Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag "EZB verschärft Wohnungsnot in Deutschland"

Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat der Europäischen Zentralbank (EZB) anlässlich der neuesten Zahlen über Baufertigstellungen von Wohnungen vorgeworfen, die Wohnungsnot in Deutschland zu verschärfen. "Die Zahl der fertig gestellten Wohnungen in Deutschland ist 2023 noch überraschend hoch ausgefallen, liegt allerdings ein gutes Viertel unter dem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, das sich die Bundesregierung eigentlich gesetzt hatte", sagt IMK-Direktor Sebastian Dullien. Das aktuelle Niveau der neu gestellten Baugenehmigungen deute im Trend nur auf etwas mehr als 200.000 neu gebaute Wohnungen hin.

"Insbesondere der seit 2022 massiv gestiegene Leitzins der Europäischen Zentralbank hat den Wohnungsbau ausgebremst", so Dullien. In Kombination mit den gestiegenen Baupreisen seien Eigenheime für viele Menschen in Deutschland unerschwinglich geworden. Im Mietwohnungsbau hätten die hohen Zinsen und hohen Baukosten ebenfalls viele Projekte unrentabel gemacht. "Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank verschärft damit nun die Wohnungsnot in Deutschland." Die Talsohle beim Wohnungsbau dürfte frühestens 2025 erreicht sein. Wenn die EZB 2024 tatsächlich noch mehrfach die Zinsen senke, könnte allerdings die Zahl der Baugenehmigungen 2025 wieder leicht steigen, sodass in den Folgejahren auch wieder etwas mehr Wohnungen fertig gestellt werden könnten.

Quelle: ntv.de

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