Auch schwache SAP-Aktie kann Dax nicht stoppen
Am deutschen Aktienmarkt sind die Chancen gestiegen, dass es doch noch zu einer Jahresendrally kommt. Gestützt wurde die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett aktuell von der Entwicklung des Ukraine-Krieges. ABC News berichtete, dass die Ukraine einem überarbeiteten US-Friedensplan zur Beendigung des Kriegs zugestimmt habe, folgend auf die Gespräche am Wochenende in Genf. Zwar fordere Russland weiterhin die Umsetzung der ursprünglichen 28 Punkte. "Trotzdem verdichten sich die Anzeichen einer zeitnahen Lösung und Verkündung eines Friedens in der Ukraine, die der Startschuss für eine Jahresendrally im DAX sein könnte", so Marktstratege Jens Klatt von XTB.
So konnte selbst die anhaltende Schwäche des Schwergerichts SAP den Dax nicht bremsen, der deutsche Leitindex ging mit einem satten Aufschlag von 1,0 Prozent auf 23.465 Punkte aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,8 Prozent höher bei 5575 Stellen.
SAP fielen im Sog schwacher US-Technologiewerte um 1,3 Prozent auf 204,85 Euro. Mit 202,30 Euro haben die Walldorfer zudem ein neues Jahrestief markiert. Seit dem Jahreshoch hat der Kurs nun fast 30 Prozent verloren. "Das spricht dafür, dass die Korrektur schon weit fortgeschritten ist", sagte ein Börsianer.
Thyssenkrupp Nucera sackten um 9,3 Prozent ab. Die Thyssenkrupp-Wasserstofftochter habe enttäuschende vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 24/25 und einen erschreckend schwachen Ausblick für das Geschäftsjahr 25/26 vorgelegt, hieß es an der Börse.
Wann wird Tech zu teuer?
Tech ist Trend! Aber auch ein Trend muss sich rechnen und gerade Techaktien sind in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Sind sie mittlerweile zu teuer? Welche Risiken Anleger kennen müssen und welche Alternativen es gibt, darüber spricht Raimund Brichta mit Chris Holzheu vom ETF-Anbieter Xtrackers und Christian Maschner von Finvia Capital.
Novo Nordisk punktet mit Abnehmmittel-Studie - Aktie steigt
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat mit seinem neuen Abnehmmedikament Amycretin einen weiteren Studienerfolg erzielt. In einer klinischen Studie der Phase 2 verloren Patienten mit Typ-2-Diabetes innerhalb von 36 Wochen bis zu 14,5 Prozent ihres Gewichts, wie Novo Nordisk mitteilte. In der Studie wurden die einmal wöchentlich unter die Haut gespritzte sowie die orale Version von Amycretin im Vergleich zu einem Placebo bei 448 Personen mit Typ-2-Diabetes getestet. Die Aktie von Novo Nordisk legte um 2,9 Prozent zu.
Jenoptik-Chef geht von Bord
Jenoptik muss sich auf die Suche nach einem neuen Vorstandschef machen. Wie der Konzern mitteilte, wird Stefan Traeger sein Vorstandsmandat zum 15. Februar 2026 niederlegen und das Unternehmen nach nahezu neun Jahren an der Spitze im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Der Aufsichtsrat bedanke sich "ausdrücklich" für Traegers Arbeit und werde nun die Suche nach einem Nachfolger einleiten.
Wall Street nach Daten uneinheitlich
Nach den jüngsten US-Konjunkturdaten findet die Wall Street keine einheitliche Richtung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung gut ein halbes Prozent höher bei 46.750 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 trat mit 6709 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor knapp ein halbes Prozent auf 22.771 Punkte. Die Anleger versuchten, uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten mit Blick auf die nächsten geldpolitischen Schritte der US-Notenbank Fed zu interpretieren. Die Umsätze des US-Einzelhandels legten im September weniger stark als erwartet zu, während die Erzeugerpreise im selben Zeitraum vor allem wegen teurerer Energie stiegen.
