Der Börsen-TagTui sammelt Hunderte Millionen Euro ein
Der Tui-Konzern will mit frischem Geld von Anlegern den Umfang seiner Corona-Staatshilfen weiter verringern. Nach Angaben vom Dienstagabend sollten voraussichtlich bis zu 162,3 Millionen Aktien zusätzlich ausgegeben werden - die entsprechenden Einnahmen würden dann in die "vollständige Rückzahlung der Stillen Einlage 2 des deutschen Staates" fließen, wie es in Hannover hieß. In der Nacht teilte die Tui AG mit, die neuen Aktien mit einem Preis von je 2,62 Euro erzielten einen Bruttoerlös von rund 425 Millionen Euro.
Es geht bei den Staatshilfen um ein Teilpaket im Wert von 671 Millionen Euro, das der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zur Verfügung gestellt hatte, als Tui in der Pandemie wegen wegbrechender Geschäfte finanziell erheblich unter Druck geraten war. Der Reiseanbieter will außerdem eine Kreditlinie der KfW noch einmal um 336 Millionen Euro reduzieren, diese stünde dann noch bei gut 2,1 Milliarden Euro.
Tui hatte in den vergangenen Monaten mehrmals sein Kapital erhöht und auch erste Darlehenspakete zurückgegeben. Anfang April hatte der Konzern die von der Bundesregierung und privaten Banken bereitgestellten Mittel zur Bekämpfung der finanziellen Corona-Folgen gerade erst von knapp 4,3 Milliarden Euro um rund 700 Millionen Euro verringert. Neben der verbleibenden 2,1 Milliarden Euro schweren KfW-Kreditlinie gäbe es laut Tui nach der geplanten Rückzahlung noch eine zweite Stille Einlage (420 Mio Euro) sowie die vor einiger Zeit ausgegebene Wandelanleihe, die der Bund in Anteile tauschen kann (59 Mio Euro).