Montag, 05. September 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Energiekrise hat DAX fest im Griff - dickes Minus

Misslungener Wochenstart für die deutschen Aktienindizes: Die Sorge vor einer Ausweitung der Energiekrise drückte die Kurse. Die Kassamärkte holten damit den Absturz nach, der die Terminkontrakte schon am Freitagabend mit dem russischen Lieferstopp beim Gas ereilt hatte. Dazu war der Markt in Europa heute sich selbst überlassen: In den USA fand wegen eines Feiertages kein Handel statt.

DAX
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Der DAX verlor 2,2 Prozent auf 12.761 Punkte. Der Leitindex konnte sich damit aber vom Tagestief bei 12.617 Zählern lösen. Auch der EUROSTOXX50 ließ kräftig Federn, er notierte 1,5 Prozent tiefer bei 3492 Stellen.

Die Energiekrise wird weiter wichtigstes Thema in Europa bleiben. Mit dem Gaspreis ging es steil nach oben. Am Freitag war er noch kräftig gefallen, weil Gazprom verlautbart hatte, die Lieferungen wieder aufzunehmen. Ob das geplante Entlastungspaket der Bundesregierung im Volumen von 65 Milliarden Euro zielgenau wirken wird, sei derzeit offen und stütze den DAX daher nicht, hieß es im Handel. Uniper verloren mit dem teureren Gas elf Prozent.

Die Energiekrise setzte auch Banken unter Druck, denn sie fungieren oft als Gegenseite der Versorger am Terminmarkt: "Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Markt mache sich Sorgen, ob die Nachschussforderungen der Terminbörsen auch von allen Marktteilnehmern gedeckt werden können. Der Milliardenbedarf bei Uniper und Wien Energie hatte bereits gezeigt, wie schnell hier die Leistungsfähigkeit überschritten werden könne.

Im DAX fielen Deutsche Bank um 4,6 Prozent. Commerzbank gaben im MDAX um 3,8 Prozent nach.

Im Leitindex standen zudem Porsche SE (minus 4,6 Prozent) und VW (minus 3,7 Prozent) mit den Plänen zum Börsengang der Porsche AG im Fokus. Erwartet wird die Ankündigung, ob er Ende September oder Anfang Oktober erfolgen soll.

17:23 Uhr

Uniper zapft neue LNG-Quelle an - Vertrag unterzeichnet

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der Energiekonzern Uniper will vom australischen Woodside-Konzern Flüssiggas (LNG) beziehen. Die Unternehmen unterzeichneten einen Vertrag, wonach Woodside ab Januar 2023 liefern soll. Die jährliche Menge umfasst bis zu einer Milliarde Kubikmeter. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit bis 2039.

Wie geht es eigentlich der Uniper-Aktie? Nach wie vor schlecht, denn das Papier verringerte seinen Verlust nur unwesentlich und gab um 9,8 Prozent nach.

17:02 Uhr

Zinsen rauf - Gold runter?

Im Zuge der steigenden Zinsen ist der Goldpreis zuletzt wieder heftig unter Druck geraten. Wie tief kann es für den eigentlich sicheren Anlagehafen noch nach unten gehen, wenn die Zinsen weiter steigen, und wie können Anleger darauf reagieren? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Christian Köker von der HSBC.

16:38 Uhr

Hakle ist pleite

Der Düsseldorfer Hygienepapierhersteller Hakle ist durch die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten zum Sanierungsfall geworden. Das Unternehmen habe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts.

Die "massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte" hätten bislang nicht in hinreichendem Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden können, klagte das Unternehmen.

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16:07 Uhr

Rückgang beim Gaspreis-Anstieg verringert Prügel für DAX

Leicht stützend auf die europäischen Märkte hat am Nachmittag der Rückgang im Momentum des Gaspreis-Anstiegs gewirkt. Der Dutch-TTF-Futures notiert noch 16 Prozent höher bei 249,01 Euro, war in einer Spitze am Morgen aber schon weit über 30 Prozent nach oben gesprungen.

"Der DAX hängt im Moment praktisch invertiert am Ölpreis", sagte ein Händler. Dies dürfte auch so in Handelssystemen implementiert sein, daher stünde nicht hinter jeder Marktbewegung auch eine rationale Neubewertung. Der DAX reduzierte sein Minus auf 2,2 Prozent und lag damit bei 12.766 Punkten. Zuvor war der Leitindex bis auf 12.617 Zähler abgestürzt.

