Mittwoch, 13. Februar 2019Der Börsen-Tag

17:49 Uhr

Dax schafft drittes Plus in Folge

Trotz verstärkter Sorgen um die Konjunktur in Europa schafft der Dax ein Tagesplus von 0,4 Prozent und geht mit 11.167 Punkten aus dem Handel. Damit hat der Index nun drei Tage hintereinander Gewinne verbucht. Das hatte er seit fünf Wochen nicht mehr geschafft.

Der deutliche Einbruch der europäischen Industrieproduktion hätte den deutschen Aktienindex zwar fast ins Minus gedrückt. Unterstützung bekamen die Kurse jedoch von Inflationszahlen aus den USA und dem Euroraum. In dem Maße wie der Inflationsdruck sinkt, lässt auch die Sorge der Anleger vor steigenden Zinsen nach.

Zudem deutet Donald Trump an, dass er den Handelskrieg mit China nicht eskalieren lassen will.

Nicht vom allgemeinen Optimismus profitieren Wirecard und ThyssenKrupp, die sich - wieder einmal - mit 4,9 beziehungsweise 4,5 Prozent im Minus und damit am Schluss der Dax-Liste wiederfinden.

17:15 Uhr

Angst vor Rezession zieht Euro nach unten

Am Nachmittag kostet ein Euro 1,1298 US-Dollar. Im frühen Handel hatte die Gemeinschaftswährung noch knapp einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1305 (Dienstag: 1,1296) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8846 (0,8853) Euro.

Euro / Dollar
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In der Eurozone war die Industrieproduktion im Dezember erneut und stärker als erwartet gesunken. Für Ökonomen sind die Daten ein Hinweis auf eine sich abschwächende Konjunktur im Währungsraum. Der Rückgang sei nicht auf Sondereffekte zurückzuführen und verdeutliche die Gefahr einer Rezession im Euroraum, kommentierte beispielsweise das Analysehaus Capital Economics. Zuletzt hatten eine Reihe von Konjunkturdaten aus der Eurozone enttäuscht. Hinzu kamen politische Turbulenzen in Spanien.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87553 (0,87705) britische Pfund, 125,19 (124,70) japanische Yen und 1,1371 (1,1381) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde nachmittags mit 1317 Dollar gehandelt. Das waren sechs Dollar mehr als am Vortag.

17:06 Uhr

Gute Nachrichten für "Luxus-Aktionäre"

Der Luxusgütersektor ist gesucht heute.

Kering steigen um 3,1 Prozent, Tod's um 2,6, Richemont um 5,1 oder Hermes um 1 Prozent.

Nach Einschätzung der Analysten der RBC profitiert die Branche von der Hoffnung auf einen positiven Verlauf der Handelsgespräche zwischen China und den USA. Der chinesische Markt ist in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Absatzmarkt für die Branche weltweit geworden. Zuletzt positive Nachrichten zum China-Geschäft der Branchenriesen LVMH und Kering hatten zur Beruhigung der Anleger beigetragen.

Daneben setzt sich die Konsolidierung in der Branche fort. Die italienische Beteiligungsgesellschaft Quattror übernimmt die Mehrheit am angeschlagenen Modelabel Trussardi. Quattror kauft für rund 50 Millionen Euro einen Anteil von 60 Prozent an Trussardi.

16:44 Uhr

Mutter aller Jeansmarken geht an die Börse

Der traditionsreiche Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi's) will an die Börse zurück. Das Unternehmen plant, seine Aktien unter dem Kürzel "LEVI" an der New York Stock Exchange zu listen, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

Als angepeilter Emissionserlös wurden 100 Millionen Dollar angegeben, dabei dürfte es sich aber wie in solchen Fällen üblich zunächst nur um einen Platzhalterbetrag handeln. Laut früheren US-Medienberichten wollte das Unternehmen bei einer Gesamtbewertung von mehr als 5 Milliarden Dollar zwischen 600 und 800 Millionen Dollar bei Investoren einsammeln.

