilm "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Nach sechs Wochen in den Kinos ist die neue Folge auf Rang 6 der umsatzstärksten Filme aller Zeiten. Etwa 1,4 Milliarden Dollar der Ticketverkäufe stammen laut Disney aus internationalen Märkten außerhalb der USA und Kanadas. Regisseur James Cameron hatte erklärt, die neue Folge müsse die Zwei-Milliarden-Marke knacken, um in die Gewinnzone zu kommen. Welches Budget der Film hatte, ließ Disney offen.
Aktivistischer Investor steigt groß bei SAP-Rivalen ein
Der aktivistische Investor Elliott Management ist offenbar mit mehreren Milliarden Dollar bei dem SAP-Rivalen Salesforce eingestiegen. "Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Salesforce, um den Wert zu realisieren, der einem Unternehmen seiner Größe angemessen ist", sagt Jesse Cohn, geschäftsführender Partner bei Elliott, dem "Wall Street Journal". Elliott Management Corp und Salesforce reagierten nicht sofort auf Reuters-Anfragen. Anfang des Jahres hatte Salesforce einen Abbau von zehn Prozent seiner mehr als 73.000 Stellen angekündigt.
"Tech-Werte performten besonders stark"
Jahresauftakt-Rally reloaded - die harten DAX-Fakten
Die neue Börsenwoche steht erneut im Zeichen der Berichtssaison und von Konjunkturdaten. Die Investoren halten weiterhin Ausschau nach Hinweisen, wie stark der Zinserhöhungskurs der US-Notenbank Fed und anderer wichtigen Zentralbanken der Wirtschaft zusetzen könnte. Nach durchwachsenen US-Konjunkturdaten in der alten Woche werde befürchtet, "dass die US-Wirtschaft das erste Opfer der strikten Geldpolitik wird und in eine Rezession schlittert", schreiben die Analysten der Helaba.
Diese Sorgen haben den DAX zwischenzeitlich erneut unter die psychologisch wichtige 15.000-Marke gedrückt, die er während der Rally zum Auftakt des Jahres zeitweise überschritten hatte. Am Freitag schloss er aber darüber, ging mit 15.034 Punkten aus dem Handel, ein Aufschlag von 0,8 Prozent. Da die Wall Street sich auch deutlich fester ins Wochenende verabschiedet hatte, wird der DAX aktuell mit Kursen um 15.150 Zähler taxiert. Es deutet sich damit ein festerer Start in die neue Handelswoche an.
Der überraschende Anstieg der Einkaufsmanagerindizes im Dezember hatte in den ersten Januartagen die Hoffnung genährt, dass die Wirtschaft im Euroraum vielleicht eine Rezession vermeiden könne, sagt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Die Stimmungsaufhellung reflektiere allerdings wohl vor allem die deutlich gesunkene Gefahr von Gas-Rationierungen. Doch die spürbare Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes spreche weiterhin für einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung in der ersten Jahreshälfte.
Eine Verschnaufpause erwartet unterdessen Anleger in China. Die Börsen in der Volksrepublik bleiben in der neuen Woche wegen der Feiertage zum chinesischen Neujahr vom Montag bis Freitag geschlossen.
Terminlich startet die neue Handelswoche ruhig: Am Mittag veröffentlicht die Bundesbank ihren Monatsbericht für Januar. Aus der EU kommen am Nachmittag Daten zum Verbrauchervertrauen und in den USA werden die Frühindikatoren veröffentlicht.