Der Börsen-Tag
13. Februar 2019
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16:44 Uhr

Mutter aller Jeansmarken geht an die Börse

Der traditionsreiche Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi's) will an die Börse zurück. Das Unternehmen plant, seine Aktien unter dem Kürzel "LEVI" an der New York Stock Exchange zu listen, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

Als angepeilter Emissionserlös wurden 100 Millionen Dollar angegeben, dabei dürfte es sich aber wie in solchen Fällen üblich zunächst nur um einen Platzhalterbetrag handeln. Laut früheren US-Medienberichten wollte das Unternehmen bei einer Gesamtbewertung von mehr als 5 Milliarden Dollar zwischen 600 und 800 Millionen Dollar bei Investoren einsammeln.

Die in San Francisco ansässige Jeans-Ikone hatte bereits 1971 einen Börsengang vollzogen, war jedoch Mitte der 1980er Jahre wieder privatisiert worden. Derzeitige Eigentümer sind die Nachfahren von Firmengründer Levi Strauss, der von Bayern aus zunächst nach New York auswanderte und 1853 dann - angelockt vom Goldrausch an der US-Westküste - nach Kalifornien weiterzog. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jacob Davis gilt Strauss als Erfinder der Jeans.

16:36 Uhr

Hegdefonds nehmen Wirecard in die Mangel

Wirecard versucht, sich mit Argumenten gegen die Flut schlechter Nachrichten und Vorwürfe zu wehren. Die Sorge vor einer Klagewelle in den USA sei vollkommen unbegründet, heißt es.

Doch das nützt der Aktie wenig, wenn das Papier erst einmal ins Visier der Short-Seller geraten ist. Am Nachmittag bauen Wirecard die Verluste aus und liegen mit zeitweise minus 5,3 Prozent am Ende des Dax.

Die Aktie werde zunehmend zum Spielball von Hedgefonds, heißt es. Zuletzt haben eine ganze Reihe von Investoren Shortpositionen in der Aktie aufgebaut. Dazu zählen Slate Path Capital, Canada Pension Plan Investment Board oder Odey Asset Management.

16:01 Uhr

Spielekonzern entlässt Hunderte Mitarbeiter

Für die Aktien von Activision Blizzard geht es um gut 4 Prozent nach oben.

Der Entwickler von Videospielen hat zwar im Weihnachtsquartal einen Gewinn von 650 Millionen Dollar erzielt, und damit wie auch beim Umsatz die Erwartungen nicht erreicht. Zudem rechnet Activision mit einem sinkenden Umsatz. Aber die Anleger honorieren offenbar, dass das Unternehmen eine Umstrukturierung im großen Stil inklusive Arbeitsplatzabbau ankündigte. Von den derzeit 9.800 Angestellten sollen 775 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, das entspricht 8 Prozent der Belegschaft.

Zu dem Spielekonzern gehören unter anderem die Studios, aus denen die Erfolgsspiele World of Warcraft Diablo, Candy Crush stammen.

15:29 Uhr

Nach Unfällen: Ford ruft 1,5 Millionen Wagen zurück

Ford muss in den Vereinigten Staaten fast 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen wegen verschiedener Probleme mit den Automatikgetrieben. Dadurch könnten die Fahrzeuge unvermittelt in den ersten Gang zurückschalten.

Es habe Berichte über fünf Unfälle gegeben, heißt es

14:54 Uhr

US-Inflation so schwach wie seit 2017 nicht mehr

Die US-Inflationsrate ist im Januar auf den niedrigsten Stand seit mehr als anderthalb Jahren gefallen.

Die Verbraucherpreise lagen um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Die Abschwächung ist insbesondere auf geringere Energiepreise zurückzuführen. Der nachlassende Preisdruck gibt der amerikanischen Notenbank Fed Zeit, ihren Leitzins vorerst stabil zu halten und nicht weiter anzuheben.

Die Währungshüter hatten den Leitzins im Dezember auf die neue Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent erhöht. Auf der Sitzung im Januar hatte Fed-Chef Jerome Powell eine Pause signalisiert.

13:44 Uhr

GM und Amazon wollen Milliarden in Tesla-Rivalen pumpen

Eine neue Allianz im Kampf um die E-Auto-Markt zeichnet sich ab: Der Traditionsautobauer GM, Amazon und das E-Auto-Startup Rivian, das sich auf Pickups und SUVs konzentiert, tun sich offenbar zusamman. GM und Amazon wollen dazu laut Reuters bis zu zwei Milliarden Dollar investieren.

12:20 Uhr

Juventus begibt "Ronaldo-Anleihe" für 150 Millionen Euro

Der italienische Rekordmeister muss frisches Geld zur Eindämmung seiner Verschuldung auftreiben, die infolge des millionenschweren Transfers von Weltfußballer Cristiano Ronaldo entstanden ist. Dazu bringt Juventus Turin eine Anleihe im Wert von 150 Millionen Euro auf den Markt. In den Medien ist auch vom "CR7-Bond" die Rede.

