Die Talfahrt von Bitcoin geht weiter. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verliert sechs Prozent auf 8631,50 Dollar. "Nach dem Halving geraten viele kleinere Miner-Betriebe wirtschaftlich unter Druck", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Sie verkauften Bitcoin-Bestände, um ihre Kosten zu decken. "Kurzfristig dürfte der Preis somit unter Druck bleiben."
Satoshi Nakamoto, der geheimnisumwitterte Gründer von Bitcoin, hatte festgelegt, dass die Gesamtmenge aller Bitcoins auf 21 Millionen Stück limitiert wird. Die Bitcoins sollten aber nicht auf einen Schlag ausgeschüttet, sondern nach und nach über den Verlauf mehrerer Jahrzehnte verfügbar gemacht werden. Bei den Halving-Events wird die Anzahl der Bitcoins, die von den Minern alle zehn Minuten errechnet werden können, planmäßig halbiert - von bisher 12,5 Bitcoins auf dann nur noch 6,25 Bitcoins.
„Durch das Halving wird das Angebot neuer Bitcoins spürbar gekürzt»“ sagt der Wirtschaftswissenschaftler Philipp Sandner. „Das wäre so, als würden alle Goldminen auf der Welt von heute auf morgen nur noch die Hälfte an Gold produzieren», so der Professor an der Frankfurt School of Finance & Management.
In der Geschichte des Bitcoin findet die Halbierung der Vergütung für einen errechneten Block nun zum dritten Mal statt. Beim ersten Halving im November 2012 lag der Kurs des Bitcoin im zweistelligen Dollar-Bereich, beim zweiten Halving im Juli 2016 schon bei rund 600 Dollar. Vor der aktuellen dritten Halbierung kletterte der Kurs in der vergangenen Woche auf mehr als 10 000 Euro, um dann spürbar abzusacken.