Die in San Francisco ansässige Jeans-Ikone hatte bereits 1971 einen Börsengang vollzogen, war jedoch Mitte der 1980er Jahre wieder privatisiert worden. Derzeitige Eigentümer sind die Nachfahren von Firmengründer Levi Strauss, der von Bayern aus zunächst nach New York auswanderte und 1853 dann - angelockt vom Goldrausch an der US-Westküste - nach Kalifornien weiterzog. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jacob Davis gilt Strauss als Erfinder der Jeans.

16:36 Uhr

Hegdefonds nehmen Wirecard in die Mangel

Wirecard versucht, sich mit Argumenten gegen die Flut schlechter Nachrichten und Vorwürfe zu wehren. Die Sorge vor einer Klagewelle in den USA sei vollkommen unbegründet, heißt es.

Doch das nützt der Aktie wenig, wenn das Papier erst einmal ins Visier der Short-Seller geraten ist. Am Nachmittag bauen Wirecard die Verluste aus und liegen mit zeitweise minus 5,3 Prozent am Ende des Dax.

Die Aktie werde zunehmend zum Spielball von Hedgefonds, heißt es. Zuletzt haben eine ganze Reihe von Investoren Shortpositionen in der Aktie aufgebaut. Dazu zählen Slate Path Capital, Canada Pension Plan Investment Board oder Odey Asset Management.

16:01 Uhr

Spielekonzern entlässt Hunderte Mitarbeiter

Für die Aktien von Activision Blizzard geht es um gut 4 Prozent nach oben.

Der Entwickler von Videospielen hat zwar im Weihnachtsquartal einen Gewinn von 650 Millionen Dollar erzielt, und damit wie auch beim Umsatz die Erwartungen nicht erreicht. Zudem rechnet Activision mit einem sinkenden Umsatz. Aber die Anleger honorieren offenbar, dass das Unternehmen eine Umstrukturierung im großen Stil inklusive Arbeitsplatzabbau ankündigte. Von den derzeit 9.800 Angestellten sollen 775 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, das entspricht 8 Prozent der Belegschaft.

Zu dem Spielekonzern gehören unter anderem die Studios, aus denen die Erfolgsspiele World of Warcraft Diablo, Candy Crush stammen.

15:52 Uhr

Schwache Inflation zieht Börsen nach oben

Die US-Börsen eröffnen mit einem leichten Plus. Und auch der Dax erholt sich nach einer vorübergehenden Schwäche nach enttäuschenden Konjunkturdaten deutlich.

Für den Dow Jones geht es 0,5 Prozent nach oben, der S&P und der Nasdaq Composite machen je 0,4 Prozent gut. Der Dax gewinnt sogar 0,6 Prozent.

Als Gründe werden am Markt zunehmender Optimismus in Bezug auf die US-chinesischen Handelsgespräche genannt. Auch der Verfallstag spielt beim Dax eine Rolle. Vor allem aber herrscht Erleichterung, dass der Inflationsdruck sowohl in den USA als auch im Euroraum nachlässt. Das lässt auf eine weiter lockere Zinspolitik beiderseits des Atlantiks hoffen.

Das für die EZB-Geldpolitik wichtige Inflationsbarometer, der sogenannte Five-Year-Five-Year-Forward, fiel auf unter 1,44 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2016.

Der Wert bedeutet, dass Investoren erwarten, dass die Inflation ab 2024 über einen Zeitraum von fünf Jahren bei unter 1,44 Prozent liegen wird. Damit würde die Teuerung auch auf lange Sicht klar unterhalb der Zielmarke der Währungshüter von knapp zwei Prozent bleiben. Im Januar lag die Inflationsrate im Währungsraum lediglich bei 1,4 Prozent.

15:29 Uhr

Nach Unfällen: Ford ruft 1,5 Millionen Wagen zurück

Ford muss in den Vereinigten Staaten fast 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen wegen verschiedener Probleme mit den Automatikgetrieben. Dadurch könnten die Fahrzeuge unvermittelt in den ersten Gang zurückschalten.

Es habe Berichte über fünf Unfälle gegeben, heißt es

15:25 Uhr

Regierungschaos in Spanien verschreckt Anleger

In Madrid verlor die Minderheitsregierung von Pedro Sanchez die Haushaltsabstimmung im Parlament. Insidern zufolge will der linke Ministerpräsident Neuwahlen für den 14. April ansetzen.

