Donnerstag, 10. April 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

Zuletzt arg gerupfter Dax macht fast 900 Punkte gut

Der deutsche Aktienmarkt hat massive Kursaufschläge verzeichnet. Er reagierte auf den Rückzieher von US-Präsident Donald Trump bei den gerade erst in Kraft getretenen Strafzöllen - wohl auch mit Blick auf die Kursturbulenzen an den Kapitalmärkten. Allerdings blieben Importe aus China davon ausgenommen, Waren aus der Volksrepublik werden insgesamt mit 145 Prozent belegt - Trump legte kurz vor Handelsschluss in Frankfurt nochmal drauf. Die EU hat derweil ihrerseits ebenfalls ihre geplanten Zölle auf US-Waren für 90 Tage ausgesetzt. Sorgen vor einer zollbedingten Rezession ebbten damit an den Finanzmärkten vorerst ab.

Dax
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Der Dax schnellte regelrecht hoch - bis auf 21.300 Punkte. Den Xetra-Handel verließ der deutsche Handel mit einem Plus von 4,6 Prozent oder fast 900 Punkten auf 20.563 Zähler. Der EuroStoxx50 notierte 4,8 Prozent höher bei 4843 Stellen. Der Euro legte kräftig auf 1,1195 Dollar zu, auch weil in den USA die Verbraucherpreise auf Monatssicht leicht fielen.

Am europäischen Anleihemarkt ging es für die Renditen nach oben, die deutsche Zehnjahresrendite stieg leicht auf 2,59 Prozent. Die Ölpreise fielen auch wieder stark, nachdem sie am Vortag kräftig zugelegt hatten.

Unternehmensmeldungen spielten eine untergeordnete Rolle. So gewannen Volkswagen 1,7 Prozent. Die vorläufigen Erstquartalszahlen der Wolfsburger sind deutlich unter den Erwartungen ausgefallen. Die Aktie wird nach Einschätzung von Bernstein von der breiten Rally mit nach oben gezogen. Die Analysten bleiben jedoch skeptisch, was die Selbsthilfemaßnahmen des Konzerns und die Wirksamkeit der getroffenen Vereinbarung zur Umstrukturierung der Marke VW angeht.

17:08 Uhr

US-Notenbanker stehen wegen Preisrisiken nach Trumps Zoll-Schlag Gewehr bei Fuß

Angesichts des von US-Präsident Donald Trump entfachten Zollstreits bleibt die Notenbank trotz des zuletzt abgeflauten Preisauftriebs auf der Hut. Der Chef des Fed-Bezirks Kansas City, Jeff Schmid, betonte, er werde sich weiterhin "voll und ganz auf die Inflation konzentrieren". Dies gelte auch für die Gefahr, dass neue US-Importzölle zu höheren Preisen führen und die Inflationserwartungen verstärken könnten: "Da ein wieder aufkommender Preisdruck wahrscheinlich ist, bin ich nicht bereit, Risiken einzugehen, wenn es darum geht, die Glaubwürdigkeit der Fed in Sachen Inflation zu wahren."

Der Preisauftrieb in den USA hat im März und damit vor dem Zoll-Rundumschlag von Trump nachgelassen: Die Verbraucherpreise legten um 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat zu, nach 2,8 Prozent im Februar.

16:53 Uhr

Zollstreit lässt Gold und Silber abrutschen

Das jüngste Börsenbeben ist auch am Edelmetall-Markt nicht spurlos vorbeigegangen. Während es beim Goldpreis aber nur verhältnismäßig geringe Rücksetzer gab, ging es bei Silber deutlich nach unten. Warum die beiden Edelmetalle so unterschiedlich reagieren und was das für Trader bedeutet, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Matthias Hüppe von der HSBC.

16:13 Uhr

Gewinnmitnahmen sorgen für tiefrote Wall Street

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(Foto: REUTERS)

Nach dem gestrigen Kursfeuerwerk an der Wall Street nutzen einige Investoren die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen. Außerdem bereitete ihnen der anhaltende Handelskrieg mit China Sorgen. "Solange dessen Ausgang offen ist, dominiert die Unsicherheit", sagte Holger Schmieding, Chef-Volkswirt der Berenberg Bank. "Da die Unternehmen nicht wissen, welche Zölle in den USA auf sie zukommen, werden sie Investitionsentscheidungen hinauszögern." Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung um jeweils rund drei Prozent, nachdem sie am Mittwoch bis zu zwölf Prozent zugelegt hatten. Gemildert wurde der aktuelle Verkaufsdruck vom Rückgang der US-Inflation. Dies gebe der US-Notenbank Fed Spielraum für Zinssenkungen, sagte Anlagestratege Larry Tentarelli vom Anlageberater Blue Chip Daily Trend Report.