15:47 Uhr

Hohe türkische Inflation weicht die Lira auf

Die türkische Zentralbank hat den Leitzins von 14 auf 13 Prozent reduziert.

(Foto: Mustafa Kaya/XinHua/dpa)

Der Anstieg der Inflation in der Türkei auf mehr als 80 Prozent hat erneut Verkäufe der Landeswährung ausgelöst. Im Gegenzug stieg der US-Dollar um 0,3 Prozent und lag mit 18,233 Lira nur knapp unter seinem jüngsten Rekordhoch.

Wegen des Drucks von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan auf die türkische Zentralbank seien dennoch in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen zu erwarten, sagt Volkswirt Liam Peach vom Research-Haus Capital Economics. Daher habe die Lira ihre Talsohle wohl noch nicht erreicht.

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15:02 Uhr

Kapitalerhöhung bringt Aston Martin ins Schleudern

SUV als Straßensportler: Der neue Aston Martin DBX707 kann bis zu 310 km/h schnell werden.

(Foto: Dominic Fraser/Aston Martin/dpa-)

Eine umgerechnet 765 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung hat die Aktie von Aston Martin auf Talfahrt geschickt. Das Papier des kriselnden Sportwagenherstellers fiel in London zeitweise um mehr als 13 Prozent. Am Nachmittag notierte das Papier 8,8 Prozent tiefer. Die durch die "James-Bond-Filme" bekannte Kultmarke will mit dem Geld Schulden abbauen und in neue Modelle investieren.

"Mit oder ohne Kapitalerhöhung steht Aston Martin auf wackligen Füßen", warnt Victoria Scholar, Managerin beim Anlageberater Interactive Investor, und verweist auf die wachsenden Verluste. Die aktuelle Schwäche des Pfund Sterling könnte aber neue potenzielle Käufer auf den Plan rufen.

14:37 Uhr

Länder der OPEC+ drosseln Förderung - Ölpreise steigen stark

Überschüssiges Gas wird am Industriepark für Erdöl und Petrochemie "Jose Antonio Anzoategui" in Venzuela verbrannt.

(Foto: Stringer/dpa)

Die großen Exportländer drehen den Ölhahn nach den Preisrückgängen der vergangenen Wochen wieder etwas zu. Die OPEC+ werde ihre Förderquoten ab Oktober um 100.000 Barrel pro Tag reduzieren, sagt ein Insider.

Mit den Preisen ging es kräftig nach oben. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 4,6 Prozent auf 96,41 US-Dollar je Barrel, nachdem sie in den vorangegangenen drei Monaten wegen wieder aufgeflammter Rezessionsängste zeitweise mehr als 20 Prozent verloren hatte. WTI-Öl aus den USA kostete mit 89,80 Dollar pro Barrel 3,5 Prozent mehr.

14:19 Uhr

Lieferstopp über Nord Stream 1 trifft auch Österreich

Auch Österreich ist massiv von der Gaskrise betroffen. "Wir erhalten derzeit rund 30 Prozent der nominierten Mengen am Knoten Baumgarten", sagte ein Sprecher des Wiener Öl- und Gaskonzerns OMV. Vor der Wartung der wichtigen Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 waren es etwa 40 Prozent der bestellten Mengen.

13:53 Uhr

Schweden und Finnland wollen Energie-Lehman verhindern

Die Liquiditätsgarantien Schwedens und Finnlands sind der Nasdaq wichtig für den reibungslosen Handel an den skandinavischen Energiemärkten. Sie böten zusätzliche Stabilität in unsicheren Zeiten, teilte der Börsenbetreiber mit.

Die beiden Staaten wollen Energiehändlern und Versorgern mit insgesamt 33 Milliarden Dollar unter die Arme greifen, nachdem ein erneuter Lieferstopp russischen Erdgases durch die wichtige Pipeline Nord Stream 1 die Preise für diesen Energieträger erneut in die Höhe katapultiert hatte. Damit sollen den Angaben zufolge Domino-Effekte wie nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 vermieden werden.

