Der Börsen-Tag Hoffnung auf Kriegsende treibt Dax in Richtung 15.000
29.03.2022, 17:38 UhrErmutigende Aussagen nach den russisch-ukrainischen Verhandlungen in Istanbul haben die Kurse an den europäischen Börsen kräftig nach oben getrieben. Die russische Verhandlungsdelegation hat die Vorschläge der Ukraine zur Neutralität des Landes als konstruktiv bezeichnet und will nun die russischen Angriffe um Kiew und Tschernihiw reduzieren. Am Nachmittag gaben auch die Ölpreise kräftig nach, zum Abend hin stabilisierten sie sich aber wieder.
In Frankfurt gewann der Dax 2,8 Prozent und schloss bei 14.820 Punkten, unmittelbar nach den Gesprächen in der Türkei war der deutsche Leitindex auf 14.925 Zähler hochgeschnellt. Der EuroStoxx50 notierte 2,5 Prozent höher bei 3986 Stellen. Auch der Euro erholt sich deutlich und bewegte sich um die Marke von 1,11 US-Dollar herum.
Bei den Einzelwerten waren heute konjunkturnahe Branchen gesucht. Gut liefen die Autowerte: BMW gewannen 5,6 Prozent, VW 5,1 Prozent und Mercedes-Benz 4,6 Prozent. "Der Markt setzt darauf, dass sich die Lieferkettenprobleme bei einem Kriegsende in der Ukraine entspannen", sagt ein Marktteilnehmer. Bei den Zulieferern schossen Elringklinger um 12,6 Prozent hoch.
Im MDax fielen K+S um 10,2 Prozent zurück. Der Düngemittelkonzern hat zuletzt stark von den Sanktionen gegen die Kali-Unternehmen aus Russland und aus Belarus profitiert. Und auch Rheinmetall litten mit einem Minus von 4,3 Prozent unter Gewinnmitnahmen: "Wenn es zu einem Waffenstillstand und zu einem Kriegsende kommen sollte, dürften die Widerstände gegen die Aufrüstung der Bundeswehr in Teilen der Regierungskoalition wieder stark zunehmen", sagt ein Börsianer.
Pfeiffer Vacuum stiegen im SDax nach Margenausblick um 10,5 Prozent. Die Marge wird bei rund 14 Prozent erwartet, der Umsatz soll um fünf Prozent zulegen. Nordex gewannen 2,3 Prozent. Die Anleger sind erleichtert, weil der Ausblick im Rahmen der Erwartungen ausfiel und keine neuen Negativüberraschungen enthielt.
Quelle: ntv.de