Im Rampenlicht bei den Einzelwerten standen erneut die Technologiegiganten. Die Facebook-Mutter Meta will einem Medienbericht zufolge in ihren geplanten KI-Rechenzentren Prozessoren der Alphabet-Tochter Google einsetzen. Die Aktien beider Unternehmen rückten um jeweils knapp zwei Prozent vor.
Ölpreise geben deutlich nach - und das hat mit der Ukraine zu tun
Öl ragiert mit fallenden Preisen auf die angebliche Zustimmung der Ukraine zum US-Friedensplan. Brent und WTI geben um 2,4 beziehungsweise 2,7 Prozent nach. "Billiges Öl ist günstig für die Aktien- und auch für die Rentenmärkte, nur nicht für die Ölkonzerne", so ein Marktteilnehmer. Der Stoxx Oil and Gas notiert in einem festeren Gesamtmarkt fast unverändert.
Xiaomi-Kurs steigt stark nach Aktienkäufen des Gründers
Aktienkäufe des Gründers und Konzernchefs von Xiaomi, Lei Jun, im großen Stil haben am Finanzmarkt für steigende Kurse gesorgt. Zuletzt war die Notierung von Sorgen über steigende Preise für Speicherchips und Kapazitätsengpässe bei der Produktion von Elektroautos belastet worden. Lei hat 2,6 Millionen Xiaomi-Aktien auf dem freien Markt für 100,3 Millionen Hongkong-Dollar gekauft, umgerechnet 11,19 Millionen Euro, teilte das in Peking ansässige Unternehmen mit. Leis Beteiligung an dem Unternehmen stieg nach dem Kauf auf 23,26 Prozent.
Die Aktie des chinesischen Smartphone- und Haushaltsgeräteherstellers stieg um 4,0 Prozent. Sie übertraf damit den Anstieg des Hang Seng Tech Index von 0,5 Prozent.
Furcht vor "unumkehrbarem Niedergang" von Europas Autobranche
Stellantis-Aufsichtsratschef John Elkann hat vor einem "unumkehrbaren Niedergang" der europäischen Autoindustrie gewarnt. In der Diskussion um die Emissionsziele der EU-Kommission habe die Branche ein Vorschlagspaket für mehr Flexibilität vorgelegt, sagte Elkann. Dies würde es dem Sektor ermöglichen, einen solchen Niedergang zu vermeiden.
Zu den Vorschlägen gehören die Zulassung von Plug-in-Hybriden und Motoren mit alternativen Kraftstoffen über das Jahr 2035 hinaus, eine über mehrere Jahre gestreckte Anrechnung der für 2030 festgelegten CO2-Reduktionsziele sowie eine umfassende Abwrackprämie für Altfahrzeuge. Die EU-Kommission will am 10. Dezember ein eigenes Paket mit Vorschlägen für die CO2-Vorschriften vorlegen.
US-Erzeugerpreise steigen moderat
Der Preisdruck auf der Erzeugerebene in den USA hat im September moderat zugenommen. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Produzentenpreise um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 2,7 (Vormonat: 2,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent prognostiziert. Die Kernerzeugerpreise ohne die volatilen Preise von Nahrungsmitteln und Energie kletterten um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhten sich auf Jahressicht um 2,6 (2,8) Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.
US-Einzelhändler bleiben unter Prognose
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im September leicht gesteigert. Die gesamten Umsätze erhöhten sich um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, stiegen die Umsätze ohne Kfz um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Für den August wurde der Anstieg um 0,6) Prozent für die Gesamtrate bestätigt. Die Veränderung ex Kfz wurde auf plus 0,6 (vorläufig: plus 0,7) Prozent revidiert.