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(Foto: imago/Westend61)

13:30 Uhr

Toyota und Nissan stellen Produktion wegen Taifuns ein

Die japanischen Autobauer Toyota und Nissan fahren in einigen ihrer Fabriken wegen des herannahenden Taifuns "Hinnamnor" die Produktion herunter. Bei Toyota sind einige Abendschichten in drei Werken im Westen Japans betroffen, wie der Konzern mitteilte. Die Produktion solle voraussichtlich in der Nachtschicht am Dienstag wieder aufgenommen werden.

Auch Nissan Motor und Nissan Shatai wollen Nachtschichten am Montag und Tagesschichten am Dienstag in einigen Fertigungsstätten aussetzen.

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(Foto: dpa)

13:01 Uhr

Uniper: Kein Gas kommt mehr aus Russland an

Der größte deutsche Gasimporteur Uniper bekommt kein Gas mehr aus Russland. Das erklärte der Versorger auf Reuters-Nachfrage. Russland hat angekündigt, wegen Mängeln vorerst kein Gas mehr durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 zu transportieren. Die Uniper-Aktie verbilligte sich am Mittag um 11,2 Prozent.

12:34 Uhr

DAX-Perspektive: "Der Unterbau wird ausgehöhlt"

Der DAX hat sich auf deutlich niedrigerem Niveau etwas stabilisiert und sich damit angesichts der Turbulenzen an den Energiemärkten relativ gut gehalten. Der Leitindex fiel am Mittag um 2,1 Prozent auf 12.770 Punkte. Mehr Sorgen bereitet Händlern die zweite und dritte Reihe: So fiel der MDAX zeitweise auf ein neues Jahrestief von 24.367 Punkten, kam dann aber wieder etwas zurück. Der SDAX hatte sich seinem Jahrestief bis auf 21 Punkte genähert.

Die Marktbreite erodiert, und das ist klar negativ", so ein Händler: "Der Unterbau wird ausgehöhlt", meint er mit Blick auf die Perspektiven für den DAX.

TECDAX
TECDAX 3.261,54

SDAX
SDAX 12.781,49

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MDAX 26.714,53

DAX
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12:09 Uhr

Russen erwarten hohe Summe an Öl-Mehreinnahmen

Die hohen Ölpreise spielen der russischen Regierung in die Karten. Entsprechend hoch sind die Erwartungen finanzieller Art in Moskau. Das russische Finanzministerium beziffert die Mehreinnahmen, die es angesichts der hohen Ölpreise erwartet, allein für September auf 403,4 Milliarden Rubel (rund 6,7 Milliarden Euro).

11:48 Uhr

In Eurozone hat "rezessive Entwicklung eingesetzt"

Anleger schauen so pessimistisch auf die Konjunktur in der Eurozone wie zu Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr. Das entsprechende Barometer fiel im September um 6,6 auf minus 31,8 Punkte, wie die Investmentberatung Sentix zu ihrer monatlichen Umfrage unter knapp 1300 Investoren mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2020, als Corona-Lockdowns der  Konjunktur zusetzten.

Damit sei eine Stagnation der Euroraum-Konjunktur quasi bestätigt, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner und fügte an: "Sehr wahrscheinlich hat bereits eine erhebliche, rezessive Entwicklung eingesetzt."  Darauf deuteten auch die extrem negativ bewerteten Aussichten für die kommenden Monate hin: Diese wurde so schlecht eingeschätzt wie seit der globalen Finanzkrise Ende 2008 nicht mehr.

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11:19 Uhr

Ölpreise schnellen hoch

Unmittelbar vor den Beratungen der OPEC+ über die Förderquoten sind die Ölpreise kräftig nach oben gegangen. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 3,7 Prozent auf 95,55 US-Dollar je Barrel. Der Preis von US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 3,3 Prozent auf 89,21 Dollar pro Barrel. Das Exportkartell werde das Angebot knapp genug halten, um einen Preisrückgang bei einer geringeren Nachfrage aus China wegen der dortigen Corona-Lockdowns zu verhindern, sagt Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 72,72

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 77,39

11:08 Uhr

Handelt die EZB immer noch zu zögerlich?

Die Notenbanken machen Ernst und stellen nun längerfristig höhere Zinsen in Aussicht, notfalls auch zu Lasten der Wirtschaft. Die Kapitalmärkte reagieren mit Verunsicherung. Und gerade für viele junge Anleger ist ein Umfeld mit positiven Zinsen Neuland. Wie wird das die Börse verändern und wie können Anleger damit umgehen? Friedhelm Tilgen diskutiert darüber mit Kemal Bagci von der BNP Paribas und Volker Schilling von Greiff Capital.

