Der Börsen-TagZinssorgen und Rezessionsängste drücken Dax kräftig runter
Der deutsche Aktienmarkt hat auch zu Wochenbeginn wegen Zins- und Konjunktursorgen weiter unter Druck gestanden. Weder das überraschend aufgehellte Ifo-Geschäftsklima noch der Wahlsieg des französischen Präsidenten Emmanuel Macron waren eine große Hilfe. Vor allem herrschte Sorge wegen einer radikaleren Zinspolitik seitens der US-Notenbank Fed. Aber auch aus dem Frankfurter EZB-Gebäude gab es Zinsanhebungssignale. Angeblich wird die Eurozonen-Notenbank in diesem Jahr mindestens zwei Mal mit den Zinsen hochgehen.
Der Dax verbrachte heute die meiste Zeit unter der 14.000-Punkte-Marke. Am Ende schloss er 1,5 Prozent schwächer bei 13.924 Zählern. Der Leitindex knüpfte damit an seine massiven Verluste vom Freitag an. Sein Tagestief lag bei 13.863 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte 1,9 Prozent niedriger bei 3767 Stellen.
Rezessionsängste lasteten vor allem auf konjunkturabhängigen Branchen und damit zum Beispiel auf Banken, Autobauern sowie auf technologielastigen Wachstumsunternehmen, deren Bewertungen in Zeiten steigender Zinsen als besonders gefährdet gelten. Unter den Schlusslichtern im Dax waren Deutschen Bank mit minus 5,7 Prozent und Delivery Hero mit einem Abschlag von 4,2 Prozent.
Anleger setzten eher auf defensive Werte. In Zeiten der voranschreitenden Energiewende zählten die 1,2 Prozent teureren RWE-Aktien zu den positiven Ausnahmen. Dagegen waren die SAP-Papiere mit minus 1,9 Prozent unter den Dax-Verlierern. Mehrere Kurszielsenkungen und die Streichung der Kaufempfehlung durch das Bankhaus Metzler belasteten die Papiere des Walldorfer Softwarekonzerns.
Weil die Konjunktursorgen auf den Metallpreisen lasteten, litten auch die Papiere der Stahl- und Kupferkonzerne. Besonders schwer traf es hier die Papiere von Salzgitter und Aurubis mit Kursverlusten von 6,7 beziehungsweise 8,1 Prozent.