Volkswagens neues Entwicklungszentrum "in China für China" steht
Zwei Jahre nach der Ankündigung hat Volkswagen sein neues Entwicklungszentrum im chinesischen Hefei auf die Beine gestellt. Das größte Forschungs- und Entwicklungszentrum des Konzerns außerhalb Deutschlands könne neue Modelle und Schlüsseltechnologien erstmals in der Unternehmensgeschichte vollständig vor Ort für den chinesischen Markt entwickeln und lancieren, erklärte VW am Dienstag. "Dieser Meilenstein macht uns noch schneller und effizienter - und bringt uns noch näher an unsere Kundinnen und Kunden", erklärte Konzernchef Oliver Blume. VW wolle auf dem weltgrößten Automobilmarkt der globale Technologie-Treiber der Automobilindustrie werden.
Europas größter Autokonzern hatte die Strategie "in China für China" vor zwei Jahren eingeläutet, nachdem die Marke VW die Marktführerschaft in China an den chinesischen Branchenprimus BYD verloren hatte.
Infineon-Aktie ergrünt - US-Techaktie verlieren dagegen
Die Infineon-Aktie zieht um 3,2 Prozent und trotzt damit der Schwäche ausgewählter US-Halbleitersteller. In der Vorbörse an der Wall Street geben zum Beispiel Nvidia und AMD vorbörslich 3,5 Prozent ab, weil Google mit seinen KI-Chips Nvidia stärkere Konkurrenz machen will und möglicherweise vor einem Deal mit Meta steht. Allerdings hatten AMD am Montag 5,5 Prozent gewonnen, Nvidia zwei Prozent.
Neues vom Geldmarkt
Ruhig zeigt sich der Frankfurter Euro-Geldmarkt. Der Overnight-Satz wird unverändert breit gestellt bei 1,90 zu 2,07 Prozent. Neuigkeiten von der EZB gibt es nicht, ebenso keine großen Wirtschaftsdaten aus Europa. Die Details in der BIP-Revision in Deutschland zeigen eine weiter schwache Exportwirtschaft, was für unverändert tiefe Leitzinsen spricht. In den USA stehen zahlreiche Makrodaten an, die nach Ende des "Shutdowns" nachgeholt werden. Zumeist handelt es sich aber um veraltete Datensätze, die keine Relevanz für die Entscheidungsfindung mehr haben.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,80 - 2,15), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,88 - 2,23), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,86 - 2,28), 3-Monats-Geld: 2,05 - 2,26 (2,05 - 2,26), 6-Monats-Geld: 2,07 - 2,30 (2,07 - 2,30), 12-Monats-Geld: 2,16 - 2,38 (2,03 - 2,43), Euribors: 24.11. 21.11. 3 Monate: 2,0590 2,0470, 6 Monate: 2,1200 2,1230, 12 Monate: 2,2090 2,2200
Aussicht auf Meta-Auftrag für KI-Chips treibt Google-Mutter
Die Aussicht auf einen milliardenschweren Auftrag für KI-Chips von Google lässt Anleger bei Alphabet zugreifen. Die Titel steigen vor US-Börsenstart um mehr als vier Prozent, nachdem der Branchendienst "The Information" berichtet hat, Meta prüfe den Einsatz von Googles TPU-Chips in seinen Rechenzentren. Diese für KI-Berechnungen entwickelten Prozessoren bietet Google als Alternative zu Nvidia-Chips an. Halten die Kursgewinne an, könnte Alphabets Börsenwert die Schwelle von vier Billionen Dollar knacken. Aktien von Nvidia geben im vorbörslichen US-Handel um vier Prozent nach. Meta gehört zu den größten Kunden des Marktführers Nvidia.
Wall Street erwartet Konjunkturdaten, die einiges an Brisanz bergen
Nach dem kräftigen Schluck aus der Pulle am Montag zeichnet sich heute ein knapp behaupteter Start an der Wall Street ab. Für Zurückhaltung dürfte sorgen, dass vor und während des Handels neue Konjunkturdaten veröffentlicht werden. Sie bergen einiges an Brisanz, weil in den vergangenen Wochen wegen des Shutdowns kaum neue Zahlen über die Lage der Konjunktur veröffentlicht wurden, die US-Notenbank aber auf Daten angewiesen ist, um nicht im Blindflug zu agieren. Aktuell ist die Frage, ob oder ob nicht die US-Notenbank am 10. Dezember die Zinsen erneut senken wird, das alles beherrschende Thema. Zuletzt stieg die Erwartung einer Zinssenkung wieder stark auf aktuell rund 80 Prozent, nachdem sich einige US-Notenbanker für eine Zinssenkung ausgesprochen hatten.