Da die Niederlage der Regierung nicht überraschend kommt, ist die Reaktion an den Märkten zwar begrenzt, aber spürbar: Der spanische Aktienmarkt büßte gegen den europäischen Trend bis zu 0,3 Prozent ein. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen stagnierte bei 1,237 Prozent.

15:12 Uhr

Geldautomatenhersteller mit Rekord-Kurssprung

Ein Quartalsumsatz über Markterwartungen beschert Diebold Nixdorf den größten Kurssprung seit der Fusion 2016.

Die in Deutschland notierten Aktien des aus dem Zusammenschluss von Diebold und Wincor Nixdorf hervorgegangenen Geldautomaten-Herstellers steigen um bis zu 27,5 Prozent auf ein Sechseinhalb-Monats-Hoch von 5,75 Euro. Die US-Papiere gewannen vorbörslich knapp 25 Prozent.

Das Unternehmen steigerte die Erlöse im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge um 3,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich mit 1,22 Milliarden Dollar gerechnet.

14:54 Uhr

US-Inflation so schwach wie seit 2017 nicht mehr

Die US-Inflationsrate ist im Januar auf den niedrigsten Stand seit mehr als anderthalb Jahren gefallen.

Die Verbraucherpreise lagen um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Die Abschwächung ist insbesondere auf geringere Energiepreise zurückzuführen. Der nachlassende Preisdruck gibt der amerikanischen Notenbank Fed Zeit, ihren Leitzins vorerst stabil zu halten und nicht weiter anzuheben.

Die Währungshüter hatten den Leitzins im Dezember auf die neue Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent erhöht. Auf der Sitzung im Januar hatte Fed-Chef Jerome Powell eine Pause signalisiert.

 

14:30 Uhr

Heineken schüttet mehr aus

Biertrinken lohnt sich - wenn man beispielsweise Heineken-Aktien hat:

Heineken
Heineken 59,25

Der zweitgrößte Brauereikonzern der Welt verbuchte 2018 bei einem Umsatzplus von 5,9 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro einen Anstieg des Betriebsgewinns vor Einmaleffekten auf vergleichbarer Basis von 6,4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis legte um 12,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zu.

Die Anleger sollen an diesen Zuwächsen mit einer auf 1,60 (Vorjahr: 1,47) Euro je Aktie angehobenen Dividende beteiligt werden. Der Umsatz kletterte um 5,9 Prozent auf 26,81 Milliarden Euro.

Steigende Bierverkäufe und der Trend zu teureren Getränken würden die Erträge auch 2019 anschwellen lassen, verspricht der Konzern. Die positiven Aussichten lassen Anleger zugreifen: Der Aktienkurs steigt um knapp fünf Prozent auf 85,36 Euro.

13:44 Uhr

GM und Amazon wollen Milliarden in Tesla-Rivalen pumpen

Eine neue Allianz im Kampf um die E-Auto-Markt zeichnet sich ab: Der Traditionsautobauer GM, Amazon und das E-Auto-Startup Rivian, das sich auf Pickups und SUVs konzentiert, tun sich offenbar zusamman. GM und Amazon wollen dazu laut Reuters bis zu zwei Milliarden Dollar investieren.

 

13:11 Uhr

Finanzinvestoren schließen sich für Jagd auf Osram zusammen

Eine neue Wendung in den Übernahmespekulationen um Osram:

Einen Bloomberg-Bericht zufolge könnten sich die US-Finanzinvestoren Bain und Carlyle für ein gemeinsames Angebot zusammentun.

Die Papiere schossen nach Veröffentlichung des Berichts binnen weniger Minuten um bis zu 14,3 Prozent nach oben auf ein Acht-Wochen-Hoch von 39,99 Euro.

Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefällt worden.

