Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag"Deutschland rutscht in die Rezession" – das wird für den DAX wichtig

19.09.2022, 06:24 Uhr

Wegen der trüben Konjunkturaussichten müssen sich Anleger Experten zufolge auf einen ungemütlichen Herbst einrichten. Deutschland rutsche in eine Rezession, warnt Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. "Sollten Strom- und Gaspreise weiter steigen, drohen Unternehmensschließungen und eventuell ein schmerzhafter Anstieg der Arbeitslosigkeit."

Vor diesem Hintergrund büßte der DAX in den vergangenen Tagen deutlich mehr als die drei Prozent ein. Allein zum Wochenschluss ging es für den deutschen Börsenleitindex noch einmal mehr als 200 Zähler oder 1,7 Prozent abwärts. Ins Wochenende rettete der DAX dann noch einen Stand von 12.741 Stellen. Auch die Wall Street zeigte Schwächen, vor allem der Technologiebereich stand unter Abgabedruck. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 12.770 Punkte taxiert und damit mit leichten Aufschlägen.

Weiteres Ungemach ist in der neuen Handelswoche zudem nicht ausgeschlossen: Es drohe beispielsweise von den erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank, da diese sich bislang nicht angemessen in den Kursen widerspiegelten, geben Experten des Vermögensverwalters Amundi zu bedenken. An der Börse gilt als wahrscheinlich, dass die Fed bei ihrer Sitzung am Mittwoch den Leitzins das dritte Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte anhebt. Wegen der hartnäckig hohen Inflation halten allerdings immer mehr Investoren einen Schritt um einen vollen Prozentpunkt für möglich. Außerdem werde darüber spekuliert, ob der aktuelle Zyklus wie bislang erwartet bei einem Wert von 3,5 bis vier Prozent oder eher bei 4,5 Prozent ende, sagt Anlagestratege Brian Jacobsen vom Vermögensverwalter Allspring.

Vor den diversen Zinsentscheidungen geht es zum Wochenstart aber erst einmal ruhig zu: Neben aktuellen Daten zu den Auftragsbeständen und -reichweiten am Morgen, Zahlen zum Umsatz im Gastgewerbe steht am Mittag noch der Monatsbericht der Bundesbank auf der Agenda.