Auf dem Terminkalender stehen vor dem Start der Einzelhandelsumsatz und die Erzeugerpreise im September. Während des Handels werden der Index des Verbrauchervertrauens im November und die Lagerbestände gemeldet, letztere allerdings für August. Wegen der stark konsumgetriebenen US-Volkswirtschaft dürften der Einzelhandelsumsatz besonders im Fokus stehen, aber ebenso die Erzeugerpreise als für die US-Notenbank wichtiges Inflationsmaß.
Alibaba übertrifft Umsatzerwartungen - Aktie steigt
Der chinesische Online-Händler Alibaba hat im abgelaufenen Quartal die Umsatzerwartungen der Analysten übertroffen. Die in den USA gelistete Aktie legte daraufhin im vorbörslichen Handel um 2,5 Prozent zu. Der Umsatz stieg auf 247,80 Milliarden Yuan (rund 35 Milliarden Dollar), wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten mit 242,65 Milliarden Yuan gerechnet. Als Gründe für das Wachstum nannte Alibaba Investitionen in schnelle Lieferdienste sowie ein starkes Wachstum der Cloud-Sparte. Zudem profitierte der Konzern von staatlichen Subventionen für den Austausch alter Haushaltsgeräte, die jedoch zum Jahresende auslaufen. Für künftiges Wachstum setzt Alibaba stark auf Investitionen in Künstliche Intelligenz.
Dax hält still
Update von der Frankfurter Börse: An einem bislang ereignisarmen Tag hat sich der Dax nur wenig bewegt. Der Leitindex lag am Mittag kaum verändert bei 23.234 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls kaum verändert bei 5528 Stellen. Der Euro lag 0,1 Prozent fester bei 1,1536 US-Dollar. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI gaben um 0,2 beziehungsweise 0,3 Prozent nach.
"Eine Katastrophe": Anleger strafen diese Aktie ab
Ein schwacher Ausblick schickt die Aktien von Thyssenkrupp Nucera auf Talfahrt. Die Titel der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter verlieren 7,7 Prozent. Nucera habe enttäuschende vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 24/25 und einen erschreckend schwachen Ausblick für das Geschäftsjahr 25/26 vorgelegt, sagte ein Händler. Der Anlagenbauer rechnet für 2025/26 mit einem Umsatz zwischen 500 und 600 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt 729 Millionen Euro prognostiziert. Zudem werde höchstwahrscheinlich ein operativer Verlust zu verzeichnen sein, konstatierte der Händler. "Eine Katastrophe."
Wenig Bewegung bei Risikoprämien
Nach der Einengung vom Vortag zeigen sich die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt kaum verändert. Hauptthemen im Markt bleiben die gestiegenen Zinssenkungswahrscheinlichkeiten in den USA sowie der Friedensplan für die Ukraine. Hinter letzterem wird an den Börsen aber ein großes Fragezeichen gesetzt. Aus dem ursprünglichen 28-Punkte-Friedensplan ist in der Zwischenzeit ein 19-Punkte-Plan geworden. Die heikelsten Punkte sind zudem ausgespart worden und sollen von den Präsidenten Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj direkt verhandelt werden.
Krypto-Konsolidierung oder weiterer Crash?
Der Kryptomarkt steckt in einer Krise, der Bitcoin ist in den vergangenen Wochen eingebrochen. Woran das liegt, wie es weitergehen könnte und wie man ganz einfach auf den Bitcoin setzen kann, darüber spricht Raimund Brichta mit Dirk Heß von nxtAssets.