10:45 Uhr

Türkische Inflationsrate so hoch wie zur Vor-Erdogan-Zeit

Der Ortakcilar-Straßenmarkt in Istanbul.

Der Ortakcilar-Straßenmarkt in Istanbul.

(Foto: Francisco Seco/AP/dpa)

Die jährliche Inflationsrate in der Türkei ist im August weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit September 1998 erreicht. Die Verbraucherpreise erhöhten sich um 80,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Statistikbehörde in Ankara mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate 79,6 Prozent betragen. Ökonomen hatten nach Factset mit einer Rate von 81,1 Prozent im August gerechnet.

Den größten Anstieg im Jahresvergleich verzeichnete der Transportsektor, gefolgt von Einrichtungsgegenständen und Haushaltsgeräten sowie Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken.

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10:25 Uhr

DAX verliert mehr als 400 Punkte

Kurzer Zwischenstand von der Frankfurter Börse: Der deutschen Aktienmarkt hat sich am Vormittag weiter tiefrot präsentiert. Der DAX vergrößerte sein Minus und verlor 3,2 Prozent auf 12.639 Punkte - das entsprach einem Verlust von rund 410 Stellen. Der EUROSTOXX50 sackte um 2,6 Prozent auf 3450 Zähler ab.

Alle 40 DAX-Werte lagen in der Verlustzone. Am besten schnitten noch Qiagen mit minus 1,4 Prozent ab. Am Indexende lagen Covestro mit einem Abschlag von 6,4 Prozent.  

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10:07 Uhr

Angst vor Lehman-Szenario bei Banken wegen Energiekrise

Deutsche Bank
Deutsche Bank 9,06

Die Energiekrise hat auch die Bankenkurse stark unter Druck gesetzt. Ihr STOXX-Branchenindex fiel um 2,5 Prozent, der EUROSTOXX-Bankenindex gab noch stärker um 3,3 Prozent nach. "Die Banken stecken mit Finanzierungen bei den Versorgern drin, zudem sind hohe Volumina an Derivaten auf Energie draußen", so ein Marktteilnehmer. Im DAX verloren Deutsche Bank 5,4 Prozent, Commerzbank gaben im MDAX um 5,6 Prozent nach. Im Ausland sackten Unicredit um 4,1 Prozent und Societe Generale um 3,1 Prozent ab.

"Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Er warnte, am Markt könne es zu sogenannten Margin Calls kommen, finanziellen Ausgleichsforderungen der Terminbörse, die sich ihrerseits vor Verlusten schützen wolle. Entsprechende Marktteilnehmer am Energiemarkt würden an einem gewissen Punkt zwangsliquidiert, offene Positionen zum nächsten Preis aufgelöst, "egal, wo dieser Preis liegt".

Societe Generale
Societe Generale 19,93

Unicredit
Unicredit 16,40

09:53 Uhr

Hellofresh wohl vor dem DAX-Abstieg - Kurs fällt kräftig

Mit der Aktie von Hellofresh ist kräftig nach unten gegangen. Das Papier verlor 5,1 Prozent an Wert und lag damit im hinteren Teil des DAX. Die Index-Tochter der Deutschen Börse, Qontigo, wird am Abend voraussichtlich den Abstieg von Hellofresh aus dem Leitindex ankündigen. Aufsteigen dürften Siemens Energy.

Siemens Energy
Siemens Energy 19,00

Hellofresh
Hellofresh 17,54

09:27 Uhr

Anleger fliehen in Scharen: Uniper-Aktienkurs stürzt ab

Uniper
Uniper 3,32

Die erneute Gaspreis-Explosion hat Aktienanleger verschreckt. Der DAX fiel eine halbe Stunde nach Handelsbeginn um 2,9 Prozent auf 12.677 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 2,1 Prozent tiefer bei 3470 Stellen. Eine rasche Lösung der Energiekrise sei nicht in Sicht, warnte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Daher drohe Europa in wirtschaftliches Desaster.

