Große Vorsicht wegen China - DAX verliert stark
Schwacher Wochenstart für die deutschen Aktienindizes: Ungeachtet der Rekordumsätze am Black Friday in den USA blieben die Marktteilnehmer strikt defensiv ausgerichtet.
"Die Proteste in China sind eine neue Situation für die Börsianer. Und neue Situationen sind immer mit reichlich Unsicherheit verbunden. Und Unsicherheit ist das, was die Börsianer am wenigsten mögen", sagt QC Partners. Dazu kämen die aktuellen Covid-Ausbrüche, die die Angst vor einer längeren wirtschaftlichen Durststrecke im Reich der Mitte schürten.
Der DAX fiel heute um 1,1 Prozent und ging mit 14.383 Punkten aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 0,6 Prozent niedriger bei 3941 Stellen. Auch MDAX, SDAX und TECDAX verzeichneten deutliche Abschläge.
Die Entscheidung über den Wochenverlauf bei den Kursen wird nach Einschätzung aus dem Handel aber erst ab Mittwoch getroffen. Dann werden die neuen Inflationsdaten aus der Eurozone und ihren Ländern vorgelegt. Für die Märkte könnte das zum Lackmustest der These werden, dass der Inflationsanstieg seinen Höhepunkt überschritten hat. Damit dürften auch die Zinserhöhungssorgen nachlassen.
Bei den Einzelwerten im DAX standen Brenntag mit der Bestätigung von Fusionsgesprächen mit dem US-Rivalen Univar Solutions im Blickfeld der Anleger. Da Univar der unbestrittene Marktführer in den USA sei, könnte ein Zusammenschluss die Regulierungsbehörden auf den Plan rufen, hieß es dazu von den Citi-Analysten. Brenntag brachen dementsprechend um 9,7 Prozent ein.
Airbus fielen um 5,7 Prozent. Auslöser waren Presseberichte, wonach sich geplante Auslieferungen von Mittelstreckenjets 2023 verzögern könnten. Auch der Fall unter die 112er Marke habe Druck ausgelöst, da nach der Rally seit Anfang Oktober viele Stop-Loss-Marken dort platziert worden seien, hieß es auf dem Frankfurter Parkett.