Der Börsen-TagZu viele Krisengespenster lassen DAX erschaudern
Es war ein ziemlich turbulenter Wochenabschluss an der Frankfurter Börse. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die Inflation treibt die einzelnen Volkswirtschaften in Richtung Rezession. Die steigende Zahl an Gewinnwarnungen der Unternehmen ist ein Warnsignal, die Anleger reagierten mit Verkäufen in großem Stil. Dazu kamen sehr schwache Einkaufsmanagerindizes aus wichtigen Euroländern und Großbritannien. Auch mit den Ölpreisen ging es kräftig bergab.
Aber auch Anleihen wurden mit Blick auf die aktuelle Zinspolitik der EZB verkauft, wird doch für die kommende Sitzung im Oktober mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen um 0,75 Prozent gerechnet. In der Folge stieg die Rendite der Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf über zwei Prozent. Derweil stand auch der Euro weiter massiv unter Druck und wurde noch weicher.
Der DAX verlor zwei Prozent und ging mit 12.284 Punkten ins Wochenende, sein Tagestief lag bei 12.181 Zählern. Auf Wochensicht verlor der Leitindex rund 450 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls deutlich leichter: minus 2,2 Prozent bei 3353 Punkten.
Nach Aussetzung der Jahresprognose wurden Hypoport mit minus 45,1 Prozent abverkauft. Die Nachfrage in der Immobilien-Finanzierung sowie im Corporate-Finance-Geschäft sei im zweiten Halbjahr bisher sehr schwach. Wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie der Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise hielten sich Verbraucher mit Transaktionen zurück.
Varta brachen um 32,9 Prozent ein. Der Batteriehersteller hat seine Ziele für das laufende Jahr zurückgenommen. Hintergrund seien die gegenüber der Annahme bei der jüngsten Prognose weiter gestiegenen Kosten für Energie und der Rohstoffpreise bei limitierter beziehungsweise verzögerter Weitergabemöglichkeit an die Kunden.