Dies schickte den wegen ausbleibender russischer Lieferungen bereits in Schieflage geratenen Gasversorger Uniper erneut auf Talfahrt. Die Aktien des MDAX-Konzerns fielen um 11,6 Prozent. Da sich das Unternehmen kurzfristig aus anderen Quellen mit Erdgas eindecken müsse, summierten sich die Verluste bei den aktuellen Preisen auf 100 Millionen Euro pro Tag, rechneten die Analysten der Bank Credit Suisse vor. Im DAX büßten RWE und Eon 3,5 beziehungsweise 2,6 Prozent ein. Diese Aktien litten unter anderem unter der geplanten Abschöpfung von Zufallsgewinnen von Energiefirmen.

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09:03 Uhr

DAX beginnt die Woche tiefrot

Die Energiekrise hat zu einem verlustreichen Wochenstart am deutschen Aktienmarkt geführt. Der DAX verlor 2,8 Prozent auf 12.695 Punkte.

Nachdem Russland die Gaslieferungen durch die Leitung Nord Stream 1 entgegen früherer Ankündigungen nicht wieder aufgenommen und sie stattdessen bis auf weiteres ausgesetzt hat, nehmen die Rezessions- und Inflationssorgen wieder zu. Die Frage sei nun, ob eine neue koordinierte Antwort der EU auf die Krise gefunden werde, und dabei auch ein abgestimmtes Vorgehen bei der so genannten Übergewinnsteuer, hieß es auf dem Frankfurter Parkett.

DAX
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08:51 Uhr

Industrie profitiert von Entlastungspaket

Mit relativer Stärke bei den Industrie-Aktien rechnet Heino Ruland von Ruland Research. "Das Entlastungspaket ist für die Industrie positiv", sagt er. Er verweist auf die Möglichkeit, in den anstehenden Tarifverhandlungen steuerfreie und abgabenfreie Einmalzahlungen von 3000 Euro zu vereinbaren. "Damit sind hohe Abschlüsse vom Tisch, die dann die Basis für künftige Abschlüsse deutlich erhöhten", so Ruland "Auch für die Inflationsaussichten ist dieser Teil des Entlastungspakets sehr positiv."

08:39 Uhr

Gaspreis schießt nach Lieferstopp nach oben

Überraschend ist das nicht: Für den europäischen Gaspreis geht es zu Handelsbeginn steil nach oben. Am Freitag war er noch um über 12 Prozent gesunken, weil Gazprom angekündigt hatte, am Samstagmorgen wie geplant die Lieferung wieder aufzunehmen. Als es dann später am Freitag stattdessen seitens des russischen Gaskonzerns hieß, die Lieferung durch Nord Stream 1 werde wegen eines entdeckten Lecks gestoppt, war der Gashandel bereits beendet.

Nun schnellt der Gaspreis um gut 23 Prozent nach oben auf 268 Euro je Megawattstunde. Damit liegt er gleichwohl noch weit unter dem Hoch vom 26. August, als Spekulationen über einen Lieferstopp aus Russland ihn sogar kurz auf fast 350 Dollar getrieben hatten. Zum Vergleich: Zu Beginn des Jahres lag der Preis noch bei rund 80 Euro.

08:23 Uhr

So mies wird der DAX heute starten

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute mit Kursverlusten in den Handel gehen. Lang & Schwarz indiziert den Leitindex bei einem Minus von 3,4 Prozent. Das wäre der größte Tagesverlust seit Anfang März.

Am Freitag hatte der DAX 3,3 Prozent auf 13.050 Punkte zugelegt. Robuste US-Arbeitsmarktdaten hatten die Zinsängste der Investoren in Europa gelindert und die Stimmung zum Wochenschluss spürbar aufgehellt. Dann hatte der russische Energieriese Gazprom mitgeteilt, zunächst kein Gas über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu liefern.

DAX
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07:49 Uhr

Der Euro stürzt ab

Die drohende Rezession in Europa durch ausbleibende Gas-Lieferungen aus Russland schicken europäische Währungen auf Talfahrt. Der Euro fällt um 0,7 Prozent unter 0,99 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Das Pfund Sterling büßt ähnlich stark ein und markiert mit 1,1442 Dollar ein Zweieinhalb-Jahres-Tief.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

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07:37 Uhr

Öl-Aktien legen zu

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REUTERS

Die Blicke vieler Anleger sind auf die Konferenz der Opec+ gerichtet. Russland unterstütze derzeit keine Kürzung der Ölproduktion, und wahrscheinlich werde die Opec+ ihre Fördermenge konstant halten, berichtet das "Wall Street Journal". Das sorgt für Kursgewinne bei Öl-Aktien.