Baumarktaktie schießt nach oben
Eine angehobene Gewinnprognose für das Gesamtjahr treibt die Aktien von Kingfisher an. Die Papiere steigen in der Spitze um 6,9 Prozent und sind damit Spitzenreiter im britischen Leitindex FTSE 100. Der britische Baumarktkonzern rechnet für das Geschäftsjahr 2025/26 nun mit einem bereinigten Vorsteuergewinn zwischen 540 und 570 Millionen Pfund. Zuvor hatte das Unternehmen 480 bis 540 Millionen Pfund in Aussicht gestellt. Trotz der sich verschlechternden Handelsbedingungen gewinne der Konzern Marktanteile in Großbritannien.
Studie: Deutschland bei Zukunftstechnologien abgehängt
Deutschland tritt bei der Innovationskraft auf der Stelle und verharrt im internationalen Vergleich auf dem zwölften Platz. Dies geht aus dem "Innovationsindikator 2025" hervor, den der Industrieverband BDI und die Unternehmensberatung Roland Berger veröffentlichten. Währenddessen holen Wettbewerber wie die USA, Großbritannien und Frankreich stark auf. An der Spitze des Rankings, das die Innovationsfähigkeit von 35 Volkswirtschaften analysiert, stehen erneut die Schweiz, Singapur und Dänemark.
Als wesentlichen Grund für die Stagnation nennen die Autoren eine nachlassende Dynamik bei den Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Unternehmen am Standort Deutschland. Insbesondere bei Zukunftstechnologien wie der Digitalisierung und der Biotechnologie verliere Deutschland den Anschluss. Im Bereich Biotechnologie reicht es demnach nur für Rang 15. Ein Kernproblem sei, dass exzellente Forschungsergebnisse zu selten in marktfähige Produkte und Geschäftsmodelle umgesetzt würden. Die Effizienz bei der Umwandlung von Wissen in wirtschaftlichen Erfolg liege nur bei 61 Prozent.
Stimmung der deutschen Exporteure kippt
Die Stimmung in der deutschen Exportwirtschaft hat im November einen neuen Dämpfer erhalten. Das Barometer für die Exporterwartungen sank auf minus 3,4 Punkte, von plus 2,2 Zählern im Oktober, wie das Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. "Seit Monaten zeigt sich in der Exportwirtschaft kaum Bewegung", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die Stimmung ist bestenfalls durchwachsen. Anzeichen einer nachhaltigen Erholung fehlen weiterhin."
"Früher konnte sich Deutschland aus Krisen herausexportieren", sagte Wohlrabe. "Das fällt nun weg." Die internationale Wettbewerbsfähigkeit gerate unter die Räder. "Unser Wirtschaftsmodell steht strukturell unter erheblichem Druck." So stellt China zunehmend selbst Waren her, die früher aus Deutschland bezogen wurden.
Gute Nachrichten für den Autosektor
Als gut für die Stimmung im Auto-Sektor bezeichnen Händler den Bericht des Branchenverbands ACEA über die Neuzulassungen in Europa. Die Daten seien zwar über die Absatzmeldungen der einzelnen Hersteller schon aggregierbar gewesen, verfügten hier aber über eine gemeinsame Grundlage bei der Erhebung und zeigten strukturelle Trends. "Gut ist vor allem der anhaltend starke Trend zu E-Autos", kommentiert ein Händler. Mit einem Marktanteil von 16,4 Prozent würden sich diese kräftig nach oben arbeiten. Vor einem Jahr waren es nur 13,2 Prozent. Zudem legte der gesamte Autoabsatz in Europa um 1,4 Prozent zu, was bereits der vierte Monat in Folge mit einem Wachstum war. "Damit könnte Hoffnung auf ein Ende der Autokrise aufkommen", so der Händler.
Nucera liefert enttäuschende Zahlen
Nucera rechnet im neuen Geschäftsjahr mit deutlich weniger Umsatz als von Analysten erwartet. Der Umsatz werde im Geschäftsjahr 2025/26 zwischen 500 und 600 Millionen Euro liegen, teilte die Thyssenkrupp-Wasserstofftochter mit. Analysten hatten im Schnitt mit 729 Millionen Euro gerechnet. Als Grund nannte Nucera die anhaltende Zurückhaltung von Kunden bei Investitionsentscheidungen in einem schwierigen Marktumfeld für grünen Wasserstoff. Beim operativen Ergebnis (Ebit) erwartet der Vorstand einen Wert zwischen minus 30 Millionen und null Euro.