Bei den Unternehmen rückte Capri Holdings ins Rampenlicht. Die Beteiligungsfirma verkauft die Luxusmode-Marke Versace für knapp 1,4 Milliarden Dollar an Prada. Capri-Aktien stiegen daraufhin um 2,1 Prozent.

15:52 Uhr

Chinas Amazon-Verkäufer ziehen sich aus den USA zurück

Chinesische Anbieter auf Amazon bereiten sich wegen der drastischen Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Preiserhöhungen in den USA vor oder erwägen den Rückzug aus dem Markt. "Das ist nicht nur ein Steuerproblem. Die gesamte Kostenstruktur wird damit völlig überfordert", sagte Wang Xin, Vorsitzende der Shenzhen Cross-Border E-Commerce Association, die mehr als 3000 Amazon-Verkäufer vertritt. "Für alle in der grenzüberschreitenden E-Commerce-Branche ist das ein beispielloser Schlag."

Trump will die Zölle auf chinesische Importe auf 125 Prozent erhöhen - von den bereits geltenden 104 Prozent. Das verschärft den Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften weiter.

15:23 Uhr

Jack Wolfskin geht an Chinesen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Jack Wolfskin wird für 290 Millionen US-Dollar an den chinesischen Sportartikelhersteller Anta Sports Products verkauft. Wie der derzeitige US-Eigentümer Topgolf Callaway Brands, ein Hersteller von Golfschlägern und Betreiber von Driving Ranges in Carlsbad/Kalifornien, mitteilte, hat er eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Topgolf teilte weiter mit, dass der Verkauf seine Bilanz und Liquidität stärken und seine finanzielle Flexibilität im Vorfeld der geplanten Trennung von seinem Topgolf-Geschäft erhöhen wird.

Anta wiederum teilte mit, die Übernahme von Jack Wolfskin ergänze das bestehende Markenportfolio, weite das Angebot an Outdoor-Produkten vom Premium- auf den Massenmarkt aus und sei ein weiterer Schritt in seiner globalen Expansionsstrategie.

15:04 Uhr

US-Inflationsrate sinkt unerwartet

Der Inflationsdruck in den USA hat im März deutlicher als erwartet abgenommen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 2,4 (Vormonat: 2,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ökonomen hatten dagegen mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 2,6 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,1 Prozent auf Monats- und um 2,8 (Vormonat: 3,1) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,2 Prozent und eine Jahresrate von 3,0 Prozent erwartet.

Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe sagte dazu: "Aktuell lässt der Inflationsdruck auf der Oberfläche deutlich nach, im Kern bleibt die Teuerungsrate aber noch erhöht. Zollbedingte Preisüberwälzungseffekte dürften in den kommenden Monaten sichtbarer werden. Es ziehen dunklere Inflationswolken auf. Schmiert die US-Konjunktur nicht ab, wird die Fed trotz höherer Inflationsraten in Warteposition bleiben."

14:17 Uhr

Ölpreise sacken wieder kräftig ab

Trotz der Aussetzung mancher US-Zölle zeigen sich die Anleger am Ölmarkt vorsichtig. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligen sich um jeweils mehr als drei Prozent auf 63,62 beziehungsweise 60,16 Dollar je Barrel. Trump hatte am Mittwoch erklärt, er habe für die meisten neuen Abgaben eine 90-tägige Pause angeordnet und die Sätze zum Teil deutlich gesenkt. Für Verunsicherung sorgten jedoch die höheren Zölle gegen China, schreiben die Rohstoffstrategen der niederländischen Großbank ING. "Diese Unsicherheit dürfte das globale Wachstum weiter belasten, und das ist natürlich auch für die Ölnachfrage problematisch."

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,03
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,33

13:55 Uhr

Wall Street nach Hausse mit Rücksetzer erwartet

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(Foto: dpa)

Nach der spektakulären Hausse am Mittwoch mit Indexgewinnen von bis zu zwölf Prozent, sieht es für den heutigen Start an der Wall Street nach Gewinnmitnahmen aus. Händler bleiben misstrauisch und bezeichnen die steilen Vortagesaufschläge als Bärenmarktrally. Zwar habe US-Präsident Donald Trump die meisten seiner reziproken Zölle erst einmal für 90 Tage aufgeschoben, aber zugleich gehe der Handelskrieg mit China durch Beibehaltung der hohen Zölle weiter, hieß es in New York.