In Hongkong rücken CNOOC um 1,7 Prozent vor und Petrochina um 2,4 Prozent. Inpex verbessern sich in Tokio um 0,8 Prozent. Für S-Oil geht es in Seoul um 2,7 Prozent aufwärts. Am australischen Aktienmarkt liegen Woodside 3,8 Prozent im Plus.

PetroChina
PetroChina ,51

07:15 Uhr

IFO-Chef: Gas-Stopp dürfte zu Rezession führen

Nach der Ankündigung Russlands, bis auf Weiteres kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1 zu schicken, muss sich Deutschland auf einen harten wirtschaftlichen Abschwung einstellen. "Das ist ein wirklich düsteres Szenario, eine Rezession ist kaum noch zu vermeiden", sagt Clemens Fuest, der Präsident des Münchner IFO-Instituts, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

07:01 Uhr

Energiekrise setzt Asiens Börsen zu

Die Energiekrise in Europa trübt die Kauflaune der Anleger in Asien. Nachrichten über weitere Lockdowns wegen des Coronavirus in China tragen zu der schlechten Stimmung bei. "Europa sieht sich mit düsteren Energieaussichten konfrontiert, und es gibt zahlreiche Berichte über Unternehmen, die ihre Produktion zurückfahren", sagt Tapas Strickland von der australischen Bank NAB. "Und die EZB wird diese Woche zweifellos eine Zinserhöhung beschließen."

Nikkei
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Der 225 Werte umfassende japanische Nikkei liegt 0,3 Prozent tiefer bei 27.559 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 0,2 Prozent und lag bei 1927 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt dagegen 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,4 Prozent.

06:30 Uhr

Das wird heute wichtig für den DAX

An der Börse werden heute vor allem zwei Themen für Gesprächsstoff sorgen: der Stopp der Gaslieferungen durch Nord Stream 1 und das Entlastungspaket der Bundesregierung.

DAX
DAX 15.127,68

Nach Börsenschluss ging es am Freitagabend für DAX-Future steil bergab, nachdem der russische Staatskonzern Gazprom mitgeteilt hat, doch nicht wie geplant ab Samstagmorgen die Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline nach Deutschland wieder aufzunehmen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Ampel-Koalition am Wochenende auf ein drittes Entlastungspaket mit einem Gesamtvolumen von 65 Milliarden Euro geeinigt.

Vorstand und Aufsichtsrat von Volkswagen wollen heute über einen möglichen Teil-Börsengang der Sportwagentochter Porsche AG Ende September/Anfang Oktober entscheiden. Zugleich soll über die Zustimmung zum Verkauf von 25 Prozent plus einer Aktie der Stammaktien an den Großaktionär des Wolfsburger Autokonzerns, die Familienholding Porsche SE, beraten werden. Mit dem Erwerb der Aktien erhalten die Eignerfamilien von VW wieder direkten Zugriff auf die Porsche AG, den sie nach der Übernahmeschlacht vor zehn Jahren an Volkswagen verloren hatten.

Die Organisation Erdöl produzierender Länder (Opec) und ihre Partner wie Russland (Opec+) beraten heute über das Produktionsvolumen. Nach den Angaben von drei mit den Plänen vertrauten Personen werden die Staaten die Fördermenge wahrscheinlich stabil halten. Russland lehne eine Förderkürzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab, berichtete das "Wall Street Journal".

Die Deutsche Börse überprüft die Zusammensetzung ihrer Aktienindizes. Zahlen des Datenanbieters Refinitiv zufolge wird die Commerzbank vier Jahre nach ihrem Abstieg aus dem Dax voraussichtlich ein Comeback in der ersten deutschen Börsenliga feiern. Chancen auf einen Dax-Einzug hat zudem der Rüstungskonzern Rheinmetall. Weichen müssen wohl der Kochbox-Anbieter Hellofresh und der Bauindustrie-Zulieferer HeidelbergCement.

In den USA bleiben heute die Börsen und der Anleihemarkt wegen des Feiertages "Labor Day" geschlossen.

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