Es wird "Börsen-Mikado" gespielt
Der Dax startet kaum verändert in den zweiten Handelstag dieser Woche. Der deutsche Börsenleitindex, der gestern mit 23.239 Punkten geschlossen hatte, notiert aktuell im Bereich von 23.255 Zählern.
Es wird ein bisschen Börsen-Mikado gespielt: Wer sich zuerst bewegt, verliert", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Vielleicht kommen ja am Nachmittag noch Impulse aus den USA von Seiten der Wall Street."
Deutsche Wirtschaft stagniert
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal wegen sinkender Konsumausgaben und schrumpfender Exporte erneut nicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte von Juli bis September zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt eine frühere Schätzung bestätigte. Im Frühjahr war es um 0,2 Prozent gesunken, nach einem Plus von 0,3 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres. "Die Konjunktur wurde im 3. Quartal von schwachen Exporten gebremst, während die Investitionen leicht zulegten", sagte die Präsidentin des Bundesamtes, Ruth Brand.
Zwei Themen beschäftigen Dax-Anleger
Mit einem zurückhaltenden Start an Europas Börsen rechnen Händler. Die Euphorie an den US-Börsen über eventuell mögliche Zinssenkungen dürfte nicht überschwappen. Dazu wurde sie überwiegend von Tech-Aktien wie Google, Apple und Tesla getragen, die es hierzulande nicht gibt. Die Terminkontrakte auf den Dax notieren rund 50 Punkte tiefer als am Vorabend.
Grund der Zurückhaltung in Europa ist der Widerstand der Europäer gegen den "Friedensplan" der USA für die Ukraine. Unter anderem will sich darin die US-Administration 50 Prozent der möglichen Gewinne aus den eingefrorenen russischen Assets zusprechen. Da aber der eigene Vorschlag aus Europa wiederum von Russland als "nicht konstruktiv" abgelehnt wurde, fehlt es derzeit an Perspektiven für eine Ukraine-Lösung.
Übergeordnet sorgt weiter die Aussicht auf eine weitere US-Zinssenkung im Dezember für gute Laune. Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, erklärte, dass sie eine Zinssenkung im Dezember befürworte, nachdem sich bereits Fed-Gouverneur Christopher Waller ähnlich geäußert hatte. Am Freitag sagte der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, er sehe immer noch Spielraum dafür.
Es wird spekuliert: Zinsthema treibt Asien-Börsen
Nach oben geht es mit den Kursen an den asiatischen Börsen. Haupttreiber bleibt die wieder stark gestiegene Erwartung einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im Dezember. Zuletzt hatte Fed-Präsident John Williams aus New York geäußert, dass eine weitere Zinssenkung "in naher Zukunft" gerechtfertigt sein könnte. Ins gleiche Horn stießen nun Fed-Gouverneur Christopher Waller und Fed-Präsidentin Mary Daly aus San Francisco. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der Fed-Sitzung am 10. Dezember ist in der Zwischenzeit auf 85 Prozent gestiegen, verglichen mit rund 30 Prozent zur Mitte der Vorwoche.
Nach dem Feiertag geht es in Tokio um moderate 0,2 Prozent nach oben. Bei den Einzelaktien sind vor allem Titel aus dem Technologiesektor gefragt, nach positiven Branchenvorgaben von der Wall Street. Für Kioxia Holding geht es um 3,3 Prozent nach oben, bei Advantest sind es 3,9 Prozent.
