Der Börsen-Tag

Der Börsen-TagMilliarden-Zwangsverkäufe an Chinas Börsen erwartet

05.02.2024, 11:17 Uhr

Investoren laufen angesichts des jüngsten Einbruchs an den chinesischen Börsen Gefahr, weiteres Geld zu verbrennen. Nach Aussage von Brokern droht eine Welle von Kapitalforderungen, mit denen die Anleger ihre mit geliehenem Geld getätigten Geschäfte nachsichern müssen. Weiter fallende Kurse könnten so zu Zwangsverkäufen von Aktien im Wert von mehreren Milliarden Dollar führen. "Wir stellen Nachschussforderungen, oder sogenannte Margin Calls, so gut wie jeden Tag", sagt Hannah Feng, Mitarbeiterin eines großen Brokers in Shanghai. "Und da der chinesische Aktienmarkt weiter fällt, haben einige Kunden ihre Margin-Kredite zurückgezahlt und sind danach sofort ausgestiegen."

Bei einem Margin Call fordert eine Bank einen Kunden auf, mehr Sicherheiten zu stellen, wenn ein Geschäft, das teilweise mit geliehenem Geld finanziert wurde, stark an Wert verloren hat. Können diese Sicherheiten nicht beigebracht werden, veräußern die Kreditgeber üblicherweise die Wertpapiere, um an das geschuldete Geld zu gelangen.

Nach Schätzungen der Maklergesellschaft Zheshang Securities beläuft sich der Wert der Aktien, die von einer solchen Zwangsliquidation bedroht sind, auf insgesamt 183,6 Milliarden Yuan - umgerechnet rund 25 Milliarden Euro. Ende November seien es noch ein Viertel weniger gewesen.