Am Rentenmarkt beruhigte sich die Lage derweil zuletzt etwas. Eine Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen stieß am Vorabend auf eine solide Nachfrage. Am Sekundärmarkt sinkt die Rendite entsprechender Anleihen aktuell um weitere elf Basispunkte auf 4,288 Prozent. Damit scheinen Anleger wieder mehr Vertrauen in US-Vermögenswerte zu fassen, nachdem in den Tagen zuvor ein regelrechter Ausverkauf am Rentenmarkt zu beobachten gewesen war.

13:25 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Die Sätze am europäischen Geldmarkt präsentieren sich stabil. Mit Blick auf den Euroraum gehen Volkswirte mehrheitlich davon aus, dass die EZB in der kommenden Woche die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird, auch wenn es in den Turbulenzen der vergangenen Tage auch Rufe nach einem großen Zinsschritt oder einer Notzinssenkung durch die US-Notenbank gab. Auch nach Einschätzung von Société-Générale-Volkswirt Anatoli Annenkov wird die EZB am 17. April eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent beschließen. "Wir würden aber auch eine Senkung um 50 Basispunkte nicht ausschließen, womit die EZB einen noch klareren Abschied von der restriktiven geldpolitischen Ausrichtung vollziehen würde", so der Experte in seinem Ausblick.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,39 - 2,59 (2,39 - 2,59), Wochengeld: 2,39 - 2,59 (2,39 - 2,59), 1-Monats-Geld: 2,25 - 2,49 (2,25 - 2,49), 3-Monats-Geld: 2,18 - 2,46 (2,15 - 2,43), 6-Monats-Geld: 2,13 - 2,42 (2,08 - 2,37), 12-Monats-Geld: 2,10 - 2,25 (2,02 - 2,32), Euribors: 3 Monate: 2,3010 (2,2930), 6 Monate: 2,2310 (2,1930), 12 Monate: 2,1560 (2,1070)

13:02 Uhr

BMW mit Absatzeinbruch in China

BMW
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Die Schwäche auf dem chinesischen Markt macht BMW zu schaffen. Das Dax-Unternehmen, zu dem neben der Kernmarke BMW auch Mini und Rolls-Royce gehören, setzte im ersten Quartal weltweit 586.149 Fahrzeuge ab, das sind 1,4 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Aufwärts ging es in Europa mit plus 6,2 Prozent und in den USA vor der Einführung der 25-prozentigen Autozölle mit plus 4,1 Prozent. In China wurden dagegen nur noch 155.195 Autos verkauft, das sind 17,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

In der Volksrepublik leiden Premiumhersteller unter der Krise auf dem Immobilienmarkt, die insbesondere wohlhabenden Chinesen das Leben schwer macht und sie vom Kauf von Fahrzeugen abhält. Bei Elektroautos kommt die zunehmende Konkurrenz durch heimische Hersteller hinzu, die den Markt für diese besonders beliebten Fahrzeuge dominieren. Auch Volkswagen verzeichnete in China zuletzt ein Absatzminus.

12:41 Uhr

EU setzt Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft

Wie du mir, so ich dir - nach diesem Motto handelt auch die EU. Die Gemeinschaft hat sich nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen darauf geeinigt, die am 15. April fälligen Gegenmaßnahmen auf US-Zölle für 90 Tage auszusetzen. Man sei verhandlungsbereit, es blieben jedoch alle Optionen auf dem Tisch, erklärte von der Leyen.

12:28 Uhr

Dax macht kräftig Boden gut - Euro deutlich härter

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat am Mittag weiterhin klar im Plus gestanden, ist aber etwas zurückgekommen. Der deutsche Leitindex notierte 5,7 Prozent höher bei 20.788 Punkten. Der EuroStoxx50 stieg ebenfalls um 5,7 Prozent auf 4888 Stellen. Der Euro lag um ein Prozent fester bei 1,1062 US-Dollar.

12:18 Uhr

Finanzprofi: Achterbahn an der Börse "ist absolut irre"

Trumps Zickzack-Kurs sendet weltweit Wellen durch die Märkte. Nach Verkündung der Zollpause gehen die Kurse vielerorts steil bergauf. Jochen Stanzl von CMC Markets nennt die Situation "absolut irre". Und das sei nur der "erste Akt" des Zollkrieges. Im Fokus stehe derzeit China, doch dabei müsse es nicht bleiben.

11:48 Uhr

Experte wäre bei Goldpreis um 4000 Dollar "nicht überrascht"

Die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China treibt den Goldpreis immer weiter nach oben. Das in Krisenzeiten als sicherer Hafen geltende Metall verteuert sich um fast ein Prozent auf rund 3107 US-Dollar je Feinunze. "Wir leben in einer Zeit extremer Unsicherheit. Niemand weiß wirklich, in welche Richtung sich der Handelskrieg entwickelt", sagte Nitesh Shah, Rohstoffstratege beim Vermögensverwalter WisdomTree. Für den Goldpreis erwartet er weitere Höhenflüge: "Meine Prognose liegt bei 3600 Dollar innerhalb von einem Jahr, und ich wäre nicht überrascht, wenn wir auch 4000 Dollar sehen würden."