Kräftigere Aufschläge weisen die chinesischen Börsen auf. In Hongkong rücken die Kurse um 0,6 Prozent vor, in Shanghai sogar um 1,1 Prozent. Lenovo bleiben mit einem Plus von 0,3 Prozent hinter der Entwicklung im Technologiesektor zurück. Höhere Preise für Speicherchips sind eine anhaltende Sorge für das Geschäft von Lenovo, wie die Analysten von UOB Kay Hian in einer Research Note schreiben. Das Brokerhaus stuft die Lenovo-Aktie von "Buy" auf "Hold" herab, da es kurzfristig kaum Anzeichen für ein Ende der Preiserhöhungen bei Speicherchips gebe, so die Analysten.
VDA sieht Chipkrise noch nicht überwunden
Die Chipkrise in Zusammenhang mit dem Hersteller Nexperia ist laut dem Verband der Automobilindustrie noch nicht vorbei. Anfang des neuen Jahres könnte es noch einmal eng werden. "Es ist noch eine angespannte Lage, aber bisher haben die Unternehmen die Strukturen aufrechterhalten können. Es kann im Januar und Februar noch einmal schwierig werden", sagte VDA-Chefin Hildegard Müller der "Rheinischen Post". Es fehlten die Vorprodukte aus Deutschland, die in China weiterverarbeitet würden, erläuterte sie.
Hersteller und Zulieferer sind wegen des Mangels an Nexperia-Chips teils zu Produktionskürzungen gezwungen. Grund für die Versorgungskrise ist ein Streit zwischen den Niederlanden und China um den Chiphersteller Nexperia. Zuletzt sorgten erste Lockerungen der Exportsperre für Nexperia-Chips durch China für etwas Hoffnung auf Entspannung.
Gold gefestigt, Ölpreise geben nach
Die Ölpreise geben zunächst leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 63,16 Dollar. Das US-Öl WTI notiert ebenfalls 0,2 Prozent schwächer bei 58,70 Dollar. Der Goldpreis präsentiert sich dagegen gefestigt bei 4142 Dollar je Feinunze.
Nach Starliner-Panne: NASA streicht Boeing-Flüge
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat die Zahl der Astronauten-Missionen mit Boeings Starliner-Raumkapsel von sechs auf vier reduziert und angekündigt, dass der nächste Flug zur Internationalen Raumstation ISS ohne Besatzung stattfinden wird. Die für April 2026 geplante Mission Starliner-1 werde nur Fracht transportieren, teilte die NASA mit. Der Vertragswert sinke durch die Änderungen um 768 Millionen auf 3,732 Milliarden Dollar. Die Entscheidung folgt auf technische Probleme bei der ersten bemannten Testmission im Jahr 2024, bei der mehrere Triebwerke des Antriebssystems während des Anflugs auf die ISS ausfielen. Zwei Astronauten mussten wegen der Panne neun Monate auf der Raumstation bleiben. Boeing erklärte, man bleibe dem Programm verpflichtet und teste das Antriebssystem intensiv für zwei mögliche Flüge im kommenden Jahr.
Die NASA hatte Boeing und SpaceX 2014 beauftragt, Raumkapseln für den Transport von US-Astronauten zu entwickeln. Während SpaceX mit seiner Dragon-Kapsel seit 2020 regelmäßig Astronauten befördert, kämpft Boeings Starliner seit Jahren mit Verzögerungen und technischen Problemen. Boeing hat nach eigenen Angaben seit 2016 mehr als zwei Milliarden Dollar für das Festpreisprogramm ausgegeben.
Novartis erhält US-Zulassung für Gentherapie
Novartis hat in den USA die Zulassung für seine Gentherapie Itvisma zur Behandlung einer seltenen Muskelerkrankung erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe das Mittel genehmigt, teilte der Schweizer Pharmakonzern mit. Die Therapie sei für Patienten ab einem Alter von zwei Jahren mit spinaler Muskelatrophie (SMA) zugelassen, bei denen eine Mutation im sogenannten Survival-Motor-Neuron-1-Gen (SMN1) nachgewiesen wurde. Dem Unternehmen zufolge bekämpft das Mittel die genetische Ursache der Krankheit mit einer einmaligen Dosis, die nicht an Alter oder Körpergewicht angepasst werden muss.