12:20 Uhr

Juventus begibt "Ronaldo-Anleihe" für 150 Millionen Euro

Der italienische Rekordmeister muss frisches Geld zur Eindämmung seiner Verschuldung auftreiben, die infolge des millionenschweren Transfers von Weltfußballer Cristiano Ronaldo entstanden ist. Dazu bringt Juventus Turin eine Anleihe im Wert von 150 Millionen Euro auf den Markt. In den Medien ist auch vom "CR7-Bond" die Rede.

Ende Juni 2018 betrug die Verschuldung des börsennotierten Klubs noch 310 Millionen Euro. Der Transfer Ronaldos im Juli kostete die "Alte Dame" laut eigenen Angaben insgesamt 112 Millionen Euro, dazu  kommt das Netto-Salär des Portugiesen von insgesamt 120 Millionen Euro für vier Spielzeiten samt Steuern und Abgaben.

Die fünfjährige Anleihe ist institutionellen Anlegern vorbehalten - private Investoren haben kein Zugriffsrecht.

11:39 Uhr

Europas Industrieproduktion bricht ein

Die Hoffnung auf einen Boden in der europäischen Konjunktur lässt am Vormittag etwas nach. Die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone inspirieren nicht gerade zu Käufen. Einen schwachen Dezember hatte man erwartet, nicht aber in diesem Ausmaß, heißt es im Handel.

Die Produktion brach gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent ein. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 3,0 Prozent gerechnet. Damit beschleunigte sich der Rückgang im Dezember noch einmal, denn im November war sie nur um 3,0 Prozent gefallen. Damit sei nun auch am Donnerstag ein schwächeres deutsches BIP zu erwarten.

Der Dax notiert nur noch 0,1 Prozent höher.

Besonders bei Autowerten konnten die schwachen Absatzzahlen von VW in China nicht die Freude über das Plus bei BMW bestätigen. Die Autowerte VW, BMW und Daimler notieren kaum verändert.

11:10 Uhr

Google startet Großoffensive in Amazons Paradedisziplin

"Suchmaschinengigant" Google, "Onlinehandels-Riese" Amazon und "Software-Schmiede" Microsoft -  vor allem auf einem wichtigen Wachstumsmarkt kämpfen die drei Tech-Konzerne trotz ihrer unterschiedlichen Schwerpunkte gegeneinander: im Cloud-Computing. Und bislang kann Google trotz aller Anstrengungen mit den Konkurrenten nicht mithalten.

Nun hat der neue Cloud-Chef von Google bei einem ersten öffentlichen Auftritt erklärt, wie er Amazon einholen möchte: Vor allem mit einem intensiveren Werben um Großkunden. Thomas Kurian kündigte an, "einige der größten Talente der Branche" anzuheuern, um "viel aggressiver" im Konkurrenzkampf vorzugehen. Der Fokus soll dabei mehr auf traditionelle Großkonzerne der sogenannten "Old economy" gelegt werden, zu denen Goolge bislang keinen so guten Draht hat wie zu jungen Digitalunternehmen.

10:44 Uhr

Fettes Plus in China - Absatzflaute für BMW in der Heimat

Etwas verwundert äußern sich Händler zu den Absatzzahlen für Januar bei BMW. Auch hier reagiert die Aktie nur mit einem moderaten Plus von 0,4 Prozent, obwohl besonders der Absatz in China deutlich über den Befürchtungen lag. "Schon bei Daimler hatte man das China-Plus nicht feiern wollen", sagt ein Händler. Dabei überrasche nun, dass das BMW-Plus noch deutlich stärker als bei Daimler ausfiel. Während der China-Absatz bei Daimler um 4,8 Prozent stieg, sprang er bei BMW um 15,5 Prozent nach oben.

In Europa und vor allem Deutschland gingen die Verkäufe dagegen zurück. Der weltweite Absatz in der Gruppe mit der Marke BMW sowie Mini und Rolls-Royce stieg damit um 0,5 Prozent auf 170.463 Einheiten.

Die Premiumkonkurrenten waren schlecht ins Verkaufsjahr gestartet. Mercedes-Benz verkaufte im Januar 180.539 Autos mit dem Stern und damit 6,7 Prozent weniger, die Stuttgarter machten Modellwechsel dafür verantwortlich. Audi wurde mit knapp 144.650 Fahrzeugen 3 Prozent weniger Autos los.

