Putin rupft den Dax
Am Ende wurde es doch noch ein roter Handelstag. Nach einem anfänglichen Plus hat der deutsche Aktienmarkt seine Gewinne nicht über den Tag bringen können. Für Verunsicherung auf dem Frankfurter Parkett sorgten Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dort hieß es unter anderem, dass Russland Lieferverträge für Gas aussetzen werde, sollten die Zahlungen nicht in Rubel erfolgen. Im Handel sorgen die Aussagen für Verwirrung, denn zuvor hatte es noch geheißen, dass Moskau weiter Zahlungen in Euro für seine Gaslieferungen akzeptiere.
Diese Unsicherheit war Gift für den Dax, der 1,3 Prozent auf 14.415 Punkte nachgab. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 1,3 Prozent niedriger bei 3909 Stellen.
Günstig für die Stimmung waren die fallenden Ölpreise. Nach Angaben aus dem Weißen Haus geben die USA täglich eine Million Barrel aus ihren Ölreserven frei. Das waren positive Nachrichten aus Marktsicht. Denn die Opec und ihre Verbündeten, zu denen auch Russland gehört, haben sich nach Angaben aus informierten Kreisen darauf geeinigt, ihre gemeinsame Ölproduktion im Mai um 432.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Damit hält die Gruppe an einem von Moskau unterstützten Plan fest, der keine Bremse gegen den Anstieg der Ölpreise während der Ukraine-Krise darstellt.
Wenig Spannendes gab es bei den Einzelwerten. Fresenius lagen mit plus zwei Prozent gut im Markt. Der Konzern kauft bei Biopharmazie und in der Medizintechnik zu. "Nach der Underperformance der vergangenen Jahre braucht der Konzern Wachstumstreiber", sagt ein Händler. Die Übernahmen sollen das Wachstum wieder beschleunigen. Für Fresenius Medical Care ging es um 1,3 Prozent nach oben.
Im Fokus standen weiter Nebenwerte mit ihren finalen Jahreszahlen und neuen Ausblicken. Die Zahlen von Varta liegen im Großen und Ganzen im Rahmen, die im MDax notierten Aktien gaben um 0,3 Prozent nach.
Bei Cewe wurde der Ausblick negativ aufgenommen. Auch hätte die Dividendenerhöhung etwas stärker ausfallen können, hieß es im Handel. Daher ging es um 8,3 Prozent nach unten.