SMA ist eine seltene Erbkrankheit, die durch ein defektes oder fehlendes SMN1-Gen verursacht wird. Dieses Gen steuert die Produktion eines Proteins, das für die Muskelfunktion - einschließlich Atmung und Bewegung - notwendig ist.
Meta könnte auf Nvidia-Alternative setzen
Meta erwägt offenbar, Milliarden Dollar für KI-Chips von Google auszugeben. Das Unternehmen prüfe den Einsatz von Googles TPU-Chips in seinen Rechenzentren, berichtete "The Information". TPUs (Tensor Processing Units) sind speziell für KI-Berechnungen entwickelte Prozessoren, die Google als Alternative zu Nvidia-Chips anbietet. Der mögliche Deal käme nach einer Reihe Milliardeninvestitionen der Tech-Branche in KI-Infrastruktur. So hatte Google selbst kürzlich 40 Milliarden Dollar für neue Rechenzentren in Texas angekündigt, während Oracle Deals mit Meta und OpenAI im Wert von zusammen über 300 Milliarden Dollar abschloss. Meta hatte bereits im August einen Cloud-Computing-Vertrag über zehn Milliarden Dollar mit Google unterzeichnet.
Zinsfantasie schiebt Asien-Börsen an
Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA treibt die asiatischen Aktienmärkte an. Vor allem Technologiewerte legen zu. Zuvor hatten sich zwei hochrangige Vertreter der US-Notenbank Fed für eine Lockerung der Geldpolitik ausgesprochen. Die Märkte preisen Händlern zufolge eine Wahrscheinlichkeit von 85,1 Prozent für eine Senkung um 25 Basispunkte auf der Sitzung im Dezember ein. Der japanische Nikkei-Index steigt 0,8 Prozent. Der breiter gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gewunnt ein Prozent.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Am Devisenmarkt gewinnt der Dollar geringfügig auf 156,73 Yen und legt leicht auf 7,0953 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8087 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1521 Dollar und zieht leicht auf 0,9315 Franken an. Der japanische Yen bleibt damit in der Nähe seines Zehnmonatstiefs.
Die Jahresendrally nicht verpassen
Der Start in die Thanksgiving-Woche ist dem Dax gelungen. Der deutsche Börsenleitindex schloss gestern mit einem Plus von 0,6 Prozent und 23.239 Punkten. Am Freitag war der Dax zeitweise unter die 23.000er-Marke gerutscht. Zwar hatte der Ifo-Index gestern enttäuscht. Die Zuversicht auf eine weitere US-Zinssenkung noch in diesem Jahr überwog aber.
Heute geht es um Ergebnisse und die Konjunktur: So ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal voraussichtlich knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt hat von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal stagniert, dürfte das Statistische Bundesamt eine frühere Schätzung bestätigen. Im Frühjahr war es noch um 0,2 Prozent gesunken, nach einem Plus von 0,3 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres. Bei zwei negativen Quartalen in Folge wird von einer Rezession gesprochen.
Unternehmensseitig legt der britische Billigflieger Easyjet seine Bilanz für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2024/2025 vor. Mit Spannung wird auch erwartet, ob die Airline ihr Flugprogramm in Deutschland ausweitet. Denn die Regierungskoalition von Union und SPD hat jüngst viele Entlastungen für die Luftfahrt beschlossen, um die vergleichsweise hohen Standortkosten rund um das Fliegen zu senken. Easyjet-Deutschlandchef Stephan Erler wird die Pläne der Fluglinie für Deutschland im kommenden Jahr auf einer Pressekonferenz erläutern.
Nach US-Börsenschluss liefern noch Dell und HP frische Zahlen. Börsianer rechnen bei den beiden Computerherstellern mit einem Wachstumsschub im abgelaufenen Quartal. Nutzer tauschen ihre PCs verstärkt gegen modernere Modelle aus, um das Betriebssystem Windows 11 und KI-Funktionen nutzen zu können. Dell profitiert zudem von seinem Geschäft mit KI-Servern. Daher hat das Unternehmen seine mittelfristigen Wachstumsziele vor wenigen Wochen mehr als verdoppelt.