10:29 Uhr

Tiefschlag für Ghosn - Anwälte werfen hin

Knapp drei Monate sitzt der ehemalige Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn in Japan nun in Haft. Ausgerechnet einen Tag vor dem ersten Treffen zwischen seinen Verteidigern und der Staatsanwaltschaft zur Vorbereitung des Prozesses haben zwei seiner Anwälte ihr Mandat nun niedergelegt.

Motonari Otsuru und Masato Oshikubo hätten dies dem zuständigen Gericht mitgeteilt, erklärte ihre Kanzlei. Einen Grund gaben die Anwälte nicht an.

Otsuru ist ein ehemaliger Staatsanwalt. Er leitete das Team von Anwälten, die Ghosn vor Gericht verteidigen sollen. Seit Anfang Januar war er nur einmal vor die Presse getreten. Die Haftbedingungen, über die Ghosn selbst sich beklagte, weigerte er sich zu kritisieren.

09:40 Uhr

Großbank Santander schockt Europas Finanzsektor

Anleihen mit unendlicher Laufzeit, die der Herausgeber theoretisch nie zurückzahlen muss? Solche Finanzprodukte gibt es tatsächlich und auch reichlich Käufer dafür.

In den vergangenen Jahren hat sich aufgrund der allgemein niedrigen Zinsen ein weltweiter Markt für solche riskanten, aber relativ gut verzinsten AT1-Papiere zahlreicher Großbanken gebildet. Und bisher hatten die Emittenten diese Wertpapiere immer entgegengenommen - typischerweise zu ihrem ersten sogenannten "Call"-Datum. Das gilt als Zugeständnis an die Anleger, damit diese Teile ihrer Anleihen veräußern können.

Santander setzt nun einen Präzedenzfall und verweigert die Entgegennahme von Anleihen im Volumen von 1,5 Milliarden Euro.

Jetzt mehren sich die Sorgen, dass sich AT1-Anleihen quer durch die Bank als Fehlschlag für die Investoren erweisen. Das setzt Europas Banken potenziell unter Zugzwang, einen Weg zu finden, wie sie sich nach der Finanzkrise gegen möglicherweise katastrophale Verluste abpolstern können. "Das ist eine große Überraschung, das erste Mal, dass eine Großbank ein sogenanntes AT1-Wertpapier nicht mehr entgegengenommen hat", merkt Analyst Tom Kinmoth von ABN Amro an. Das sei ein Zeichen, dass dieses Marktsegment neu bewertet werden müsse.

09:21 Uhr

Handelsstart: Jenoptik heben ab

Der deutsche Aktienmarkt startet positiv in den Handelstag.

Jenoptik
Jenoptik 19,68

Der Dax legte 0,4 Prozent auf 11.170 Punkte zu.

Der MDax für die mittelgroßen Unternehmen legte zur Wochenmitte um 0,49 Prozent auf 23 817,89 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,30 Prozent.

Mit seinen Geschäftszahlen glänzen konnte Jenoptik. Der Technologiekonzern steigerte das operative Ergebnis (Ebitda) und den Umsatz im abgelaufenen Jahr. Beim Auftragseingang erzielte Jenoptik mit 874 Millionen Euro einen Rekordwert.

Die Aktien legten mehr als sechs Prozent zu.

08:37 Uhr

Öl wird teurer

Die Ölpreise sind weiter gestiegen. Derzeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 63,07 US-Dollar. Das sind 65 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 55 Cent auf 53,65 Dollar.

Am Markt werden vor allem zwei Gründe für den Preisanstieg genannt: Zum einen gibt es Hoffnung, dass sich die USA und China in ihren Gesprächen über den Handelsstreit annähern. Zum anderen verwiesen Händler auf die Aussicht eines geringeren Rohölangebots. Saudi-Arabiens Ölminister Khalid Al-Falih hatte angekündigt, die Fördermenge stärker zu reduzieren als bisher bekannt.