Gold in USD
Gold in USD 4.037,11

11:37 Uhr

Institute senken deutsche BIP-Prognose für dieses Jahr

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nahezu stagnieren wird. In ihrem Frühjahrsgutachten prognostizieren die Institute für das laufende Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von lediglich 0,1 (bisher 0,8) Prozent. Für das Jahr 2026 erwarten die Institute einen Anstieg des BIP um 1,3 (1,3) Prozent.

"Die geopolitischen Spannungen und die protektionistische Handelspolitik der USA verschärfen die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland", sagte Torsten Schmidt, Konjunkturchef des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. "Zusätzlich sehen sich deutsche Unternehmen einem verstärkten internationalen Wettbewerb ausgesetzt - vor allem aus China."

11:26 Uhr

Chartanalyst benennt nächste Dax-Hürde auf Weg nach oben

Mit einem wahren Kursfeuerwerk ist der Dax in den heutigen Xetra-Handel gestartet. Die nächste Hürde, die es zu nehmen gilt, sieht Chartanalyst Marcel Mußler im Augusttrend, der bei 21.380 Punkten verläuft. Danach würde der kurzfristige Abwärtstrend bei 21.640 Punkten eine vergleichsweise leichte nächste Hürde darstellen. Den nächsten großen Widerstand macht Mußler an der Abrisshorizontalen bei 22.226/58 Punkten aus. Nach unten sollte der 2022er-Aufwärtstrend bei 19.440 nicht gerissen werden, sagt er.

11:05 Uhr

US-Dollar verliert nach Trumps Zoll-Volten kräftig

Der US-Dollar gibt in der Breite nach, während der Markt die von Präsident Trump angekündigte 90-tägige Pause für höhere Zölle für die meisten Länder verdaut. Die Zölle träfen die US-Wirtschaft immer noch erheblich, sagt Pepperstone-Stratege Michael Brown mit Blick auf den auf zehn Prozent gesenkten Satz für fast alle Länder. Die Kehrtwende verstärke zudem die Besorgnis über die Inkohärenz, mit der Politik gemacht werde. Die am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten für März dürften eher für wenig Bewegung sorgen, weil sich die Aussichten seit dem Erhebungszeitraum geändert hätten, so Brown. Der Euro steigt auf 1,1037 Dollar, für den Dollarindex geht es um 0,6 Prozent nach unten.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

10:45 Uhr

Nordex mit sehr starkem Auftragseingang - Windaktien schießen hoch

Der Windturbinenhersteller Nordex hat im ersten Quartal im Anlagengeschäft einen Anstieg um fünf Prozent auf eine Gesamtleistung von 2,182 Gigawatt verbucht. Das liegt laut Jefferies 50 Prozent über der Konsenserwartung. Der durchschnittliche Preis pro Megawatt Leistung stieg dabei leicht auf rund 870.000 von rund 850.000 Euro. Die Analysten sprechen von einer anhaltenden Preisdisziplin im Sektor.

Die Nordex-Aktie stieg um 4,3 Prozent. Im Dax lagen Siemens Energy mit der Windtochter Gamesa 6,0 Prozent vorne, in Kopenhagen ging es für Vestas um 7,3 Prozent nach oben.

Nordex
Nordex 23,70
Siemens Energy
Siemens Energy 107,35
Vestas
Vestas 17,11

10:31 Uhr

Investieren abseits der Börse - mit ELTIFs!

Kann man eigentlich in Unternehmen investieren, die gar nicht an der Börse gelistet sind? Bis vor Kurzem war dies nur für Großinvestoren möglich, aber mit sogenannten ELTIFs erhalten nun auch Privatanleger diese Möglichkeit. Wie das Finanzinstrument funktioniert, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Jan Modell von der Fondsgesellschaft Blackrock und Christian Röhl von Scalable Capital.

10:05 Uhr

"Die aktuelle Situation nicht nur chaotisch, sie ist verrückt"

Eine Pause bei den hohen Handelszöllen von US-Präsident Donald Trump sollte nach Einschätzung des ING-Ökonomen Carsten Brzeski in Europa mit Vorsicht betrachtet werden. Trump hatte am Mittwoch angekündigt, einen Großteil seines Zollplans angesichts der Marktturbulenzen zurückzunehmen. Dies gewähre europäischen Exporteuren einen Aufschub, so Brzeski, da die EU-eigenen Gegenmaßnahmen für einige amerikanische Produkte nun wahrscheinlich nicht in Kraft treten werden, zumindest nicht sofort. Der Schaden für das Vertrauen werde jedoch anhalten. "Ehrlich gesagt ist die aktuelle Situation nicht nur chaotisch, sie ist verrückt", sagt Brzeski.