Ende Juni 2018 betrug die Verschuldung des börsennotierten Klubs noch 310 Millionen Euro. Der Transfer Ronaldos im Juli kostete die "Alte Dame" laut eigenen Angaben insgesamt 112 Millionen Euro, dazu kommt das Netto-Salär des Portugiesen von insgesamt 120 Millionen Euro für vier Spielzeiten samt Steuern und Abgaben.

Die fünfjährige Anleihe ist institutionellen Anlegern vorbehalten - private Investoren haben kein Zugriffsrecht.

11:39 Uhr

Europas Industrieproduktion bricht ein

Die Hoffnung auf einen Boden in der europäischen Konjunktur lässt am Vormittag etwas nach. Die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone inspirieren nicht gerade zu Käufen. Einen schwachen Dezember hatte man erwartet, nicht aber in diesem Ausmaß, heißt es im Handel.

Die Produktion brach gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent ein. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 3,0 Prozent gerechnet. Damit beschleunigte sich der Rückgang im Dezember noch einmal, denn im November war sie nur um 3,0 Prozent gefallen. Damit sei nun auch am Donnerstag ein schwächeres deutsches BIP zu erwarten.

Der Dax notiert nur noch 0,1 Prozent höher.

Besonders bei Autowerten konnten die schwachen Absatzzahlen von VW in China nicht die Freude über das Plus bei BMW bestätigen. Die Autowerte VW, BMW und Daimler notieren kaum verändert.

10:44 Uhr

Fettes Plus in China - Absatzflaute für BMW in der Heimat

Etwas verwundert äußern sich Händler zu den Absatzzahlen für Januar bei BMW. Auch hier reagiert die Aktie nur mit einem moderaten Plus von 0,4 Prozent, obwohl besonders der Absatz in China deutlich über den Befürchtungen lag. "Schon bei Daimler hatte man das China-Plus nicht feiern wollen", sagt ein Händler. Dabei überrasche nun, dass das BMW-Plus noch deutlich stärker als bei Daimler ausfiel. Während der China-Absatz bei Daimler um 4,8 Prozent stieg, sprang er bei BMW um 15,5 Prozent nach oben.

In Europa und vor allem Deutschland gingen die Verkäufe dagegen zurück. Der weltweite Absatz in der Gruppe mit der Marke BMW sowie Mini und Rolls-Royce stieg damit um 0,5 Prozent auf 170.463 Einheiten.

Die Premiumkonkurrenten waren schlecht ins Verkaufsjahr gestartet. Mercedes-Benz verkaufte im Januar 180.539 Autos mit dem Stern und damit 6,7 Prozent weniger, die Stuttgarter machten Modellwechsel dafür verantwortlich. Audi wurde mit knapp 144.650 Fahrzeugen 3 Prozent weniger Autos los.

10:29 Uhr

Tiefschlag für Ghosn - Anwälte werfen hin

Knapp drei Monate sitzt der ehemalige Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn in Japan nun in Haft. Ausgerechnet einen Tag vor dem ersten Treffen zwischen seinen Verteidigern und der Staatsanwaltschaft zur Vorbereitung des Prozesses haben zwei seiner Anwälte ihr Mandat nun niedergelegt.

Motonari Otsuru und Masato Oshikubo hätten dies dem zuständigen Gericht mitgeteilt, erklärte ihre Kanzlei. Einen Grund gaben die Anwälte nicht an.

Otsuru ist ein ehemaliger Staatsanwalt. Er leitete das Team von Anwälten, die Ghosn vor Gericht verteidigen sollen. Seit Anfang Januar war er nur einmal vor die Presse getreten. Die Haftbedingungen, über die Ghosn selbst sich beklagte, weigerte er sich zu kritisieren.

09:21 Uhr

Handelsstart: Jenoptik heben ab

Der deutsche Aktienmarkt startet positiv in den Handelstag.

Der Dax legte 0,4 Prozent auf 11.170 Punkte zu.

Der MDax für die mittelgroßen Unternehmen legte zur Wochenmitte um 0,49 Prozent auf 23 817,89 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,30 Prozent.

Mit seinen Geschäftszahlen glänzen konnte Jenoptik. Der Technologiekonzern steigerte das operative Ergebnis (Ebitda) und den Umsatz im abgelaufenen Jahr. Beim Auftragseingang erzielte Jenoptik mit 874 Millionen Euro einen Rekordwert.

Die Aktien legten mehr als sechs Prozent zu.