08:23 Uhr

Dax dürfte zulegen

Die Hoffnung auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit und im Zollkonflikt zwischen den USA und China dürfte den deutschen Aktienmarkt heute antreiben. Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Gestern hatte er ein Prozent im Plus bei 11.126,28 Punkten geschlossen.

Neben den Handelsgesprächen zwischen den USA und China sowie dem Hick-Hack um den Brexit-Deal richten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die Haushaltsdebatte in Spanien. Sollte die dortige Minderheitsregierung mit ihrem Entwurf scheitern, ist eine baldige Neuwahl wahrscheinlich. Darüber hinaus stehen die US-Verbraucherpreise und die Zahlen zu den Einkommen zur Veröffentlichung an. Von den Daten erhoffen sich Börsianer Rückschlüsse auf die Geldpolitik der Notenbank Fed.

06:52 Uhr

Neuer Ärger für Wirecard

US-Richter sollen die Kursturbulenzen bei Wirecard unter die Lupe nehmen. Die ersten Sammelklagen wegen angeblicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze wurden bereits eingereicht, weitere könnten schnell folgen.

  • Mehrere US-Kanzleien haben in den vergangenen Tagen Aufrufe gestartet, um von Kursverlusten betroffene Anleger als Mandanten zusammenzutrommeln.
  • Unter den Anwaltsfirmen, die Wirecard ins Visier nehmen, ist auch die bekannte US-Kanzlei Hagens Berman, die schon etlichen anderen Konzernen wie etwa Volkswagen im "Dieselgate"-Skandal zu schaffen machte.
  • "Wir konzentrieren uns auf Verluste von Investoren, das Ausmaß, in dem die Unternehmensführung an Luftbuchungen beteiligt gewesen sein könnte, und die Frage, ob Anleger womöglich in die Irre geführt wurden", teilte Hagens-Berman-Partner Reed Kathrein mit.

Wirecard sieht sich seit Wochen mit einer Welle an Gerüchten und Spekulationen mit teils gravierenden Vorwürfen konfrontiert - aus der Sicht des Unternehmens weitgehend unbegründet.

Der Aktienkurs geriet zwischenzeitlich massiv unter Druck. Konkrete Anhaltspunkte für ein tatsächliches Fehlverhalten des deutschen Zahlungsabwicklers gibt es nicht. Zuletzt notierte die Wirecard-Aktie bei 101,85 Euro, was auf Sechsmonatssicht einem Minus von 40,02 Prozent entspricht.

Anleger mit längerem Atem können sich getrost zurücklehnen: Auf Zwölfmonatssicht liegt die Wirecard-Aktie noch komfortable 11,3 Prozent im Plus.

06:34 Uhr

Euro drückt weiter nach oben

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Im Devisenhandel blicken Händler beim Euro auf eine neue Tendenz zur Stärke. Nach der deutlichen Erholung vom Vortagestief bei 1,1266 Dollar scheint die europäische Gemeinschaftswährung das neu eroberte Terrain zu halten.

  • Am frühen Morgen notiert der Euro bei 1,1341 Dollar und damit 0,1 Prozent über Vortagesniveau.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,1296 (Montag: 1,1309) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8853 (0,8843) Euro.
  • Im Tagesverlauf stehen von Konjunkturseite Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone an, die Anleger sicher mit den jüngsten Signalen zur Wirtschaftslage in Großbritannien vergleichen werden. Am frühen Nachmittag folgt eine neue Orientierungsmarke zur Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA - mit allen Implikationen für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed.

Mit Blick auf die Entwicklung beim Euro sprachen Marktteilnehmer bis Dienstagmorgen noch von einer ausgeprägten Dollar-Stärke, die den Handel am Devisenmarkt dominierte. Die starke US-Währung ist eine Folge zahlreicher politischer und wirtschaftlicher Risiken in der Welt. Der Dollar zählt zu den wichtigen Weltreservewährungen und wird von Investoren in unsicheren Zeiten als vermeintlich sicherer Anlagehafen geschätzt. Da sich die Risikowahrnehmung am Markt mit Blick auf Handelsstreit und US-Shutdown deutlich verändert hat, verliert dieser Einflussfaktor zusehends an Bedeutung.

06:00 Uhr

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