09:43 Uhr

Nicht nur der Chipsektor ist wieder gefragt

Bei den Einzelwerten gehen im Dax n zuvor angeschlagene Sektoren auf Erholungskurs. Gefragt waren unter anderem Aktien aus dem Chipsektor: Infineon, Siltronic und Aixtron legten um 9,4 bis mehr als 15 Prozent zu.

Infineon
Infineon 33,14

Die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank kletterten indes um gut 13 und gut sieben Prozent. Die Sportartikelhersteller Puma und Adidas zogen um jeweils rund zehn Prozent an.

09:32 Uhr

"Zollstreit hat sich nicht in Wohlgefallen aufgelöst"

"An den Finanzmärkten wird die Aussetzung der Sonderzölle gefeiert. Die Hoffnungen sind groß, dass es nun zu Verhandlungen kommt, die einen eskalierenden Handelskrieg verhindern. Für das globale Unternehmerlager bleiben derweil vorerst die Unsicherheiten groß", sagt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank.

Die offene Frage sei: Kommt es tatsächlich zu einer Einigung und wie sieht diese aus? Ungeklärt sei auch, wie China auf die weitere Erhöhung des Zollsatzes reagiert. "Und für die europäische Automobilindustrie bleibt der Aufschlag von 25 Prozent eine Bürde. Es ist also keineswegs so, dass sich nun der Zollstreit in Wohlgefallen aufgelöst hätte." Zumindest sei die Chance einer Verhandlungslösung mit den wichtigsten US-Handelspartnern, mit Ausnahme von China, gewachsen.

09:09 Uhr

Dax schießt satte acht Prozent nach oben

Dax
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Der deutsche Leitindex startet nach US-Zollaufschub mit einem Sprung um 8 Prozent nach oben auf 21.435 Punkte. Die Anleger reagierten damit auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Sonderzölle für zahlreiche Länder auszusetzen.

Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex drei Prozent schwächer bei 19.670,88 Punkten geschlossen. Für schlechte Stimmung an den Börsen in Europa sorgte der eskalierende globale Zollstreit. An der Wall Street ging es dagegen kräftig nach oben, nachdem US-Präsident Donald Trump bestimmte Zollerhöhungen für 90 Tage auf Eis gelegt hatte. Die Pause soll laut US-Finanzminister Scott Bessent Zeit für Verhandlungen geben.

Eine dreimonatige Pause bei den höheren Zöllen von US-Präsident Donald Trump könnte nach Einschätzung von Paul Ashworth von Capital Economics dauerhaft werden. Der Präsident legte inmitten der Turbulenzen an der Wall Street eine 90-tägige Pause fest, wobei ein Basiszoll von 10 Prozent für die meisten Länder bestehen blieb, obwohl er die Zölle auf chinesische Importe erhöhte. "Unsere Arbeitshypothese ist nun, dass Trump, eingeschüchtert durch die Reaktion des Marktes, die 'Pause' wiederholt verlängern wird, was bedeutet, dass dies am Ende sehr nach dem universellen Zoll von 10 Prozent aussehen wird, für den er geworben hat", erklärt Ashworth in einer Mitteilung an Kunden.

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08:54 Uhr

Baupreise für Wohngebäude ziehen an

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im Februar um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im November 2024, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, hatte der Preisanstieg im Vorjahresvergleich 3,1 Prozent betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhöhten sich die Baupreise im Februar gegenüber November um 1,4 Prozent. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen binnen Jahresfrist um 2,2 Prozent. Die Preise für Ausbauarbeiten lagen im Februar um 3,9 Prozent über denen des Vorjahresmonats.

Neben den Baupreisen werden auch die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) erhoben. Diese lagen im Februar um 3,7 Prozent über denen des Vorjahresmonats.

08:34 Uhr

Euro profitiert vom Zoll-Chaos

Euro / Dollar
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Nach der Zollaussetzung durch US-Präsident Donald Trump für fast alle Länder mit Ausnahme Chinas für die Dauer von 90 Tagen hat der US-Dollar am Vortag aufgewertet - für den Euro ging es in die Gegenrichtung. Am Morgen steigt der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0991 US-Dollar. Am Vortag war die Gemeinschaftswährung mit knapp 1,11 Dollar in der Spitze gehandelt worden. Doch sehen Marktakteure den Euro insgesamt als einen Gewinner der erratischen Zollpolitik von Trump.

Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank bescheinigt US-Staatsanleihen einen dauerhaften Schaden durch das Agieren von Trump. Dieser werde auch nicht durch die nächste "chaotische Volte" von Trump ausgemerzt. Dass der Euro in den vergangenen Tagen vom US-Chaos profitiert habe, möge daran gelegen haben, dass für globale Investoren die einzig ernsthafte Alternative zu US-Staatsanleihen deutsche Bundesanleihen gewesen seien, wenn sichere Häfen gesucht worden seien. Ein Teil dieser Stärke dürfte erhalten bleiben, resümiert Leuchtmann.

08:24 Uhr

Dax zur Eröffnung mit satten Aufschlägen erwartet

Der Dax wird zur Eröffnung bei rund 21.200 gesehen, also fast 8 Prozent höher als zum Schluss am Vortag. Der Euro-Stoxx-50 dürfte im Bereich von 5.000 Punkten ins Rennen gehen nach 4.622.

Dax
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Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex drei Prozent schwächer bei 19.670,88 Punkten geschlossen. Für schlechte Stimmung an den Börsen in Europa sorgte der eskalierende globale Zollstreit. An der Wall Street ging es dagegen kräftig nach oben, nachdem US-Präsident Donald Trump bestimmte Zollerhöhungen für 90 Tage auf Eis gelegt hatte.

Im Handel erwartet man mit dem Aufschub der US-Vergeltungszölle keinen baldigen Anstieg des Dax auf die alten Hochs. Dafür sei durch das Zollchaos der vergangenen Tage zu viel kaputt gemacht worden, heißt es. Vor allem aber bleibe einiges an Unsicherheit bestehen. Deswegen sei mit zukünftig strukturell höheren Risikoprämien zu rechnen. Einige Anleger dürften außerdem die anstehenden Kursgewinne dazu nutzen, um Bestände auf einem erhöhten Kursniveau abzubauen, heißt es.

08:06 Uhr

Chinas Wirtschaft kämpft nicht nur mit US-Zöllen

Inmitten des sich zuspitzenden Handelsstreits mit den USA kämpft Chinas Wirtschaft weiter mit Deflationsdruck. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, sank der Verbraucherpreisindex im März um 0,1 Punkte im Vergleich zum selben Vorjahresmonat. Analysten hatten im Vorfeld keine Veränderung erwartet. Bereits im Februar hatten die Verbraucherpreise stärker als erwartet nachgegeben.

Pekings Statistiker begründeten die Entwicklung mit mehr frischen Lebensmitteln auf dem Markt durch wärmeres Wetter und mit einem niedrigeren Ölpreis. ING-Bank-Analyst Lynn Song schrieb, der Index habe unter dem bestehenden Preisdruck den Sprung über die Null-Grenze nicht geschafft. Zusammen mit einer Eskalation der Zölle ergebe sich ein geeignetes Zeitfenster für die chinesische Volksbank, um die Geldpolitik wieder zu lockern, erklärte er.

Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Zwar führt diese dazu, dass Käufer mehr für ihr Geld bekommen. Ökonomen halten eine solche Entwicklung aber langfristig für schädlich, da Firmen dadurch weniger verdienen, was Löhne und Arbeitsplätze bedrohen kann

07:51 Uhr

Pläne von Union und SPD könnten Wirtschaftswachstum merklich erhöhen

Ein Blick nach Deutschland: Die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen von Union und SPD könnten das Wirtschaftswachstum in Deutschland merklich erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt die Denkfabrik "Dezernat Zukunft" in einer Analyse, die dem "Handelsblatt" vorliegt.

Im am Mittwoch vorgelegten Koalitionsvertrag kündigen Union und SPD an, das Potenzialwachstum der deutschen Wirtschaft "wieder auf deutlich über 1 Prozent zu erhöhen". Die Ökonomen kommen zu dem Ergebnis: Bis 2029 könnte das Potenzialwachstum so stark gesteigert werden, dass es dann bei 1,2 Prozent liegt. Das wäre ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte.

Die größten Effekte machen demnach die zusätzlichen öffentlichen Investitionen durch das Fiskalpaket und die geplante Erhöhung von Erwerbseinwanderung aus. Das erhöhte Wachstum steigert auch die Steuereinnahmen. Sie wachsen in der Legislaturperiode den Berechnungen zufolge um 24 Milliarden Euro.

