Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Zwei Gründe drücken den DAX nach unten

Am deutschen Aktienmarkt weist der DAX zum Wochenschluss deutliche Verluste auf. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedet sich mit einem Abschlag von 1,4 Prozent bei einem Stand von 15.308 Punkten ins Wochenende. nachdem er im Donnerstagsgeschäft noch ein neues Zwölfmonatshoch markiert hatte. Die US-Börsen hatten wieder einmal Zinssorgen thematisiert und die Renditen nach oben getrieben.

"Angesichts des robusten Arbeitsmarktes und der robusten Wirtschaft werden die Zinsen noch mehr als einmal steigen, und sie werden wohl länger hoch bleiben, als es vielen an der Börse lieb ist", kommentiert Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners.: "Die Stimmung an den Börsen droht zu kippen."

Der Markt dürfte nach einer Woche mit einer Flut an Unternehmenszahlen nun erst einmal konsolidieren, heißt es von anderer Seite. "Umschichtungen zwischen einzelnen Aktien und Sektorrotation dürften den Ton angeben", so ein Händler. "Gestern noch ein neues Zwölfmonatshoch, heute klare Verluste", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Am Donnerstagnachmittag ging es schon bergab: Die Zinssorgen sind zurück", erläutert sie und spricht von "Gewinnmitnahmen". "Zudem belaste Adidas den Leitindex: Dem Sportartikelkonzern droht ein stattlicher Verlust, der erste seit Jahrzehnten. Analysten sprechen von einem 'furchtbaren Ausblick'".

Bei den Einzelwerten führen dann auch die Titel von Adidas die Verliererliste an. Die Papiere brechen mehr als zehn Prozent ein. Der Sportartikelhersteller hat bei den Jahreszahlen 2022 die Erwartungen verfehlt und sieht das Risiko weiterer Umsatz- und Gewinnbelastungen. Im laufenden Jahr könnte selbst ein operativer Verlust eintreten. Hauptgrund ist weiter die Trennung von Rapper Kanye West und hohen, bereits produzierten Beständen seiner Yeezy-Kollektion. "Adidas hatte schon mehrfach Social-Media-Fails", kommentierte ein Händler. Man habe sich in einem hochvolatilen, stimmungsgetriebenen Markt langfristig von einer Person abhängig gemacht und leide nun unter den Folgen. Im Blick des Marktes stünden nun die Restrukturierungsschritte des neuen Adidas-Chefs Björn Gulden.

Laut DZ Bank bleiben die Unternehmensziele für 2023 weit hinter den Konsenserwartungen zurück. Zwar prüfe das Unternehmen weiterhin Optionen zur Nutzung des Bestands an Yeezy-Produkten, berücksichtige für 2023 jedoch ein Szenario, in dem gar keine Yeezy-Artikel mehr verkauft werden.

DAX
DAX 23.639,41
Adidas
Adidas 179,45

 

Quelle: ntv.de

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