Dax geht erst hoch und bläst dann zum Rückzug
Der heutige Ausflug des Dax über die 13.000er-Marke war nur von kurzer Dauer. Am späten Nachmittag wurde nach Eröffnung der Wall Street wieder zum geordneten Rückzug geblasen, die Anleger nahmen Gewinne mit.
"Angesichts des steigenden Euro sind die Anleger hin- und hergerissen", sagt ein Marktteilnehmer. Die Gemeinschaftswährung näherte sich der Marke von 1,20 US-Dollar, mit 1,1965 Dollar stand sie auf dem höchsten Stand seit Mai 2018. Das bietet US-Anlegern zwar die Chance auf Währungsgewinne, dämpft aber auch die Exportchancen.
Einem Marktteilnehmer in Frankfurt zufolge blieb aber auch heute die allgemeine Grundstimmung auf dem Börsenparkett positiv. Laut einer neuen Umfrage der Bank of America unter den internationalen Fondsmanagern ist die Eurozone nun der klare Anlagefavorit unter den Regionen: "Hier läuft die wirtschaftliche Erholung deutlich schneller als in den USA", so der Marktteilnehmer. Das spreche für eine vergleichsweise gute Entwicklung der Aktienmärkte.
Heute machte der Dax erst einmal auf Defensive und ging mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 12.882 Punkte aus dem Handel. Sein Tageshoch hatte bei 13.053 Stellen gelegen. Der MDax sackte um 0,6 Prozent auf 27.312 Zähler ab, der TecDax um 0,5 Prozent auf 3093 Stellen. Der EuroStoxx50 notierte 0,7 Prozent tiefer bei 3283 Punkten.
Im Dax zogen exportorientierte Titel an. Covestro verteuerten sich erneut und stiegen um 2,7 Prozent. Short-Deckungen ließen Wirecard um 6,2 Prozent auf schlappe 1,29 Euro steigen. Zeitweise hatte die Aktie um 20 Prozent zugelegt. "Offensichtlich denken Marktteilnehmer, nach dem Rauswurf aus den Indizes können Short-Deckungen schwieriger werden", sagt ein Marktteilnehmer. Das Dax- und TecDax-Abenteuer der Aschheimer ist nach Lage der Dinge am Freitagabend Geschichte.