07:31 Uhr

Börsen nach Trump-Rückzieher mit Erholungs-Hausse erwartet

Europas Börsen dürften mit massiven Kursaufschlägen in den Handel starten, nachdem US-Präsident Donald Trump am Vorabend bei den gerade erst in Kraft getretenen Strafzöllen einen Rückzieher gemacht hat. Die reziproken Zölle werden mit sofortiger Wirkung auf 10 Prozent gesenkt, wobei diese Regelung zunächst für 90 Tage gelten soll. China bleibt davon aber ausgenommen, mithin werden Waren aus China insgesamt mit 125 Prozent belegt.

Die politische Kehrtwende in Washington wird an den Finanzmärkten euphorisch aufgenommen. An der Wall Street schossen die Nasdaq-Indizes um 12 Prozent nach oben, der S&P-500 legte um 9,5 Prozent zu. Zugleich kam es am US-Anleihemarkt es zu einer deutlichen Entspannung. Zehnjährige US-Papiere rentieren aktuell mit 4,28 Prozent, nachdem es tags zuvor im Hoch noch 4,50 Prozent waren.

Im Handel wird spekuliert, dass vor allem der Druck vom Anleihemarkt den Sinneswandel bei Trump ausgelöst haben dürfte. In Asien schießen die Kurse derweil ebenfalls nach oben.

Wie nachhaltig die Erholung an den Aktienmärkten ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Nicht nur ist viel Vertrauen in die US-Politik nach dem Zoll-Chaos zerstört worden, auch droht der Handelskrieg mit China weiter zu eskalieren. Der Yuan ist am Morgen auf den niedrigsten Stand zum Dollar seit 2007 gefallen. US-Finanzminister Scott Bessent hatte China am Vortag erneut vor einer Abwertung des Yuan gewarnt.

07:05 Uhr

"Gefährliche Möglichkeiten für Insider-Handel": Ist die Zollpause ein abgekartetes Spiel?

Trump sagte zum Timing für seinen Kursschwenk, er habe das Ganze früh am Mittwochmorgen entschieden. Am Nachmittag US-Ostküstenzeit verkündete er den Schritt über Truth Social. Am späten Mittwochmorgen, also wenige Stunden vor seiner Ankündigung, die den Aktienmarkt zurück nach oben schnellen ließ, hatte Trump auf Truth Social noch geschrieben, jetzt sei eine großartige Zeit, zu kaufen. Er unterschrieb den Post mit seinen Initialen DJT. Das ist auch das Börsenkürzel des Trump-Medienunternehmens, das Truth Social betreibt. Die Aktie von Trump Media & Technology beendete den Börsen-Tag mit einem Plus von 21,67 Prozent.

Die Papiere des Autobauers Tesla, der vom Trump-Verbündeten Elon Musk geführt wird, legten um 22,7 Prozent zu. Musk soll sich für eine Aussetzung der hohen Zusatzzölle eingesetzt haben. Auch hier hallt nach, dass Handelsminister Lutnick vor einigen Tagen live im Fernsehen die Bürger dazu aufgerufen hatte, Tesla-Aktien zu kaufen, weil sie nie wieder günstiger sein würden.

Mehrere Demokraten aus dem US-Kongress halten all das für ein abgekartetes Spiel. Der demokratische Senator Adam Schiff schrieb auf der Plattform X, Trumps Hin und Her bei den Zöllen und die Marktschwankungen lieferten "gefährliche Möglichkeiten für Insider-Handel". Schiff fragte: "Wer in der Regierung wusste vorab von Trumps jüngstem Kurswechsel bei den Zöllen? Hat irgendjemand Aktien gekauft oder verkauft und auf Kosten der Öffentlichkeit profitiert?" Auch andere Demokraten verlangten Aufklärung dazu.

Trump selbst sagte zur Begründung für sein überraschendes Umschwenken, "die Leute" seien etwas unruhig und "ein bisschen ängstlich" geworden. Es gelte eben: "Man muss flexibel sein." Allerdings könnte auch Trumps eigene Nervosität eine Rolle gespielt haben. Börsenkurse sind etwas, was der Republikaner besonders aufmerksam verfolgt und was ihn bewegt. Die Handelsexpertin von Daniels betonte, Trump habe von den Finanzmärkten, aber auch von einzelnen Unternehmern großen Druck bekommen.

06:58 Uhr

Ölpreise geben nach

Die Ölpreise gaben am frühen Morgen angesichts des verschärften Handelskriegs zwischen den USA und China um rund 1 Prozent nach. Am Mittwoch hatten sich die Ölpreise noch von einem Vierjahrestief erholt.

Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,9 Prozent auf 64,87 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,8 Prozent schwächer bei 61,87 Dollar.

06:46 Uhr

Nikkei-Index schießt nach oben: Börse in Tokio setzt zur Aufholjagd an

Nikkei
Nikkei 47.734,99

Die Aktienbörsen in Ostasien haben angesichts der überraschend von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zollpause zur Aufholjagd angesetzt. Nach der kräftigen Kurserholung an der Wall Street schoss auch der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio steil nach oben. Rund zweieinhalb Stunden nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen satten Aufschlag von 2.698,44 Punkten oder 8,51 Prozent und notierte beim Zwischenstand von 34.412,47 Punkten. Auch in China und Südkorea kletterten die Kurse deutlich, in Deutschland öffnet die Börse erst einige Stunden später.

Trotz weiterer Zölle gegen China öffneten die Märkte in der Volksrepublik und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong positiv. Der CSI-300-Index, der die wichtigsten chinesischen Festlandaktien abbildet, lag zu Beginn bei 3.749,13 Punkten und stieg damit 1,7 Prozent im Vergleich zum Vortagsschluss. In Hongkong öffnete der Hang-Seng-Index bei 20.810,43 Punkten und damit einem Plus von 2,7 Prozent. An der Börse in Seoul kletterte der Leitindex Kospi um mehr als 5 Prozent.

In Taiwan reagierten die Anleger noch deutlich positiver. Der Leitindex des Inselstaates sprang zur Eröffnung um 9,2 Prozent hoch. Taiwan, das sich einer ständigen Bedrohung durch China ausgesetzt sieht, das die Inselrepublik zu seinem Gebiet zählt und sie sich einverleiben will, sagte Washington seine Bereitschaft zu, über die Reduzierung aller Zölle zu verhandeln und mehr Waren aus den USA zu importieren. Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter im Konflikt mit China.

06:30 Uhr

Zölle rauf, Zölle runter

Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut hohe Verluste verkraften müssen. Der Dax verlor 3 Prozent auf 19.671 Punkte, im Tagestief stand der Index bei 19.384. Am Berichtstag sind alle angekündigten Zölle aus Washington in Kraft getreten.

US-Präsident Donald Trump ruderte im internationalen Handelskonflikt zurück: Nach heftigen Turbulenzen an den Börsen und Finanzmärkten hat er seinen Kurs geändert und gerade erst in Kraft getretene Zusatzzölle für 90 Tage ausgesetzt. Für die meisten Länder soll aber weiter ein allgemeiner Importzoll von zehn Prozent gelten. Die Zölle für Waren aus Japans Nachbarland China erhöhte Trump unterdessen weiter auf nun 125 Prozent.

Nichtsdestotrotz: Der globale Handelsstreit eskaliert derweil weiter. Ab heute treten die von China geplanten neuen Zölle auf US-Waren in Kraft. China wird weitere Einfuhrzölle auf alle US-Waren in Höhe von 50 Prozent erheben. Es gelten damit ab sofort neue Zusatzzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf alle US-Waren. Die USA erheben inzwischen insgesamt 104 Prozent auf Einfuhren aus China.

In Deutschland stellen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre neuen Prognosen zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft vor. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte ihrer Ansicht nach in diesem Jahr nur noch um magere 0,1 Prozent zulegen, wie Reuters von mit der neuen Gemeinschaftsdiagnose vertrauten Personen erfuhr. Im September hatten die Regierungsberater noch ein Plus von 0,8 Prozent vorausgesagt. Die Folgen der von US-Präsident Donald Trump in der vorigen Woche verkündeten höheren Zölle sind in der aktuellen Prognose dabei noch nicht verarbeitet, da sie vorher abgeschlossen wurde.

Die US-Inflationsdaten werden wohl zeigen, dass der Preisauftrieb nachgelassen hat. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sich die Teuerungsrate im März auf 2,6 von 2,8 Prozent im Februar abgeschwächt hat. Dies wäre eine gute Nachricht für die Notenbank, die im Mai wieder über den Leitzins entscheidet.

Mitten in der Integration der kollabierten Credit Suisse hält die Schweizer Großbank UBS ihre jährliche Aktionärsversammlung ab. Den Eignern dürfte das 15-Millionen-Franken-Gehalt von Konzernchef Sergio Ermotti, die drohenden strengeren Kapitalanforderungen und ein möglicher Wegzug aus der Schweiz auf den Nägeln brennen. Bei sämtlichen Abstimmungen wird sich aber wohl der Verwaltungsrat durchsetzen. Gleichentags hält auch der von der Benko-Krise getroffene kleinere Rivale Julius Bär seine Generalversammlung ab, auf der der frühere HSBC-Chef Noel Quinn zum Präsidenten gewählt werden soll.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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