08:37 Uhr

Öl wird teurer

Die Ölpreise sind weiter gestiegen. Derzeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 63,07 US-Dollar. Das sind 65 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 55 Cent auf 53,65 Dollar.

Am Markt werden vor allem zwei Gründe für den Preisanstieg genannt: Zum einen gibt es Hoffnung, dass sich die USA und China in ihren Gesprächen über den Handelsstreit annähern. Zum anderen verwiesen Händler auf die Aussicht eines geringeren Rohölangebots. Saudi-Arabiens Ölminister Khalid Al-Falih hatte angekündigt, die Fördermenge stärker zu reduzieren als bisher bekannt.

08:23 Uhr

Dax dürfte zulegen

Die Hoffnung auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit und im Zollkonflikt zwischen den USA und China dürfte den deutschen Aktienmarkt heute antreiben. Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Gestern hatte er ein Prozent im Plus bei 11.126,28 Punkten geschlossen.

Neben den Handelsgesprächen zwischen den USA und China sowie dem Hick-Hack um den Brexit-Deal richten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die Haushaltsdebatte in Spanien. Sollte die dortige Minderheitsregierung mit ihrem Entwurf scheitern, ist eine baldige Neuwahl wahrscheinlich. Darüber hinaus stehen die US-Verbraucherpreise und die Zahlen zu den Einkommen zur Veröffentlichung an. Von den Daten erhoffen sich Börsianer Rückschlüsse auf die Geldpolitik der Notenbank Fed.

06:52 Uhr

Neuer Ärger für Wirecard

US-Richter sollen die Kursturbulenzen bei Wirecard unter die Lupe nehmen. Die ersten Sammelklagen wegen angeblicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze wurden bereits eingereicht, weitere könnten schnell folgen.

  • Mehrere US-Kanzleien haben in den vergangenen Tagen Aufrufe gestartet, um von Kursverlusten betroffene Anleger als Mandanten zusammenzutrommeln.

  • Unter den Anwaltsfirmen, die Wirecard ins Visier nehmen, ist auch die bekannte US-Kanzlei Hagens Berman, die schon etlichen anderen Konzernen wie etwa Volkswagen im "Dieselgate"-Skandal zu schaffen machte.

  • "Wir konzentrieren uns auf Verluste von Investoren, das Ausmaß, in dem die Unternehmensführung an Luftbuchungen beteiligt gewesen sein könnte, und die Frage, ob Anleger womöglich in die Irre geführt wurden", teilte Hagens-Berman-Partner Reed Kathrein mit.

Wirecard sieht sich seit Wochen mit einer Welle an Gerüchten und Spekulationen mit teils gravierenden Vorwürfen konfrontiert - aus der Sicht des Unternehmens weitgehend unbegründet.

Der Aktienkurs geriet zwischenzeitlich massiv unter Druck. Konkrete Anhaltspunkte für ein tatsächliches Fehlverhalten des deutschen Zahlungsabwicklers gibt es nicht. Zuletzt notierte die Wirecard-Aktie bei 101,85 Euro, was auf Sechsmonatssicht einem Minus von 40,02 Prozent entspricht.

Anleger mit längerem Atem können sich getrost zurücklehnen: Auf Zwölfmonatssicht liegt die Wirecard-Aktie noch komfortable 11,3 Prozent im Plus.

06:34 Uhr

Euro drückt weiter nach oben

Im Devisenhandel blicken Händler beim Euro auf eine neue Tendenz zur Stärke. Nach der deutlichen Erholung vom Vortagestief bei 1,1266 Dollar scheint die europäische Gemeinschaftswährung das neu eroberte Terrain zu halten.

  • Am frühen Morgen notiert der Euro bei 1,1341 Dollar und damit 0,1 Prozent über Vortagesniveau.

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,1296 (Montag: 1,1309) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8853 (0,8843) Euro.

  • Im Tagesverlauf stehen von Konjunkturseite Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone an, die Anleger sicher mit den jüngsten Signalen zur Wirtschaftslage in Großbritannien vergleichen werden. Am frühen Nachmittag folgt eine neue Orientierungsmarke zur Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA - mit allen Implikationen für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed.

Mit Blick auf die Entwicklung beim Euro sprachen Marktteilnehmer bis Dienstagmorgen noch von einer ausgeprägten Dollar-Stärke, die den Handel am Devisenmarkt dominierte. Die starke US-Währung ist eine Folge zahlreicher politischer und wirtschaftlicher Risiken in der Welt. Der Dollar zählt zu den wichtigen Weltreservewährungen und wird von Investoren in unsicheren Zeiten als vermeintlich sicherer Anlagehafen geschätzt. Da sich die Risikowahrnehmung am Markt mit Blick auf Handelsstreit und US-Shutdown deutlich verändert hat, verliert dieser Einflussfaktor zusehends an Bedeutung.

06:00 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht