Der Börsen-TagDeutsche Wirtschaft wächst dank Schuldenaufnahme, aber IWF weist auf Risiko hin
Die Reform der Schuldenbremse bietet Deutschland nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds die Chance auf wieder höhere Wachstumsraten. Die überfälligen Änderungen für mehr Investitionen in die Infrastruktur und die Aufrüstung der Bundeswehr seien weitreichend, teilte der IWF mit. Die Gelder müssten jetzt aber mit Bedacht eingesetzt werden, um die Produktivität der Wirtschaft zu erhöhen.
Nach zwei Rezessionsjahren in Folge rechnet der IWF in seinem Länderbericht für Deutschland 2025 mit einem mageren Wachstum von 0,2 Prozent. Nächstes Jahr dürfte es aber rund ein Prozent sein, 2027 rund 1,5 Prozent. Als potenzielles Risiko gilt, dass die zusätzlichen Investitionen des Staates nicht richtig eingesetzt werden. Der IWF kritisierte in diesem Zusammenhang beispielsweise die Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in Restaurants. Solche Maßnahmen sollten vermieden werden.
Laut IWF muss die Bundesregierung Reformen anschieben, die zu mehr Wachstum führen, und Maßnahmen vermeiden, die nur zu mehr Ausgaben führen. Der IWF plädierte für mehr Digitalisierung, Anreize für Start-ups und damit mehr Innovationen sowie den Abbau von Bürokratie. Auf dem Arbeitsmarkt müssten Frauen, Ältere und Flüchtlinge besser eingespannt werden.